In Großwallstadt konnte der TSV Bayer Dormagen die zweistellige Niederlage noch dank einer Schlussoffensive verhindern. Die aber blieb am Freitagabend beim anderen Altmeister aus: Der VfL Gummersbach gewann ungefährdet mit 35:25 (18:13) das Mittelrhein-Duell, dem TSV-Coach Dusko Bilanovic den Zusatztitel absprach: „Das war gefühlt kein Derby sondern ein Freundschaftsspiel meiner Mannschaft. So darf man hier nicht auftreten.“

Die Gäste begannen stark mit platzierten Würfen und cleveren Anspiele von Alex Senden und Andre Meuser sowie gelungenen Paraden von Martin Juzbasic. Die Führung gaben die Dormagener aber ab, als sich Matthias Puhle besser auf die Würfe eingestellt hatte, die jetzt nicht mehr so genau kamen. Die Partie verlief weiter auf Augenhöhe, auch wenn der VfL zweimal mit vier Treffern in Führung ging. Doch der TSV kämpfte sich wieder heran, drei Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte lag der VfL lediglich mit 15:13 vorne. Dann aber „haben wir plötzlich aufgehört Druck aufzubauen und haben in der Abwehr keine Aggressivität mehr gezeigt“, bilanzierte Bilanovic. Zudem schaltete jetzt die Gummersbacher Defensive und hatte mit Julian Köster einen effektiven Störer. Die Folge waren drei Tore von Alexander Hermann, dem durch die Deckung wandernden Janko Bozovic und vom erfolgreichsten Schützen Lukas Blohme, der seinen Konter unmittelbar vor dem Pausenpfiff mit dem 18:13 abschloss. „Unser 5:1 funktionierte gut“, war VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson zufrieden.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Wiesel einen höheren Rückstand zunächst verhindern. Das gelang dreimal hintereinander mit der gleichen Variante: Rechtsaußen Jakub Sterba lief sich am Kreis frei, wurde gefunden und traf. Der VfL stopfte das Leck und ließ den TSV nur noch zweimal bis auf fünf Tore herankommen. In der letzten Viertelstunde lief bei den Gästen nicht mehr viel zusammen. Sigurdsson gab jetzt allen Spielern eine Chance, die von den Youngstern Gabriel Da Rocha und Julius Fanger geschickt genutzt wurden.

Für den TSV geht es mit dem Heimspiel gegen die DJK Rimpar am kommenden Freitag weiter.

VfL Gummersbach – TSV Bayer Dormagen 35:25 (18:13)
Gummersbach: Puhle (11 Paraden), Valerio (ab 54., 1 P.); Schröter, Fanger (2), Vidarsson (4), Da Rocha Viana (1), Köster (2), Blohme (9), Kontrec, Herrmann (4), Herzig, Meinhardt (3), Kiesler, Haller, Stüber (3), Bozovic (7/2).
Dormagen: Juzbasic (12 Paraden), Bartmann (n.e.); Wilhelm (n.e.), Senden (2), Meuser (4), Richter (2/2), Iliopoulos (n.e.), I. Hüter (4), Reimer (1/1), Skroblien, Görgen (n.e.), P. Hüter (5), Rehfus (n.e.), Sterba (3), Grbavac (3), Mast (1).
Schiedsrichter: Linker / Schmidt.
Zuschauer: - in der Schwalbe Arena
Zeitstrafen: 4:2 Minuten.
Siebenmeter: 2/2:3/6 (Puhle hält zweimal gegen Richter, Reimer wirft an den Pfosten).
Spielfilm: 1:3, 4:5 (7.), 7:5, 9:8, 12:8 (19.), 15:13 (27.), 18:13 – 19:13, 24:17 (38.), 25:20 (44.), 28:20 (48.), 34:24 (58.), 35:25.


Gerne hätten die Gummersbacher heute vor Zuschauern gespielt, doch die Voraussetzungen sind aufgrund zwischenzeitlich erhöhter Inzidenzwerte noch nicht gegeben. So wird das Mittelrheinderby zwischen dem VfL und dem TSV Bayer Dormagen in der weitgehend leeren Schwalbe Arena ausgetragen. Dabei könnte die zumindest für die Gastgeber richtungsweisende Partie auch interessante Hinweise zur neuen Saison 2021/22 geben. Denn sollte der TSV die Punkte mit nach Hause nehmen, dann müsste der Altmeister den Aufstieg in Liga 1 wohl endgültig abhaken. Die Schiedsrichter Frederic Linker und Sascha Schmidt (Recklinghausen / Bochum) pfeifen die Partie um 19 Uhr an. Und die Fans sind live dabei auf Sportdeutschland.tv.

Auch wenn Gummersbach nach der 27:35-Niederlage in Lübbecke aus eigener Kraft nicht mehr aufsteigen kann, so ist längst noch nichts entschieden. Hamburg ist mit 50:12-Punkten Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga vor dem TuS N-Lübbecke (50:14) und Gummersbach (47:15). Insofern will der VfL in den restlichen fünf Spielen punkten und gleichzeitig auf Ausrutscher der Konkurrenz warten, um dann vielleicht doch noch einen der beiden Aufstiegsplätze belegen zu können. „Gummersbach steht natürlich stärker unter Druck als wir“, sagt Dusko Bilanovic. „Das Derby ist immer ein Highlight“, lässt der TSV-Coach keine Zweifel daran aufkommen, dass seine Auswahl heute alles geben wird. Nach den jüngsten Ergebnissen rutschten die Wiesel in der Tabelle auf Rang 7 ab und wurden von Aue und Bietigheim überholt.

Weitere Gefahr von hinten droht an diesem offiziell 35. Spieltag nicht, da das Spiel der direkten Verfolger Großwallstadt und Lübeck wegen Coronafällen beim TVG abgesagt werden musste. Gerne will das TSV-Team wieder auf den fünften Tabellenplatz vorzurücken. Das wäre mit einem heutige Sieg, aber auch mit einem Remis wie im Hinspiel (24:24) der Fall. Aron Seesing wird dabei nicht helfen können. Der 18-Jährige kam mit leichten Blessuren vom DHB-Lehrgang in Warendorf zurück und soll auch mit Blick auf das erste DM-Finalspiel der A-Jugend am Montag bei den Füchsen Berlin in Potsdam geschont werden. Bilanovic rechnete bereits mit der Rückkehr von Carlos Iliopoulos. Doch hinter dem Comeback des griechischen Nationalspielers steht ein Fragezeichen aufgrund einer plötzlich aufgetretenen allergischen Reaktion.


Die Inzidenzwerte sinken - damit besteht auch die Chance, dass das Team des TSV Bayer Dormagen die beiden letzten Spiele der Handball-Saison 2020/21 vor Zuschauern austragen können. „Unsere treuen Fans und Partner haben uns in den letzten Monaten online begleitet. Jetzt freuen wir uns, wenn wir viele bei den Partien gegen Rimpar und Elbflorenz Dresden wieder im TSV Bayer Sportcenter begrüßen können“, sagt Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Eine Begrenzung aufgrund der Corona-Regeln ist allerdings weiterhin einzuhalten: Gegen Rimpar am Freitag, 11. Juni, plant der TSV Bayer Dormagen mit bis zu 500 Zuschauern. Im besten Fall können sogar 1000 Frauen und Männer das Saisonfinale gegen Dresden am Samstag, 26. Juni, in der Halle erleben.

Angesichts der eingeschränkten Plätze haben Sponsoren und Dauerkarteninhaber ein Einlass-Vorrecht, von dem sie bis Donnerstagabend, 10. Juni, 18 Uhr, Gebrauch machen können. Zuvor erhalten sie in der Regel per E-Mail bis spätestens Montag vom TSV die notwendigen Informationen für die beiden Heimspiele. Sollten noch Karten übrig sein, gehen diese am Freitag, 11. Juni, ab 10 Uhr in den freien Online-Verkauf für das Spiel gegen Rimpar am gleichen Abend. Die Regelung für das Spiel gegen Dresden wird noch bekannt gegeben.

Der Sitzplan muss aufgrund der geltenden Vorschriften mit dem Ordnungsamt der Stadt Dormagen abgestimmt werden. Deshalb besteht keine Garantie auf den bisherigen Stammplatz. Alle Besucher/innen müssen einen negativen Coronatest (48 Stunden) vorweisen. Aufgrund des organisatorischen Aufwandes bei der Kontrolle können die Kriterien „genesen“ oder „geimpft“ nicht berücksichtigt werden. Weiterhin gelten die gängigen Hygienevorschriften wie insbesondere die medizinische Maskenpflicht. Wegen der nach wie vor notwendigen Kontaktnachverfolgung sind die Tickets personalisiert. Die ausgewiesenen Sitzplätze müssen auch eingenommen werden.

Der TSV bittet darum, von Anfragen und Vorreservierungen abzusehen, da eine entsprechende Bearbeitung nicht möglich ist.


Trotz der 25:27-Niederlage bleibt der TSV Bayer Dormagen auf Platz 5 in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga, die Konkurrenten kommen allerdings näher. „Wir werden aber den Kopf nicht in den Sand stecken. Was wir in dieser Saison erreicht haben werden wir nicht einfach wegschmeißen“, kündigte TSV-Coach Dusko Bilanovic nach dem Spiel am Vorabend seines 50. Geburtstages im TSV Bayer Sportcenter an. Den Ehrentag hätte er auch lieber mit zwei Punkten gefeiert, „doch Wilhelmshaven war heute einen Tick cleverer.“ Der WHV nahm Revanche für den 24:27-Misserfolg im Hinspiel und feierte den vierten Auswärtssieg, der die Hoffnung auf den Klassenverbleib steigert. „Super, dass die Jungs sich wieder belohnen und wir den Trend fortsetzen konnten“, sagte Trainer Christian Köhrmann.

Die Gäste machten ihren Siegeswillen von Beginn an deutlich. Das konsequente Rückzugsverhalten und die Beweglichkeit in der Abwehr bremsten den TSV aus, der auch zu oft unplatziert abschloss. Ivan Eres im WHV-Kasten hatte einen Sahnetag erwischt und verhinderte die mögliche Dormagener Führung in der ersten Viertelstunde. Mit dem Comeback des länger verletzten Andre Meuser erhöhte der TSV den Druck, der Linkshänder war dann auch in der 18. Minute für die erste Führung zum 7:6 und anschließend auch für das 8:7 verantwortlich. Der WHV war davon wiederum wenig beeindruckt und hielt die Partie weiter offen. Dass es beim 12:12 zur Pause blieb, lag nicht zuletzt an der Leistung des TSV-Duos Martin Juzbasic und Sven Bartmann: Juzbasic verhinderte einen Kempatreffer und stand goldrichtig beim Wurf von Kuno Schauer, Bartmann wehrte den Strafwurf des besten Wilhelmshavener Schützen Rutger Ten Velde ab. Hinzu kamen die entschlossenen Würfe von Alexander Senden.

Patrick Hüter brachte sein Team nach dem Seitenwechsel erneut in Führung. Doch in der bereits vorentscheidenden Spielphase setzte plötzlich beim TSV eine Torflaute ein, die Senden erst acht Minuten später beendete. Da hatte Wilhelmshaven mit seinem 5:0-Lauf bereits die Weichen auf Sieg gestellt. „Dormagen musste für jedes Tor hart arbeiten“, betonte Köhrmann, dessen Auswahl auf leichte Dormagener Hoffnungsschimmer mehrfach mit einfachen Toren reagierte. Dabei tat sich besonders Routinier Rene Drechsler hervor. Gleichwohl hatten die Gastgeber trotz des 22:26-Rückstandes in der 57. Minute zumindest einen Punkt noch nicht abgeschrieben. Denn Senden und Benni Richter, der seinen dritten Strafwurf diesmal gegen den eingewechselten Schlussmann Levin Stasch verwandelte, brachten die Wiesel bis auf 24:26 heran. Wer weiß, was nach dem möglichen Anschlusstreffer von Ian Hüter noch passiert wäre. Aber sein Wurf in den WHV-Kasten wurde nicht anerkannt. Die Schiedsrichter entschieden auf Stürmerfoul - ein umstrittener Pfiff, denn Hüter hatte schon abgezogen, als sein Gegenspieler von der Seite kam…

„Euch fehlen die Punkte nicht unbedingt“, stellte Christian Köhrmann nach dem Schlusspfiff fest und tröstete damit auch seinen früheren Mitspieler Dusko Bilanovic: „Hut ab vor dem, was er hier in Dormagen aufgebaut hat.“ Dormagens Coach war weit davon entfernt, Vorwürfe zu erteilen: „Ich bin froh, dass die Jungs sich alle so gut weiterentwickeln. Da gehören Niederlagen eben dazu. Die Saison ist lang, manche Leistungsträger sind an ihrer Grenze und die länger Verletzten brauchen einfach etwas Zeit. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir schon bald wieder punkten.“ Die nächste Gelegenheit dazu besteht beim Mittelrhein-Derby am kommenden Freitag, 4. Juni, in Gummersbach.

TSV Bayer Dormagen - Wilhelmshavener HV 25:27 (12:12)
Dormagen: Juzbasic (8 Paraden), Bartmann (bei zwei 7m, 2 Paraden), Simonsen (n.e.); Seesing (1), Senden (6), Meuser (2), Richter (3/3), Wilhelm (n.e.), I. Hüter (4), Reimer, Skroblien (n.e.), Görgen, P. Hüter (4), Sterba (2), Grbavac, Mast (3).
Wilhelmshaven: Eres (15 Paraden), Stasch (bei einem 7m); Ten Velde (9/4), Maas (n.e.), Sabljic, Hein (n.e.), Postel (2), Schauer (1), Maretic (1), Jurisic (n.e.), Konitz (1), Kozul (1), Schwolow (3), Drechsler (7), Pust (2).
Schiedsrichter: Cesnik / Konrad.
Zuschauer: -
Zeitstrafen: 4:4 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:4/6 (Bartmann hält zweimal gegen Ten Velde).
Spielfilm: 5:6, 8:7 (20.), 8:9, 12:11, 12:12 - 13:12, 13:17 (37.), 14:19, 18:21, 20:22 (51.), 22:26 (57.), 24:26 (59.), 24:27, 25:27.


Die Saison geht in die Schlussphase: Auf den TSV Bayer Dormagen warten noch jeweils drei Heim- und Auswärtsspiele. Am heutigen Freitag steht die Partie gegen eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller auf dem Spielplan: Der Wilhelmshavener HV liegt zwar mit Blick auf die Tabelle der 2. Handball-Bundesliga scheinbar auf Rang 16 und damit nicht auf einem Abstiegsplatz. Wegen des Wechsels des wirtschaftlichen Trägers nach einer Insolvenz werden den Norddeutschen allerdings nach dem letzten Spieltag vier Pluspunkte abgezogen. Gespielt wird wieder im TSV Bayer Sportcenter nach der technischen Überprüfung sämtlicher Lampen in der Halle. Marvin Cesnik und Jonas Konrad (Gummersbach) pfeifen die Begegnung um 19.30 Uhr an. Die Live-Übertragung auf Sportdeutschland.tv beginnt bereits um 19.15 Uhr.

Die Niedersachsen haben sich noch längst nicht aufgegeben: In der Vorwoche setzten sie sich gegen Dresden mit 27:25 durch. Zwar gewann der TSV das Hinspiel am 2. Weihnachtsfeiertag mit 27:24 in Wilhelmshaven, doch damals waren die Turbulenzen beim WHV größer. Trainer Christian Köhrmann verfügt trotz einiger Abgänge aufgrund der wirtschaftlichen Situation über ein starkes Team. Bester Werfer ist Linksaußen Vedran Delic mit 147/68 Toren, gefolgt von Linkshänder Rene Drechsler (94) und dem Rückraumlinken Kuno Schauer (80). Zu den Leistungsträgern gehört Bartosz Konitz, der vor zehn Jahren das Dormagener Trikot trug. Auf Evgeny Vorontsov muss die Mannschaft aus Verletzungsgründen verzichten. Der Rechtsaußen brach sich bereits zum zweiten Mal das Wadenbein.

Nach der Niederlage in Großwallstadt wollen die Wiesel heute wieder in die Erfolgsspur kommen. Und dies auch aus einem besonderen Grund: Morgen feiert Trainer Dusko Bilanovic seinen 50. Geburtstag und hofft auf das Geschenk der Mannschaft in Form von zwei Punkten. Nach längerer verletzungsbedingter Pause kehrt Linkshänder Andre Meuser heute wieder aufs Spielfeld zurück. Und Arno Seesing, der in Großwallstadt aus schulischen Gründen nicht dabei sein konnte, steht wieder zur Verfügung.

Weitere Informationen im aktuellen Wiesel Inside


Es gibt solche Spiele, nach denen man einfach anerkennen muss: Der Gegner war besser. Das Nachholspiel in Elsenfeld am Dienstag war eine solche Begegnung, nach der TSV-Trainer Dusko Bilanovic folgerichtig feststellte: „Der TV Großwallstadt hat heute ein perfektes Spiel gezeigt, deshalb ist der Sieg voll verdient.“ Sein Kollege Ralf Bader relativierte leicht: „40 Minuten waren fast perfekt.“ Wie dem auch sei, der TSV verlor 27:35 (9:18) und tauschte wieder mit dem in Emsdetten erfolgreichen HC Elbflorenz Tabellenplatz 4 und 5 in der 2. Handball-Bundesliga.

Erfreulich aus Dormagener Sicht: Die Mannschaft kämpfte bis zur letzten Sekunde, gewann die zweite Hälfte und verhinderte die zweistellige Niederlage. Und Martin Juzbasic feierte nach seiner Fingerverletzung vor drei Monaten ein „echtes“ Comeback, nachdem er letzten Freitag in Lübeck zweimal bei Strafwürfen kurz im Kasten stand. „Ich habe keine Schmerzen, alles ist okay“, erklärte der Schlussmann, der in der 12. Minute für Sven Bartmann eingewechselt wurde. Seine Rückkehr hatte er sich freilich ein wenig anders vorgestellt: „Für mich war das heute vor allem Wurftraining“, schmunzelte Juzbasic angesichts der vielen Bälle, die er aus dem Netz holen musste. 35 Tore hatte der TSV in dieser Saison noch nicht kassiert, was aber nicht an der Leistung des ordentlich haltenden Torwarts lag, der auch zwei Siebenmeter entschärfte.

Es lief nun mal eben bei den Unterfranken: „Wir haben hinten viel geblockt und Druck auf die Dormagener Rückraumschützen ausgeübt“, stellte Großwallstadts Coach Ralf Bader fest. Und vorne „haben wir immer wieder gute Lösungen gegen die eher offensive Deckung gefunden.“ So deutete sich schon früh die Vorentscheidung an: Den vorletzten Treffer in der ersten Hälfte erzielte Jakub Sterba zum 12:8 in der 18. Minute. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff sorgte Alex Senden für das neunte Tor, da hatte Großwallstadt aber bereits 18 Mal gejubelt. Der kurz nach dem Seitenwechsel auf 12 Tore angewachsene Rückstand sorgte keinesfalls für Resignation: Die Wiesel wehrten sich und wurden für ihren Einsatz mit dem 4:1-Lauf in den letzten Minuten belohnt. Das klappte dank der gehaltenen Bälle von Martin Juzbasic und der platzierten Würfe von Christian Wilhelm, Linus Skroblien und Jan Reimer, der sich auch erneut als Siebenmeter-Vollstrecker bewährte.

Das Spiel abhaken und wieder in die Erfolgsspur kommen - das soll bereits am Freitag bei der Rückkehr ins TSV Bayer Sportcenter gelingen: Ab 19.30 Uhr geht es dann gegen den Wilhelmshavener HV.

TV Großwallstadt - TSV Bayer Dormagen 35:27 (18:9)
Großwallstadt: Redwitz (10 Paraden), Adanir (bei einem 7m); Spatz (2), Messerschmidt (1), Jansen (2), Eisenträger (2), Bandlow (5), Matijasevic (4), Bransche, Weit (2/1), Corak (5), Stark (1), Pfeifer (2), Spieß (2), Savvas (7).
Dormagen: Bartmann (1 Parade), Juzbasic (ab 12., 8 Paraden), Simonsen (n.e.); Senden (5), Richter (3/2), I. Hüter (3), Reimer (3/2), Skroblien (1), Görgen, P. Hüter (6), Wilhelm (3), Sterba (1), Grbavac (1), Mast (1).
Schiedsrichter: Pusch / Weiße.
Zuschauer: -
Zeitstrafen: 4:8 Minuten.
Siebenmeter: 1/3:4/6 (Juzbasic hält gegen Spatz und Savvas - Richter scheitert an Redwitz und trifft im Nachwurf, zudem wirft er einmal über das Tor).
Spielfilm: 4:4 (8.), 7:4 (11.), 10:5, 12:8 (18.), 18:8 (30.), 18:9 - 20:9, 22:10, 29:20 (51.), 31:20, 35:25, 35:27.


Der TSV Bayer Dormagen muss erneut reisen, heute geht es zu einem alten Bekannten in die Untermainhalle nach Elsenfeld: Das Nachholspiel des 29. Spieltages der 2. Handball-Bundesliga beim TV Großwallstadt pfeifen die Schiedsrichter Felix Pusch und Stefan Weiße (Radebeul) um 19 Uhr an. Trainer Dusko Bilanovic kann weitestgehend auf die Mannschaft setzen, die am Freitag beim VfL Lübeck-Schwartau mit 32:27 gewann. Die Fans sind wieder live dabei und können das Spiel auf Sportdeutschland.tv verfolgen.

Bedingt gute Erinnerungen haben die Wiesel an das Hinspiel: Am 28. November sorgte Joshua Reuland für den 23:23-Ausgleich per Siebenmeter in letzter Sekunde. Damals deutete der Altmeister und Aufsteiger seine wiedergewonnene Auswärtsstärke an, die unter anderem zu Erfolgen in Gummersbach (29:28) und Hamburg (28:27) führten. In der aktuellen „Gasttabelle“ liegt der TVG auf Platz 5 einen Rang vor dem TSV. Doch daheim läuft es längst nicht so gut: Mit fünf Siegen, einem Unentschieden und sieben Niederlagen in den bisherigen 13 Spielen bringen es die Großwallstädter lediglich auf den vorletzten Rang der Heimtabelle. Unter dem Strich ist die Mannschaft von Ralf Bader Neunter.

„Wir müssen noch sieben Spiele austragen und versuchen jedes Mal, das Beste herauszuholen“, macht Bilanovic deutlich, dass er mit seiner Auswahl auch in Elsenfeld punkten will, um „den einstelligen Tabellenplatz zu sichern.“ Dabei wird Aron Seesing diesmal nicht helfen können, er muss eine wichtige Klausur schreiben. Martin Juzbasic, der im Hinspiel mit 14 Paraden aufwartete, ist nach seinem Comeback in Lübeck ebenso dabei wie Christian Simonsen, der aufatmen konnte: Er war im Training umgeknickt, die Verletzung erwies sich aber nicht als schwerwiegend. So wird Joachim Kurth, der den verhinderten Betreuer Axel Schoenen vertritt, heute drei Schlussmänner in den Spielbericht eintragen.


Da half dem VfL Lübeck-Schwartau auch kein Jubiläumstrikot: Der TSV Bayer Dormagen landete beim bisherigen Tabellennachbarn der 2. Handball-Bundesliga einen Start-Ziel-Sieg, gewann souverän mit 32:27 (15:13) und kletterte sogar an Dresden vorbei auf Platz 4. Schon jetzt dürfte Benni Richter nach seinen herausragenden Leistungen in den letzten Wochen das Prädikat „Spieler des Frühlings 2021“ verdient haben: Diesmal steuerte er 13/7 Tore zum achten Auswärtssieg bei und überholte Andre Meuser als nunmehr erfolgreichster Wiesel-Werfer der Saison. Ebenfalls erfreulich sind die beiden Comebacks: Nach dreimonatiger Pause gehörte Martin Juzbasic wieder zum Aufgebot und stand bei zwei Siebenmetern im TSV-Kasten; Alexander Senden war in Abwehr und Angriff präsent und erzielte drei Tore. Am kommenden Dienstag muss der TSV erneut reisen: Das Nachholspiel beim TV Großwallstadt beginnt um 19 Uhr.

Von Beginn an wirkten die Gäste konzentriert und hielten sich an die ausgegebene Marschroute: „Wir hatten Schwartaus starke Rückraumschützen gut im Griff“, betonte TSV-Coach Dusko Bilanovic. Bewusst bekam so das Kreisspiel der Norddeutschen mehr Platz, der Ex-Dormagener Carl Löfström nutzte nach einer Viertelstunde den Freiraum zum 6:6, nachdem Torwart Julian Borchert mit drei Paraden auf sich aufmerksam machte. Kurz danach glich Finn Kretschmer mit einem sehenswerten Kempa letztmals zum 7:7 aus, anschließend gab der TSV die Führung nicht mehr ab. Per Doppelpack ging es hin zur 15:13-Pausenführung: Ante Grbavac traf ebenso zweimal in Folge wie Benni Richter von der Linie und Alex Senden kurz nach seiner Einwechslung.

Kurz nach dem Seitenwechsel steckten die Wiesel zwei umstrittene Schrittfehlerentscheidungen weg und leisteten sich einen falschen Anwurf von der Mittellinie. Doch der Ausbau der Führung geriet nicht in Gefahr, weil vorne geduldig aufgebaut wurde und die erspielten Chancen zumeist verwertet wurden. Spätestens in der 47. Minute war klar, dass auch die Umstellung auf eine offensivere Abwehr die Dormagener nicht beeindrucken konnte. Richter traf zum 24:18 per Strafwurf, den Tim Mast herausgeholt hatte. Der Linksaußen glänzte darüber hinaus mit vier Toren nach vier Würfen. In der Schlussphase kam Lübeck bis auf drei Tore heran, doch es fehlte der letzte Biss, um es noch enger zu machen. „Die Beine waren schwer, wir kamen im gesamten Spiel oft einen Schritt zu spät“, stellte Trainer Piotr Przybecki fest. Dusko Bilanovic lobte besonders seine Abwehr: „Wir haben das Spiel kontrolliert und das Torwartduell gewonnen.“

VfL Lübeck-Schwartau - TSV Bayer Dormagen 27:32 (13:15)
Lübeck: Borchert (6 Paraden), Haß; Potratz, Gonschor, Raguse (2), Lindskog Andersson (3/1), Hansen (2), Löfström (6), Waschul (1), Versteijnen (7/4), Schrader (2), Kretschmer (1), Hagen, Bruhn (3).
Dormagen: Bartmann (7 Paraden), Juzbasic (bei 2 7m); Seesing (1), Senden (3), Richter (13/7), Wilhelm, I. Hüter (3), Reimer (1/1), Skroblien, Görgen, P. Hüter (2), Sterba (2), Grbavac (3), Mast (4).
Schiedsrichter: Kittel / Scharfe.
Zuschauer: -
Zeitstrafen: 10:8 Minuten.
Siebenmeter: 5/6:8/10 (Lindskog Andersson wirft an die Latte - Richter wirft an die Latte und scheitert an Borchert).
Spielfilm: 2:4 (6.), 3:6 (8.), 6:6 (15.), 7:9 (19.), 12:14 (26.), 13:15 - 15:18 (35.), 16:21 (43.), 18:24 (47.), 24:28 (55.), 27:30, 27:32.


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