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Auf einen "ganz gefährlichen Gegner", so Trainer Lars Hepp, treffen die Drittliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen an diesem Freitag. "Der TSV Bayer Dormagen ist eine Mannschaft mit einer Mischung aus erfahrenen und jungen, hochtalentierten Spielern, die als Mannschaft im Moment etwas nach ihrer Form suchen“, analysiert Hepp auf der Eintracht-Homepage. Auch TSV-Trainer Alexander Koke lobt den Gegner: "Hagen besitzt eine hohe individuelle Qualität und ist auf jeder Position doppelt gut besetzt. Wir werden versuchen das Spiel lange offen zu halten und vielleicht auch für eine Überraschung zu sorgen." Der Anpfiff in der Enervie-Arena, Stadionstraße 21, erfolgt um 20 Uhr.
Im Hinspiel führte der TSV zur Pause mit 12:9, musste dann aber Hagens Überlegenheit anerkennen und verlor 24:28. Von der Konkurrenz wurde die Auswahl von Lars Hepp vor der Saison als Top-Favorit gehandelt und hofft weiterhin auf den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga. Doch aus eigener Kraft kann Eintracht Hagen mit drei Punkten Rückstand auf Neuss dieses Ziel nicht mehr erreichen. "Jedes Spiel ist für Hagen insofern ein Endspiel im Kampf um den Aufstieg", sieht Koke den Gastgeber unter Druck: "Sie müssen punkten, wir wollen." Für die Umsetzung des erarbeiteten Matchplans sind nahezu alle Spieler an Bord. Ob Patrick Hüter spielen kann, ist aber noch offen. Wegen anhaltender Beschwerden im Fußgelenk hat er in dieser Woche mit dem Training ausgesetzt.
Weitgehend komplett kann auch Hagen antreten. Sogar Shooter Jan-Lars Gaubatz ist nach langer Verletzungspause wieder einsatzbereit. Nach fiebrigem Infekt steht noch ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Milan Weißbach.
Der Handball im TSV Bayer Dormagen steht vor personellen Veränderungen: Erik Wudtke ist nunmehr Trainer der deutschen Junioren-Nationalmannschaft und kann nicht länger die Aufgaben des sportlichen Leiters und des Nachwuchskoordinators in Dormagen übernehmen. Spielertrainer Alexander Koke konzentriert sich nach der laufenden Saison voll auf seine universitäre Tätigkeit in Halle/Saale. "Diese Veränderungen treffen uns nicht unvorbereitet", betont Handball-Geschäftsführer Björn Barthel: "Wir befinden uns mit möglichen Kandidaten in Gesprächen und werden nach den feststehenden Entscheidungen informieren."
Alex Koke konzentriert sich nach der Saison 2016/17 auf seine universitären Aufgaben
Alexander Koke wird den TSV nach der laufenden Spielzeit verlassen und sich voll auf seine Aufgaben am Institut für Sportwissenschaften, Sportpsychologie / Sportpädagogik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Halle an der Saale konzentrieren. Dort ist er seit mehreren Monaten verantwortlich für den Bereich Sportspiele und damit verbunden die Ausbildung von Lehramts- und Bachelorstudenten. "Ich bin dem TSV und der Universität dankbar dafür, dass mir bislang die Möglichkeit eingeräumt wurde, beide Tätigkeiten ausüben zu können. Eine dauerhafte Lösung liegt aber sicher im Interesse aller Beteiligten", erklärt der promovierte 37-Jährige, der vor der Saison als Spielertrainer zum TSV gewechselt war. Persönliche Gründe kommen für Koke und seine junge Familie hinzu. Björn Barthel hat Verständnis für die Entscheidung und ist fest davon überzeugt, dass Koke mit seinem Drittliga-Team das Minimalziel Platz 5 erreichen und damit die Qualifikation für die Teilnahme am DHB-Pokal schaffen wird: "Wie ich Alex kenne wird er sich bis zum letzten Spieltag voll und ganz dafür einsetzen."
Erik Wudtke geht vom TSV zum DHB
Der sportliche Leiter und Nachwuchskoordinator des TSV Bayer Dormagen Handball Erik Wudtke hat das Angebot des Deutschen Handball-Bundes (DHB) angenommen: Er ist ab sofort hauptamtlicher Trainer der deutschen Junioren-Nationalmannschaft, die er nach dem Wechsel von Markus Baur zum Bundesligisten TVB 1898 Stuttgart schon zusammen mit Klaus-Dieter Petersen betreute. Mit der Übernahme dieser Tätigkeit endet das Engagement des 44-Jährigen beim TSV. "Der Ruf der Verbandes macht deutlich, dass Erik Wudtke zu den fachlich herausragenden Ausbildern in Deutschland gehört. Wir freuen uns für ihn, dass er den nächsten Schritt in seiner Handball-Laufbahn gehen kann - auch wenn die Zusammenarbeit mit ihm länger angelegt war", sagt Björn Barthel. "Für jeden Trainer ist es eine besondere Herausforderung, eine Nationalmannschaft zu trainieren, die ja sein Land repräsentiert", macht Wudtke deutlich. "Aber natürlich fiel mir die Entscheidung schwer, weil mir das Projekt Nachwuchsförderung beim TSV am Herzen liegt. Es ist schade, ein gut funktionierendes System verlassen zu müssen." Zu den Aufgaben beim DHB gehört nicht nur das reine Training bei Lehrgängen und Wettbewerben sondern unter anderem auch die Sichtung von Spielern der jüngeren Jahrgänge.
"Für unseren Verein ist es von Bedeutung auch zukünftig vor allem in der Nachwuchsförderung personell sehr gut aufgestellt zu sein, denn das ist unsere Basis. Hier gilt es, Björn Barthel und die Handball-Abteilung bestmöglich zu unterstützen", sagt Rainer Lisson, Vorstand Sport & Kommunikation des TSV Bayer Dormagen.
Der erste Sieg im Jahr 2017 schien deutlich auszufallen, nachdem der TSV Bayer Dormagen bereits mit 24:14 in der 34. Minute führte. Doch der TuS Volmetal hielt die Niederlage mit starken letzten 20 Minuten in Grenzen. Nach 60 torreichen Minuten und einer völlig überflüssigen Zeitstrafenflut gewannen die Dormagener mit 35:33 und sicherten damit den 5. Platz in der 3. Handball-Liga West. Herausragender Torschütze war Linksaußen Pascal Noll mit 16 Treffern - in der offiziellen Statistik wird er sogar mit 17 geführt...
Die Gastgeber sprühten vor Elan und zeigten in der ersten Hälfte eine Top-Leistung, die Gäste-Trainer Michael Wolf später mit den Worten würdigte: "So stelle ich mir modernen Tempohandball vor." Voran gegangen waren viele Gespräche mit dem Ziel, den Schalter endlich umzudrehen und den ersten Sieg in diesem Jahr zu feiern. Dazu gehörte die Entscheidung von Trainer Alexander Koke, sich ab sofort ganz auf´s Coachen zu konzentrieren. "Absicht war, unsere Beine zu bewegen, uns gegenseitig zu unterstützen und geil auf jeden Ball zu sein", machte Co-Trainer Frederic Rudloff beim "Talk danach" deutlich.
Der TSV baute den Vorsprung vor 847 Zuschauern kontinuierlich aus und kam immer wieder zu sehenswerten Treffern - so, als der von Beginn an auf Rechtsaußen spielende Mathis Pötzsch geschickt auf Kreisläufer Alexander Kübler ablegte, der mit insgesamt sieben Toren nach Noll zweitbester Schütze war. Und der schnell reagierende Schlussmann Sven Bartmann hätte seinem Treffer ins leere Volmetaler Tor beinahe einen zweiten folgen lassen - der Ball klatschte an die Latte und landete dann doch im Netz, weil der rasende Pascal Noll bereits wieder vorne war und den Abpraller verwertete. Auch weil Bartmann mit einer Fülle von glänzenden Paraden aufwartete kamen die Dormagener zur höchsten Halbzeitführung in der laufenden Saison (21:13) - die 20er Toregrenze war zuvor noch nicht überschritten worden.
Der TSV steckte direkt nach dem Seitenwechsel sogar die dreifache Unterzahl ohne Gegentor weg, da schaltete sich auch Bartmann in den Angriff ein. Die Dormagener verwalteten den deutlichen Vorsprung, der beim 28:19 in der 40. Minute immer noch neun Tore betrug. Dann aber kamen die Gäste, die ohne ihren mittags erkrankten Mittelmann Yannick Eckervogt spielen mussten, immer besser in die Partie. "Wir hatten vor der Partie eine geringe Chance, zur Halbzeit eigentlich keine mehr, aber genau das ist unsere Chance", hatte Michael Wolf seinen Spielern in der Halbzeitpause eingeimpft. Und die nutzten gegen die nicht mehr sattelfeste TSV-Defensive ihre Chancen. Jetzt war es vor allem Kevin Herzog, der mit vier Treffern in Folge für die Annäherung sorgte. Weil die Zeit weglief war aber mehr als ein Achtungserfolg nicht möglich für den TuS. Schließlich war da auch noch Pascal Noll, der mit dem fünften verwandelten Strafwurf seine Leistung krönte.
Gleich zweimal muss der TSV nun auswärts antreten: Am kommenden Freitag, 10. Februar, um 20 Uhr bei Eintracht Hagen. Eine Woche später am Samstag, 18. Februar, um 17.30 in Langenfeld. Das nächste Heimspiel findet am Freitag, 3. März, 20 Uhr, im TSV Sportcenter gegen die SG Schalksmühle-Halver statt.
TSV Bayer Dormagen - TuS Volmetal 35:33 (21:13)
Dormagen: Bartmann (1), Genz; Bettin (2), Pötzsch (2), Eisenkrätzer, I. Hüter (1), Kübler (7), Noll (16/5), P. Hüter, Brüren (5), Jagieniak, Morante Maldonado, Stutzke (1), Hüfken.
Volmetal: Kilfitt (1), Quick; Schliepkorte (1), Kowalski (3/3), Kaufmann (2), Kirsch (7), Dommermuth (5), Dominik Domaschk (2), Dennis Domaschk (4/1), Kersebaum (3), Herzog (5/2).
Schiedsrichter: Aniol/Gillmann.
Zuschauer: 847.
Zeitstrafen: 20:16 Minuten.
Siebenmeter: 5/5:6/8 (Herzog scheitert an Bartmann und Genz).
Spielfilm: 6:2 (10.), 12:4 (18.), 15:7 (23.), 19:10 (27.), 21:13 - 24:14 (34.), 28:19 (40.), 28:23 (46.), 31:23 (50.), 31:27 (54.), 34:30 (57.), 34:32, 35:33.
Im Hinspiel musste der TSV Bayer Dormagen enorm zulegen, um den Rückstand in den dann doch noch deutlichen 29:23-Erfolg zu drehen, der TuS Volmetal führte bereits mit 12:8. Wie auch immer der Verlauf des Spiels an diesem Samstag, 4. Februar, im TSV Sportcenter ist, für Trainer Alex Koke gilt nur eins: "Wir wollen auf jeden Fall unser erstes Spiel in diesem Jahr gewinnen." Die Schiedsrichter Jürgen Aniol und Holger Gillmann (Düsseldorf/Krefeld) pfeifen das Spiel um 19 Uhr an. Tickets gibt es im Vorverkauf in der City-Buchhandlung, Kölner Straße 58 bis Samstag Nachmittag, online und an den Abendkassen, die um 18 Uhr öffnen.
Die Gäste aus Hagen hatten sich nach nur fünf Monaten Amtszeit von Trainer Rob de Pijper getrennt. „Rob hat es leider nicht geschafft, seine Ideen auf die Mannschaft zu übertragen“, sagte Abteilungsleiter André Blümel. Die Nachfolge traten Michael Wolf und Dirk Maruska an. Inzwischen ist der TuS in eigener Halle eine Macht, gewann dort die letzten vier Spiele und kletterte auf Nichtabstiegsplatz 13. Auswärts allerdings wartet Volmetal weiter auf den ersten Sieg. Bislang reichte es lediglich zu einem Punktgewinn beim 25:25 in Schalksmühle. "Das ist aber kein Grund für uns, die Mannschaft zu unterschätzen", sagt Koke. Letztlich liege es an seinem Team, den Knoten zum Platzen zu bringen. "Wir müssen die Lockerheit wiederfinden, die uns in der Hinrunde so lange ausgezeichnet hat", betont Kapitän Alexander Kübler im aktuellen Tribünentalk. Dabei setzt "Kübi" nicht zuletzt auf die Unterstützung der Fans, "die wir gerade jetzt besonders brauchen."
Pascal Kern muss Leistungssport beenden
Einer wird nicht mehr zum Einsatz kommen: Pascal Kern musste eine schwierige Entscheidung treffen. Auf Anraten verschiedener Ärzte wird der 20-Jährige, der vor Saisonbeginn von Minden zum TSV wechselte, keinen Leistungssport mehr betreiben. Lange hat er mit sich gerungen, doch eine Alternative zum wohl überlegten Entschluss gibt es für ihn nicht: "Die Gesundheit geht vor." Nach eingehenden Untersuchungen wurde bei dem Linkshänder ein großer Knorpelschaden in der Hüfte festgestellt. Der vergrößert sich je nach Belastung. Und die ist beim Handball und vergleichbaren Sportarten bekanntermaßen besonders groß. "Ich will natürlich, dass die negative Entwicklung so langsam wie möglich voranschreitet", sagt Kern. Er will sich weiterhin sportlich betätigen, aber nur in "geeigneten" Sportarten. So wird er schwimmen und Radfahren. Und er möchte gerne dem Handball als Trainer oder Betreuer verbunden bleiben. "Wenn es klappt, mache ich das gerne beim TSV." Seine berufliche Ausbildung im Chempark Leverkusen zum Kaufmann für Büromanagement wird er fortführen. "Es tut mir leid für Pascal", sagt Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. "Das ist vor allem für ihn ein harter Schlag. Wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft und werden ihm helfen, wo wir können."
Schon wieder Spannung pur, schon wieder kein Sieg. Der TSV Bayer Dormagen verlor am Freitag Abend in der Schwalbe Arena bei der Reserve des Bundesligisten VfL Gummersbach mit 27:28. Zur Pause lag die Mannschaft von Alexander Koke vor 120 Zuschauern noch mit 16:14 vorne. In der Tabelle der 3. Liga West steht der TSV nach wie vor auf Rang 5, kann aber an diesem Spieltag von Lemgo überholt werden. Trainer Alex Koke macht kein Hehl aus der Situation: "Wir befinden uns in einer Krise. Die Ursache müssen wir finden und dann die mentale Blockade lösen." Dies soll zügig geschehen, denn nach 1:9-Punkten aus den letzten fünf Spielen ist ein Erfolg gegen den TuS Volmetal am kommenden Samstag, 4. Februar, um 19 Uhr im TSV Sportcenter Pflicht.
Vor dem Anpfiff wirkten die Dormagener bestens gestimmt, sie gingen mit Entschlossenheit auf´s Spielfeld. Doch da dominierten zunächst die Gastgeber, die bis zur 8. Minute die 4:1-Führung herauswarfen. Der TSV ließ sich vom Rückstand nicht beeindrucken, Lukas Stutzke erzielte nach einer Viertelstunde den ersten Ausgleich zum 6:6. Aber vor allem Gummersbachs bester Werfer Sebastian Schöneseiffen brachte seine Mannschaft wieder nach vorne - ehe die Gäste in der Schlussphase der ersten Hälfte endgültig die Initiative übernahmen. Mit einem Doppelschlag sorgte Pascal Noll für die erste Führung: Erst traf er in das vom starken Lasse Hasenforther verlassene Tor, dann von der Siebenmeterlinie zum 12:11 für den TSV. KC Brüren, Alex Kübler und Noll mit zwei weiteren Toren erhöhten auf 16:13. Weil Fynn Herzig aber unmittelbar vor dem Pausenpfiff der 14:16-Anschluss gelang, ging der VfL mit neuer Zuversicht in die Kabine.
Ob dies der Grund war für die Dormagener Unentschlossenheit vor dem gegnerischen Kasten nach dem Wiederanpfiff lässt sich nicht wirklich klären. Tatsächlich gelang Noll per Siebenmeter der erste Treffer nach elf Minuten zur neuerlichen 17:16-Führung. Danach lag Gummersbach zwei Mal vorne, zumeist aber der TSV bis hin zum 24:23 durch Lukas Stutzke in der 54. Minute. Zu viele Fehler des Koke-Teams hinten und vorne spielten schließlich Gummersbach in die Hände. Die Gastgeber verschafften sich den entscheidenden 28:25-Vorsprung, den der eingewechselte Max Hamers mit seiner Parade beim Siebenmeter gegen Pascal Noll zunächst verteidigte. Auch dank der offenen Manndeckung kamen die Dormagener noch mal auf und durch Eloy Morante Maldonado sowie Mathis Pötzsch zum 28:27. Unmittelbar danach erfolgte der Schlusspfiff und die Erkenntnis: Jeder eingesetzte Dormagener Spieler hatte mindestens ein Mal ins VfL-Tor getroffen, auch Sven Bartmann. Zwei Punkte allerdings hätten sie alle lieber mit nach Hause genommen als diese Feststellung für die Statistik.
VfL Gummersbach II - TSV Bayer Dormagen 28:27 (14:16)
Gummersbach: Hasenforther, Hamers; Schöneseiffen (9/5), F. Jaeger (4), Starcevic (1), M. Jaeger (2), Arnold, Xhafolli (3), Barten, Herzig (5), Timm (2), Pauly (n.e.), Stüber (2), Ronge (n.e.).
Dormagen: Bartmann (1), Genz (n.e.); Pötzsch (2), Koke (4), Eisenkrätzer (1), I. Hüter (2), Kübler (1), Noll (6/4), P. Hüter (1), Brüren (3), Morante Maldonado (1), Stutzke (5), Hüfken (n.e.).
Schiedsrichter: Sakovski/Schneider.
Zuschauer: 120.
Zeitstrafen: 6:14 Minuten.
Siebenmeter: 5/6:4/5 (Schöneseiffen wirft an den Pfosten - Hamers hält gegen Noll).
Spielfilm: 4:1 (8.), 5:4 (12.), 6:6 (15.), 10:8, 11:10, 11:12 (25.), 13:16, 14:16 - 16:16 (39.), 16:17 (41.), 18:17 (42.), 19:20 (47.), 23:24 (54.), 26:24 (56.), 26:25, 28:25 (59.), 28:27.
Die beiden Punkte will Alex Koke aus Gummersbach mitnehmen: "Es wird Zeit, dass wir endlich wieder gewinnen", betont der Trainer des TSV Bayer Dormagen. Das Mittelrhein-Derby findet an diesem Freitag, 27. Januar, bei der Reserve des Bundesligisten VfL Gummersbach in der Schwalbe-Arena statt. Die Spielleiter Gleb Sakovski und Christian Schneider (Velbert/
Die Gastgeber erweisen sich in dieser Saison als äußerst heimstark: Vier der bisherigen Partien in der heimischen Halle hat der VfL gewonnen. Das konnte zwar auch nicht verhindern, dass die Mannschaft von Denis Bahtijarevic gegen den Abstieg kämpfen muss und aktuell mit 10:22 auf dem 12. Tabellenrang liegt. Gerade aber diese Ausgangsposition macht die Gummersbacher besonders gefährlich. Zudem: "Die jungen, talentierten Handballer spielen einen schnellen Ball", fordert Koke von seiner Auswahl eine konzentrierte Leistung mit wenigen Fehlern. Und das von Beginn an: "Zuletzt in Baunatal und gegen Minden ist uns die erste Halbzeit misslungen. Wir müssen vom Anpfiff an präsent sein und das Niveau der zweiten Hälfte erreichen, um den ersten Sieg in diesem Jahr feiern zu können."
Max Bettin wird dabei wohl krankheitsbedingt nicht helfen können. Sven Bartmann hingegen konnte wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Ob er mitspielen kann wird sich spätestens vor Beginn der Partie herausstellen. Die Youngster aus der A-Jugend stehen bedingt zur Verfügung. So konnten Lars Jagieniak und Janis Boieck aufgrund von Erkältungen nur wenig trainieren. Und Eloy Morante Maldonado befindet sich in dieser Woche auf einem Pflichtseminar im Rahmen seines Freiwilligen Sozialen Jahres. Alex Koke: "Mal schauen, wer mitfahren kann. Auf jeden Fall bietet der Kader mehr Möglichkeiten als zuletzt gegen Minden."
Schon früh gingen die Gäste in Führung und hielten den Vorsprung bis Mitte der zweiten Hälfte. Dann entwickelte sich zwischen dem TSV Bayer Dormagen und GWD Minden II am Spieltag der VM Vermögensmanagement GmbH ein wahrer Handball-Krimi im TSV Sportcenter. Mit dem Ende konnten beide Klubs zufrieden sein, denn statt der Punkteteilung hätte die Partie auch zugunsten der einen oder anderen Mannschaft ausgehen können. 31:31 hieß es nach den 60 Minuten, zur Pause lag Minden mit 17:14 vorne.
Eine spezielle Motivation beflügelte Minden: "Nachdem unsere A-Jugend Dormagen am Nachmittag geschlagen hatte wollten wir auch zwei Punkte holen", sagte GWD-Coach Markus Ernst. Sein Team machte innerhalb von knapp sechs Minuten fünf relativ einfache Tore in Folge und sorgte damit bereits für die erste Auszeit der Gastgeber. Danach änderte sich aber nicht allzu viel am Spielverlauf. Auch nicht als Spielertrainer Alex Koke nach einer Viertelstunde von der Bank auf´s Spielfeld wechselte. Nach einem Doppelschlag der beiden erfolgreichsten Mindener Werfer Tim Wieling und Mats Korte führten die Westfalen in der 21. Minute sogar mit 13:8. "Wir haben es aber verpasst, uns richtig abzusetzen", meinte Ernst später.
Der TSV kam mit dem Willen aus der Kabine, das Spiel zu drehen. "Wir haben Emotionalität gezeigt", stellte Koke fest. Dazu trug vor allem Matthias Broy bei, der in der zweiten Hälfte das Tor vorzüglich hütete. Auch das Lob des Trainers ("er brachte uns ins Spiel zurück") prallte aber am bescheidenen Schlussmann ab, der an diesem Sonntag schon wieder im Team der Zweiten steht. Linksaußen Pascal Noll sorgte ebenfalls für Begeisterung als sicherer Vollstrecker von der Siebenmeterlinie und mit insgesamt zehn Treffern der beste Werfer der Partie. Torgefahr ging in der zweiten Hälfte von KC Brüren aus, Jonathan Eisenkrätzer zeichnete sich mit platzierten Würfen aus. In der spannenden Schlussphase wechselte mehrfach die Führung, die Eisenkrätzer in der 48. Minute erstmals nach dem 1:0 von Alex Kübler für den TSV hergestellt hatte. Das atemberaubende Finale: Rechtsaußen Mathis Pötzsch trifft zum 30:29, Jannick Jungmann und Christopher Kunisch bringen wieder Minden in Führung, per Strafwurf stellt Pascal Noll den Endstand her. Danach hatten beide Mannschaften noch jeweils eine gute Chance: Den Wurf von Oliver Tesch wehrt Broy mit einem tollen Reflex ab, Eisenkrätzers Abschluss hält Moritz Krieter.
Nach dem ersten Remis in der laufenden Spielzeit belegt der TSV weiterhin den fünften Platz in der 3. Liga West. Am kommenden Freitag, 27. Januar, findet das Mittelrhein-Derby um 20 Uhr in Gummersbach statt.
Statistik
TSV Bayer Dormagen - GWD Minden II 31:31 (14:17)
Dormagen: Genz, Broy (ab 31.); Pötzsch (2), Bongaerts, Eisenkrätzer (4), I. Hüter, Kübler (2), Noll (10/4), P. Hüter (3), Brüren (6), Hüfken, Koke (4).
Minden: Birlehm, Krieter (ab 44.); Kunisch (4), Jungmann (3), Wieling (9/5), Rodenkirchen, Knickmeier (1), Hösl (1), Gertges (2), Korte (8), Oevermann, Tesch (3).
Schiedsrichter: Hallmann/Lieker.
Zuschauer: 783.
Zeitstrafen: 8:8 Minuten.
Siebenmeter: 4/4:5/6 (Broy hält gegen Wieling).
Spielfilm: 1:0, 1:5 (7.), 5:7, 6:9, 7:9, 8:13 (22.), 12:15, 14:17 - 16:18, 19:20 (37.), 23:24 (44.), 26:25 (48.), 26:27, 28:29, 30:29, 30:31, 31:31.
Die Terminierung der Spiele ist für beide Mannschaften nicht besonders erfreulich: Während die A-Jugend des TSV Bayer Dormagen an diesem Samstag, 21. Januar, um 16.30 Uhr bei den Alterskollegen von GWD Minden spielt, kommt die Reserve des Bundesligisten ins TSV Sportcenter. Ein möglicher Vorteil der Gäste aus Minden: Es ist nicht ausgeschlossen, dass angesichts der WM-Pause der ein oder andere aus der 1. Mannschaft in der 3. Liga zum Einsatz kommt. Die erste Heimpartie des Jahres wird am Spieltag der VM Vermögensmanagement GmbH um 19 Uhr von den Schiedsrichtern Matthias Hallmann und Lars Lieker (Wuppertal/Solingen) angepfiffen.
Wäre es nicht das Spitzenspiel der A-Jugend, wäre es leichter geworden, die beiden Dormagener Mannschaften zusammenzustellen. So aber "wollen wir es natürlich der A-Jugend ermöglichen, mit einem starken Team in Minden anzutreten", sagt Alex Koke. Da die Alternativen im Rückraum deshalb nicht so groß sind, wird der Trainer vermutlich mitspielen. "Es ist in der Rückrunde ganz klar unsere Absicht, die jungen Spieler weiterzuentwickeln. Sie sollen möglichst oft zum Einsatz kommen", sagt Koke, der sich am Liebsten auch am Samstag auf das Coaching konzentrieren würde. "Doch das wird unter diesen Umständen schwer", muss der 37-Jährige aller Wahrscheinlichkeit nach auch auf Max Bettin verzichten. Eine genaue Untersuchung soll Aufschluss über Beschwerden geben, die zu einer Krankschreibung des Rückraumspielers führten. Schon beim 30:25-Hinspielsieg in Minden konnte Bettin nicht mitspielen. Anfang September waren KC Brüren (8) und Koke (7) die erfolgreichsten TSV-Werfer. Sven Bartmann steht gegen die Grün-Weißen noch nicht wieder zur Verfügung - A-Jugendkeeper Janis Boieck nach seinem guten Drittliga-Debüt in der Vorwoche aber auch nicht. So bilden Fredrik Genz und Matthias Broy das Torwart-Gespann. Ein Feldspieler ist derweil zurück: Linksaußen Gertjan Bongaerts sammelte Erfahrung bei Lehrgang und Länderspielen des belgischen Nationalteams.
Minden startete mit dem 27:23-Sieg gegen Ahlen in die zweite Hälfte der Meisterschaft. "Diese Punkte waren immens wichtig. So konnten wir uns etwas von den Abstiegsplätzen absetzen", betont Trainer Markus Ernst. "Wenn wir die untere Zone verlassen wollen, müssen wir in der Rückrunde auch auswärts definitiv mehr Punkte holen als in der ersten Saisonhälfte." Bislang hat GWD noch kein Auswärtsspiel gewonnen. Lediglich beim 26:26 in Krefeld holte die Mannschaft Ende Oktober einen Zähler.
Auf das Spiel gegen Minden geht auch KC Brüren im aktuellen Tribünentalk ein.