Nach dem 25. Spieltag sind die abstiegsgefährdeten Mannschaften noch näher zusammengerückt. Mit einem Erfolg beim TV Großwallstadt hätte der TSV Bayer Dormagen sich etwas absetzen können, doch in der Untermainhalle Elsenfeld konnten die Gäste lediglich in den ersten beiden Minuten zweimal in Führung gehen. "Die Mannschaft hat gut gekämpft, aber unsere Abwehr stand heute nicht ausreichend kompakt", konnte TSV-Trainer Dusko Bilanovic seine Enttäuschung nach der 28:33-Niederlage nicht verbergen.

Das Spiel begann aus Dormagener Sicht durchaus hoffnungsvoll: Tim Wieling scheiterte zwar beim ersten Wurf von der Siebenmeterlinie an Großwallstadts Torwart Jan Steffen Redwitz. Doch der Rechtsaußen holte sich den Abpraller und traf zum 1:0. Auf den folgenden Ausgleich durch Tom Spieß reagierte Lukas Stutzke mit einem platzierten Wurf in den Winkel. Nach den beiden Gäste-Treffern jubelten in den nächsten zehn Minuten aber nur noch die Anhänger des TVG. Denn in dieser Phase setzte Großwallstadt sich bis auf 8:2 ab - den Ausbau des Vorsprungs konnte auch der für Sven Bartmann eingewechselte Matthias Broy nicht verhindern.

Dann kam der TSV wieder besser ins Spiel. Stutzke traf dreimal in Folge, Benni Richter übernahm Verantwortung und Wieling sorgte für den 11:8-Anschluss. Doch näher als bis auf drei Tore kamen die Gäste nicht heran. Durch die zweite nur schwer nachvollziehbare Zeitstrafe gegen Heider Thomas war nun die Defensive gehandicapt, da der längste TSV-Spieler lange draußen blieb, um keine Rote Karte zu riskieren. Vor 1192 Zuschauern, darunter ein kleiner aber lautstarker Dormagener Anhang, lagen die Gastgeber in der 25. Minute mit 16:11 vorne. Während Großwallstadt keine weiteren Treffer in der ersten Hälfte erzielen konnte, verbesserte der TSV die Ausgangsposition kurz vor der Pause: Erst traf Carl Löfström, 13 Sekunden später klaute Richter raffiniert den Ball und stellte den Halbzeitstand her.

Neue Hoffnung nach dem Seitenwechsel: Erst erzielte Lukas Stutzke sein sechstes Tor, dann wehrte Mattes Broy gegen den frei werfenden Michael Spatz ab. Doch der TVG profitierte wiederum von Fehlern der Gäste und setzt sich wieder bis auf 22:16 in der 40. Minute ab. Da bei Stutzke nach seiner schweren Erkältung in der Woche die Kräfte schwanden und Eloy Morante Maldonado nach einer beim Junioren-Lehrgang erlittenen Gesichtsverletzung auch noch zu Beginn der Partie in Elsenfeld einen unzureichend geahndeten Schlag ins Gesicht bekommen hatte, brachte Bilanovic Julian Köster, der am kommenden Samstag 19 Jahre alt wird. Und der Youngster schlug bestens ein mit zwei Treffern und klugen Anspielen. Plötzlich war der TSV nach dem 25:23 in der 50. Minute durch den besten Spieler Benni Richter wieder dran.

Das letzte Aufbäumen endete allerdings jäh nach dem glücklichen siebten Treffer des besten Großwallstädter Feldspielers Mario Stark und einer vergebenen Großchance des ansonsten treffsicheren Carl Löfström. Fünf Minuten vor dem Abpfiff war die Partie beim Stande von 29:23 entschieden. "Wir müssen die Zusammenarbeit zwischen Abwehr und Torwart verbessern", kündigte Dusko Bilanovic vor dem nächsten Heimspiel gegen den TV Emsdetten am kommenden Samstag, 16. März, um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter an.

TV Großwallstadt - TSV Bayer Dormagen 33:28 (16:13)
Dormagen: Bartmann, Broy; Reuland (4), Pyszora (n.e.), Eggert (1), Thomas, Löfström (5), I. Hüter, Köster (2), Richter (8/3), P. Hüter, Jagieniak (n.e.), Morante Maldonado, Stutzke (6), Wieling (2).
Großwallstadt: Redwitz, Kugis (n.e.); Spatz (7/6), Engels, Eisenträger (4), Blank (1), Erifopoulos (n.e.), Schnellbacher (n.e.), Urban (2), Corak (3), Stark (7), T. Spieß (2), Keck (n.e.), Winkler (3), L. Spieß (4), Göpfert.
Schiedsrichter: Fratczak / Ribeiro.
Zuschauer: 1192.
Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Rot nach 3. Zeitstrafe gegen Thomas, 58.)
Siebenmeter: 6/6:3/5 (Wieling scheitert an Redwitz und verwandelt den Nachwurf, zudem wirft er an die Latte).
Spielfilm: 1:2, 8:2 (13.), 10:4, 11:8 (20.), 16:11 (25.), 16:13 - 16:14, 19:16, 22:16 (40.), 23:20, 25:23 (50.), 29:23 (55.), 33:28.


Die Saison 2018/19 geht langsam ins letzte Drittel. Da haben gerade die direkten Vergleiche der abstiegsbedrohten Mannschaften besondere Bedeutung. Dies gilt auch für das Duell in der Untermainhalle Elsenfeld am Samstag, 9. März, um 19.30 Uhr zwischen den beiden Aufsteigern TV Großwallstadt (18. der Tabelle) und TSV Bayer Dormagen (15.). Schiedsrichter der Begegnung sind Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro (Kamp-Lintfort / Diepholz).

Das Hinspiel kannte keinen Gewinner, denn die Partie im Sportcenter endete 32:32. Als Punktsieger konnte sich freilich der TSV fühlen, da die Gastgeber fast immer zurücklagen, kurz vor Schluss sogar mit 29:32. Doch eine außerordentliche Kraftanstrengung brachte den Ausgleich, für den Lukas Stutzke zwei Sekunden vor dem Abpfiff verantwortlich war. Interessant: Auch die aktuell führenden Torschützen der 2. Handball-Bundesliga erzielten gleich viele Tore: Großwallstadts rechter Flügelspieler Michael Spatz verwandelte alle neun Siebenmeter und machte zwei weitere Treffer. Elf Mal traf auch Dormagens Rechtsaußen Tim Wieling - er setzte ebenfalls sämtliche (fünf) Siebenmeter ins Netz, hinzu kamen sechs Feldtore.

TSV-Trainer Dusko Bilanovic würde gerne zwei Zähler aus Elsenfeld mitbringen: "Wir haben zuletzt 35 Minuten den Tabellenzweiten Coburg vor allem aufgrund unserer tollen Deckung dominiert. Wenn es jetzt auch vorne noch besser läuft, dann haben wir eine Chance." Tatsächlich sind 91 Treffer in den vier Spielen seit dem Neustart deutlich ausbaufähig. Holte der TSV aber in diesem Jahr bereits drei Punkte, so steht hier beim TV Großwallstadt eine Null. Dabei brachte die Mannschaft von Florian Bauer das Kunststück fertig, in allen vier Spielen zur Pause zu führen oder einen Gleichstand zu haben, um dann doch noch gegen Hamm, Rimpar, Dessau und Nordhorn zu verlieren.

Der Druck bei den Gastgebern ist aufgrund der jüngsten Nullnummern natürlich groß. Dann zählen auch die Komplimente nicht viel, die der frühere sechsfache Meister für seine Spielweise erhielt. "Die nutzen uns nichts, wenn am Ende keine Punkte herausspringen", sagt Bauer. Worte, die man in Dormagen auch schon öfters vernommen hat. Auch wenn beim TVG noch Fragezeichen hinter den Einsätzen von Marcel Engels und Arturs Kugis wegen Knieproblemen stehen, dürften Beide wohl am Samstag dabei sein. Komplett bis auf den Langzeitverletzten Janis Boieck reist der TSV Richtung Großwallstadt. Eloy Morante Maldonado kam heil vom Lehrgang der Junioren-Nationalmannschaft zurück.


Merkwürdige Parallelen: Wie in Coburg erzielte der TSV auch am Freitagabend im TSV Bayer Sportcenter 13 Tore zur Halbzeit und 21 bis zum Schlusspfiff. Doch im Hinspiel lagen die Dormagener zur Pause bereits mit 13:20 hinten. Gestern führten sie gegen die Oberfranken nach 30 Minuten mit 13:11, verpassten aber die Sensation. Am Ende jubelten die Gäste über den 27:21-Erfolg (Hinspiel 37:21) und die Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes in der 2. Handball-Bundesliga. Der TSV belegt vor den restlichen Begegnungen des 24. Spieltages weiterhin Rang 14. Am kommenden Samstag kommt es zu einem Traditionsduell: Die Mannschaft von Dusko Bilanovic muss am 9. März zum TV Großwallstadt reisen.

Vor 1208 zu großen Teilen kostümierten Zuschauern zeigte der TSV eine äußerst starke erste Hälfte. An der wendigen Abwehr bissen die Gäste sich die Zähne aus, vorne nahm zunächst Lukas Stutzke genau Maß. Tim Wieling, Benni Richter und erneut Stutzke erhöhten auf 4:1, ehe der exakte Pass von Sven Bartmann Eloy Morante Maldonado erreichte und der mit dem 5:1 in der 8. Minute Coburgs Trainer Jan Gorr zur ersten Auszeit zwang. Doch sein Team wirkte weiterhin unsicher und leistete sich den nächsten technischen Fehler. Patrick Hüter reagierte mit einem gelungenen Heber zum 6:1. Die Gastgeber ließen nicht locker und sorgten vor allem durch Wieling für die Sechs-Tore-Führung zum 11:5 in der 19. Minute. Hätte Tobias Varvne in dieser Phase nicht präzise abgeschlossen wäre der Dormagener Vorsprung noch deutlicher ausgefallen.

Dass die Schiedsrichter auf einen Mini-Schritt von Carl Löfström beim Anwurf mit einem Freiwurf für die Gäste reagierten, führte nicht nur auf der Tribüne zum Unverständnis. Ebenso wie eine umstrittene Zeitstrafe gegen Heider Thomas und ein Zeitspiel gegen Richter, der sich gerade am Kreis durchtanken wollte. Prompt schlichen sich jetzt Abspielfehler beim TSV ein, die Coburg zu erfolgreichen Kontern einluden und den Dormagener Vorsprung zur Pause auf 13:11 schrumpfen ließen. Nach dem Seitenwechsel machte Anton Prakapenia den Anschlusstreffer. Doch der TSV hielt dagegen, insbesondere durch den bestens aufgelegten Morante wenige Tage nach seinem 21. Geburtstag. Dank Wielings Dreher zum 17:14 lag der TSV in der 37. Minute wieder mit drei Treffern vorne. Doch plötzlich war die Luft raus: "Der Angriff war jetzt ein Totalausfall", stellte Coach Dusko Bilanovic später fest. Tatsächlich dauerte es zehn Minuten bis zum nächsten Tor - da aber hatte Coburg insbesondere durch Florian Billek das Ergebnis hin zum 17:20 gedreht. "Wir haben über die Deckung zurück ins Spiel gefunden", betonte Gorr.

Die Verunsicherung beim TSV wurde nicht geringer, als Lukas Stutzke nach seiner dritten Zeitstrafe in der 51. Minute die Rote Karte sah, Konstantin Poltrum einen Siebenmeter von Tim Wieling abwehrte und ein Wechselfehler Coburg die erneute Überzahl bescherte. Das Spiel war entschieden und ermöglichte so ein besonderes Fair-Play: Als die Schiedsrichter Eloy Morante wegen eines vermeintlichen Schlags ins Gesicht von Jakob Knauer mit zwei Minuten bestraften, wartete der bald 20-Jährige mit der Erklärung auf, dass nur die Brust getroffen wurde - und die Referees nahmen ihre Entscheidung zurück. Knauers Antwort auf dem Spielfeld folgte mit den Toren Nummer 24 und 25...

TSV Bayer Dormagen - HSC 2000 Coburg 21:27 (13:11)
Dormagen: Bartmann (6 Paraden), Broy (bei einem 7m); Reuland, Pyszora (n.e.), Eggert, Thomas, Löfström (2), I. Hüter (1), Köster (n.e.), Rebelo (1), Richter (1), P. Hüter (1), Jagieniak (n.e.), Morante Maldonado (4), Stutzke (3), Wieling (8/5).
Coburg: Kulhanek (11 Paraden), Poltrum (bei 4 7m und ab 58., 2 Paraden); Hagelin, Jaeger (5), Wucherpfennig, Sproß, S. Weber (2), Prakapenia (3), Billek (8/4), Timm (1), Knauer (3), Zeterman, Varvne (4), P. Weber (1).
Schiedsrichter: Friedel / Herrmann.
Zuschauer: 1208.
Zeitstrafen: 10:2 Minuten.
Siebenmeter: 5/6:4/4 (Poltrum hält gegen Wieling).
Spielfilm: 6:1 (10.), 6:3, 11:6 (20.), 12:8, 12:10 (25.), 13:10, 13:11 - 13:12, 15:12, 17:14 (37.), 17:20 (45.), 18:20, 18:22, 19:25, 21:27.


Der Sohn des ehemaligen Dormagener Spielers Joachim Sproß rettete dem HSC 2000 Coburg am letzten Samstag einen Punkt: Linksaußen Felix Sproß traf dreimal in der Schlussphase gegen Aue und erzielte auch das entscheidende 26:25 fünf Sekunden vor Schluss. "Umso mehr ist der eine Punkt gegen Aue wert, den wir vor kurzem geholt haben", sagt TSV-Trainer Dusko Bilanovic. Das wenig berauschende Spiel in Wilhelmshaven ist vergessen, "wir haben es aufgearbeitet und uns seit Anfang der Woche ganz auf unser Heimspiel gegen Coburg am Freitag konzentriert." Die Partie des 24. Spieltages wird am Freitag, 1. März, um 19.30 Uhr von den Schiedsrichtern Fabian Friedel und Rick Herrmann aus Aue im TSV Bayer Sportcenter angepfiffen. Tickets gibt es im Tabakshop an der Kölner Straße 64, online und an den Abendkassen, die eine Stunde vor Spielbeginn öffnen. Übrigens: Wer kostümiert in der Halle erscheint, bekommt ein Freigetränk gratis.

Die Gäste haben vor der Saison einen "Coburger Weg" kreiert, der ein erfolgversprechendes Modell für die Zukunft sein soll. Mit einer Mischung aus "talentierten Akteuren und erfahrenen Korsettstangen" will der Club wieder in die 1. Liga einziehen. Dabei gingen die Verantwortlichen nicht unbedingt davon aus, dass dieses Ziel in dieser Saison umgesetzt werden kann. Trainer Jan Gorr: "Unser Ziel ist es, zu den sieben, acht Teams zu gehören, die sich um die vordersten Platzierungen streiten." Aktuell steht der Klub auf dem zweiten Aufstiegsplatz mit vier Punkten Rückstand auf Balingen und einem Punkt vor Nordhorn-Lingen. Vier der bisherigen fünf Niederlagen kassierte Coburg auswärts. Die beiden letzten Auswärtsspiele in Dresden (27:35) und Nordhorn (21:29) wurden verloren. "Wir haben derzeit eine gewisse Wackeligkeit im Spiel, besonders in der Abwehr", beobachtete Gorr.

Die Bilanz aus TSV-Sicht ist negativ: Vier der bisherigen sieben Spiele gegen Coburg wurden verloren, es gab zwei Siege und ein Remis. Die Niederlage im Hinspiel fiel mit 21:37 deftig aus und steht als höchster Misserfolg in der Saisonbilanz. Die Zahlen auf der Anzeigetafel sollen am Freitag natürlich anders aussehen: "Wir müssen und werden unsere in den ersten beiden Heimspielen des Jahres gezeigte Abwehrstärke wiederfinden", sagt Bilanovic. "In Wilhelmshaven war die Defensive viel zu lieb." Üblicherweise geht der Tabellenzweite gegen den Viertzehnten als Favorit aufs Spielfeld, doch "wir können frei aufspielen und haben unser tolles Publikum hinter uns", kündigt Bilanovic eine engagierte Leistung bis zum Abpfiff an. Seine einzige Sorge: "Die Grippewelle setzt immer noch mehreren Spielern zu."


Es war nicht der Abend des TSV Bayer Dormagen: In der Nordfrost-Arena Wilhelmshaven kassierte die Mannschaft die zweithöchste Saison-Niederlage. Nach 60 Minuten hieß es vor 1096 Zuschauern 34:24 (16:12) für den Tabellenvorletzten der 2. Handball-Bundesliga. "Was wir uns vorgenommen hatten konnten wir nicht umsetzen", sagte Dusko Bilanovic nach dem ersten Misserfolg unter seiner Regie. In der Tabelle rutschte der TSV auf Rang 14. Nächster Gegner im TSV Bayer Sportcenter ist am Karnevalsfreitag, 1. März, ab 19.30 Uhr der HSC 2000 Coburg. Wer verkleidet kommt bekommt ein Freigetränk geschenkt.

Es ging los mit einem klassischen Fehlstart. Der WHV legte vier Tore vor, ehe Lukas Stutzke nach exakt acht Minuten der erste Dormagener Treffer gelang. Fortan rannten die Gäste dem Rückstand hinterher. Auch weil Tim Wieling sich als sicherer Siebenmeterschütze erwies wurde es gelegentlich enger. Doch gelang dem TSV nicht ein Mal ein Remis. Bilanovic: "Vorne haben wir unsere Chancen nicht ausreichend genutzt und in der Abwehr die Aggressivität und Kompaktheit nicht hinbekommen." Um die Defensive zu wecken schaltete der Coach vorübergehend von der zuletzt so starken 6:0-Abwehr auf 5:1 um. "Jeder hat es versucht, doch manche haben die Leistung nicht gebracht, zu der sie in der Lage sind." Hinzu kam, dass Dennis Doden im WHV-Kasten das Duell der Keeper deutlich für sich entschied.

Die Höhe der Niederlage schmeckte Bilanovic natürlich gar nicht: "Die Tordifferenz kann schließlich auch ein Punkt sein." Aber nackte Zahlen verdeutlichen den Spielverlauf - der TSV leistete sich 21 Fehlwürfe und neun technische Fehler. Jede Einladung nahmen die Norddeutschen mit Freude an. "Für Wilhelmshaven war die Partie so etwas wie ein Endspiel. Jeder hat gebrannt und kämpfte um jeden Zentimeter", machte Dusko Bilanovic besondere Tugenden bei den Gastgebern aus. Gleichwohl geht er von einer Momentaufnahme aus: "Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sie den Kopf nicht hängen lassen sollen. Denn auch aus einer solchen Niederlage kann man lernen."

Wilhelmshavener HV - TSV Bayer Dormagen 34:24 (16:12)
Wilhelmshaven: Doden, Grunz, Lüpke; Ten Velde, Maas (5), Kozlina, Postel (2), Schauer, Vorontsov (6/3), Köhler, Konitz (3), Kozul (1), Schwolow (9), Andrejew (4), Drechsler (4), Pust.
Dormagen: Bartmann, Broy; Reuland (1), Pyszora, Eggert, Thomas (3), Löfström (4), I. Hüter, Rebelo, Richter, P. Hüter, Jagieniak, Morante Maldonado (5), Stutzke (2), Wieling (9/6).
Schiedsrichter Otto / Piper.
Zuschauer: 1096.
Zeitstrafen: 4:4 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:6/6.
Spielfilm: 4:0, 4:1 (8.), 6:4 (15.), 8:4, 10:5, 15:9, 16:12 - 22:16, 25:18 (45.), 34:24.


Die Ausgangsposition ist ziemlich eindeutig: Der Wilhelmshavener HV steht unter Druck und braucht unbedingt Punkte, der TSV Bayer Dormagen will sich weiter von der Abstiegszone in der 2. Handball-Bundesliga lösen. "Das wird ein heißer Tanz", vermutet Dusko Bilanovic, der zwischen 2001 und 2004 das WHV-Trikot trug und in die Bundesliga aufstieg. Für den TSV-Trainer steht fest: "Wir können mit breiter Brust in den Norden fahren. Schließlich sind wir 2019 ungeschlagen und brauchen uns nicht zu verstecken." Die Partie wird am Samstag, 23. Februar, um 19.30 Uhr in der Nordfrost-Arena an der Friedenstraße in Wilhelmshaven ausgetragen. Die Schiedsrichter Jannik Otto und Raphael Piper kommen aus Kiel.

Der Wilhelmshavener HV hat personell zugeschlagen: Erst wurde der slowenische Abwehrspezialist Miladin Kozlina (35) vom Tabellen-Schlusslicht HC Rhein Vikings verpflichtet. Kurz vor Transferschluss legte der Vorletzte nach - gegen den einen neuen Akteur spielte der TSV bereits in dieser Saison: Rückraumspieler Bartosz Konitz (34), der ehemals ein Dormagener Trikot trug, wechselte von Eintracht Hagen zum WHV. Torhüter Angelo Grunz (24) kam vom Nord-Drittligisten VfL Potsdam. Während mit Kozlina der Misserfolg gegen Nettelstedt-Lübbecke (24:31) zum Neustart der Liga nicht verhindert werden konnte, feierten Konitz und Grunz ihre Premieren bei der 23:26-Niederlage in Aue.

Das Hinspiel gewann der TSV mit 25:22. Und natürlich würde Dusko Bilanovic gerne die beiden Zähler aus seiner Heimatregion mit nach Dormagen bringen. Dabei kommt auf die zuletzt immer stärker werdende Defensive besondere Bedeutung zu: "Die Abwehrleistung wird wohl spielentscheidend sein", vermutet der Dormagener Coach, der in dieser Trainingswoche mit seiner Mannschaft auch die Neuen beim WHV unter die Lupe genommen hat. Bilanovic ist zuversichtlich, dass die grippegeschwächten Spieler am Samstag auflaufen können. Und er hat noch mal deutlich gemacht, dass ein Handballspiel 60 Minuten dauert: "Einen solchen Vorsprung wie zuletzt gegen Hüttenberg dürfen wir nicht aufs Spiel setzen. Da brauchen wir in der Offensive auch etwas mehr Geduld."


Was für ein Abend am Spieltag der RheinlandVersicherung. Nach einer klaren Führung des TSV Bayer Dormagen gegen den TV Hüttenberg erlebten die 1432 Zuschauer ein packendes Herzschlag-Finale im TSV Bayer Sportcenter mit einem glücklichen aber verdienten Ausgang für die Rheinländer. Ian Hüter rettete den dritten Punkt im neuen Jahr und erzielte sieben Sekunden vor dem Schlusspfiff das 21:20. In der torärmsten Begegnung dieser Saison verdienten sich beide Torhüter Bestnoten mit einem Plus für TSV-Keeper Sven Bartmann. Der TSV kletterte vor den weiteren Spielen des 22. Spieltages der 2. Handball-Bundesliga auf Tabellenplatz 13 und wird auch nach dem Wochenende auf einem Nichtabstiegsplatz rangieren. Zum ersten Auswärtsspiel des Jahres muss der TSV am kommenden Samstag nach Wilhelmshaven reisen. Nächster Heimgegner am 1. März ist der Tabellenzweite Coburg.

Die Zurückhaltung der beiden Offensivreihen deutete sich schon zu Beginn an: Ian Hüter traf in der 3. Minute erstmals für den TSV, Tomas Sklenak glich in der 7. Minute zum 1:1 aus. Dass die Hessen in der gesamten Partie lediglich einmal in Führung gehen konnten - durch Moritz Lambrecht in der 10. Minute zum 3:2 - war ein Verdienst der Dormagener Verteidigung, die Beton angemischt hatte. In der 18. Minute machte sich das auch zahlenmäßig bemerkbar, als Carl Löfström nach super getimten Pässen von Heider Thomas und anschließend Benni Richter mit einem Doppelschlag auf 7:4 und damit den ersten Drei-Tore-Vorsprung erhöhte. Hüttenberg kam zwar noch einmal bis zum 8:7 heran, doch der in der 21. Minute eingewechselte Eloy Morante Maldonado tankte sich immer wieder durch die löchrige TVH-Deckung und schraubte mit drei Treffern den Vorsprung bis auf 12:8 zur Pause. Hinzu kam in dieser Phase Bartmanns (gegen Markus Stegefelt) abgewehrter Siebenmeter und der auf der anderen Seite von Tim Wieling vollstreckte Strafwurf - Dormagens Rechtsaußen war wie schon im Hinspiel der erfolgreichste Werfer der Partie und steuerte diesmal acht Treffer bei.


Nach dem Seitenwechsel baute der TSV die Führung weiter aus, obwohl Hüttenbergs Torhüter Nikolai Weber immer stärker wurde und gleich zwei Siebenmeter gegen Wieling und Richter abwehrte. Doch weiterhin wartete sein Gegenüber Sven Bartmann mit teilweise spektakulären Paraden auf, so auch beim Stande von 16:11 mit einer Doppelabwehr gegen Stegefelt und Christian Rompf. Als dann Nuno Rebelo auf 17:11 in der 43. Minute erhöhte, zweifelte kaum noch jemand am neunten TSV-Sieg gegen Hüttenberg im zehnten Vergleich. Doch plötzlich riss der Faden in Dormagens Offensive. "Ein Spiel dauert nun mal eben 60 und nicht nur 50 Minuten", erinnerte später TSV-Coach Dusko Bilanovic an die Spielregeln und war nicht erfreut über "zu viele halbherzige Aktionen" in der Schlussphase. Die Gäste-Deckung machte nun auf und lockte die Dormagener Angreifer in Wurffallen. Prompt konnten sie fast fünf Minuten lang Weber nicht mehr überwinden, nachdem Lukas Stutzke das 20:17 erzielt hatte. Mit den Toren 17, 18 und 19 durch den lange geschonten Tomas Sklenak war Hüttenberg wieder dran. Und in der Halle wurde es leiser als Tobias Hahn 15 Sekunden vor dem Abpfiff den Siebenmeter zum 20:20 vollstreckte.


Der lange wieder auf Linksaußen eingesetzte Ian Hüter behielt schließlich die Nerven und erzielte nach dem ersten auch das letzte Tor des Spiels. Mit einem Kraftakt zog Björn Zintel anschließend noch aus großer Entfernung ab, doch Sven Bartmann wehrte ab und startete den Jubellauf der TSV-Mannschaft. Hüttenbergs zum Saisonende scheidender Coach Emir Kurtagic sah "die bessere Körpersprache" beim TSV und ließ keinen Zweifel am verdienten Sieg der Rheinländer aufkommen. Dusko Bilanovic hingegen war nach seinem ersten Sieg mit dem TSV "super zufrieden."

 

TSV Bayer Dormagen - TV Hüttenberg 21:20 (12:8)
Dormagen: Bartmann (13 Paraden), Broy (n.e.); Reuland, Pyszora (n.e.), Eggert (2), Thomas, Löfström (2), I. Hüter (2), Köster (n.e.), Rebelo (1), Richter, P. Hüter, Jagieniak (n.e.), Morante Maldonado (3), Stutzke (3), Wieling (8/3).

Hüttenberg: Weber (12 Paraden), Nass (n.e.); Belter (n.e.), Sklenak (5), Lambrecht (2), Rompf (3), Zörb (1), Fernandes, Johannsson (3), Stegefelt (1), Mubenzem, Hahn (5/3), Zintel, Klein.
Schiedsrichter: Krüger/Schmidt (Flensburg).
Zuschauer: 1432.
Zeitstrafen: 10:4 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:3/4 (Weber hält gegen Wieling und Richter - Stegefelt scheitert an Bartmann).
Spielfilm: 1:0, 2:3 (10.), 7:4 (18.), 9:7, 12:8 - 13:10, 17:11 (43.), 19:15 (51.), 19:17, 20:17 (55.), 20:19 (56.), 20:20 (60.), 21:20.


Im Hinspiel feierte der TSV Bayer Dormagen beim TV Hüttenberg den ersten Saisonsieg (30:29). Deshalb sind die Hessen an diesem Freitag im TSV Bayer Sportcenter natürlich auf Wiedergutmachung aus: "Zudem haben sie letzte Woche ihr Heimspiel gegen Nordhorn verloren. Da wollen die Spieler natürlich beweisen, dass sie es besser können", geht TSV-Trainer Dusko Bilanovic von einer Aufgabe aus, die "auf keinen Fall einfach ist. Aber hoffentlich mit einem erfolgreicheren Ausgang als beim 25:25 gegen Aue." Die Partie wird am Spieltag der RheinlandVersicherung, Freitag, 15. Februar, um 19.30 Uhr von den Schiedsrichtern Jan Krüger und Björn Schmidt (Flensburg) angepfiffen. Tickets gibt es im Vorverkauf im Tabak-Shop, Kölner Straße 64, online sowie an den Abendkassen, die um 18.30 Uhr öffnen.

"Wir rechnen mit einer aggressiven 3:2:1-Deckung der Hüttenberger", sagt Bilanovic. Die Abwehr will sich besser verkaufen als im September in eigener Halle, kündigt der TVH an. Als Bundesliga-Absteiger gehörte der TV Hüttenberg automatisch zum Kreis der Favoriten in der 2. Liga. Doch mit sehr großem Optimismus gingen die Hessen keineswegs in die Saison, schließlich mussten auch zahlreiche Abgänge verkraftet werden. Das erklärte Ziel ist die "obere Tabellenhälfte", aktuell steht der Klub auf Rang 10 mit 20:22-Punkten und besitzt damit vier Zähler mehr auf der Habenseite als der TSV auf Rang 16. Zu den gefährlichsten Angreifern gehören Mittelmann Tomás Sklenák und Linkshänder Ragnar Johannsson.

Mit Rechtsaußen Daniel Wernig haben die Gäste einen ehemaligen Dormagener im Kader. Der scheiterte im Hinspiel in der letzten Sekunde mit seinem Strafwurf an TSV-Schlussmann Gergö Rózsavölgyi und vergab damit die Chance auf den Ausgleich. Ob Wernig an alter Wirkungsstätte auflaufen kann ist noch offen. In Hüttenberg grassiert nämlich die Grippewelle, von der besonders die Flügelspieler erwischt wurden: "Nach Wernig sind jetzt auch Christian Rompf und Tobias Hahn betroffen", erklärt Trainer Emir Kurtagic, der den TV Hüttenberg nach Ablauf der Saison verlässt und beim TuS N-Lübbecke Nachfolger von Aaron Ziercke wird. Ob ein weiterer Torwart als Back up für Nikolai Weber kommt, ist unklar. Jedenfalls fallen Fabian Schomburg und Simon Böhne noch mehrere Wochen aus. "Diese Zeit wollen wir gerne mit einem bezahlbaren Nachwuchsmann überbrücken", wird Kurtagic in der Gießener Allgemeinen Zeitung zitiert.

Es gibt kaum einen Klub, gegen den der TSV eine solch positive Bilanz besitzt: In neun Spielen gewannen die Dormagener acht Mal und kassierten nur eine Niederlage. Den ersten Sieg im zweiten Spiel würde gerne Dusko Bilanovic feiern: "Das war eine tolle Trainingswoche. Ich habe ein gutes Gefühl." Bis auf Janis Boieck stehen alle Spieler zur Verfügung, auch wenn einige "etwas angeschlagen sind." Auf die Fans wartet also ein interessantes Spiel und etwas ganz Besonderes präsentiert von der RheinlandVersicherung: Dank der Fotoaktion #meinlieblingswiesel besteht die Möglichkeit, sich mit Spielern vor dem Green-Screen zu verewigen. Gleichzeitig haben Fans die Möglichkeit, einen von drei signierten Handbällen zu gewinnen. Und wer sein Bild auf Facebook mit der RheinlandVersicherung verlinkt, kann attraktive Preise gewinnen.


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