Peer Pütz hat sein Engagement beim TSV Bayer Dormagen bis 2020 verlängert. Der 27-Jährige bleibt auch unter Dusko Bilanovic Co-Trainer des Handball-Zweitligisten und wird seine erfolgreiche Arbeit als Coach der U15 (C-Jugend) ebenfalls fortsetzen.

Der TSV ist darüber hinaus froh, vier in der Jugend-Bundesliga spielende Talente (alle 18 Jahre alt) an den Verein binden zu können: Die Rückraumspieler Julian Köster und Sven Eberlein gehören zum erweiterten Kader der 1. Mannschaft. Köster hat einen Vertrag bis 2020 unterschrieben, Eberlein bis 2021. Bis 2020 haben auch Linksaußen Nick Braun und Rechtsaußen Jan Reimer zugesagt. Sie gehören zum Perspektivkader mit der ersten Priorität 2. Mannschaft und der gleichzeitigen Heranführung an die 1. Mannschaft.

"Es freut mich einerseits, dass Peer weiterhin zu unserem Trainerteam gehört und zum anderen die nächsten vielversprechenden Talente heranwachsen, um in die Fußstapfen ihrer vielen Vorgänger treten zu wollen. Dies ist auch ein Verdienst unserer kompetenten Nachwuchstrainer, die einen tollen Job machen", sagt Handball-Geschäftsführer Björn Barthel.


Die TSV Bayer Dormagen Handball GmbH hat heute Ulli Kriebel von seinen Aufgaben als Cheftrainer entbunden. Der aktuelle Tabellen-Siebzehnte der 2. Handball-Bundesliga stellte den 40-Jährigen mit sofortiger Wirkung frei. Die Nachfolge Kriebels als Coach der Dormagener Handballer tritt mit Beginn der Rückrunden-Vorbereitung am kommenden Montag, 14. Januar, Dusko Bilanovic (47) an. Ursprünglich sollte der Wechsel zum 1. Juli 2019 erfolgen.

„Nach eingehender Analyse der Hinrunde und der derzeitigen sportlichen Situation haben wir uns für einen Trainerwechsel entschieden, um mit Dusko Bilanovic im Kampf um den Klassenerhalt den entscheidenden Impuls zu setzen,“ sagt Björn Barthel, Handball-Geschäftsführer des TSV Bayer Dormagen. „Mit dieser Entscheidung erwarten wir die absolute Fokussierung Aller auf das Ziel Klassenerhalt,“ betont Barthel.

Der im serbischen Belgrad geborene Dusko Bilanovic lebt seit 1994 in Deutschland und besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. 2004 machte er an der Sportakademie Belgrad den Abschluss zum höheren Sporttrainer. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der 47-Jährige kennt den deutschen Handball aus zahlreichen Stationen als Spieler und Trainer. Bevor er 1994 zum VfL Pfullingen und damit seiner ersten Station in Deutschland wechselte, spielte Bilanovic in Frankreich und in Italien. Seine Laufbahn als Handballspieler begann 1985 bei Roter Stern Belgrad. Sechs Jahre war er Vertragsspieler in der 1. jugoslawischen Liga. Sein erstes Traineramt übernahm er 2008 beim OHV Aurich. Für eine Übergangszeit von einem halben Jahr coachte er bis Saisonende 2017/18 den Drittligisten HSG Krefeld.

Der TSV Bayer Dormagen bedankt sich bei Ulli Kriebel für sein jahrelanges Engagement als Jugendtrainer sowie Trainer der 1. Mannschaft, in dessen Verantwortung der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang.


Die Handball-WM startet und wir drücken unseren Jungs die Daumen. Einer mit Dormagen-Erfahrung ist heute im Auftaktspiel gegen Korea (live ab 18 Uhr im ZDF) dabei: Der aus Potsdam stammende Fabian Böhm (29) wurde 2011 von den Füchsen Berlin ausgeliehen und spielte mehrere Monate für den damaligen DHC. Bundestrainer Christian Prokop hat indes einen zweiten Ex-Dormagener nicht für den 16er-Kader nominiert: Tim Suton (22), der als Jugendlicher das Trikot des TSV Bayer Dormagen trug, könnte aber im Bedarfsfall noch nachrücken.

Etliche weitere Akteure dieser WM waren in Dormagen aktiv: So Gudmundur Gudmundsson - von 1999 bis 2001 nicht als Spieler sondern als Trainer. Derzeit ist der 58-jährige Isländer, der 2008 mit Island sensationell Olympia-Silber holte und acht Jahre später mit Dänemark sogar Gold, wieder Islands Nationalcoach. Der Däne Nikolaj Jacobsen (47) kam 1997 für eine Saison von GOG Gudme nach Dormagen. Der Linksaußen belegte in der Bundesliga-Torschützenliste mit 189 Treffern den dritten Platz und wurde prompt vom THW Kiel umworben. Er ist nicht nur Trainer der Rhein Neckar Löwen sondern auch der dänischen Nationalmannschaft.

Einer, der in Dormagen das Handballspielen lernte, ist Kentin Mahé. Der zweifache Weltmeister kam 2000 mit seinen Eltern als Neunjähriger zum TSV. 2011 wechselte er zum VfL Gummersbach und ging anschließend zum HSV Hamburg, danach zur SG Flensburg-Handewitt. Seit 2018 spielt Mahé für den ungarischen Spitzenklub Veszprem. Wie stark Ondřej Zdráhala, derzeit beim polnischen Klub Wislan Plock unter Vertrag, auch als 35-Jähriger noch ist, konnten die Handball-Fans in der letzten Woche beim Test der Tschechen gegen Deutschland sehen. Im letzten Jahr wurde er übrigens Torschützenkönig der Europameisterschaft. Zdráhala spielte in der Saison 2011/12 in Dormagen.

Zwei Spieler waren zwar nicht für den TSV aktiv, haben aber eine gewisse Dormagen-Verbindung. Gisli Thorgeir Kristjansson (19) ist der Sohn von Kristjan Arason, der von 1994 bis 1996 den Dormagener Bundesligisten trainierte. Der Youngster wechselte 2018 zum THW Kiel und gehört jetzt zum isländischen WM-Kader. Und dann gibt es auch noch den für Serbien spielenden Mladen Krsmancic (26) - er ist der jüngere Bruder von Marko, der in der Saison 2010/11 in Dormagen heimisch war.


Es waren gerade mal 20 Minuten gespielt, da lag der TSV Bayer Dormagen in der Lübbecker Merkur Arena mit 6:13 zurück. Doch das dezimierte Gäste-Team gab sich keineswegs geschlagen und wehrte sich mit einer kampfstarken Leistung gegen die drohende Niederlage beim Tabellenvierten der 2. Handball-Bundesliga. Im Gegensatz zum Hinspiel (21:29) reichte die Aufholjagd nicht nur bis zu einer gewissen Annäherung sondern nach einer Dreiviertelstunde sogar zum 25:25. "Dann haben wir die letzten Körner zusammengekratzt", sagte Nettelstedts erleichterter Trainer Aaron Ziercke nach dem 33:29-Erfolg. Dank des Aufbäumens durfte aber auch der TSV Komplimente mit nach Hause nehmen. Der mit Blick auf die Ergebnisse eher ungewöhnliche Rückrundenauftakt erfreute die Dormagener freilich nicht. Denn Großwallstadt und Dessau setzten sich aufgrund des besseren Torverhältnisses vor die Rheinländer, die bis zum Neustart der Liga auf Abstiegsplatz 17 rangieren. Weiter geht es nach der WM-Pause mit den beiden Heimspielen am 9. und 15. Februar gegen Aue und Hüttenberg.

TSV-Coach Ulli Kriebel und seine Spieler waren mit dem Vorsatz nach Ostwestfalen gereist, das "Unmögliche möglich zu machen". Der verletzungsbedingt stark reduzierte Kader machte das Vorhaben nicht gerade einfacher: Neben den Langzeitverletzten Heider Thomas und Tyron Hartmann konnten weiterhin Joshua Reuland und Patrick Hüter nicht eingesetzt werden. Daniel Eggert musste wegen eines Muskelfaserrisses pausieren, Eloy Morante Maldonado wegen der zwei gerissenen Bänder im Sprunggelenk - das MRT wartet an diesem Freitag auf ihn. Last but not least blieb der erkrankte Carl Löfström draußen. Gerade die platzierten Abschlüsse des schwedischen Kreisläufers fehlten dem TSV in Lübbecke.

"Wir hatten in der Anfangsphase zu großen Respekt", beschrieb Kriebel den Auftakt vor 1510 Zuschauern, darunter auch circa 50 Dormagener Fans. "Zu früh kamen mehrfach die Abschlüsse über den Rückraum, so haben wir den TuS zum Tempospiel eingeladen." Für die ersten drei Gegentreffer waren zwei Ex-Dormagener verantwortlich: Jo Gerrit Genz und Peter Strosack. Weil Schlussmann Joel Birlehm schon von Beginn an sein Können unter Beweis stellte brauchte der TSV fünf Minuten, um durch Nuno Rebelo zum ersten Treffer zu kommen. Lukas Stutzke und Benni Richter per Siebenmeter ließen den ersten Ausgleich folgen. Doch die Fehlabschlüsse häuften sich und brachten den Gastgebern immer wieder die freien Wurfchancen, gegen die auch Sven Bartmann machtlos war. Mit einem passgenauen Anspiel von Ian Hüter erzielte Richter in der 17. Minute den 9:6-Anschluss. Es folgten drei bittere Minuten mit vier Einschlägen in Folge.

Warum der Vorsprung wieder schmolz? "Wir haben zu früh einen Gang rausgenommen und gewechselt", begründete Aaron Ziercke das bald wieder offene Spiel auf Augenhöhe. Auf Dormagener Seite führte eine Veränderung zu deutlich besserer Ausbeute: Nick Braun löste Benni Richter auf Linksaußen ab, der nun den Spielaufbau organisierte. An der Aufholjagd beteiligte sich dann auch Brauns A-Jugend-Kollege Julian Köster zum 15:12. Den letzten Treffer für die Gäste vor der Pause (17:13) machte Rechtsaußen Tim Wieling nach einem Traumanspiel von Richter. Nach dem Seitenwechsel hielt sich zunächst der Abstand, dann aber brachte die Rote Karte gegen den Nettelstedter Abwehrspezialisten Patryk Walczak neue Bewegung ins Spiel. Sein Foul legte Ian Hüter erst einmal flach, zum Glück konnte er weitermachen. Gegen die löchriger wirkende TuS-Abwehr witterte der TSV die Sensation. Nach 45 Minuten sorgte Benni Richter für den zweiten Ausgleich des Spiels. Doch bei diesem 25:25 sollte es bleiben. "Wir haben leider zweimal die Führung verpasst und so das Momentum ganz in unserer Hand zu haben", betonte Ulli Kriebel. So setzten die Gastgeber sich wieder ab. Das lag vor allem an Birlehm, und wenn der Torwart nicht mehr an den Ball kam, halfen direkt hintereinander Latte und Pfosten. Als Janis Boieck den Strafwurf von Jens Bechtloff abwehrte, kam kurz noch einmal Hoffnung auf, die allerdings durch die Treffer von Genz und Jan-Eric Speckmann wieder einschlief. "Nach dem Ausgleich haben wir ganz schön gezittert", wusste Jo Gerrit Genz auch warum: Immerhin hatte Aaron Ziercke für den Fall einer Niederlage ein Straftraining angekündigt.
     
TuS N-Lübbecke - TSV Bayer Dormagen 33:29 (17:13)
Lübbecke: Birlehm (15 Paraden), Tatai (bei drei 7m, 1 P.); Genz (5), Walczak, Bechtloff (1/1), Gierak (6/1), Strosack (3), Rakovic (2), Spohn (5), Jaanimaa (2), Schade (3), Speckmann (5), Hövels (1).
Dormagen: Bartmann (3 Paraden), Boieck (ab 23., 8 P.); Eberlein (n.e.), Pyszora, I. Hüter (3), Krefting (n.e.), Köster (1), Rebelo (4), Richter (6/3), Braun (3), Jagieniak (2), Stutzke (4), Wieling (6/1).
Schiedsrichter: Friedel / Herrmann (Aue).
Zuschauer: 1510 in der Merkur Arena Lübbecke.
Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Rote Karte gegen Walczak nach grobem Foul gegen Hüter, 38.).
Siebenmeter: 2/3:4/6 (Boieck hält gegen Bechtloff - Wieling scheitert an Birlehm, Richter an Tatai).
Spielfilm: 3:0, 3:3, 5:4, 7:4 (13.), 9:5 (15.), 9:6, 13:6 (20.), 13:8, 14:8, 14:9, 15:9 (24.), 15:13 (27.), 17:13 - 17:14, 19:14, 20:15, 20:17, 22:20 (40.), 24:21, 24:23 (44.), 25:25 (45.), 27:25, 27:26, 30:26 (55.), 33:29.


Nach dem 31:23-Erfolg bei den Rhein Vikings in Düsseldorf hatten die Spieler des TSV Bayer Dormagen allen Grund zur Freude. Der bereits vierte Auswärtssieg bescherte ihnen Rang 10 in der Auswärtstabelle der 2. Handball-Bundesliga. Da die Heimbilanz mit dem vorletzten Platz allerdings nicht ganz so positiv ausfällt ist, kommt am Ende in der Gesamttabelle der 15. Rang heraus - ein Nichtabstiegsplatz. "Das Ziel zur Halbzeit der Saison haben wir geschafft", betont Trainer Ulli Kriebel. "Doch darauf können wir uns natürlich nicht ausruhen. In der Rückrunde müssen wir weiter Gas geben, um auch am 38. und letzten Spieltag feiern zu können."

Die Rückrunde beginnt freilich heute bei einem Gegner, zu dem die Dormagener als krasser Außenseiter anreisen: Bereits das Heimspiel hatte der TSV mit 21:29 gegen den aktuellen Tabellenfünften TuS N-Lübbecke verloren. In der Merkur Arena Lübbecke wird es keineswegs einfacher. Zumal zwei weitere Spieler nicht spielen können: Bei Spielmacher Eloy Morante Maldonado bestätigte sich der schon in Düsseldorf aufgekommene Verdacht, zwei Bänder im Sprunggelenk sind gerissen. Und Kreisläufer Carl Löfström meldete sich nach ärztlicher Untersuchung krank. "Wir werden versuchen, in Lübbecke das Unmögliche möglich zu machen", sagt Ulli Kriebel vor dem Anpfiff der Schiedsrichter Fabian Friedel und Rick Herrmann aus Aue um 17 Uhr.

Für Tim Wieling ist die Partie in Heimatnähe etwas Besonderes. Er freut sich auf die Partie und speziell auf Torwart Joel Birlehm: "Fünf Jahre lang haben wir zusammen für Minden gespielt. Es hat Spaß gemacht, Joel als Mannschaftskamerad gehabt zu haben", betont Dormagens Rechtsaußen in der Lübbecker Hallenzeitung. Und er weiß natürlich, dass "es heute ein schweres Ding für uns wird. Der TuS ist der eindeutige Favorit. Andererseits haben wir nicht so viel Druck wie Nettelstedt, das wohl gewinnen muss..."


Auf der anderen Rheinseite im Düsseldorfer Castello feierte der TSV Bayer Dormagen zum Abschluss der Hinrunde am Freitagabend den vierten Auswärtssieg und kletterte in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga vor den restlichen Begegnungen des 19. Spieltags auf Nichtabstiegsplatz 14. Nach dem 31:23-Erfolg bei den Rhein Vikings liegt das Team von Ulli Kriebel mit 15 Punkten im Soll. Das letzte Spiel des Jahres ist gleichzeitig der Auftakt der Rückrunde: Am 2. Weihnachtstag spielen die Dormagener um 17 Uhr beim TuS N-Lübbecke. "Wir fahren dorthin und versuchen das Unmögliche möglich zu machen", kündigte Kriebel an.

Die Vorzeichen standen nicht gerade günstig: Nach einem im Spiel gegen Nordhorn erlittenen "Pferdekuss" konnte Daniel Eggert gar nicht spielen. Und Benni Richter war wegen einer Fußverletzung nur bedingt einsatzfähig. Doch die personellen Probleme spielten auf dem Castello-Boden keine Rolle. "Der Matchplan ist aufgegangen", sagte Kriebel und lobte seine Auswahl nach der geschlossenen Mannschaftsleistung. Von Beginn an bestimmte der TSV die Partie und musste die Gastgeber nur beim 5:6 in der 13. Minute durch Philipp Pöter bis auf einen Treffer herankommen lassen. Der 13:9-Vorsprung zur Pause hätte sogar noch deutlicher ausfallen können. Vikings-Schlussmann Vladimir Bozic zeigte sich allerdings in starker Verfassung und sorgte etwa mit seiner Doppelparade gegen Eloy Morante Maldonado und Benni Richter für gelegentlichen Szenenapplaus der heimischen Anhänger, die ansonsten von den Dormagener Fans überstimmt wurden. Die sahen auch einen bestens aufgelegten Nuno Rebelo, der erfolgreich abschloss und mit seinen platzierten Anspielen immer wieder die kompromisslos werfenden Tim Wieling und Carl Löfström in Szene setzte.

Auch nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild, nun aber mit einem jungen Linksaußen, der auf sich aufmerksam machte: Nick Braun traf bei sieben Versuchen vier Mal und erhielt ein Lob des Trainers: "Seine Leistung freut mich, nachdem er schon seit Wochen sehr engagiert bei uns mittrainiert." Nach einer Dreiviertelstunde war die Vorentscheidung gefallen, als Rechtsaußen Tim Wieling sicher zum 23:16 einnetzte. Obwohl ein echtes Aufbäumen der Vikings nicht zu erkennen war, verlor zumindest der Hallensprecher nicht die Geduld: "Ich glaub an uns." Da hatte Düsseldorfs Trainer Jörg Bohrmann schon längst keine Hoffnung mehr nach dem von ihm so genannten "blutleeren Auftritt" seines Teams. Bitter für die Vikings: In den Spielbericht war der falsche Moritz eingetragen worden: So durfte Linkshänder Moritz Görgen gar nicht erst auflaufen. Bitter auch in der fairen Begegnung: Felix Handschke renkte sich einen Wirbel im Nacken aus und konnte nicht weitermachen. Ebenso wie Niklas Weis, der sich beim Fußkontakt mit seinem eigenen Mannschaftskollegen Daniel Pankofer eine Knöchelverletzung zuzog. Unglücklich aber für den TSV und den Spieler: Der starke Morante Maldonado, der sich unter anderem durch zwei "geklaute" Bälle auszeichnete, musste in der 40. Minute ausscheiden. Die Untersuchung wird Aufschlüsse über die Schwere der Verletzung am umgeknickten Fuß geben.

 

Jörg Bohrmann entschuldigte sich später für die "unzureichende Leistung" der Vikings im Derby. "Wir müssen jetzt mit den Spielern reden und wissen, wer in der Rückrunde alles geben will. Das haben auch unsere Fans verdient." Bohrmann bescheinigte Ulli Kriebel eine "herausragende Arbeit" in Dormagen. Der TSV-Coach war mehr als zufrieden: "Wir haben unser Hinrundenziel erreicht, auch weil die Jungs immer mit Leidenschaft spielen." Und seine Arbeit an der Seitenlinie kommentierte er nicht ohne ein gewisses Schmunzeln: "Vielleicht waren wir ja heute erfolgreich, weil ich mich heute mehr bewegt und auch netter geguckt habe..."

HC Rhein Vikings - TSV Bayer Dormagen 23:31 (9:13)
Düsseldorf: Bozic (13 Paraden), Moldrup (ab 50., 2 Paraden); Gipperich (3), Hoße (4/2), Artmann, Pöter (1), Kozlina, Weis (1), Coric (5), Pankofer (3), Handschke (1), Bahn, Zwarg (1), Rutzki, Oelze (4), Horn (n.e.).
Dormagen: Bartmann (11 Paraden), Boieck (ab 53., 2 Paraden); Pyszora (1), Eberlein, Löfström (4). I. Hüter (2), Köster, Rebelo (4), Richter (2/2), Braun (4), Jagieniak (1), Morante Maldonado (4), Stutzke (4), Wieling (5).
Schiedsrichter: Merz / Schilha.
Zuschauer: 1001.
Zeitstrafen: 2:4 Minuten.
Siebenmeter: 2/3:2/3 (Bozovic hält gegen Wieling - Hoße scheitert an Bartmann).
Spielfilm: 1:3, 3:6, 5:6 (13.), 5:8, 6:11 (25.), 9:13 - 10:15,12:18 (37.), 15:21, 17:24 (47.), 22:30, 23:31.


Das Saisonziel hatten die Verantwortlichen des TSV Bayer Dormagen Anfang August klar benannt: Es kann im Aufstiegsjahr nur darum gehen, den Platz in der "stärksten 2. Handball-Liga der Welt" zu behalten. Die Herausforderung ist in dieser Saison noch schwerer, da fünf Klubs absteigen werden - schließlich wird die 2. Liga auf 18 Teams reduziert. Wieviel Punkte benötigt werden, um nach 38 Spielen mindestens auf dem ersten Nichtabstiegsplatz 15 zu stehen, darüber kann man trefflich streiten. Im Augenblick nimmt Großwallstadt diesen Rang ein. Der namhafte Mitaufsteiger hat 13:23-Punkte und damit exakt so viele wie der TSV, der allerdings auf Rang 17 das schlechtere Torverhältnis aufweist. Mindestens 30 Punkte sind aus Sicht des TSV nötig, um zweitklassig zu bleiben. Beim letzten Hinrundenspiel an diesem Freitag, 21. Dezember, ist die Hälfte des Saisonziels erreichbar - mit einem Sieg bei den Rhein-Vikings im Castello Düsseldorf an der Karl-Hohmann-Straße 1. Die Geschwister Maike Merz und Tanja Schilha (Tettnang) pfeifen die Partie um 20 Uhr an.

Natürlich ist es ein besonderes Spiel aufgrund der speziellen Rivalität der beiden Vereine. Und es kommt hinzu, dass der frühere Dormagener Trainer Jörg Bohrmann inzwischen als Coach der Rhein-Vikings fungiert und nach seiner Tätigkeit in Saarlouis wieder in Dormagen wohnt. Spätestens mit dem Anpfiff der Schiedsrichterinnen aus dem DHB-Elitekader spielen diese Beziehungen freilich keine Rolle mehr. Dann wird es nicht zuletzt auf die Tagesform ankommen. Beide Mannschaften standen sich in der Saisonvorbereitung zweimal gegenüber. Die erste Partie gewann der TSV deutlich mit 24:14, das zweite Trainingsspiel endete 24:23 für die Rhein-Vikings. Am TSV-Erfolg war auch der Ex-Viking Heider Thomas mit drei Treffern beteiligt. Schade nur, dass dies eins seiner bisher ganz wenigen Spiele für den TSV war. Aufgrund seiner Leistenbeschwerden muss Trainer Ulli Kriebel weiterhin auf Thomas verzichten. Ebenso wie auf Kapitän Patrick Hüter, der schon gegen Nordhorn aufgrund eines Bänderrisses pausierte.

Bei der Partie des 19. Spieltages geht es nicht nur um die sportliche Auseinandersetzung auf dem Spielfeld: Der Düsseldorfer Gutenachtbus kommt zum Castello und sammelt "Wärme" für Obdachlose. Dazu zählen dicke Kleidung, Schlafsäcke und Isomatten. Aber auch Unterwäsche und frische Hygieneartikel werden gerne entgegengenommen.


Die Zuschauer fühlten sich erinnert an das letzte Heimspiel gegen Dessau: Rasant begann der TSV Bayer Dormagen und führte nach fünf Minuten bereits mit 4:1. Ohne Respekt vor den favorisierten Niedersachsen bauten die Gastgeber auch dank der geschickt agierenden Defensive den Vorsprung acht Minuten später sogar bis auf 9:5 aus. Da hatte Nordhorns Trainer Heiner Bültmann genug von der in den letzten Spielen bewährten 6:0-Abwehr und schickte nach der Auszeit Georg Pöhle als Störer nach vorne. Zudem kam Björn Buhrmester für Bart Ravensbergen in den Kasten.

Prompt kam der zuvor so gut laufende TSV-Motor ins Stottern - auch weil es plötzlich nicht mehr von der Linie klappte: Insgesamt fünf Siebenmeter wurden abgewehrt oder landeten am Gehäuse. Nordhorn kam bis auf einen Treffer heran, doch noch zweimal verhinderte der TSV vor allem durch glänzende Paraden von Sven Bartmann den Gleichstand. Das Tor von Carl Löfström zum 11:9 in der 23. Minute war allerdings das letzte für sein Team in der ersten Hälfte. Mit platzierten Würfen aus der zweiten Reihe glichen die Gäste zum 11:11 aus. Und ihr erfolgreichster Schütze Philipp Vorlicek stellte mit der ersten Führung auch gleichzeitig den Halbzeitstand in der 28. Minute her.

Trotz Ballbesitz kassierte die HSG nach dem Seitenwechsel den Ausgleich durch Löfström. Das 12:12 wiederum sollte das letzte Remis der Partie sein. Nordhorn-Lingen machte zu viele "leichte" Tore, der TSV hingegen schloss oft zu unplatziert ab und leistete sich ein paar Fehler mehr als der nach dem 18. Spieltag auf Tabellenrang 4 vorgerückte Zwei-Städte-Klub. Zum letzten Mal näherte der TSV sich den Gästen in der 47. Minute bis auf einen Treffer durch den gelungenen Konter von Wieling zum 19:20. Drei erfolgreiche HSG-Abschlüsse in Folge sorgten dann schon für die Vorentscheidung. Und spätestens als Pöhle in der 54. Minute das 20:25 markierte, begannen die mitgereisten Fans den Auswärtssieg zu feiern.

Nach dem 28:23-Erfolg lobte Heiner Bültmann den TSV in höchsten Tönen: "Ihr habt es uns sehr schwer gemacht." Für ihn und seinen TSV-Kollegen Ulli Kriebel war die Abwehrumstellung der Knackpunkt des Spiels: "Wir sind gut reingekommen und waren auf die 6:0-Abwehr vorbereitet", sagte Dormagens Coach. Doch gegen die 5:1-Variante lief es erst in der zweiten Halbzeit besser. Kriebel: "Dann haben wir aber zu viele gute Möglichkeiten liegen gelassen." Die Hinrunde endet am kommenden Freitag, 21. Dezember, ab 20 Uhr mit dem Spiel im Castello auf der anderen Rheinseite bei den Rhein-Vikings. Da der TSV keine Tickets auf Kommission bekommen hat, werden die Fans gebeten, Eintrittskarten in Ticket-Shops oder online zu erwerben. Die auf Rang 17 abgerutschte Dormagener Mannschaft hofft auf die Unterstützung vieler Fans. Kriebel: "Auch wenn die Vikings erst drei Punkte geholt haben, das Derby wird sicher kein leichtes Spiel."

TSV Bayer Dormagen - HSG Nordhorn-Lingen 23:28 (11:12)
Dormagen: Bartmann, Boieck (ab 53.), Rózsavölgyi (n.e.); Pyszora (n.e.), Eggert (2), Löfström (3), I. Hüter, Köster (n.e.), Rebelo, Richter (3/2), Braun (n.e.), Jagieniak, Morante Maldonado (3), Stutzke (2), Wieling.(10/4).
Nordhorn-Lingen: Ravensbergen (bis 17. und bei 3 7m), Buhrmester (ab 17.); Leenders (1), Mickal (3/2), Miedema (6), Meyer (n.e.), de Boer, Zare (n.e.), Vorlicek (7), Smit (1), Seidel (1), van Lengerich (n.e.), Possehl (3), Pöhle (6).
Schiedsrichter: Lier /Lier.
Zuschauer: 1109.
Zeitstrafen: 4:8 Minuten.
Siebenmeter: 6/11:2/3 (Buhrmester hält gegen Wieling, der einmal an die Latte wirft, Buhrmester und Ravensbergen halten gegen Richter, Morante Maldonado wirft an den Pfosten - Bartmann hält gegen Pöhle).
Spielfilm: 4:1 (5.), 9:5 (13.), 9:8 (18.), 10:8, 11:9, 11:12 - 12:12, 12:14, 13:16 (37.), 17:18 (44.), 19:20, 19:23 (51.), 20:25, 23:26 (59.), 23:28.


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