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Im ersten Spiel der Rückrunde gelang Eintracht Baunatal die Revanche für die 21:24-Niederlage in Dormagen. Das Team von Mirko Jaissle profitierte beim 29:27-Erfolg vor allem von "der besten ersten Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben." Der TSV Bayer Dormagen kam nach der Pause zwar enorm auf und war dem Ausgleich nahe, konnte die zweite Auswärtsniederlage in der 3. Liga West aber nicht verhindern. Eine starke Premiere feierte TSV-Schlussmann Janis Boieck mit insgesamt zehn Paraden.
Eine ungewöhnliche Entscheidung schwächte den TSV bereits nach 29 Sekunden: Patrick Hüter musste nach einem "normalen" Foul für zwei Minuten auf die Bank. Prompt nutzten die Gastgeber vor 450 Zuschauern die Situation und gingen mit 4:1 in Führung. Der TSV kam aber besser ins Spiel und erreichte nach elf Minuten das 5:5 durch Scharfschütze KC Brüren. Dies sollte allerdings der letzte Ausgleich der Partie bleiben. Denn vor allem der im Hinspiel fehlende Linksaußen Felix Geßner traf nach Belieben und kam mehrfach durch passgenaue Anspiele von Torwart Constantin Paar frei zum Wurf. Auch die letzten beiden Treffer in der ersten Spielhälfte zum 17:12 gingen auf das Konto von Geßner.
TSV-Trainer Alex Koke machte in der Kabine kein Hehl daraus, dass er "Emotion, Einsatz und Leidenschaft" bei seinem Team vermisste. Auf einen eigenen Einsatz verzichtete er und brachte nach dem Seitenwechsel Lukas Stutzke, der beim Warmmachen keine Kniebeschwerden mehr verspürte. Er führte sich gleich gut mit Anspielen an Linksaußen Pascal Noll ein, fing anschließend einen Baunataler Angriff ab und lief den erfolgreichen Gegenstoß. Janis Boieck bestätigte seine glänzende Form mit einer Fülle von herausragenden Paraden. "Erst dadurch konnten wir wieder herankommen", stellte ihm sein wegen einer Leistenverletzung pausierender Torwartkollege Sven Bartmann ein gutes Zeugnis aus. Mehrfach wurde es eng in der Rundsporthalle, doch "in den entscheidenden Phasen gaben unsere individuellen Fehler den Ausschlag", sagte Koke.
Richtig spannend wurde es in den letzten Minuten. KC Brüren brachte den TSV mit einem sauberen Hattrick bis auf 28:27 heran, die Manndeckung der Dormagener bereitete Baunatal Probleme. Doch dann war Marvin Gabriel frei, der das entscheidende Tor zum 29:27 erzielte. "Als es eng wurde haben wir uns einige technische Fehler geleistet", stellte Mirko Jaissle fest, der auch mitteilte, dass "wir in der Woche stark auf Koke fixiert waren. Doch da hat er uns ein Schnippchen geschlagen."
Im ersten Heimspiel des Jahres erwartet der TSV Bayer Dormagen am kommenden Samstag, 21. Januar, um 19 Uhr im TSV Sportcenter GWD Minden II.
Statistik
Eintracht Baunatal - TSV Bayer Dormagen 29:27 (17:12)
Baunatal: Paar, Horn; Willrich, Gbur (5), Hujer (2), Plümacher (1), Schade (2/1), Schütz, Räbiger (6), Geßner (11), Gabriel (2), Drönner.
Dormagen: Genz, Boieck; Bettin (4/3), Pötzsch (2), Eisenkrätzer, I. Hüter, Kübler (2), Noll (2), P. Hüter (2), Brüren (10), Jagieniak, Morante Maldonado (1), Stutzke (4).
Schiedsrichter: Beyer/Schulte.
Zuschauer: 450.
Zeitstrafen: 10:6 Minuten.
Siebenmeter: 1/1:3/3.
Spielfilm: 4:1 (5.), 5:5 (11.), 9:5 (13.), 12:7 (18.), 15:12, 17:12 - 17:15 (33.), 21:17, 21:19 (39.), 25:21 (48.), 27:24, 28:27, 29:27.
Es geht wieder los. An diesem Sonntag startet für den TSV Bayer Dormagen die Rückrunde in der 3. Liga West. Das Team von Alex Koke hat die weiteste Reise der ausstehenden 15 Spiele vor sich: Rund 240 Kilometer sind es bis zur Rundsporthalle Baunatal, in der die gastgebende Eintracht ihre Heimspiele austrägt. Die Schiedsrichter Gunnar Beyer und Thomas Schulte pfeifen die Partie um 17 Uhr an.
Die Saison begann für Eintracht Baunatal eher durchwachsen mit weiteren drei Niederlagen, nachdem die Nordhessen in Dormagen zum Auftakt 21:24 verloren hatten. Dann aber war die Auswahl von Mirko Jaissle in der West-Staffel angekommen, nachdem sie zuvor im Osten spielen musste. Die Mannschaft gewann nicht zuletzt in Leichlingen und Lemgo und steht inzwischen auf Tabellenrang 7. Mit 29 Treffern im Schnitt liegt die Offensive im Soll, sagt Jaissle. Den größten Anteil an der Trefferflut hat Linksaußen Felix Geßner mit 89 Treffern, der beim Hinspiel im TSV Sportcenter verletzungsbedingt nicht dabei war.
"Baunatal will die Revanche für die Niederlage am 1. Spieltag", erwartet Alex Koke einen besonders motivierten Gegner - der Anfang September in Dormagen nicht in Bestbesetzung auflaufen konnte. Doch "wir sind gewappnet und wollen mit einem Erfolg die Rückrunde einläuten", betont der Dormagener Trainer. Schlussmann Sven Bartmann wird allerdings nicht helfen können. Koke: "Bereits bei den letzten Spielen im alten Jahr hatte Sven Leistenprobleme. Eine Besserung ist noch nicht zu erkennen, deshalb haben wir entschieden, dass er so lange draußen bleibt, bis die Verletzung behoben ist." Neben Fredrik Genz wird deshalb Janis Boieck mit nach Baunatal fahren und seine Premiere in der 1. Mannschaft feiern. Er spielt in der A-Jugend eine hervorragende Saison und konnte sich zuletzt auch in der Jugend-Nationalmannschaft auszeichnen.
Linksaußen Gertjan Bongaerts erhielt eine Einladung zu einem Lehrgang des belgischen Nationalteams und ist deshalb am Sonntag nicht dabei. Ob Lukas Stutzke zum Einsatz kommen kann ist fraglich: Der Rückraumspieler klagt über Knieprobleme, musste im Training pausieren und konnte auch das Testspiel der A-Jugend gegen Israels Jugend-Nationalteam nicht mitmachen (33:25 für den TSV). Ian Hüter ist gesund vom Lehrgang der Junioren zurückgekommen, wo "er sich sehr positiv präsentiert hat", wie Koke von Erik Wudtke erfahren hat. Zunächst war gar nicht geplant, dass Ian auch bei den Länderspielen gegen Kroatien eingesetzt wird. Doch das Trainerduo Wudtke und Klaus-Dieter Petersen wollte ihn auch im Wettbewerb testen. Die deutsche Mannschaft gewann 30:28 und 30:25 und Ian Hüter erzielte seinen ersten Treffer im Nationaltrikot.
Frederic Rudloff wird ab sofort Co-Trainer an der Seite von Alex Koke. "Ich freue mich darüber, dass wir Freddy für diese Aufgabe gewinnen konnten", sagt der Chefcoach des TSV Bayer Dormagen. "Er trägt den TSV im Herzen. Und es ist sicher auch ein wichtiger Impuls für die gesamte Mannschaft, dass ein regelmäßiger zweiter Ansprechpartner bei den Trainingseinheiten und den Spielen vorhanden ist." Rudloff zeichnete sich in der 1. Mannschaft vor allem durch seine leidenschaftliche Abwehrarbeit aus. Er coacht auch weiterhin zusammen mit Joachim Kurth die 2. Mannschaft des TSV, die in der Oberliga Mittelrhein derzeit auf Rang 6 steht. Im Hauptberuf ist Rudloff als Studienrat für Sport, katholische Religion und Mathematik an der Grevenbroicher Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule tätig. "Ich habe Bock auf diese Aufgabe", sagt der bald 30-Jährige (Geburtstag am 7. Februar) mit Blick auf sein zusätzliches Engagement.
Der TSV hat in dieser Woche das Training wieder aufgenommen. Erst mal passen mussten Patrick Hüter und Max Bettin aufgrund von Erkältungen. Ian Hüter weilt bis zum 8. Januar beim Lehrgang der Junioren-Nationalmanschaft in Mössingen, zu dem das Trainerduo Erik Wudtke und Klaus-Dieter Petersen eingeladen hat. "Der Lehrgang steht, wie bereits unser letztes Zusammenkommen im Dezember in Warendorf, unter dem Motto Sichtung", sagt Wudtke. Integriert in die Maßnahme sind zwei Länderspiele am 6. (in Ehningen) und 7. Januar (in Mössingen) gegen Kroatien, an denen Hüter aber nicht teilnehmen wird.
Das ursprünglich für diesen Samstag vorgesehene Testspiel gegen die Nationalmannschaft Angolas wurde von den Afrikanern abgesagt. Zur Vorbereitung auf die am Sonntag, 15. Januar, mit dem Auswärtsspiel in Baunatal startende Rückrunde der 3. Liga wird Alex Koke auch interne Trainingsspiele mit seinem Team durchführen. International wird es im TSV Sportcenter aber doch noch: Am Mittwoch, 11. Januar, trifft die A-Jugend von Ulli Kriebel ab 18.30 Uhr auf die israelische Jugend-Nationalmannschaft. "Mir kommt das Spiel sehr gelegen, da wir eine längere Pause hatten. Wir können hier wieder Wettkampfpraxis sammeln vor dem Mittelrheinderby gegen Gummersbach am 14. Januar", betont Kriebel.
Interview mit Frederic Rudloff
"Ich habe Bock auf diese Aufgabe"
Hallo Frederic, wo erreiche ich dich gerade mitten in den Ferien?
Frederic Rudloff: "Am Schreibtisch, auch in den Ferien muss ich für die Schule einiges vorbereiten. Und natürlich für den Handball."
Das wird jetzt sogar etwas mehr: Du bist ab sofort auch Co-Trainer von Alex Koke.
"Ja, Alex hatte mich am letzten Schultag des alten Jahres angerufen und mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Ich fühlte mich geehrt, das habe ich ihm auch gesagt. Und auch, dass ich natürlich darüber nachdenken müsse. Das habe ich über Weihnachten intensiv gemacht, ein paar Themen aufgeschrieben, mit meiner Freundin Hannah über die Situation gesprochen und anschließend zugesagt. Ich habe Bock auf diese Aufgabe."
Wie vereinbarst du das mit deiner Arbeit für die 2. Mannschaft, die du ja zusammen mit Joachim Kurth trainierst?
"Das wird schon klappen. Natürlich werde ich die 2. Mannschaft nicht im Stich lassen. Der Terminplan beider Teams lässt das weitestgehend zu, nur an vier Spieltagen gibt es eine Überschneidung. Dann hat in der neuen Konstellation die 1. Mannschaft Priorität."
Bislang gab es keinen klassischen Co-Trainer bei der Ersten. Warum jetzt?
"Meiner Meinung nach ist es wichtig, eine Person zu haben, die regelmäßig da ist und sich um sportliche Aufgaben kümmern kann, wenn Alex nicht da ist. Das ist montags und dienstags, wenn er als Lehrbeauftragter an der Uni Halle tätig ist. Und wenn er als Spieler auf dem Feld steht, dann werde ich von der Bank aus coachen. Ich nehme in der Regel auch donnerstags und freitags am technisch-taktischen Training teil und bei der Videovorbereitung."
Wie bewertest du die bisherige Saison der 2. Mannschaft?
"Wir stehen nach 10 von 24 Spielen in der Oberliga Mittelrhein auf Rang 6 und wollen mindestens den Platz halten, gerne aber noch etwas weiter oben landen. Platz 4 oder 5 am Schluss der Saison wäre schon in Ordnung. Leider konnten wir in der Hinrunde nicht immer komplett antreten, weil einige Spieler wie Jarno Pusch und Robin Doetsch beruflich stark eingebunden sind. Das wird sich aber in den nächsten Monaten etwas entspannen. Und mit Jonas Dallmann kommt ein lange verletzter Spieler wieder ins Team."
Der TSV Bayer Dormagen und der TV Korschenbroich wollen ihre Kräfte bündeln und streben eine gelebte Handball-Partnerschaft an. Nach einer ausführlichen Analyse der sportlichen Zielsetzungen sind beide Vereine zu dem Ergebnis gekommen, insbesondere den vielen jungen Spielern eine optimale Weiterentwicklung zu ermöglichen. Es ist die erklärte Absicht der Handball-Traditionsvereine, im Sinne einer Win-Win-Situation von dieser Partnerschaft beiderseits zu profitieren: Der TSV Bayer Dormagen möchte zeitnah mit einem gewachsenen Team wieder in der 2. Bundesliga spielen, der TV Korschenbroich will sich im oberen Drittel der 3. Liga etablieren. Die Verantwortlichen beider Vereine kennen sich seit Jahren und arbeiten vertrauensvoll zusammen. Der TVK und der TSV stehen für die gleiche Handball-Philosophie, junge Spieler für das nächste Level im Interesse des deutschen Handballs auszubilden.
Der TSV Bayer Dormagen wird auch in den nächsten Jahren nicht jedem jungen Nachwuchsspieler die Möglichkeit geben können, direkt nach dem Ausscheiden aus dem Jugendkader ausreichende Einsatzzeiten in der 1. Mannschaft zu erhalten. Deshalb ist der TSV davon überzeugt, mit dem TV Korschenbroich den perfekten Partner gefunden zu haben, der es ermöglicht Talente optimal in ihrer Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Schafft der Nachwuchsspieler aufgrund der Kaderstruktur (noch) nicht den Sprung in die 1. Mannschaft, könnte er - seine Bereitschaft vorausgesetzt - für den TVK spielen. Der enge Austausch zwischen den Verantwortlichen der Vereine führt aufgrund der Beobachtung zu fachlichen Prognosen und der immer auch im Interesse der Spieler liegenden Einschätzung der sportlichen Entwicklung.
Beide Vereine streben darüber hinaus an, in der Kaderzusammenstellung gezielt zusammenzuarbeiten. Spieler des TVK mit einem entsprechenden Potenzial könnten hierbei den nächsten Schritt beim TSV machen. Die grundsätzliche Bereitschaft zu dieser Vorgehensweise führt zu einer frühzeitigen Steuerung, bei der immer der Spieler im Mittelpunkt steht, da ihm die Perspektiven transparent aufgezeigt werden. "Diese Partnerschaft ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen und in dieser Weise in der Region beispiellos", betonen Kai Faltin (TVK) und Björn Barthel (TSV).
Die weitgehend faire "Handball-Schlacht um Mittelrhein" hat einen sportlichen Sieger mit dem Longericher SC und darüber hinaus 1668 mehr oder weniger begeisterte Fans - denn so viele kamen zum letzten Spiel des Jahres ins TSV Sportcenter. Auch wenn damit die "2000" nicht geknackt wurde, so war die Partie am Freitag Abend die bestbesuchte der bisherigen Saison in der gesamten 3. Liga West. Die Zuschauer erlebten eine über weite Strecken packende Partie der Tabellennachbarn und den 25:21-Erfolg der Kölner.
Drei Tore von Max Bettin und eines von Spielertrainer Alex Koke sorgten für die Dormagener 4:2-Führung bis zur 12. Minute. Dann war es vor allem Longerichs Spielmacher Benjamin Richter, der mit seinen sieben Treffern in der ersten Hälfte dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Er stellte auch den ersten Drei-Tore-Vorsprung (10:7) in der 27. Minute her, nach der die Dormagener die Auszeit nahmen. Das sehenswerte Rückhandtor von Kreisläufer Michael Wittig konnten sie danach zwar auch nicht verhindern, aber die Absicht, Kevin-Christopher Brüren von der linken Rückraumposition abschließen zu lassen, führte zum Anschluss und zum 10:11-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie längere Zeit offen. Doch die höhere Zahl der technischen Fehler und die Dormagener Schwächen bei der Chancenverwertung spielten Longerich in die Hände. Der LSC setzte sich nach einer Dreiviertelstunde bis auf 18:14 ab und ließ die Gastgeber fortan höchstens noch bis auf zwei Treffer herankommen. Spätestens als Tim Hartmann das 24:20 erzielte bestand Klarheit über die Vergabe der Punkte. Dass der Longericher Sieg in Ordnung ging, erkannte auch Alex Koke an: "Wir haben uns zu viele Fehlwürfe geleistet, das Spiel haben wir im Angriff verloren." Gäste-Trainer Christian Stark sprach von einer hervorragenden Teamleistung mit einem Matchwinner Valentin Inzenhofer. Tatsächlich entschärfte der LSC-Torwart 17 nicht immer platziert geworfene Bälle. Auf der anderen Seite brachte es der ebenfalls starke Sven Bartmann auf 13 Paraden.
Vor Beginn der Rückrunde am 15. Januar bei Eintracht Baunatal bestreitet der TSV am Samstag, 7. Januar, um 15 Uhr ein Testspiel im Sportcenter gegen die Nationalmannschaft Angolas, die sich auf die Weltmeisterschaft vorbereitet.
TSV Bayer Dormagen - Longericher SC 21:25 (10:11)
Dormagen: Bartmann, Genz; Bettin (8/4), Koke (2), Eisenkrätzer, I. Hüter (2), Kübler, Noll, P. Hüter, Brüren (5), Jagieniak, Pötzsch (1), Morante Maldonado (1), Stutzke (2).
Longerich: Inzenhofer, Burggraf, Schmidt; Könen (2), Peters (2), Hoffmann (1), Richter (12/5), Janssen, Hartmann (1), Wittig (5), Mestrum, Wolf (1), Born (1), Dahlke.
Schiedsrichter: Brückner/Zimmermann.
Zuschauer: 1668.
Zeitstrafen: 10:4 Minuten.
Siebenmeter: 4/4:5/6 (Bartmann hält gegen Richter).
Spielfilm: 4:2 (12.), 4:5, 6:8 (24.), 7:10 (27.), 10:11 - 12:12, 14:15, 14:18 (44.), 17:19 (48.), 20:23 (55.), 21:25.
Das letzte Spiel des Jahres ist ein weiteres Derby, diesmal gegen die stärkste Kölner Mannschaft: Der Longericher SC hat es als erstes Team geschafft, den erklärten Favoriten der 3. Liga West zu schlagen. Am letzten Wochenende setzten sich unsere Nachbarn mit 29:28 gegen Eintracht Hagen durch und werden damit als Tabellendritter in die Rückrunde gehen. Der TSV kann den vierten Platz nur mit einem Erfolg sichern. Ansonsten könnte Leichlingen mit einem Sieg gegen Lemgo vorbeiziehen. Die "Halbzeitmeisterschaft" wird im Spiel zwischen Hagen und Neuss entschieden. Die "Handball-Schlacht um Mittelrhein" zwischen dem TSV und dem Longericher SC pfeifen die Schiedsrichter Marcel Brückner und Thorsten Zimmermann (Bottrop/Tönisvorst) an diesem Freitag, 16. Dezember, um 20 Uhr im TSV Sportcenter an. Tickets gibt es weiterhin im Vorverkauf in der City-Buchhandlung, in der Handball-Geschäftsstelle am Höhenberg und online
.Am Abend wird dann auch feststehen, ob tatsächlich ein Auto seinen Besitzer wechselt. Mit dem bisherigen Kartenvorverkauf ist Handball-Geschäftsführer Björn Barthel mehr als zufrieden: "Wir haben im Rahmen unserer großen Aktion "Derbytime" bereits die sechste Gewinnstufe (1200 Zuschauer) überschritten." Sollten am Abend 2000 Zuschauer in der Halle sein, würde der vom Autohaus Heinen zur Verfügung gestellte Toyota Aygo unmittelbar verlost werden.
Das Jahr 2016 würden "wir natürlich gerne mit einem Erfolgserlebnis abschließen", sagt TSV-Coach Alex Koke und verspricht, dass sein Team alles dafür tun wird. Der LSC steht freilich nicht ohne Grund auf dem dritten Platz. "Die spielen eine herausragende Saison und haben eine hohe individuelle Qualität", kennt Koke die Stärken der Kölner: "Benjamin Richter ist ein torgefährlicher Spielmacher, der die schnelle Mitte steuert und auch Druck über die zweite Welle macht. Und der erfahrene Christian Born sorgt für Entlastung." Hinzu kommen starke Rückraumwerfer wie Marian Dahlke, pfeilschnelle Außen und trickreiche Kreisläufer wie der frühere Dormagener Michael Wittig. Die "körperbetonte Abwehr" der Longericher hat nach Neuss die wenigsten Gegentreffer in der bisherigen Saison kassiert - im TSV-Tor landeten allerdings lediglich drei Bälle mehr.
Die im Spiel beim Neusser HV leicht angeschlagenen Hüter-Brüder Ian und Patrick hatten keine Probleme und trainierten in dieser Woche voll mit. Im Gegensatz zu den beim DHB-Lehrgang in Berlin weilenden Lukas Stutze und Eloy Morante Maldonado sowie A-Jugend-Torhüter Janis Boieck. Alle drei hatten am gestrigen Mittwoch Anteil am Länderspielerfolg gegen Polen, der mit 30:13 deutlich ausfiel. Morante (5) und Stutzke (4) zählten zu den besten Torschützen der deutschen Jugend-Auswahl. Zum Reservekader der Junioren-Nationalmannschaft zählen derweil Pascal Noll und Ian Hüter, die sich bereit halten, um eventuell für den Lehrgang vom 18.-21. Dezember in Warendorf von Trainer Erik Wudtke und Co-Trainer Klaus-Dieter Petersen nominiert zu werden. Vorher wollen alle am Freitag mit daran arbeiten, zwei Punkte für den TSV einzufahren.
"Nach dem Ergebnis gibt es keine zwei Meinungen wer der Bessere war", gratulierte Dormagens Sportlicher Leiter Erik Wudtke dem Neusser HV zum 28:16-Erfolg. Damit riss die Auswärtsserie des TSV Bayer Dormagen, der zum ersten Mal in dieser Saison die Punkte dem Gastgeber überlassen musste. Neuss hingegen ist nach Hagens Niederlage in Longerich alleiniger Tabellenführer der 3. Liga West.
Die Vermutung, dass der frühere Dormagener Marijan Basic das Neusser Trikot tragen würde, bestätigte sich am Samstagabend in der Neusser Hammfeldhalle. Nach einer Erkrankung von Aufbauspieler Daniel Pankofer verpflichteten die Neusser kurzfristig Basic von ART Düsseldorf bis zum Ende der Saison. Er stand auch gleich in der Startmannschaft, die sich genau wie die von vielen TSV-Fans begleitete Dormagener Auswahl mit dem Torewerfen Zeit ließ. "Beide Mannschaften waren am Anfang sehr nervös", stimmten Wudtke und NHV-Coach Ceven Klatt überein. Die Schlussmänner auf beiden Seiten zeigten sich allerdings auch in herausragender Verfassung: Sven Bartmann und Mikkel Moldrup entschärften zahlreiche Bälle, die mehrfach aus der Nähe abgeschossen wurden. Nach sieben Minuten und zehn Sekunden jubelten die Neusser erstmals beim 1:0 durch Christopher Klasmann. Die Dormagener mussten etwas länger warten: Pascal Noll erzielte den Ausgleich nach 8:53 Minuten. Es sollte so sein, dass Klasmann und Noll mit jeweils 6/1 Treffern am Ende die besten Werfer der Partie waren.
Für den TSV lief es in der Folgezeit ganz gut. "Wir spielten längere Zeit auf Augenhöhe, da hatten wir auch einen guten Zugriff im defensiven Bereich", sagte Wudtke. Doch dann begann die Phase, "in der wir zu passiv waren." Neuss kam dank platzierter Würfe der zu oft freistehenden Schützen zu Treffern und verbaute mit einer ungemein beweglichen Abwehrreihe den Dormagener Angreifern den Weg zum Tor. Die beste Liga-Bilanz von lediglich 336 kassierten Toren untermauert die Stärke der Neusser Verteidigung. Wudtke: "Und wenn es uns gelang, eine Chance zu erarbeiten, dann scheiterten wir am Torwart." So war die klare 15:8-Führung zur Pause schon die Vorentscheidung, zumal der NHV auch nach dem Seitenwechsel "auf jedes Abwehrsystem eine Antwort fand", wie Klatt feststellte. Ein geahndeter und ein nicht bemerkter Wechselfehler machten deutlich, dass beim TSV nach dem deutlichen Rückstand die Konzentration fehlte. "Doch das ist das Schöne an unserem Sport. Wir können schnell wieder etwas gut machen - bereits bei unserem nächsten Derby gegen Longerich am kommenden Freitag", kündigte Erik Wudtke eine intensive Vorbereitung auf das letzte Spiel der Hinrunde an. Ob Ian Hüter dann mitmachen kann, ist fraglich: Er zog sich eine Verletzung im Fußbereich zu und musste humpelnd das Spielfeld verlassen. Auch sein Bruder Patrick konnte nach einem Schlag gegen den Kopf und folgendem Nasenbluten nur noch bedingt weitermachen. Entwarnung dann am Sonntag: Beiden geht es wieder besser.
Neusser HV - TSV Bayer Dormagen 28:16 (15:8)
Neuss: Moldrup, Bozic; Reuland (4), Aust (2), Klasmann (6/1), Thomas (3), Weis (3), Johnen (2), Basic (3), Fütterer, Handschke (1), Bahn, Gipperich (1), Schneider (3).
Dormagen: Bartmann, Genz; Bettin (2/1), Koke, Eisenkrätzer, I. Hüter (3), Kübler (1), Noll (6/1), P. Hüter, Brüren (3), Jagieniak, Stutzke, Pötzsch, Morante Maldonado (1).
Schiedsrichter: Marx/Pühler.
Zuschauer: 810.
Zeitstrafen: 2:10 Minuten.
Siebenmeter: 1/3:2/4 (Bartmann hält gegen Klasmann und Basic - Bettin und Noll scheitern an Bozic).
Spielfilm: 1:0 (8.), 1:1 (9.), 2:4 (13.), 5:4 (15.), 7:6 (18.), 10:6 (21.), 14:7, 15:8 - 22:10 (48.), 25:15, 28:16.
Das erste Kreis-Derby hat der TSV Bayer Dormagen in dieser Saison knapp mit 27:26 in Korschenbroich gewonnen. An diesem Samstag, 10. Dezember, steht das nächste Duell beim Neusser HV an. Dann wird auf jeden Fall eine Serie reißen: Neuss hat bislang alle Spiele gewonnen und hat am Abend die Tabellenführung in der 3. Liga West übernommen, da Eintracht Hagen das Gastspiel beim Longericher SC mit 28:29 verlor. Und der TSV als Vierter hat sämtliche Punkte aus den bisherigen sechs Auswärtsspielen mit nach Hause gebracht. Angepfiffen wird das Spiel in der Neusser Hammfeldhalle um 19 Uhr von den Schiedsrichtern Tobias Marx und Falko Pühler (Nümbrecht/Wiehl).
Leichte Spiele gibt es bekanntlich nicht. So steht für TSV-Trainer Alex Koke fest: "Natürlich wird auch dieses Spiel wieder schwer, denn Neuss besitzt einen außergewöhnlichen Kader. Vor allem die geniale Kooperation zwischen Rückraum und Kreis zeichnet die Mannschaft aus", kennt Koke viele Spieler des morgigen Gegners sehr genau. Schließlich hat er mit mehreren Neusser Akteuren in Ferndorf zusammengespielt und kennt die Anspiele von Heider Thomas an den Kreis zu Bennet Johnen bestens. "Und Linkshänder Niklas Weis ist nicht nur wurf- sondern auch spielstark." Hinzu kommt Daniel Pankofer, der "das Angriffsspiel gut aufzieht und zudem torgefährlich ist." Nach dem Halblinken Christopher Klasmann (86 Tore) ist Pankofer der zweitbeste Neusser Werfer (84). Die beiden stehen auf den Plätzen 3 und 6 der Torschützenliste der 3. Liga West. Koke: "Schnelle Außen und zwei gute Torwarte kommen noch hinzu." Eine Überraschung ist nicht ausgeschlossen: Es halten sich hartnäckig Gerüchte, nach denen der frühere Dormagener Marijan Basic morgen das Neusser Trikot trägt. Sein bisheriger Verein ART Düsseldorf hat ihm jedenfalls heute die Freigabe erteilt.
Wie kann der TSV in Neuss erfolgreich sein? "Wenn wir eine Chance haben wollen, dann muss uns alles gelingen", betont Alex Koke, "vom Torwart über die Abwehr bis zum Umschaltspiel und natürlich der Abschluss. Jedenfalls fahren wir nicht nach Neuss, um die beiden Punkte abzuliefern. Neuss muss schon darum kämpfen..." Der Coach hofft darauf, dass Max Bettin mitspielen kann. Der Rückraumspieler und erfolgreichste Dormagener Werfer hatte in den letzten Tagen Probleme mit dem Oberschenkel. Unabhängig von der Frage, wer in der Hammfeldhalle alles auflaufen wird, sieht Koke den TSV in einer guten Ausgangsposition: "Wir können befreit in diese Partie reingehen."