Die "Dumeklemmer" sind an diesem Samstag, 29. Oktober, im TSV Sportcenter: In Ratingen war jahrhundertelang der Scharfrichter des Bergischen Landes beheimatet - dessen Anlegen von Daumenschrauben war besonders gefürchtet. Seitdem wird Ratingen die Bezeichnung "Dumeklemmerstadt" nicht mehr los. Die Handballer der SG Ratingen haben mit solch rüden Methoden freilich nichts zu tun. Die Partie des TSV Bayer Dormagen gegen die SG wird um 19 Uhr vom Gespann Philipp Jäckel und Christian Staszak angepfiffen. Tickets gibt es noch im Vorverkauf in der City-Buchhandlung, Kölner Straße 58, und online. Die Abendkassen am Sportcenter öffnen um 18 Uhr.

Auch wenn die Mannschaft von Spielertrainer Simon Breuer weiter auf den ersten Sieg in der 3. Liga West wartet, so darf der Tabellenvorletzte keineswegs unterschätzt werden, warnt TSV-Coach Alexander Koke: "Ratingen hat zwar in dieser Saison noch keinen Sieg eingefahren, aber wir dürfen die SG nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie hatte bislang Verletzungspech und kann mehr als der Tabellenplatz aussagt." Breuer fordert auf jeden Fall eine andere Gangart: "Wir müssen endlich kapieren, dass wir über die Schmerzgrenze hinaus alles zu investieren haben. Erst dann werden wir wieder Erfolg haben", wird der Trainer und Spielmacher auf der Ratinger Homepage zitiert. In Dormagen werden die Gäste wohl komplett auflaufen können. Ein Fragezeichen steht aber noch hinter dem Einsatz von Damian Janus, der aufgrund einer Prellung des Schulterapparates zuletzt nicht mittrainieren konnte.

Die Zuschauer können sich auf ein spezielles Bruderduell freuen: Es heißt Sebastian (25) gegen den vier Jahre älteren Sven Bartmann. Ratingens Kreisläufer war bei der unglücklichen 28:29-Heimniederlage gegen die Ahlener SG mit fünf Treffern der erfolgreichste Werfer seines Teams. "Ich hoffe doch, dass Sven den Vergleich gewinnt", setzt Koke auf eine ähnlich starke Leistung seines Torwarts wie letzten Samstag bei der SG Schalksmühle-Halver. Bei der Vorbereitung auf der Partie standen dem Coach indes nicht alle Spieler zur Verfügung. Pausieren muss nach wie vor KC Brüren wegen eines Außenbandrisses. Lukas Stutzke, Eloy Morante Maldonado und Lars Jagieniak waren beim  DHB-Lehrgang der Jugend-Nationalmannschaft in Kienbaum und stoßen erst heute wieder zur Mannschaft.

Wer das Spiel nicht live in der Halle verfolgen kann, der kann sich den Live-Stream auf Rhein-Live.tv ansehen.


Nach einer erfolgreichen Aufholjagd in der ersten Hälfte setzte der TSV Bayer Dormagen kurz nach dem Seitenwechsel mit vier Treffern in Folge ein weiteres wichtiges Ausrufezeichen und feierte schließlich den 26:24-Erfolg bei der SG Schalksmühle-Halver. Neben dem Beifall der mitgereisten Fans gab es ein Geburtstagsständchen für Ian Hüter, der an seinem 19. Geburtstag eine starke Leistung zeigte. Mit 12:2-Punkten bleibt der TSV auf dem 4. Tabellenplatz der 3. Handball-Liga West. Nächster Gegner ist die SG Ratingen am kommenden Samstag, 29. Oktober, um 19 Uhr im TSV Sportcenter.

Wohl selten zuvor erzielte Max Bettin neun Tore obwohl er nur kurz auf dem Feld war. Nachdem er nicht richtig ins Spiel kam durfte er immer wieder von der Bank kommend zur Siebenmeterlinie gehen. Und von dort traf "Betti" hundertprozentig: Bei allen neun Strafwürfen hatten der ehemalige Dormagener Schlussmann Dominik Formella und zweimal sein Kollege Jean Luca Jannack keine Abwehrchance. Da auch Jonny Eisenkrätzer einen unglücklichen Tag erwischt hatte und der in der Vorwoche beste Werfer Kevin Christopher Brüren wegen eines im Training erlittenen Außenbandrisses ausfiel, setzte der junge Vater Alex Koke ganz auf die Jugend: Beim Stande von 7:3 für die Gastgeber nahm er die erste Auszeit und brachte danach Lukas Stutzke und kurz drauf auch Eloy Morante Maldonado. Es sollte der richtige Schachzug sein, denn die Beiden und Ian Hüter trugen "maßgeblich zum Erfolg bei", war Koke später beim Trainertalk begeistert von der Spielweise der Youngster. Zwar erhöhte die SG sogar bis auf 9:4, musste dann aber miterleben, wie der Vorsprung schmolz - auch weil Sven Bartmann mit einigen herausragenden Paraden aufwartete und das Torwartduell mit 16 Paraden (Formella 11) und einem Tor klar für sich entschied. Und eben auch weil Bettin immer wieder sicher vollstreckte. Für die zweite TSV-Führung nach Ian Hüters 1:0 sorgte Alex Kübler in der 28. Minute mit dem 11:10. Zwar ging die SG durch Natko Merhar mit dem 13:12-Vorsprung in die Kabine. Doch dies war gleichzeitig die letzte Schalksmühler Führung.

Voll konzentriert kamen die Dormagener aus der Pause: Stutzke (2), Bettin und Pascal Noll im Turbo-Gang zwangen SG-Trainer Stefan Neff zur frühen Auszeit in der 36. Minute. Fortan entwickelte sich die Begegnung zu einem echten Krimi, bei dem auf Seite der Sauerländer Lutz Weßeling mit seinen Rückraum-Geschossen die Hauptrolle spielte. Er machte aus dem 22:24 mit zwei Treffern den erneuten Ausgleich in der 57. Minute. Knapp eine Minute später legte Kübler wieder vor. In der Folgezeit ließ Schalksmühle die Cleverness vermissen, leistete sich einen bösen Fehlpass und verlor den Ex-Dormagener Maciej Dmytruszynski, der nach einem unnötigen Foul die restlichen 40 Sekunden von der Bank aus verfolgen konnte. Noll nutzte eine der wenigen Einwurfchancen von der linken Seite zum entscheidenden 26:24 18 Sekunden vor dem Abpfiff. "Es war toll, wie wir wieder ins Spiel gefunden haben", lobte Alex Koke die gesamte Mannschaft. Stefan Neff hingegen war enttäuscht und wartet weiter auf den ersten Heimsieg: "Heute wäre für uns mehr drin gewesen."  

SG Schalksmühle-Halver - TSV Bayer Dormagen 24:26 (13:12)
Schalksmühle-Halver: Formella, Jannack (bei zwei 7m); Diehl, Wardzinski (2), Weßeling (7), Luciano (5), Merhar (4/1), Ruskov, Polakovs, Mayer (3), Dmytruszynski (1), Brüning (2/1), Müller.
Dormagen: Bartmann (1), Genz (n.e.); Bettin (9/9), Pötzsch, Bongaerts, Kern, Eisenkrätzer (1), I. Hüter (3), Kübler (2), Noll (2), P. Hüter (1), Stutzke (5), Morante Maldonado (2).
Schiedsrichter: Bendel/Schulte-Coerne.
Zuschauer: 437.
Zeitstrafen: 10:2 Minuten.
Siebenmeter: 2/3:9/9 (Brüning wirft an die Latte).
Spielfilm: 3:2 (7.), 9:4 (15.), 10:6 (21.), 10:11 (28.), 13:12 - 13:16 (36.), 17:17 (42.), 18:20 (45.), 22:22 (52.), 22:24, 24:24 (57.), 24:26.


Das Training am Mittwoch fand ohne Alex Koke statt. Dafür hatte der Trainer des TSV Bayer Dormagen einen mehr als nachvollziehbaren Grund, denn seine Lebensgefährtin brachte Philipp zur Welt. "Kind und Mama sind wohlauf", informierte der glückliche Vater. Umso schöner wäre es, wenn die Mannschaft am Samstag ein passendes Geschenk in Form von zwei Punkten beisteuern würde. Doch Koke weiß, dass die Auswärtspartie bei der SG Schalksmühle-Halver seinen Spielern alles abverlangen wird. Angepfiffen wird die Partie beim Tabellenachten der 3. Liga West um 19.30 Uhr in der Sporthalle Halver an der Mühlenstraße vom Gespann Stefan Bendel und Paul Schulte-Coerne.

Die Gastgeber feierten am letzten Wochenende ihr erstes doppeltes Erfolgserlebnis mit dem 30:28-Sieg bei der Ahlener SG. Zuvor gab es drei Unentschieden und zwei Niederlagen - in der heimischen Halle wartet Schalksmühle mithin weiter auf den ersten Gewinn in dieser Saison. Allerdings spielte die Mannschaft von Stefan Neff erst zweimal daheim: Gegen Leichlingen (29:29) und Lemgo (16:28). "Ich vermute, dass der Sieg in Ahlen Schalksmühle weiteres Selbstvertrauen gegeben hat. In der Halle müssen wir zudem mit einer aufgeheizten Stimmung rechnen", geht Koke von engagierten SG-Fans aus. Und zwei Spieler werden sicher gegen ihren Ex-Klub besonders motiviert sein: Dominik Formella (33) im Tor und Kapitän Maciej Dmytruszynski (36) zählen nach wie vor zu den Stützen der SG. Bester Werfer ist der Halblinke Lutz Weßeling, der mit 35 Treffern den 11. Platz der Torschützenliste in der 3. Liga einnimmt. In Ahlen hatte er mit acht Toren großen Anteil am Erfolg. Besondere Gefahr geht auch von Aufbauspieler Alexandre Brüning aus - der es bislang auf 20 Tore brachte.

Beim Videostudium an diesem Donnerstag haben die Dormagener sich noch einmal konkret mit der Spielweise der SG Schalksmühle-Halver beschäftigt und die Abwehrstrategie besprochen. Am Freitag stehen die Angriffsvarianten im Mittelpunkt, die den dritten Auswärtssieg ermöglichen sollen. "Denn die zwei Punkte möchten wir natürlich gerne mit nach Hause nehmen", betont Alexander Koke. Schließlich gibt es neben der Geburt von Philipp am Wochenende weitere Feiergründe: Ian Hüter wird am Samstag 19 Jahre alt, Pascal Kern am Sonntag 20.


Der TSV Bayer Dormagen kehrte zurück in die Erfolgsspur und feierte am Samstag Abend vor 928 Zuschauern gegen die SG Langenfeld den höchsten Saisonsieg. Nach 60 Minuten hieß es 36:26 für das Team von Alexander Koke, das bereits bis zur Halbzeit (18:9) für die Vorentscheidung gesorgt hatte. Beste Werfer waren Linkshänder Kevin-Christopher Brüren (9/1) und Lukas Stutzke (6), der noch kurz zuvor mit der Dormagener A-Jugend den 41:17-Kantersieg beim Neusser HV bejubeln konnte. Am kommenden Samstag, 22. Oktober, reist der TSV zur SG Schalksmühle-Halver.

Lukas Stutzke schwamm geradezu auf der Erfolgswelle und erzielte auch das 1:0. "Sven Bartmann hat uns dann gleich am Anfang den Zahn gezogen", erinnerte Langenfelds Trainer Dennis Werkmeister nach der Partie an die beiden Siebenmeterparaden von "Barti" gegen André Eich und Matthias Herff in der 4. und 8. Minute. Zudem servierte der Schlussmann Pascal Noll einen Sahnepass, den der Linksaußen sicher verwandelte. Da Max Bettin aufgrund eines grippalen Effekts nur bei Strafwürfen zum Einsatz kam, nahm neben Stutzke vor allem KC Brüren aus dem Rückraum Maß. Der Linkshänder erhöhte mit drei Treffern hintereinander auf 7:2 in der 13. Minute - sechs seiner neun Treffer erzielte er vor dem Pausenpfiff. Die Gäste kamen zwar noch einmal bis auf 7:4 heran, konnten aber den in Fahrt gekommenen TSV-Express nicht mehr stoppen. Alexander Kübler war kurz vor der Halbzeit für die erste Zehn-Tore-Führung (18:8) verantwortlich.

Kurz nach dem Seitenwechsel gab es einen ungewöhnlichen Aufreger: Nach einer umstrittenen Zeitstrafe musste Ian Hüter zum zweiten Mal auf die Bank und lief anschließend elf Sekunden zu früh auf´s Spielfeld. Die Anzeigetafel hatte den Youngster irritiert, der darauf hin zum ersten Mal die Rote Karte sah. "Das wird mir mit Sicherheit nicht mehr passieren", kommentierte er später das vorzeitige Aus. Am Spielverlauf änderte sich freilich nur wenig. Stutzke machte in der 41. Minute das 25:14, Brüren drehte den Ball zum 26:15 ins Tor. Als Koke munter durchwechseln ließ schlichen sich zwar ein paar Fehler ein, von denen Langenfeld profitierte und den Abstand bis auf sieben Treffer verringern konnte. Doch die Außen Mathis Pötzsch und Gertjan Bongaerts machten nun mit guten Abschlüssen auf sich aufmerksam, Pascal Kern deutete an, dass mit ihm zu rechnen sein wird und Julian Mumme zeigte sein gutes Auge beim Anspiel auf Kreisläufer Patrick Hüter.

"Keine Frage, der Dormagener Sieg ist hochverdient, aber wir haben uns ordentlich verkauft", lautete das Fazit von Dennis Werkmeister. Alex Koke war froh, dass er auch den Spielern längere Einsatzzeiten geben konnte, die "im Training immer mit vollem Einsatz dabei sind." Und nach dem erfolgreichen Doppeleinsatz gab es ein besonderes Lob für Lukas Stutzke: "Er hat eben eine gute Physis."

TSV Bayer Dormagen - SG Langenfeld 36:26 (18:9)
Dormagen: Bartmann, Genz (ab 42.); Bettin (2/2), Bongaerts (3), Eisenkrätzer (3), I. Hüter (2), Kübler (3), Noll (1), P. Hüter (3), Brüren (9/1), Stutzke (6), Pötzsch (3), Kern (1), Mumme.
Langenfeld: Joest, Riebau (25.-40.); Thöne (4), Heider (1), Wolter (1), Preisegger (1), Adams (1), Klimke, Herff (2), Stolley, Eich (10/6), Bölken (3), Menzlaff, Nelte (3).
Schiedsrichter: Sakovski/Schneider.
Zuschauer: 928.
Zeitstrafen: 10:12 Minuten.
Siebenmeter: 3/4:6/8 (Bettin scheitert an Joest - Bartmann hält gegen Eich und Herff).
Spielfilm: 4:1 (7.), 7:2, 7:4 (15.), 12:5 (21.), 15:7 (25.), 18:9 - 25:14 (41.), 28:18, 29:22 (50.), 36:26.


Das neue Wiesel-Magazin Inside ist soeben erschienen und beschäftigt sich natürlich mit den kommenden Gegnern des TSV Bayer Dormagen. So auch mit der SG Langenfeld, die sich am kommenden Samstag, 15. Oktober, im TSV Sportcenter vorstellt. Das Spiel wird um 19 Uhr vom Gespann Gleb Sakowski und Christian Schneider aus Velbert angepfiffen. Tickets gibt es im Vorverkauf in der City-Buchhandlung an der Kölner Straße 58 und online. Die Abendkassen öffnen am Samstag um 18 Uhr.

"Wir haben die Niederlage gegen Hagen aufgearbeitet und wissen, woran wir noch arbeiten müssen", sagt Alex Koke. "Gegen Langenfeld dürfen wir uns auf jeden Fall nicht diese Fehler erlauben, die uns im Spiel gegen Hagen zurückgeworfen haben", fordert der TSV-Trainer Konzentration über die volle Spielzeit. Schließlich verfügt Langenfeld "über eine sehr gefestigte und über Jahre zusammengewachsene Mannschaft." Der Halblinke Tim Menzlaff hat in den ersten Spielen besonders auf sich aufmerksam gemacht und steht mit 35 Treffern auf dem 4. Platz der Torschützenliste in der 3. Liga West. Die Aufbauspieler André Eich und André Boelken sorgen für Gefahr aus dem Rückraum. Zudem warnt Koke vor dem platziert werfenden Halbrechten Henrik Heider sowie den hoch gewachsenen Kreisläufern. "Die Ergebnisse zeigen, dass Langenfeld in der Liga angekommen ist", verweist Koke auf den 30:26-Sieg gegen Ahlen und das 30:30-Remis gegen Krefeld. Auswärts kassierten die Rechtsrheinischen zwar drei Niederlagen, aber die fielen gegen Lemgo (28:32) und Volmetal (26:29) knapp aus. Nur zum Auftakt wurde es beim Nachbarn Leichlingen beim 28:39 deutlich. Mit 3:5-Punkten nimmt der kommende Heimgegner derzeit den 11. Tabellenplatz ein.

Eher ernst reagierten die Gäste auf den Dormagener Wortwitz "Kurzer Prozess gegen Langenfeld". Auf Facebook schrieben sie jetzt: "Wer so gegen uns ins Spiel geht, kennt unsere Stärken nicht wirklich. Wer nicht 60 Minuten gegen uns alles gibt, wird sich am Ende wundern." Daran hatte beim TSV bei der Erstellung des Plakats niemand gezweifelt, "aber wir bedanken uns noch mal für die sportliche Aufklärung", betont die Marketing-Abteilung am Dormagener Höhenberg.

Der TSV wird nach jetzigem Stand mit der Mannschaft antreten, die zuletzt gegen Hagen auf dem Feld stand. "Es ist jetzt die Zeit der Erkältungen", sieht Alex Koke auch seine Spieler besonders gefährdet. "Da müssen wir uns professionell verhalten und versuchen, nichts in die Mannschaft zu tragen." Vermutlich wird auch Lukas Stutzke zur Mannschaft stoßen, der zuvor um 16 Uhr mit der A-Jugend in Neusser Hammfeld spielt. Einer musste schon am Mittwoch spielen: Max Bettin erzielte für den Bergischen HC fünf Tore gegen Kiel, konnte damit aber die 25:31-Niederlage in der Köln-Arena nicht verhindern. Koke: "Ich freue mich für ihn. Diese Tore werden ihm sicher noch mehr Auftrieb geben."


Der Favorit setzte sich durch: Eintracht Hagen gewann am Freitag Abend beim TSV Bayer Dormagen mit 28:24 (12:9) und übernahm die Tabellenführung der 3. Liga West. "Das war mit Abstand unsere beste Saisonleistung", stellte Hagens Trainer Lars Hepp nach den 60 Minuten erfreut fest. "Wir sind heute traurig, werden uns aber ab Montag intensiv auf den nächsten Gegner vorbereiten", sagte sein Dormagener Kollege Alex Koke. Am Samstag, 15. Oktober, erwartet der TSV in einem erneuten Heimspiel die SG Langenfeld ab 19 Uhr im TSV Sportcenter.

1244 Zuschauer sahen eine zunächst offene Begegnung, in der Max Bettin nach einer Viertelstunde die allerdings letzte TSV-Führung zum 6:5 per Siebenmeter erzielte. Begünstigt durch mehrere technische Fehler zog Hagen mit drei Treffern innerhalb von 45 Sekunden auf 10:7 davon und erhöhte anschließend sogar auf 12:7. Bis zur Pause verkürzten die Gastgeber aber auf 9:12 - Bettin traf trotz Bedrängnis und KC Brüren reagierte sofort nach einer Parade des starken Tobias Mahncke gegen Alexander Kübler und erzielte sein einziges Tor. Der Linkshänder war gehandicapt in die Partie gegangen, am Donnerstag konnte er nicht am Abschlusstraining teilnehmen.

Nach dem Seitenwechsel startete der TSV die Aufholjagd, kam aber nur bis auf ein Tor an die Gäste heran. Dabei hatte Hagen auch etwas Glück als Schlussmann Sven Bartmann das leere Eintracht-Tor knapp verfehlte. Rechtsaußen Mathis Pötzsch brachte mit seinem ersten Saisontreffer den TSV bis auf 16:17 heran, doch mehr ließen die Hagener nicht zu. Letztmals kam Hoffnung bei den heimischen Fans auf, als der elf Mal erfolgreiche Bettin auf 18:20 in der 48. Minute verkürzte. Dann aber nutzen vor allem Sebastian Schneider, Julian Renninger und Jan von Boenigk ihre Chancen und verschafften Hagen den sicheren 27:21-Vorsprung. Die Niederlage fiel aber nicht ganz so deutlich aus, weil der TSV auch in den letzten Minuten nicht aufgab, als die Partie bereits entschieden war. "Ich bin froh, dass Alex Koke nicht mitspielen konnte. So fehlte dem TSV in wichtigen Phasen die ordnende Hand", betonte Lars Hepp, der auch befand: "Hier in Dormagen muss man erst mal gewinnen."

TSV Bayer Dormagen - VfL Eintracht Hagen 24:28 (9:12)
Dormagen: Bartmann, Genz; Bettin (11/4), Bongaerts, Kern (n.e.), Eisenkrätzer (2), I. Hüter (1), Kübler (3), Noll (3), P. Hüter (1), Brüren (1), Stutzke, Pötzsch (2).
Hagen: Mahncke; Karacic (1), Tubic (2), Schneider (5), Fauteck, Rink (n.e.), Weißbach (1), Renninger (6), Reinarz (6/3), Gaubatz (3), Ciupinski, Prokopec, von Boenigk (4).
Schiedsrichter: Marx/Pühler.
Zuschauer: 1244.
Zeitstrafen: 6:4 Minuten.
Siebenmeter: 4/5:3/4 (Bettin wirft an die Latte - Bartmann hält gegen Reinarz).
Spielfilm: 1:2, 3:2, 6:5, 7:7, 7:12, 9:12 - 11:14, 14:16 (37.), 16:17 (40.), 16:19, 18:20, 19:24, 21:27, 24:28.


Im letzten Jahr standen sich beide Teams in der 2. Bundesliga gegenüber, am Freitag kommt es zum Gipfeltreffen der 3. Liga West: Der TSV Bayer Dormagen erwartet am 7. Oktober Eintracht Hagen. Die Klubs liegen nach jeweils vier Siegen in vier Spielen auf den Tabellenplätzen 2 und 3 und wollen ihre weiße Weste behalten. Hagen gilt freilich bei vielen Beobachtern der Liga als großer Favorit auf den Wiederaufstieg. Die Partie wird um 20 Uhr im TSV Sportcenter von den Referees Tobias Marx und Falko Pühler angepfiffen. Tickets gibt es im Vorverkauf in der City-Buchhandlung, Kölner Straße 58, oder auch online. Die Abendkassen öffnen um 19 Uhr. Für Fans, die das Spitzenspiel nicht in der Halle verfolgen können, bietet der TSV wieder in Zusammenarbeit mit Rhein-Live.tv eine Direktübertragung an.

In der letzten Saison gewann Hagen das Heimspiel 28:21, in Dormagen gab es eine Punkteteilung (26:26). Eindeutig ist indes die bisherige Statistik der 3. Liga mit zwei deutlichen Heimsiegen für den TSV und drei in Hagen geholten Auswärtspunkten. Auch wenn Alex Koke wenig von solchen Vergleichen hält, so wäre er natürlich zufrieden, wenn "wir diese Tradition der 3. Liga aufrecht erhalten können." Eine Chance sieht der TSV-Coach durchaus: "Die Jungs haben nach der Spielpause und und einigen Tagen Regeneration wieder gut trainiert und freuen sich auf das Kräftemessen mit Eintracht Hagen. Die große Herausforderung nehmen wir gerne an."

Hagen hat sich gegenüber der letzten Spielzeit verstärkt. Lediglich der frühere Dormagener Matthias Aschenbroich verließ den Verein und schloss sich dem Regionalligisten HSG Bergische Panther an. Neu im Team sind Linkshänder Jan Gaubatz, der elf Treffer beim 35:34 gegen Korschenbroich erzielte, Mittelmann Jannis Fauteck sowie die Flügelspieler Tim Lindner (links) und Pavle Karacic (rechts). Erfolgreichste Torschützen sind bislang Kreisläufer Julian Renniger und der Halblinke Sebastian Schneider mit jeweils 19 Treffern. Aufgrund seiner unorthodoxen Würfe sorgt der zumeist von links einlaufende Jens-Peter Reinarz immer wieder für Gefahr.

Alex Koke freut sich darüber, dass Max Bettin dank des Zweitspielrechts für den Bergischen HC bereits beim 27:25-Erfolg am Samstag gegen Minden auf der Bank saß und "Bundesligaluft schnuppern konnte. Das ist sicher für seine persönliche Entwicklung von Bedeutung und letztlich können auch wir im Laufe der Saison davon profitieren." Der Trainer hofft darauf, dass am Freitag viele TSV-Fans in der Halle sind: "Ich bin fest davon überzeugt, dass sie ein sehr gutes Handballspiel erleben werden. Und wenn die Partie lange offen bleibt, dann brauchen wir diese Rückendeckung von der Tribüne."


Maximilian-Leon Bettin wird künftig auch in der DKB Handball-Bundesliga spielen. TSV Bayer Dormagen, Bergischer HC und der 22-jährige Rückraum-Halblinke verständigten sich jetzt über Bettins Zweitspielrecht beim benachbarten Erstligisten. "Wir freuen uns, dass mit dem BHC ein Partner gefunden wurde, der die Ausbildung von Max zum Bundesligaspieler unterstützt", sagt Dormagens Sportlicher Leiter Erik Wudtke. "Es ist die logische Konsequenz unseres Ausbildungskonzeptes, Spielern diese Chance zu ermöglichen." Geschafft haben den Sprung in die 1. Liga zuletzt die früheren TSV-Spieler Moritz Preuss (BHC) und Simon Ernst (VfL Gummersbach). Wudtke macht aber auch deutlich, dass der Einsatz beim TSV in der 3. Liga Vorrang hat: "Wenn es der Spielplan zulässt, kann Max die ersten Erfahrungen in der Bundesliga sammeln."

Für Max Bettin geht mit dem Zweitspielrecht für den Bergischen HC "auch ein kleiner Kindheitswunsch" in Erfüllung. "Ich wollte mal in der 1. Liga spielen und jetzt komme ich diesem Wunsch einen Schritt näher", sagt der 2,02 Meter lange Shooter, der in seinen ersten beiden Drittligaspielen 24 Tore für den TSV Bayer Dormagen erzielte. Der in Mainz geborene Bettin spielt in der dritten Saison für die Rheinländer.

Viktor Szilagyi, ehemals Spieler beim TSV Bayer und nun Sportlicher Leiter des Bergischen HC, freut sich sehr über das handballerische ´Joint Venture`: "Wir haben Max schon länger unter Beobachtung, doch aufgrund einer Verletzung hat sich das ganze Thema leider etwas verzögert und wir sind nun sehr froh, dass er wieder fit ist und wieder sehr gute Leistungen für Dormagen erbracht hat. Ich glaube, dass es für ihn eine große Chance ist, dass er im Rahmen des Zweitspielrechts bei uns mittrainieren und sich weiterentwickeln kann. Perspektivisch ist er ein sehr interessanter Spieler und es wird sich zeigen, wie kurzfristig es klappt ihn schon mit einzubauen und er bereits am Wochenende für den Kader in Frage kommt - da liegt die Entscheidung bei Trainer Sebastian Hinze. Aber für den Rest der Saison erhoffen wir uns immer wieder einmal punktuell etwas von ihm."

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