In Sachsen-Anhalt glänzte der TSV nicht nur in Hälfte 2: Die Wiesel steckten den frühen Rückstand beim Dessau-Roßlauer HV souverän weg und drehten die Partie am Dienstagabend zum klaren 28:20-Erfolg. Dabei hatte ein Spieler besonderen Grund zur Freude: Linkshänder „Carlos“ Iliopoulos steuerte ein Viertel aller Tore zum zehnten Saisonsieg bei. Dabei sorgte er besonders mit seinem Treffer Sekunden vor dem Pausenpfiff für einen angenehmen Gang in die Kabine: Das 14:12 war ein weiterer Schub auf dem Weg zur Revanche für die 21:24-Heimniederlage am 1. Spieltag. „Dieser Sieg gibt frischen Wind für unser Spiel in Aue am Donnerstag“, sagte TSV-Coach Dusko Bilanovic.

Der höchste Saisonsieg (neben dem 27:19 gegen Hamm) bahnte sich zunächst nicht an. In den ersten Minuten zog nämlich Dessaus Schlussmann Philip Ambrosius die Bälle magisch an und mit platzierten Würfen verschafften sich die Gastgeber einen 5:2-Vorsprung. Da war es wichtig, dass Benni Richter einmal mehr keine Nerven an der Siebenmeterlinie zeigte. Im Gegenteil – der Heber beim zweiten Strafwurf war extrem ausgebufft. Hinten stoppte Sven Bartmann mit starken Paraden Dessaus Lauf. So hieß es plötzlich 5:7, auch weil Iliopoulos als klassischer Joker auftrat. „Ihn hatte Dessau wohl gar nicht auf der Rechnung“, vermutete Bilanovic später. Der Pechvogel der Saison tat das, „wofür wir ihn geholt haben, er sollte auch mal ein Spiel entscheiden.“ So oft hatte er dafür seit seiner Verpflichtung noch keine Zeit, denn eine hartnäckige Verletzung hatte ihn zurückgeworfen. In Dessau aber konnte „Carlos“ zeigen, was in ihm steckt.

Der TSV lag 9:6 vorne, ehe Vincent Sohmann glücklich per Siebenmeter traf - Bartmann war noch am Ball dran. Dann ein Schlag ins Kontor in Form einer Roten Karte gegen Patrick Hüter. Er musste in der 21. Minute das Spielfeld verlassen, nachdem er Timo Löser in der Luft einen Stoß mitgegeben hatte und der Rückraumlinke unsanft landete. So musste die Defensive umgebaut werden, Aron Seesing übernahm mit Bravour. Noch einmal kam Dessau aber durch den beweglichen Sohmann auf und ging mit 11:10 in der 25. Minute in Führung. Der TSV ließ sich freilich nicht von seinem Weg abbringen, spielte unaufgeregt weiter und blieb auch in der häufigen Unterzahl effektiv in der Abwehr. Dabei wurde Andre Meuser über einen längeren Zeitraum nach seiner zweiten Zeitstrafe geschont, kam dann wieder und traf, um sich doch noch die Rote Karte in der 49. Minute abzuholen.

Zu diesem Zeitpunkt waren aber längst die Weichen Richtung Auswärtssieg Nummer 5 gestellt: Der TSV führte 22:16, dominierte das Spiel und nichts deutete auf eine erneute Wende hin. Die Rheinländer taten noch etwas fürs Auge: Erst stoppte der Pfosten den außerordentlichen Dreher von Ian Hüter, der dann den Zuschauern des Livestreams auf Sportdeutschland ein digitales Klatschen mit seinem Kempa-Abschluss nach dem Zuspiel von Benni Richter entlockte. „Dieser Sieg ist in allen Belangen verdient“, nahm Dessaus Coach Uwe Jungandreas kein Blatt vor den Mund. „Unsere Abwehr stand bis auf einige Flüchtigkeitsfehler weiter gut, aber der Angriff spielte wie eine B-Jugend, ging nicht in die Lücken und schloss zu schwach ab. Das Gegentor unmittelbar vor der Halbzeit setzte uns besonders zu. In der zweiten Hälfte kamen wir nicht mehr ins Tempospiel und haben vorne zu viele Fehler gemacht.“ Dusko Bilanovic hatte schon beim Abschlusstraining gemerkt, dass seine Spieler nach der Hinspielniederlage „richtig brannten. Und nur acht Tore in der zweiten Halbzeit zu kassieren, das war eine hervorragende Leistung.“

Dessau-Roßlauer HV 06 - TSV Bayer Dormagen 20:28 (12:14)
Dessau: Ambrosius (10 Paraden), Malek; Löser (2), Hrstka (4), Sohmann (6/2), Bielzer, Schmidt, Danneberg (1), Neumann (1), Persson, Scheithauer (2), Emanuel, Seidler (2), Zahradnicek (2), Saleh.
Dormagen: Bartmann (10 Paraden), Simonsen (ab 57., 1 Parade); Reuland (2), Seesing (2), Senden (1), Meuser (5), Juric, Richter (6/5), Iliopoulos (7), I. Hüter (3), Reimer, Skroblien, P. Hüter (1), Johannmeyer, Sterba (1), Grbavac.
Schiedsrichter: Friedel / Herrmann.
Zuschauer: -
Zeitstrafen: 6:14 Minuten.
Siebenmeter: 2/2:5/5.
Spielfilm: 4:1 (7.), 5:2 (9.), 5:7 (15.), 6:9 (19.), 8:10 (22.), 11:10 (25.), 11:13, 12:14 - 12:16 (35.), 15:20 (46.), 18:23 (52.), 18:26 (56.), 20:28.


Zwei Spiele innerhalb von drei Tagen: Der Tabellensechste der 2. Handball-Bundesliga begab sich am Montag auf die Ost-Tour, die wie schon vor 14 Tagen ein weiteres Mal zunächst am Hotel in Leipzig endete. Von dort bringt der Bus die Wiesel heute nach Dessau und am Donnerstag nach Aue. Die gelungene Verbindung der Nachholpartie in Aue und des Rückspiels gegen den Dessau-Roßlauer HV 06 spart eine lange Reise ein. Mit erfolgreichen Torwürfen will der TSV indes heute nicht geizen - im Gegensatz zum Auftakt im Oktober, als Dessau nur 21 Dormagener Tore zuließ und selber 24 Mal traf. Los geht es heute in der Anhalt-Arena um 19.30 Uhr mit dem Anpfiff der Schiedsrichter Fabian Friedel und Rick Herrmann aus Aue. Die TSV-Fans sehen das Spiel auf Sportdeutschland.tv.

„Meine Mannschaft hat am Freitag in der zweiten Hälfte gegen Bietigheim überragend gespielt. Diesen Schwung wollen wir mitnehmen ins Spiel gegen Dessau“, sagt Dusko Bilanovic. Ihm sind die Qualitäten der Bauhausstädter natürlich bestens bekannt: „Sie besitzen gute Außen, leben von ihrem Torwart und spielen einen schnellen Ball.“ Nach der bisher einzigen Heimniederlage in dieser Saison gegen Dessau „haben wir etwas gutzumachen“, betont der TSV-Coach und erinnert sich: „Damals mussten wir ohne Joshua Reuland und Patrick Hüter spielen, die Beiden sind diesmal dabei.“ Martin Juzbasic und der vor der Abfahrt über Magen-Darm-Probleme klagende Pascal Noll fuhren nicht mit. Auf ihre anstehenden Klausuren mussten sich zudem Tim Mast, Lucas Rehfus und Moritz Görgen konzentrieren und ebenfalls zu Hause bleiben. Und auch Peer Pütz konnte die Reise nicht antreten, nachdem er schon in den letzten beiden Spielen passen musste: Der Co-Trainer klagt über erhebliche Rückenbeschwerden.

Erst dreimal standen sich die beiden Mannschaften gegenüber: In der Saison 2018/19 gewann der TSV beide Begegnungen, Dessau musste den Gang in die 3. Liga antreten. Coach Uwe Jungandreas führte den Klub aber danach gleich wieder zurück in die 2. Liga. In diesem Jahr verlor das Team aus Sachsen-Anhalt die beiden Auswärtsspiele in Aue (22:23) und zuletzt in Lübeck-Schwartau (27:32). Das Heimspiel gegen Hüttenberg wurde 28:19 gewonnen. In der Tabelle rangieren die Gastgeber mit sechs Minuspunkten hinter dem TSV auf Rang 9.


Ein weiterer Nachwuchsspieler des TSV Bayer Dormagen unterschrieb jetzt kurz nach seinem 18. Geburtstag einen Vertrag beim Handball-Zweitligisten: Der vornehmlich im linken Rückraum spielende Lucas Rehfus hatte bereits Spielanteile in der 2. HBL und erzielte beim 31:25-Erfolg gegen Konstanz am 18. November sein erstes Tor für den TSV. „Ich bin mega glücklich, nun auch offiziell diesem Kader anzugehören“, erklärt der geborene Kölner, der in diesem Jahr sein Abitur am Georg-Büchner-Gymnasium in Köln-Weiden macht. „Es ist gut für die persönliche Weiterentwicklung, dass der TSV jungen Spielern die Möglichkeit gibt, auf hohem Niveau zu trainieren und zu spielen“, betont Rehfus.

Für Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel bestätigt die Vertragsunterzeichnung erneut „unsere Handball-Philosophie. Talentierte Spieler werden bestens ausgebildet und von unserem sportlichen Kompetenzteam regelmäßig beobachtet. Wir setzen darauf, dass möglichst viele ihre sportliche Laufbahn so lange wie möglich in Dormagen fortsetzen.“ Lucas Rehfus hat beim TSV bis 2024 unterschrieben.

Der 18-Jährige kam vor vier Jahren vom TuS Königsdorf und spielt seit der C-Jugend für den TSV. Er hat ein ganz besonderes Hobby, das in Zeiten von Corona leider zu kurz kam: Seine Eltern übertrugen ihm die Leidenschaft für den rheinischen Karneval. In der Session 2012/13 gehörte Lucas dem Kölner Dreigestirn als Bauer an.

Daten zu Lucas Rehfus
Geboren: 13. Februar 2003 in Köln
Gewicht: 86 kg
Größe: 1,96 m
Beruf: Schüler
Spielposition: Rückraum links
Vereine: TuS Königsdorf, TSV Bayer Dormagen
Hobbys: Fußball, Karneval


Wie schon im ersten Heimspiel des Jahres gegen Eisenach drehten die Wiesel die Partie nach drei Toren Rückstand zur Pause. Der spielerische Glanz war aber ein ganz anderer: Die Offensive zeigte wieder diese Durchschlagskraft, die den TSV Bayer Dormagen in der 2. Handball-Bundesliga auf Tabellenplatz 6 gehievt hat. Und gegen die äußerst bewegliche Abwehr mit einem starken Sven Bartmann im Rücken fand Bietigheim plötzlich keine Mittel mehr. Es sprang mit 33:27 der zweithöchste Sieg der Saison heraus - so viele Tore hatte der TSV in dieser Spielzeit im Sportcenter noch nicht erzielt.

Die erste Spielhälfte war geprägt von Fehlern auf beiden Seiten. Die Gäste nutzten ihre Chancen konsequenter und lagen überwiegend in Führung - teilweise mit drei Toren. Der TSV machte sich das Leben selber schwer, kam immer wieder heran, um anschließend wieder leichte Treffer zu kassieren. Folgerichtig hieß es 12:15 zur Halbzeit. Dass die Dormagener es dabei nicht belassen wollten war bald nach dem Seitenwechsel zu erkennen. Die Defensive strahlte Souveränität aus und pushte sich nach erfolgreichen Blocks. Vorne landeten jetzt die Bälle im Netz, die zuvor noch den Bietigheimer Kasten verfehlt hatten.

Dabei zeichneten sich zwei ASse besonders aus: Alexander Senden traf achtmal mit platzierten Würfen und der Jüngste auf dem Spielfeld kannte bei seinen Abschlüssen kein Pardon: Aron Seesing wurde fünfmal am Kreis gefunden und verwandelte fünfmal sicher. Ian Hüter war schon mit sieben Treffern beim Hinspielsieg in Bietigheim bester Werfer, am Freitagabend brachte er es sogar auf acht. Andre Meuser beteiligte sich mit sechs Toren und holte Joshua Reuland als bisher erfolgreichsten Mannschaftskollegen ein, beide stehen jetzt mit der Zahl 76 in der Torschützenliste.

Zurück zum Spielverlauf: In der 38. Minute fing Jakub Sterba einen Ball ab und lief einen Konter zusammen mit Ian Hüter, der zum 18:18 verwandelte und damit die endgültige Wende einläutete. Der 9:2-Lauf innerhalb von rund zehn Minuten führte vom 16:18 bis hin zum 25:20 in der 47. Minute. Zu einem echten Aufbäumen war Bietigheim nicht in der Lage, auch wenn sich Jonas Link und Geburtstagskind Dominik Claus (25) bemühten. „Da fehlte uns ein Mix aus Selbstvertrauen, Qualität und Mut“, stellte SG-Coach Hannes Jon Jonsson fest, der dem TSV einen „Riesencharakter“ bescheinigte. „In 30 Minuten hat die gesamte Mannschaft gezeigt, was sie drauf hat“, freute sich Dusko Bilanovic auch darüber, dass „Sven heute das Torwartduell klar gewonnen hat.“ Und er hielt seine schützende Hand über „meine Jungs: Das sind auch nur Menschen, da muss man nicht sofort zweifeln, wenn es mal nicht so gut läuft.“

TSV Bayer Dormagen - SG BBM Bietigheim 33:27 (12:15)
Dormagen: Bartmann (12 Paraden, 1 Tor), Simonsen (n.e.); Reuland (3), Seesing (5), Senden (8), Meuser (6), Juric, Richter (1), I. Hüter (8), Reimer (n.e.), Skroblien, P. Hüter (1), Johannmeyer, Sterba, Grbavac (n.e.), Mast (n.e.).
Bietigheim: Edvardsson (9 Paraden), Lehmann; Vlahovic (3), Rentschler (2), Claus (2), Öhler (n.e.), Schäfer (3/2), de la Pena (n.e.), Urban (1), Dahlhaus (2), Link (5), Asmuth (2), Barthe (1), Boschen (n.e.), Marcec (5), Fischer (1).
Schiedsrichter: Cesnik / Konrad.
Zuschauer: -
Zeitstrafen: 10:8 Minuten.
Siebenmeter: 0:2/2.
Spielfilm: 2:3, 4:3 (10.), 6:5, 6:9 (20.), 9:9, 9:12 (26.), 12:13, 12:15 - 13:16, 15:16, 16:18 (36.), 21:18 (42.), 22:20, 25:20 (47.), 28:22, 31:25, 31:27, 33:27.


Gegen die SG BBM Bietigheim würden die Wiesel heute Abend nach zwei Auswärtsniederlagen in Dresden und Rimpar gerne wieder punkten. Schließlich warten mit Dessau und Aue in der nächsten Woche gleich zwei schwere Auswärtsaufgaben auf den TSV. Mit einem Erfolgserlebnis könnte man die Ost-Tour sicher froher angehen. Die Schiedsrichter Marvin Cesnik und Jonas Konrad aus Gummersbach pfeifen die Partie im TSV Bayer Sportcenter um 19.30 Uhr an. Die Fans sind bereits ab 19.15 Uhr auf sportdeutschland.tv live dabei und können ihre Mannschaft somit zumindest digital unterstützen.

Zweimal stieg die SG BBM Bietigheim in die Bundesliga auf (2014 und 2018). Doch beide Male musste das Team aus Bietigheim-Bissingen an der Enz (Baden-Württemberg) nach dem einen Jahr wieder den Gang in die 2. Bundesliga antreten. Die Planungen sahen das schnelle Comeback im letzten Jahr vor. Doch der Wiederaufstieg gelang nicht - und auch in diesem Jahr stehen die Zeichen nicht auf Rückkehr in die Liqui-Moly-Bundesliga. Nach dem Fehlstart in die Saison läuft es zwar seit einiger Zeit wieder besser, aber die führenden Klubs Hamburg, Gummersbach und Nettelstedt sind zu weit entfernt. Das Comeback in der 1. Liga hatten die Gäste sich auch für die laufende Saison fest vorgenommen. „Doch dann ereilte uns die Absage von „Mimi“ Kraus, der seine Karriere beendete. Das war von unserer Seite nicht so geplant“, erklärt der Isländer. Und Corona setzte Bietigheim auch immens zu: „Quarantäne-Zeiten, ernsthafte Corona-Erkrankungen bei Spielern, Spielausfälle - und das alles über einen längeren Zeitraum. Kamen erkrankte Spieler zurück, befanden sie sich nicht in einem leistungssportlichen Zustand. Mentale Effekte gingen einher. Enttäuschungen kamen hinzu.“

Zusammengefasst sind dies die Gründe für den aktuellen Tabellenstand der SG: Statt vorne mitzumischen, rangiert der Klub auf Platz 9, arbeitete sich aber in diesem Jahr deutlich nach vorne. Die Nachholspiele im Januar beim TuS Fürstenfeldbruck (33:30) und gegen Konstanz (29:24) wurden gewonnen. Erfolgreich ging es weiter mit dem 34:29-Erfolg in Eisenach. Dann gab es aber doch wieder zwei Rückschläge mit der Heimniederlage gegen Elbflorenz (28:29) und dem Misserfolg bei Spitzenreiter Hamburg (21:24) in der Vorwoche. In Dormagen wird die SG BBM nahezu komplett auflaufen. Bester Schütze ist Rechtsaußen Christian Schäfer mit 102/46 Treffern und der besten Ligaquote von 82,26 Prozent. Die Weichen für die nächste Saison wurden bereits gestellt: Der Vertrag mit Hannes Jon Jonsson, der am 23. Februar 41 Jahre alt wurde, wird nicht verlängert. Die Nachfolge tritt der Spanier Iker Romero an, derzeit noch in Co-Trainer-Diensten bei Hannover-Burgdorf.

Hielt die Heimserie von Rimpar gegen den TSV, so hofft der TSV auf die Fortsetzung der Erfolgsserie gegen Bietigheim: Auf der Liste der bisherigen 13 Vergleiche stehen lediglich zwei Niederlagen, und die liegen schon eine Weile zurück. Die letzten vier Begegnungen gewann der TSV - auch das Hinspiel im Oktober mit 26:25. In einer abwechslungsreichen und aufregenden Partie sorgte Andre Meuser 19 Sekunden vor dem Abpfiff für die Entscheidung mit dem 26:24. Bester Torschütze war Ian Hüter (7). „Natürlich wollen wir auch heute die Punkte behalten. Die Mannschaft weiß aus Erfahrung, wie sie Bietigheim schlagen kann“, sagt TSV-Coach Dusko Bilanovic.


Nichts Neues der Wiesel bei den Rimpar Wölfen: Auch im fünften Anlauf konnte der TSV außer dem schönen Blick aufs Käppele nichts Wertvolles aus Würzburg mit nach Hause nehmen. Gegen die starke Deckung der DJK Rimpar taten die Rheinländer sich am Dienstagabend in der s.Oliver Arena von Beginn an schwer. Nach dem 8:11-Rückstand zur Pause endete die zarte Hoffnung auf mehr nach einer sehenswerten Aufholphase bis zur 45. Minute abrupt. Das Nachholspiel des 17. Spieltages gewannen die Gastgeber mit 25:19. Am Freitag geht es für den TSV bereits weiter: Gegner im TSV Bayer Sportcenter ist am 26. Februar ab 19.30 Uhr die SG BBM Bietigheim.

Drei der ersten vier Tore der DJK gingen auf das Konto von Julian Sauer. Der Rechtsaußen profitierte dabei auch von technischen Fehlern der Gäste. Als Michael Schulz in der 11. Minute schnell reagierte und den Abpraller nach einer Parade von Sven Bartmann zum 5:3 und damit der ersten Zwei-Tore-Führung verwandelte, hielten die Sorgen sich beim TSV noch in Grenzen. Denn Benni Richter erwies sich als sicherer Siebenmeterschütze und hatte auch etwas Glück, als sein Wurf aus acht Metern vom Pfosten an den Rücken von Torwart Marino Mallwitz sprang und dann im Kasten landete. Die große Freude über den erneuten Ausgleich zum 6:6 durch Joshua Reuland währte allerdings nicht lange: Julian Sauer und Michael Schulz mit zusammen drei Treffern erhöhten auf 9:6 in sechs torlosen Minuten des Tabellensechsten. Aufgrund der mangelnden Durchschlagskraft und weil Schlussmann Marino Mallwitz oft dort stand, wo die Bälle auch hinkamen, verbuchte der TSV lediglich acht Tore bis zur Pause auf der Habenseite. TSV-Torwart Sven Bartmann wiederum hielt den Rückstand dank mehrerer spektakulärer Paraden noch in Grenzen.

Das 11:8 für Rimpar nach 30 Minuten schien aufholbar, allerdings sprach die Statistik dagegen: Alle Auswärtsspiele, bei denen die Dormagener in dieser Saison zur Pause zurücklagen, wurden auch verloren. Es sah so aus, als sollte sich dies in Rimpar bewahrheiten. Denn direkt nach dem Seitenwechsel setzten die Gastgeber sich bis auf 14:8 ab. Das war der Augenblick, in dem Dusko Bilanovic für eine Veränderung in der Offensive sorgte: Nach langer verletzungsbedingter Pause kam Ante Grbavac zurück aufs Feld. Und es ging ein Ruck durch die Mannschaft mit einer nun ganz anderen Körpersprache. Auch kleine Rückschläge konnten die Aufholjagd nicht stoppen, auf einmal war der Ausgleich nach 45 Minuten da: Grbavac sorgte für das 16:16.

Doch damit war das Aufbäumen auch schon wieder beendet: Rimpar setzte sich ein weiteres Mal ab, weil viele Angriffe nun über die linke Seite von Dominik Schömig erfolgreich abgeschlossen wurden. Das 20:16 von Steffen Kaufmann in der 52. Minute war schon so etwas wie eine Vorentscheidung, auch wenn Jakub Sterba und Andre Meuser auf 20:18 verkürzen konnten. Die Führung baute Rimpar nämlich bis auf 25:19 aus – es war der bislang zweithöchste Heimsieg der gesamten Saison. „Wir haben heute sehr diszipliniert gedeckt und den Ball gut laufen lassen“, richtete Rimpars Coach Ceven Klatt ein Kompliment an seine Auswahl. „Wenn wir ins Tempo kamen, sahen wir ganz gut aus. Aber das war zu selten“, wirkte Dusko Bilanovic nach dem Spiel wenig erfreut.

DJK Rimpar Wölfe - TSV Bayer Dormagen 25:19 (11:8)
Rimpar: Mallwitz (12 Paraden), Wieser (bei einem 7m); Schömig (5/1), Karle, Neagu, Schmidt (3), Kaufmann (4), Siegler (1), Wirtz (n.e.), Meyer (1), Schulz (2), Dayan (n.e.), Kovacic (1), Brielmeier (1), Sauer (7), Bialowas.
Dormagen: Bartmann (9 Paraden), Simonsen (n.e.); Reuland (3), Seesing (n.e.), Senden, Meuser (5), Juric, Richter (5/4), Skroblien (n.e), I. Hüter, Reimer (n.e.), Noll (1), P. Hüter (1), Johannmeyer (n.e.), Sterba (2), Grbavac (2).
Schiedsrichter: Standke / Heine.
Zuschauer: -
Zeitstrafen: 4:8 Minuten.
Siebenmeter:1/1:4/4.
Spielfilm: 1:0, 3:3, 5:3, 6:6 (16.), 9:6 (22.), 11:7, 11:8 – 14:8, 14:12, 16:16 (45.), 20:16, 20:18, 22:18, 25:19.


Bereits am 7. Februar sollte die Partie bei der DJK Rimpar stattfinden, die Dormagener Mannschaft bereitete sich gerade auf die Busfahrt nach Würzburg vor. Doch der intensive Schneefall und die sinkenden Temperaturen machten einen Strich durch die Rechnung - das Spiel wurde abgesagt und neu für Dienstag, 23. Februar, terminiert. Ursprünglich sollte der Anpfiff um 20 Uhr erfolgen, doch jetzt verständigten sich beide Klubs darauf, eine Stunde früher zu beginnen. Die Schiedsrichter Steven Heine und Sascha Standke (Wendeburg / Ronnenberg) werden also das Spiel des 17. Spieltages der 2. Handball-Bundesliga in der S.Oliver Arena bereits um 19 Uhr anpfeifen. Fans können sich auf eine sicher wieder interessante Begegnung bei der Live-Übertragung auf sportdeutschland.tv freuen.

Neben der neuen Anwurfzeit steht seit heute auch fest, wer in der neuen Saison Rimpar trainieren wird: Julian Thomann löst dann Ceven Klatt bei den Wölfen ab. "In den Gesprächen, die mit ihm geführt wurden, konnte er mit seinem Konzept und seinem persönlichen Engagement absolut überzeugen", erklärt die DJK. Aktuell ist Thomann beim Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten aktiv und trainiert dort unter anderem die A-Jugend.

Viermal spielten die Dormagener in der Vergangenheit bei den Wölfen, ein Erfolgserlebnis blieb aus. Die Gastgeber gewannen alle vier Begegnungen. Allerdings war der TSV beim letzten Aufeinandertreffen nah dran an einem Zähler, musste sich aber doch mit 23:24 geschlagen geben. Und weil die Gäste auch im Rückspiel in Dormagen mit 21:20 erfolgreich waren, sinnt Dusko Bilanovic mit seiner Auswahl auf Revanche. Doch der Dormagener Coach weiß auch um die Schwere der Aufgabe: "Rimpar steht robust in der Abwehr und versteht es, vorne den Ball sehr lange in den eigenen Reihen zu halten." Die negative Bilanz (3:7-Punkte) aus den bereits fünf Spielen in diesem Jahr lässt zudem eine große Gegenwehr erwarten, um in der Tabelle nicht noch tiefer zu fallen. Aktuell rangiert Rimpar nach der 16:19-Heimniederlage gegen Aue auf Platz 14 mit nur drei Punkten Vorsprung auf Konstanz. Auch gegen die Gäste vom Bodensee hatte Rimpar letzten Mittwoch mit 24:25 in eigener Halle verloren.

Beim TSV könnte eventuell Ante Grbavac sein Comeback nach längerer verletzungsbedingter Pause feiern. Jedenfalls sitzt er morgen im Bus, der diesmal tatsächlich nach Würzburg fährt.


Diesmal konnten die Wiesel wie zuletzt gegen Eisenach den Pausenrückstand nicht drehen und kassierten in Dresden ihre vierte Saisonniederlage. 30 Auswärtstore sind gut, doch es überrascht die Zahl der Gegentreffer: 34 Tore musste der TSV in dieser Saison noch nicht hinnehmen. So viele Treffer hatte der HC Elbflorenz in dieser Spielzeit auch noch nicht erzielt. „Vorne haben wir nicht viele Fehler gemacht, hinten aber hätten wir besser stehen müssen“, fasst TSV-Coach Dusko Bilanovic die 60 Minuten in der Ballsport-Arena zusammen. Auf dem Spielplan steht ein weiteres Auswärtsspiel: Am Dienstag, 23. Februar, beginnt das Nachholspiel bei der DJK Rimpar in der Würzburger S.Oliver Arena um 20 Uhr.

Der TSV startete in der sächsischen Hauptstadt stark. Konzentriert wurde in der Anfangsphase auch dank gelungener Spielzüge mehrfach die Führung herausgeworfen. Nach einer Viertelstunde änderte sich aber das Bild: Konnte Ian Hüter den ersten Vorsprung der Gastgeber durch Lukas Wucherpfennig noch zum 7:7 ausgleichen, so lag der HC nach dem glücklichen 8:7 von Mindaugas Dumcius bis zum Schlusspfiff immer vorne. Das lag auch daran, dass die Dormagener Defensive zu häufig keine Mittel gegen die Kreisläuferkooperation von Elbflorenz fand. Der Zugriff der Abwehr ging zunehmend verloren und „wir haben auch das Torwartduell verloren“, konstatierte Bilanovic. Erstmals für eine knappe Viertelstunde stand Neuzugang Christian Simonsen zwischen den Pfosten, hatte aber gegen die oft frei zum Wurf kommenden Schützen kaum Chancen, um sich auszuzeichnen.

Der 14:18-Rückstand zur Pause war weit entfernt von einer Vorentscheidung. So hieß es nach drei Treffern innerhalb von drei Minuten durch Patrick Hüter, Benni Richter und Toni Juric nur noch 22:20 für den HC in der 44. Minute. Doch noch knapper wurde es nicht, dafür hätte schon alles passen müssen. In ganz wichtigen Phasen des Spiels fielen aber umstrittene Entscheidungen gegen den TSV. So musste Sven Bartmann nach einem scheinbaren Wechselfehler für zwei Minuten auf die Bank. Und als Patrick Hüter frei am Kreis zum Wurf kam, soll der letzte Pass einer zu viel gewesen sein. „Wir suchen aber nicht nach Ausreden“, betont Dusko Bilanovic. „Elbflorenz besitzt eine starke Mannschaft und wir freuen uns schon auf das Rückspiel“, kündigt der Coach an. Für Rico Göde war wichtig, dass seine „Mannschaft beim 22:20 nicht weggeknickt ist und die Ruhe behalten hat.“ Der HC-Trainer stellte zudem fest: „Ich muss meinem Trainerkollegen wirklich ein Kompliment machen, denn der TSV spielt einen sehr, sehr guten Handball.“

HC Elbflorenz Dresden – TSV Bayer Dormagen 34:30 (18:14)
Elbflorenz: Huhnstock (11 Paraden), Noack, Mohs; Wucherpfennig (6), Emanuel, Dierberg (3), Buschmann, Dumcius (6), Kretschmer, Jungemann (2), Stavast (1), Greß (6), Vanco (2), Quade, Kasal (4), Thümmler (4).
Dormagen: Bartmann (7 Paraden), Simonsen; Reuland (3), Seesing, Senden (3), Meuser (6), Juric (2), Richter (6/2), Iliopoulos, I. Hüter (3), Reimer, P. Hüter (5), Sterba (2), Skroblien, Mast, Rehfus.
Schiedsrichter: Scharfe / Kittel.
Zuschauer: -
Zeitstrafen: 8:10 Minuten.
Siebenmeter: 0:2/3 (Reuland wirft neben das Tor).
Spielfilm: 2:4, 7:7 (14.), 9:7, 11:8, 14:10, 18:14 - 20:17, 22:20, 24:21 (45.), 27:21 (48.), 30:24 (52.), 34:30.


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