Zum ersten Mal seit acht Jahren gibt es wieder den Handball-Klassiker: Das Mittelrhein-Derby zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem VfL Gummersbach wird an diesem Donnerstag, 31. Oktober, um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter angepfiffen. Der Vorverkauf hat deutlich angezogen: Aktuell wurden bereits knapp 1800 Tickets erworben. Damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass endlich mal wieder die 2000er-Marke überschritten wird. Deshalb richtet der TSV die Bitte an die Fans: Kommt möglichst früh, damit sich vor der Halle nicht so viele Menschen drängeln müssen. An der Abendkasse wird auf die Nachfrage reagiert, sie wird deshalb vermutlich schon um 18.15 Uhr öffnen. Wer einen Sitzplatz haben will, sollte sich tatsächlich beeilen. Stehplätze gibt es ausreichend.

Vor der Partie trafen sich die Geschäftsführer der beiden Klubs auf neutralem Boden: Björn Barthel und Christoph Schindler freuen sich auf die Begegnung und auf ein sicher hochinteressantes Handballspiel. Wir sprachen mit ihnen in Köln.

Ein friedliches Treffen vor dem wichtigen Mittelrhein-Derby... 
Christoph Schindler: Warum nicht? Als ich in Dormagen spielte hatte ich viel mit Björn zu tun, auch wenn er damals noch nicht in der Verantwortung des Geschäftsführers war. Ich habe mich übrigens sehr wohl in Dormagen gefühlt und könnte heute noch dort sein, wenn es damals nicht andere Gründe für den Wechsel gegeben hätte. Wir werden uns auch nach dem Derby gut verstehen.
Björn Barthel: Ich war Jugendkoordinator beim TSV als Christoph hier spielte. Ich freue mich, dass wir jetzt "Kollegen" sind und er den Sprung geschafft hat. Es ist sicher eine große Herausforderung, Geschäftsführer bei einem Klub wie dem VfL Gummersbach zu sein. Ich kann Christoph da nur zustimmen: Wir sprechen vor und nach dem Derby immer wieder gerne miteinander.

In dieser Verantwortung ist das Derby für euch neu und hat eine ganz besondere Bedeutung.
Schindler: Klar, das ist schon eine besondere Geschichte, schließlich geht es gegen den Ex-Verein und ich kenne viele Menschen aus meiner ehemaligen Zeit in Dormagen. Natürlich freue ich mich darauf, sie am Donnerstag zu sehen und das ein oder andere Gespräch zu führen. Es war auch toll beim Revival-Treffen vor einem Jahr.
Barthel: Ein solches Derby gegen Gummersbach um Punkte ist immer ein absolutes Handball-Highlight. Der Vorverkauf deutet auf eine Kulisse hin, die wir schon lange nicht mehr hatten. Die Rückmeldungen zeigen übrigens, dass die gesamte Handball-Region auch aus dem Kölner bis in den Aachener Bereich an diesem Spiel interessiert ist.

Es stehen sich zwei Vereine mit einer anerkannt guten Nachwuchsarbeit gegenüber.
Schindler: Es hat sich da bei uns einiges getan. Wir haben sechs Spieler aus der Handball-Akademie im Kader, vier davon sind gebürtige Gummersbacher. Darauf bin ich ganz besonders stolz. Wichtig ist, dass die jungen Spieler nicht nur ausgebildet werden sondern auch spielen können.
Barthel: Wir zählen nach wie vor zu den bedeutendsten Ausbildungsvereinen in Deutschland. Und wir hoffen immer, dass wir unsere talentierten Spieler länger halten können. Gerade dank ihrer gewachsenen Erfahrung spielen unsere Youngster eine bedeutende Rolle in der Mannschaft.

Am Donnerstag wollt ihr beide nach den 60 Minuten jubeln...
Schindler: Wir kommen natürlich nach Dormagen, um beide Punkte mitzunehmen. Dabei werden uns sicher sehr viele Fans aus Gummersbach unterstützen. Tatsächlich sind wir bislang sehr heimstark, zeigen auswärts allerdings unterschiedliche Gesichter - wie zuletzt bei der Niederlage in Emsdetten, nachdem wir mehrfach mit vier Toren vorne lagen.
Barthel: Es ist unsere Absicht, das Sportcenter wieder zu einer Festung zu machen. Das ist bisher gut gelungen, unsere Heimstärke haben wir in dieser Saison unter Beweis gestellt und wollen gegen Gummersbach die Punkte 11 und 12 holen. Wenn wir mit dieser Kampfbereitschaft und der überzeugenden Körpersprache wie in Ferndorf auftreten, dann kann das auch gelingen.

Vorhersagen sind aufgrund der Stärke der 2. Liga aber sehr schwierig?
Christoph Schindler und Björn Barthel übereinstimmend: In der 2. Liga gab es zuletzt Ergebnisse, die niemand erwartet hatte. Prognosen fallen in der Tat nicht leicht. Ein klarer Sieger im Mittelrhein-Derby wäre eher überraschend. Die Entscheidung wird bestimmt erst in den letzten zehn Minuten fallen. Wir hoffen auf eine faire Partie, bei der sich niemand verletzt.


Der Abstieg machte es möglich: Nach achtjähriger Pause gibt es mal wieder den Klassiker: Das Mittelrhein-Derby zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem VfL Gummersbach. Am Donnerstag, 31. Oktober, stehen sich beide Mannschaften ab 19.30 im TSV Bayer Sportcenter gegenüber. Über dieses Spiel sprachen wir mit dem Dormagener Rückraumspieler Eloy Morante Maldonado.

Hallo Eloy, wegen der Länderspielpause gibt es am Wochenende kein Spiel. Zur Uni musst du aber...

Eloy Morante Maldonado: Na klar, die Semesterferien sind beendet. Ich komme übrigens gerade von der Sporthochschule und werde mir gleich etwas zu essen machen.

Was gibts?
Auf jeden Fall Nudeln - vermutlich mit Scampis.

Aber vorher wollen wir noch über das Derby sprechen...
Klar, mache ich doch gerne, zumal ein solches Derby für mich eine Premiere ist.

Gegen die Nachwuchsteams des VfL Gummersbach hast du ja schon gespielt.
Ja, da gab es zahlreiche Vergleiche. Bei den Spielen der A-Jugend haben wir auch vom Derby gesprochen. Aber so ein richtiges Mittelrhein-Derby ist natürlich das Spiel der beiden 1. Mannschaften. Als der TSV zum letzten Mal ein Meisterschaftsspiel gegen den VfL in der Bundesliga austrug, da war ich erst 13 Jahre alt.

Gummersbach ist auch für dich ein besonderer Klub?
Natürlich. Ich bin in Wermelskirchen groß geworden. Das ist ja nicht so weit weg von Gummersbach. Als ich klein war hat mein Vater mich gelegentlich mitgenommen - auch zu Spielen in der Kölner Halle, die damals noch Köln Arena hieß.

Welche Namen bringst du mit Gummersbach in Verbindung?
Auf jeden Fall Heiner Brand. Und Stefan Kretzschmar sowie Kyung Shin Yoon. Der Koreaner war unglaublich torgefährlich und war mehrfach Torschützenkönig der Bundesliga.

Wie siehst du den VfL aktuell?
Nach dem Abstieg in letzter Sekunde will die Mannschaft so schnell wie möglich wieder nach oben. Gummersbach zählt sicher zu den Top-Favoriten der 2. Bundesliga. Trainer Torge Greve verfügt über eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Zu den besonders erfahrenen gehört der Rückraumlinke Alexander Hermann, der aktuell auch der erfolgreichste Werfer der Mannschaft ist.

Was heißt es für das Spiel am Donnerstag, 31. Oktober, ab 19.30 Uhr, wenn ein Top-Favorit ins TSV Bayer Sportcenter kommt?
Unser Ziel ist klar: Wir wollen gewinnen. In einem solchen Derby herrschen bekanntlich andere Gesetze - das haben wir ja leider in Krefeld zu spüren bekommen. Da waren wir der Favorit, haben das Spiel aber nach unserer nicht so guten Leistung verloren...

Leider stehen bei euch nicht alle Spieler zur Verfügung.
Das ist immer ärgerlich, wenn Spieler ausfallen. Aber das ist im Leistungssport auch nicht zu ändern. Ian Hüter hat sich unglücklich im Spiel gegen Coburg am rechten Ringfinger verletzt und wurde bereits operiert. Und auch die Verletzung von Pascal Noll ist natürlich unerfreulich. Ich hatte gesehen, wie er sich im Training den Bauch hielt. Nach der eingehenden Untersuchung hat er einen Muskelfaserriss in der rechten schrägen Bauchmuskulatur. Die Beiden fehlen natürlich, aber zum Glück haben wir eine gewisse Breite im Kader. So kam Nick Braun in Ferndorf zum Einsatz und erzielte gleich sein erstes Saisontor.

Wie viele Zuschauer kommen am Donnerstag ins Sportcenter?
Ich hoffe, möglichst viele. Nach dem letzten Stand sieht es sehr gut aus. Eine Woche vor dem Spiel sind rund 1400 Tickets verkauft. Und da wir davon ausgehen, dass viele Fans aus Gummersbach nach Dormagen kommen, freuen wir uns über jede weitere Unterstützung.

Vielen Dank für das Gespräch und guten Appetit, Eloy!


Der zweite Auswärtssieg des TSV Bayer Dormagen war gleichzeitig der höchste Saisonerfolg. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung ließ das Team von Dusko Bilanovic den Gastgebern in der Kreuztaler Sporthalle vor 1016 Zuschauern nicht den Hauch einer Chance und setzte sich mit 34:22 (15:8) gegen den TuS Ferndorf durch. "Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft. Alle haben um jeden Zentimeter gekämpft und einen starken Gegner besiegt", sagte der Coach, der auch wusste: "Das ist das Ergebnis einer ganzen Woche, in der wir unseren Misserfolg in Krefeld aufgearbeitet haben. Ich bin froh, dass wir den Ferndorf-Fluch besiegen konnten." In den letzten fünf Spielen hatte der TSV lediglich einen Punkt gegen Ferndorf geholt. Ferndorfs Michael Lerscht war die Enttäuschung in seinen Worten anzumerken: "Dormagen war uns heute in allen Belangen überlegen."

Schon früh machten die Dormagener deutlich, dass sie wieder auf die Erfolgsspur einbiegen wollten. Ein besonderes Zeichen setzte Sven Bartmann, der schon in der Anfangsphase Ferndorfs Außen verzweifeln ließ und auch einen Konter des völlig freistehenden Julian Schneider hervorragend parierte. Kompromisslos nutzte der TSV die sich bietenden Chancen und schloss auch die erste Überzahl mit zwei Treffern clever ab. Als überraschend Joshua Reuland zur Siebenmeterlinie ging und die Führung erst auf 8:3 und dann auf 11:4 ausbaute, witterten die vielen mitgereisten Wieselfans bereits die zwei Punkte. Doch vor allem Ferndorfs Schwede Julius Lindskog Andersson wollte sich mit der drohenden Niederlage noch nicht abfinden und sorgte mit drei Treffern in Folge für neue Hoffnung bei den heimischen Fans. Das Tor zum 8:12 in der 25. Minute war allerdings das letzte der Gastgeber vor dem Pausenpfiff. Was noch durch die starke TSV-Defensive kam war gut aufgehoben bei Sven Bartmann. Einem Doppelschlag von Andre Meuser ließ Jakub Sterba den Pausenstand 8:15 folgen - nach "Bartis" genau getimten Zuckerpass.

Nach dem Seitenwechsel wechselte sich das "J-Trio" mit dem Torewerfen ab: Joshua Reuland, Jakub Sterba und Julian Köster (der in der Woche drei Tage an einem Lehrgang des Elitekaders teilnahm) waren für die Tore 20 bis 27 verantwortlich und auch für den ersten zweistelligen Vorsprung. Und hinten zeigte Janis Boieck nach längerer verletzungsbedingter Pause erstmals wieder seine Qualitäten im Tor. Während Ferndorf sich mit der Niederlage abgefunden hatte, gab der TSV weiter Gas und feierte schließlich die 60 Werbeminuten für das große Derby: Am Donnerstag (!), 31. Oktober, gibt es erstmals wieder nach achteinhalbjähriger Pause das Mittelrhein-Duell um Punkte zwischen dem TSV und Bundesliga-Absteiger VfL Gummersbach. In einem Meisterschaftsspiel gewann der TSV zuletzt in eigener Halle am 10. November 1996 mit 20:15 gegen den VfL. Tickets gibt es im Vorverkauf im Tabakshop an der Kölner Straße 64 und online.

Wegen der Länderspielpause ist das nächste Wochenende spielfrei, die TSV-Spieler kommen nach einer kurzen Pause am Mittwoch wieder zum Training zusammen. Das führt dann Co-Trainer Peer Pütz durch, da Dusko Bilanovic die ganze Woche bei einem A-Lehrgang weilt. An anderer Stelle trainiert Jakub Sterba: Der tschechische Verband hat den Rechtsaußen zu einer einwöchigen Trainingsmaßnahme eingeladen. Patrick und Ian Hüter mussten derweil den Lehrgang und Testspiele gegen Irland absagen: Ian wegen seiner Finger-OP, Patrick aus Studiengründen.

TuS Ferndorf - TSV Bayer Dormagen 22:34 (8:15)
Ferndorf: Durica (13.-42., 4 Paraden), Hottgenroth (2 Paraden); Basic (2), L. Schneider (2), M. Michel (2), Neitsch (1), Wicklein (3), L. Michel, J. Schneider (1), Rüdiger (1), Lindskog Andersson (7/4), Müller (2), Weber (1), Rink.
Dormagen: Bartmann (14 Paraden), Halfmann (bei einem 7m), Boieck (bei einem 7m und ab 54., 2 Paraden); Reuland (8/4), Köster (3), Meuser (2), Richter (1/1), Löfström (2), Reimer, Thomas, P. Hüter (2), Braun (1), Morante Maldonado (5), Sterba (6), Grbavac (4).
Schiedsrichter: Jan und Manuel Lier.
Zuschauer: 1016.
Zeitstrafen: 8:12 Minuten.
Siebenmeter: 4/5:5/5 (Lindskog Andersson wirft an die Latte).
Spielfilm: 2:5 (10.), 3:7 (12.), 4:11 (51.), 7:11 (24.), 8:12 (25.), 8:15 - 11:16, 12:19 (38.), 13:22 (42.), 14:24 (45.), 22:34.


Zwei Auswärtsspiele hintereinander hat der TSV Bayer Dormagen in der Hinrunde der 2. Handball-Bundesliga nur einmal: Nach der 26:30-Niederlage am letzten Freitag in Krefeld spielt das Team von Dusko Bilanovic an diesem Samstag, 19. Oktober, beim punktgleichen (8:8) TuS Ferndorf. Dank der deutlich positiven Tordifferenz ist der TSV Tabellenachter, die Ferndorfer stehen auf Rang 10. Auch nach der Partie würden die Dormagener gerne vor den Gastgebern sein. Das geht faktisch aber nur mit dem zweiten Auswärtssieg oder einem Unentschieden. Es ist freilich schon viereinhalb Jahre her, als der TSV etwas Zählbares aus dem Siegerland mitnahm. In der letzten Saison gewannen die Ferndorfer beide Partien. Die Schiedsrichter Jan und Michael Lier (Korntal-Münchingen / St. Gallen) pfeifen das Spiel in der Sporthalle Stählerwiese um 19.30 Uhr an.

"Wir haben unser schlechtes Spiel in Krefeld intensiv analysiert und die Fehler besprochen", sagt Bilanovic. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in Ferndorf eine Reaktion zeigen." Das haben auch die TSV-Anhänger verdient - unter anderem wird sich ein voll besetzter Fanbus am späten Nachmittag in Bewegung setzen. In der heimischen Halle hat Ferndorf bereits gegen Hamburg (21:28) und Rimpar (18:21) verloren. Siege gab es gegen Aue (26:22) und Krefeld (28:23). Zusehen muss notgedrungen Ian Hüter, der nach seiner Ringfingeroperation in der Hinrunde vermutlich nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Pausieren müssen der angeschlagene Nuno Rebelo und Pascal Noll, der über eine Zerrung im Bauchmuskelbereich klagt. In der nächsten Woche findet bei ihm eine weitere Untersuchung statt. Grünes Licht gab es derweil für Schlussmann Janis Boieck, der bereits mit der Mannschaft trainierte und am Samstag auf der Bank sitzt.

Ferndorfs Trainer Michael Lerscht geht von einer personellen Entspannung aus. So kann eventuell Moritz Barwitzki erstmals in dieser Saison wieder spielen. Fragezeichen stehen noch hinter dem Einsatz von Abwehrchef Branimir Koloper. Ein Wiedersehen gibt es mit Tim Hottgenroth, der zu Juniorenzeiten das TSV-Tor hütete und zuletzt mit starken Leistungen im Ferndorfer Kasten auf sich aufmerksam machte.


Wer als Favorit zum noch punktlosen Schlusslicht fährt, der hat nach einer (vermeidbaren) Niederlage wenig Grund zur Freude. Nur zehn Tore in der zweiten Halbzeit waren letztlich zu wenig, um etwas Zählbares aus Krefeld mitzunehmen. Der Aufsteiger feierte vor 1064 Zuschauern am Freitagabend in der Glockenspitzhalle den 30:26 (15:16)-Sieg und damit das erste Erfolgserlebnis in dieser Saison. Am kommenden Samstag muss der TSV Bayer Dormagen erneut auswärts antreten, Gastgeber ist dann der TuS Ferndorf.

In der ersten Hälfte konnten die vielen mitgereisten Dormagener Fans durchaus zufrieden sein. Krefelds Führung wurde regelmäßig mit einem Treffer beantwortet. Und als die HSG fünf Minuten vor der Pause mit zwei Treffern (14:12) vorne lag, drehten Carl Löfström, Eloy Morante Maldonado, Patrick Hüter und Joshua Reuland mit dem 4:0-Lauf die Partie. Etwas zufriedener wären die Gäste dann in die Kabine gegangen, wenn sie mal Simon Ciupinski besser in den Griff bekommen hätten. Doch wenn der Spielmacher frei zum Wurf kommt, stellt er jeden Schlussmann vor ein Problem. In der 30. Minute erzielte Ciupinski seinen vierten Treffer in Halbzeit 1 und sorgte so für den Anschluss zum 15:16.

Der erste Jubel nach dem Seitenwechsel gehörte dem TSV: Morante Maldonado ließ dem eingewechselten Torwart Frederik Stammer keine Chance. Und dann war es vielleicht das Bauchgefühl von Krefelds Trainer Arnar Gunnarsson: Für den Siebenmeter löste der in der ersten Halbzeit selten an den Ball kommende Norman Toth seinen Kollegen wieder ab und parierte gegen Benni Richter, der zuvor noch nicht auf der Platte war. Das verhinderte 15:18 war so etwas wie ein Signal für die HSG, die nun mit vier Treffern in Folge die heimischen Zuschauer hinter sich brachte. Tatsächlich wurde die Führung nicht mehr abgegeben - auch weil Stammer im Tor über sich hinaus wuchs und immer wieder Szenenapplaus kassierte. Die Unterstützung hatte er vom TSV, da etliche Dormagener leider die Präzision der bisherigen Spiele vermissen ließen. Und wenn es denn schon nicht läuft, dann gibt es auch noch Zeitstrafen, über die selbst neutrale Zuschauer den Kopf schüttelten.

So kam was kommen musste: Ante Grbavac, der beste Schütze des Spiels mit neun Toren, brachte den TSV bis auf 26:24 heran, verpasste dann aber die Siebenmeterchance, nachdem Mike Schulz auf 27:24 erhöht hatte. Die merkwürdigen Doppelstrafen gegen Jakub Sterba und kurz drauf gegen Pascal Noll beendeten die Dormagener Hoffnungen, in der Unterzahl trafen KC Brüren und Henrik Schiffmann zum 28 und 29:24. "Wir haben in der zweiten Hälfte so viele Fehler wie noch nie gemacht. Darüber müssen wir reden", sagte TSV-Trainer Dusko Bilanovic.

HSG Krefeld - TSV Bayer Dormagen 30:26 (15:16)
Krefeld: Toth (3 Paraden), Stammer (ab 31., 7 Paraden, 1 Tor); Schiffmann (3), Viciano (n.e.), Jaeger, Wöstmann, Cutura (n.e.), Vonnahme, Luciano (4), Gentges (4), Schulz (4/1), Hansen (n.e.), Ciupinski (6), Brüren (8/5).
Dormagen: Bartmann (7 Paraden), Halfmann (18.-43., 2 P.); Reuland (2), Köster (2), Meuser (4), Richter, Löfström (2), Reimer (n.e.), Thomas, Rebelo, Noll, P. Hüter (2), Braun (n.e.), Morante Maldonado (5/1), Sterba, Grbavac (9/2).
Schiedsrichter: Oliver und Philipp Frankholz.
Zuschauer: 1064.
Zeitstrafen: 12:12 Minuten.
Siebenmeter: 6/7:3/6 (Brüren wirft neben das Tor - Stammer hält gegen Grbavac und Morante Maldonado, Richter scheitert an Toth).
Spielfilm: 5:4, 7:5 (14.), 8:9 (18.), 10:9, 14:12 (25.), 14:16 (29.), 15:16 - 15:17, 19:17 (36.), 19:18, 21:18, 23:19 (40.), 24:22, 26:22 (47.), 29:24 (56.), 30:26.


Die erste Heimniederlage ist überwunden, "wir schauen nach vorne", sagt Trainer Dusko Bilanovic. Und dieser Blick geht gar nicht sehr weit, denn an diesem Freitag, 11. Oktober, machen sich die Handballer vom TSV Bayer Dormagen auf die kürzeste Reise in der 2. Liga: Das vierte Auswärtsspiel findet in der Glockenspitzhalle bei Aufsteiger HSG Krefeld statt. Die Schiedsrichter Oliver und Philipp Frankholz (Lemgo / Wuppertal) pfeifen die Partie um 20 Uhr an.

Wie Emsdetten noch gute Erinnerungen an den Spieler Bilanovic hatte, so denken die Krefelder gerne an das halbe Jahr zurück, als der 48-Jährige die HSG trainierte. "Ich fahre auch weiterhin gerne nach Krefeld, aber natürlich wollen wir die zwei Punkte mit nach Dormagen nehmen", sagt der TSV-Coach. "Die Tabelle macht deutlich, dass wir der Favorit sind. Und diese Rolle übernehmen wir gerne." Der gesunde Optimismus ist das eine, die Vorbereitung das andere: "Die HSG wird alles versuchen, um die ersten Punkte zu holen. Wir müssen aber nicht diejenigen sein, die ihnen als erster Klub die Zähler überlassen", schmunzelt Bilanovic. Schon nach dem jüngsten Spiel gegen Coburg hatte er angekündigt, dass der TSV die verlorenen Punkte in Krefeld zurückholen will. Um dieses Ziel zu erreichen, "haben wir uns intensiv mit dem Gegner auseinandergesetzt." Ein wichtiger Akteur konnte dabei nicht mitwirken und wird auch noch einige Wochen ausfallen: Ian Hüter hatte sich an einem Finger die Strecksehne gerissen und musste (erfolgreich) operiert werden.

Die Liste der angeschlagenen Krefelder ist derweil etwas länger: Abwehrchef Damian Janus verletzte sich in Ferndorf erneut an der Schulter. Ob er spielen kann ist noch offen. Der Rückraumlinke Toni Sario klagt über Fuß-, der Ex-Dormagener Linkshänder Kevin-Christopher Brüren über Arm- und Torhüter Norman Toth über Rückenprobleme. Bös traf es Linksaußen Dorian Wöstmann beim Gastspiel gegen den TuS Ferndorf, wo ihm bei einem Foul der Kiefer ausgerenkt wurde. Doch trotz der Beschwerden wollen alle Spieler sich in den Dienst der Mannschaft stellen.

Beide Teams standen sich in dieser Saison schon einmal gegenüber: Beim Select-Cup in Langenfeld gewann der TSV mit 28:24. Doch dieses Vorbereitungsspiel will niemand überbewerten, denn beide Mannschaften konnten Anfang August nicht in Bestbesetzung antreten. In der 3. Liga kam es zuletzt in der Saison 2017/18 zu zwei Vergleichen: In Krefeld gewannen die Gastgeber 27:26 - und auch in Dormagen beim 30:30 verlor die HSG nicht. Für "Eagles"-Trainer Arnar Gunnarsson ist es die erste Partie gegen den TSV. Er wurde relativ spät verpflichtet, nachdem sein Vorgänger Ronny Rogawska den Vertrag nicht verlängert hatte. Trotz der 0:14-Punkte haben die Krefelder die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Schließlich wurden zwei Heimspiele gegen Rimpar (19:20) und Aue (29:30) nur knapp verloren. Gegen Lübeck (16:24) und Emsdetten (18:25) wurde es etwas deutlicher.

Aufgrund des zu erwartenden großen Andrangs weist die HSG Krefeld darauf hin, dass ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Ist der Parkplatz unmittelbar an der Glockenspitzhalle belegt, so gibt es wenige hundert Meter entfernt den großen kostenfreien Parkplatz am Fußballstadion Grotenburg.


Für die Gäste aus Coburg war es der erste Auswärtserfolg, für den TSV Bayer Dormagen vor 1327 Zuschauern im TSV Bayer Sportcenter die erste Heimniederlage. Deshalb freute sich HSC-Trainer Jan Gorr beim "Talk danach" über das 36:29, Dusko Bilanovic hingegen war natürlich enttäuscht - auch wegen der 13 technischen Fehler seines Teams: "Dann kannst du gegen eine solche Spitzenmannschaft nicht gewinnen." Die Aufgabe der nächsten Woche: "Wir wollen uns am kommenden Freitag in Krefeld die Punkte zurückholen", kündigt Bilanovic an.

Die Niederlage in dieser Deutlichkeit war nach den ersten 20 Minuten nicht abzusehen. Mit einem 5:0-Lauf hatte der TSV den 1:2-Rückstand in die 6:2-Führung gedreht - auch weil Coburg Probleme mit der Zielgenauigkeit hatte. So setzte Andreas Schröder den Ball gleich zweimal hoch über den Dormagener Kasten. Doch echt beeindruckt von der guten Verfassung der Hausherren schien der HSC nicht. Die Mannschaft war gut vorbereitet, fiel auch auf Benni Richters Ballklautrick nicht herein und holte Tor um Tor auf. Schlussmann Konstantin Poltrum hatte daran mit seinen Paraden gehörigen Anteil. Was dem TSV gar nicht gefiel: Kreisläufer Carl Löfström wurde clever abgeschirmt. Das zuletzt so erfolgreiche Spiel über den Kreis kam nicht in Gang, funktionierte aber bei den Gästen, die immer wieder ein Loch in der nicht immer stabilen TSV-Abwehr fanden.

Plötzlich lag Coburg in der 22. Minute mit 11:9 vorne. Andre Meuser stellte zwar mit zwei präzisen Würfen innerhalb von 40 Sekunden das 11:11 her. Doch das war der letzte Gleichstand der Partie. Unterstützt durch zwei unglückliche Aktionen der Hausherren verschaffte der HSC sich über 15:12 mit 17:13 einen Vier-Tore-Vorsprung zur Pause. "Wir wollten nach dem Seitenwechsel Coburg unter Druck setzen", lautete die erklärte Absicht nach einem eher kurzen Aufenthalt in der Dormagener Kabine - was die Gäste aber gar nicht erst zuließen. Die vier Treffer innerhalb von knapp drei Minuten nach dem Wiederanpfiff sorgten für die frühe Vorentscheidung. Zwar bäumte der TSV sich noch einmal auf und kam bis auf 24:28 heran als noch zehn Minuten zu spielen waren. Doch um noch näher herankommen zu können, hätte eine umstrittene Situation auch schon mal für die Gastgeber entschieden werden müssen. Das passierte aber nicht - ebenso wenig wie ein Nachlassen von Tobias Varvne, der mit zehn Treffern dem Spiel seinen Stempel aufdrückte.

Ein dickes Lob richtete Dusko Bilanovic nach der Partie an Ian Hüter und Carl Löfström: "Beide waren angeschlagen, haben aber auf die Zähne gebissen." Walter Haase vom sportlichen Kompetenzteam fand klare Worte nach der Niederlage: "Es ist bei einer solch jungen Mannschaft ganz normal, dass es mal nicht so läuft wie erhofft. Die Erkenntnisse aus diesem Spiel sind wichtig für die nächsten Aufgaben." Eine schöne Geste von Kapitän Patrick Hüter unabhängig vom Ergebnis: Er übergab einen Umschlag an Handball-Abteilungsleiter Jocky Krapp: "Das ist eine Spende aus der Mannschaftskasse für ein konkretes Jugendprojekt. Schließlich ist der Nachwuchs unsere Zukunft."

TSV Bayer Dormagen - HSC 2000 Coburg 29:36 (13:17)
Dormagen: Bartmann (5 Paraden), Halfmann (35.-53., 2 P.); Reuland (1), Köster (3), Meuser (2), Richter (2), Löfström (3), I. Hüter (1), Thomas, Rebelo, Noll (4), P. Hüter, Braun (n.e.), Morante Maldonado (5), Sterba (4), Grbavac (4/2).
Coburg: Poltrum (12 Paraden), Kulhanek (n.e.); Preller (n.e.), Jaeger (5), Wucherpfennig (1), Sproß (1), Weber (1), Billek (6/1), Timm (3), Mustafic (n.e.), Zetterman (5), Lilienfelds (n.e.), Varvne (10), Schröder (2), Neuhold (2).
Schiedsrichter: Fratczak / Ribeiro.
Zuschauer: 1327.
Zeitstrafen: 10:6 Minuten.
Siebenmeter: 2/4:1/1 (Richter scheitert zweimal an Poltrum).
Spielfilm: 1:2, 6:2 (9.), 8:9 (20.), 9:9, 9:11, 11:11, 11:14 (25.), 12:16, 13:17 - 13:21 (34.), 15:24, 18:27 (42.), 24:28 (50.), 25:32 (54.), 28:34, 29:36.


Drei Heimspiele - drei Siege. Die weiße Weste möchte der TSV Bayer Dormagen am Freitag, 4. Oktober, gerne behalten. "Klar, Coburg ist eine Spitzenmannschaft und will versuchen, den ersten Auswärtspunkt zu holen. Aber wir werden uns wehren, denn zwei Mal lassen wir uns in unserer Festung nicht von Coburg schlagen", sagt TSV-Trainer Dusko Bilanovic nach der 21:27-Niederlage am 1. März. Die Schiedsrichter Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro (Geldern / Diepholz) pfeifen die Partie zwischen dem Vierten und dem Fünften der 2. Handball-Bundesliga (2. HBL) um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter an. Tickets gibt es im Tabak-Shop an der Kölner Straße 64 und online. Die Abendkassen öffnen um 18.30 Uhr.

Nach dem 30:27-Auswärtssieg in Emsdetten erlebte die Dormagener Mannschaft eine ganz spezielle sportliche Abwechslung: Die Spieler und Trainer weilten auf dem FunFußball-Gelände des Alpenparks an der Neusser Skihalle, hatten Spaß bei der "aktiven Regeneration" und freuten sich über die "sehr gelungene Trainingseinheit und das anschließende Essen im Restaurant der Skihalle", wie Linksaußen Pascal Noll die Meinung aller zusammenfasst. Ergebnisse nach der Überwindung der 14 Hindernisse gab es natürlich auch: Carl Löfström, Nuno Rebelo, Jan Reimer und Jakub Sterba dürfen das nächste Kabinenfest ausrichten. Der Jahreszeit entsprechend sind ein paar Spieler erkältet, so hat es Ante Grbavac erwischt. "Letzte Woche war es Eloy, der hat zwei Tage alles auskuriert und spielte in Emsdetten hervorragend", setzt Bilanovic auf eine ähnliche Reaktion beim Rückraumlinken wie bei Morante Maldonado.

Der HSC 2000 Coburg zeigt ein leicht verändertes Gesicht, die Zahl der Abgänge übersteigt die der Zugänge. Nachdem die Mannschaft im letzten Jahr ihr Saisonziel Aufstieg nicht umsetzen konnte, wurde die Zielsetzung leicht geändert in "eine ambitionierte Platzierung im vorderen Bereich". Da stehen die Oberfranken mit ihrem 41-jährigen Trainer Jan Gorr aktuell nach ihren bereits vier Heimsiegen und zwei Auswärtsniederlagen in Aue (25:33) und Hüttenberg (22:23). Noch nicht wieder mitspielen kann Linkshänder Jakob Knauer, der eine Schulterverletzung vermutlich bis Dezember auskurieren muss. Da traf es sich gut, dass Girts Lilienfelds, der eigentlich kürzer treten wollte, wieder eingesprungen ist. Erfolgreichster Werfer ist Rechtsaußen Florian Billek, der mit 47 Treffern den zweiten Platz in der Torschützenliste der 2. HBL belegt.


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