Ein herausragender Handballabend im TSV Bayer Sportcenter: Im 39. Derby-Klassiker gegen TuSEM Essen stimmte aus Sicht der Dormagener nahezu alles – die Mannschaft von Matthias Flohr zündete mit furiosen Starts in beide Halbzeiten die Begeisterung auf der Tribüne und trug damit auch wesentlich zur stimmungsvollen Erinnerung an das Top-Jahr 1993 bei, als der TSV in den Endspielen um den Europa- und deutschen Pokal stand. Die meisten der damaligen Spieler mitsamt den Trainern waren gekommen und waren begeistert von der Atmosphäre in der Halle, in der sie auch mal gerne gespielt hätten. Mit 33:28 (18:10) feierte der TSV den 15. Saisonerfolg und die Revanche für die 28:30-Niederlage im Hinspiel. Auf dem Spielplan stehen jetzt noch das Auswärtsspiel am Samstag, 3. Juni, bei der HSG Nordhorn-Lingen und die Heimpartie gegen den HC Empor Rostock am Mittwoch, 7. Juni, um 19 Uhr (!). Zum Ticket-Online-Shop

„Nach dieser Leistung bin ich überglücklich“, war Flohr rundum zufrieden: „Wir kamen raketenmäßig ins Spiel und haben mit einer tollen Überzeugung, Begeisterung und Leidenschaft gespielt. Heute konnte man alles sehen, was wir am Handball lieben.“ Nach Toren von Ian Hüter, Jan Reimer und Alex Senden (2) lagen die Gastgeber bereits nach vier Minuten und 22 Sekunden mit 4:0 vorne und zwangen Essens Trainer Michael Hegemann zur Auszeit. Doch der Dormagener Spielfluss war am Freitagabend nicht zu stoppen. „Wir hatten uns vorgenommen, das Dormagener Tempospiel zu reduzieren und mit eigenem Tempo zu beantworten. Doch so wie wir gespielt haben, kamen wir nicht als Sieger in frage“, sagte Hegemann. Das lag auch an Christian Simonsen und der TSV-Abwehr, die jeden Versuch einer Essener Aufholjagd im Keim erstickte. Als der TuSEM bis auf drei Tore herankam, beendeten die Gastgeber die Verschnaufpause und setzten sich bis auf 18:10 zur Pause ab – die deutlichste Halbzeitführung der gesamten Saison.

Die Spekulation darüber, ob acht Tore aufzuholen sind, hatte sich schon fünf Minuten nach Wiederanpfiff erledigt. Da nämlich stand 23:11 auf der Anzeigetafel, nachdem Simonsen mit seinem siebten Saisontor die zweite Hälfte eröffnet hatte und Jakub Sterba sowie Sören Steinhaus mit jeweils zwei Treffern nachlegten. Die Entscheidung war gefallen, die Begeisterung blieb, auch weil der TSV mit zahlreichen Handball-Kunststücken aufwartete: Dazu zählten der Blindpass von Ian Hüter zu seinem Bruder Patrick, der Knaller von Alex Senden in den Winkel oder auch das gewaltige Hochschrauben von Jakub Sterba, um den Kempa-Pass von Mislav Grgic in der Luft doch noch aufzunehmen und zu treffen. Kommt hinzu: Jan Reimer setzte alle vier Strafwürfe gegen alle drei eingesetzten Torhüter ins Netz. Auf der anderen Seite parierte der eingewechselte Martin Juzbasic den Siebenmeter von Nils Homscheid, nachdem auch schon Simonsen gegen Justin Müller abgewehrt hatte.

Essen zog sich letztlich achtbar aus der Affäre. Das war einerseits ein Verdienst von Torwart Arne Fuchs, vor allem aber von Eloy Morante Maldonado, der einmal mehr seine Erstligatauglichkeit unter Beweis stellte und insgesamt elf Tore erzielte. Michael Hegemann wollte der Niederlage denn auch keine zu große Bedeutung beimessen: „Das war heute das erste schlechte Spiel von uns, das muss man der Mannschaft zugestehen. Wir kämpfen weiterhin um einen einstelligen Tabellenplatz.“ Und auch Matti Flohr fand anerkennende Worte für die „tolle Saison“ der Gäste. Sein Ziel für das Saisonfinale: „Wir wollen das Maximale herausholen.“

TSV Bayer Dormagen – TuSEM Essen 33:28 (18:10)
Dormagen:
Simonsen (16 Paraden, 1 Tor), Juzbasic (bei zwei 7m, 1 P.); Boehnert (1), Reuland (2), J. Schmidt (3), Senden (3), Zurga, Rehfus (2), I. Hüter (2), Reimer (5/4), Träger, Grgic, P. Hüter (2), Sterba (3), Seesing (5), Steinhaus (4).
Essen: Diedrich (4 Paraden), Fuchs (bei einem 7m und ab 24., 9 Paraden), Bliß (bei einem 7m); Kämper (1), Reidegeld, Wolfram (1), Dangers (3), Homscheid (5/3), Eißing (1), Buschhaus (n.e.), Müller (1), Seidel, Morante Maldonado (11/1), Mast (2), Werschkull (2), Schoss (1).
Schiedsrichter: Bona / Frank.
Zuschauer: 1207.
Zeitstrafen: 8:4 Minuten.
Siebenmeter: 4/4:3/6 (Homscheid wirft an die Latte und scheitert an Juzbasic, Simonsen hält gegen Müller).
Spielfilm: 4:0, 4:1 (5.), 7:2 (10.), 10:4 (15.), 10:7 (18.), 13:8 (22.), 18:10 – 23:11 (35.), 26:16 (42.), 28:19, 29:21 (50.), 31:24 (56.), 32:28, 33:28.


sponsor startseite selectsponsor startseite sparkassesponsor startseite cityringsponsor startseite egnsponsor startseite therapiezentrumsponsor startseite evdsponsor startseite Orthopaediesponsor startseite ineos