Wenn zwei der besten Abwehrreihen der Liga aufeinandertreffen, sind die Erwartungen an ein Offensivspektakel in der Regel nicht allzu hoch. Doch genau das präsentierten der TSV Bayer Dormagen und die SG BBM Bietigheim am 7. Spieltag in der 2. Handball-Bundesliga.

So wurde den 911 Zuschauer im TSV Bayer Sportcenter ein höchst unterhaltsamer Abend geboten, bei dem am Ende die Gäste von der Enz ihre Siegesserie ausbauen konnten und nach dem 40:35 (19:20) dem ungeschlagenen Tabellenführer aus Hamm weiterhin dicht auf den Fersen sind.

Man durfte gespannt sein, wie sich die Dormagener Mannschaft nach den Nachrichten Mitte der Woche um die schwierige finanzielle Situation präsentieren würde. Wer nach den zuletzt zwei Erfolgserlebnissen gegen Aue und in Dessau nun mit einem Einbruch gerechnet hatte, wurde positiv überrascht.

Das Team von Matthias Flohr bot seinen Fans von Beginn an eine leidenschaftliche und auch spielerisch starke Vorstellung und diktierte vom Anwurf weg das Spielgeschehen. Nach drei schnellen Toren von Patrick Hüter, Lucas Rehfus und Finn Schroven führten die Wiesel nach sechs Minuten mit 3:0, ehe Tom Wolf der erste SG-Treffer gelang.

Erst nach und nach kam die leicht favorisierte  SG von Trainer Iker Romero in die Partie, holte Tor um Tor auf und ging nach 20 Minuten durch Christian Schäfer, der sich auch als eiskalter Siebenmeterschütze präsentierte, erstmals mit 13:12 in Führung.

Durch diesen Rückstand ließen sich die Dormagener aber keineswegs erschüttern, sondern hielten weiter mit hohem Tempo dagegen und nahmen eine knappe 20:19-Führung mit in die Halbzeit.

Es sollte nach dem Wechsel lange ein enges Rennen bleiben, ehe es den Bietigheimern ab der 50. Minute gelang, sich vorentscheidend abzusetzen. So wurde aus einem 30:30, Luis Pauly hatte für den TSV noch einmal ausgeglichen, ein 31:36 (55.) und die SG BBM war endgültig auf die Erfolgsspur eingekehrt und brachte den Sieg dann sicher nach Hause.

„Wir sind nicht gut in das Spiel gekommen und hatten in der Abwehr und im Rückzug Probleme. Nach der ersten Halbzeit lagen wir nur mit einem Tor zurück und haben nach der Pause unsere Abwehr sowie den Rückzug verbessert. Beide Mannschaften haben mit einem hohen Tempo gespielt und wir haben am Ende von drei, vier technischen Fehlern sowie einigen Torhüterparaden profitiert, sodass wir am Ende gewinnen konnten“, freute sich Gästetrainer Romero über den sechsten Saisonsieg.

„Es war ein tolles Handballspiel, bei dem beide Mannschaften ein hohes Tempo vorgelegt haben, deshalb war das Ergebnis so hoch. Am Ende war die SG ein Stück weit abgezockter und hat sich nicht von ihrem Weg abbringen lassen und verdient gewonnen. Die Mannschaft hat gute Chancen, den Aufstieg in dieser Saison zu schaffen“, resümierte „Matti“ Flohr über die vorangegangenen 60 Minuten und schickte ein Sonderlob an sein Team hinterher: „Dieser Mannschaft darf niemand etwas vorwerfen. Das, was diese Mannschaft diese Woche für den Verein geleistet und getan hat, ist aller Ehren wert. Sogar mehr als das und ringt mir persönlich riesigen Respekt ab. Die Situation, die wir hier haben ist sicherlich auch irgendwo in den Köpfen der Spieler. Aber sie hat unheimlich Bock Handball zu spielen und das ist es, was diese Mannschaft auszeichnet. Es macht mich unfassbar Stolz, mit welcher Leidenschaft sie in dieser Situation zu Werke geht.“

Die Spielstatistik:

TSV Bayer Dormagen – SG BBM Bietigheim 35:40 (20:19)
TSV:
Juzbasic (4 Paraden), Simonsen (6 Paraden); Reuland (2), Senden, Boehnert (n.e.), Rehfus (6), I. Hüter (4), Reimer (7/2), Schroven (4), Strosack, P. Hüter (3), Träger, Schmidt (4), Pauli (1), Steinhaus (3), Sondermann (1); Trainer: Matthias Flohr.
SG BBM: Baranasic (3 Paraden), Genz (7 P); Michalski, Claus (3), Wolf (3), Schäfer (10/8), de la Pena (1), Wiederstein (1), Velz (8), Barthe (1), Hejny (1), Bader, Pfeifer (5), Kaulitz, Fischer (7); Trainer: Iker Romero Jungandreas.
SR: Lier/Lier (Korntal-Münchingen/St. Gallen). – Z: 911. – Zeitstrafen: 2:4 Minuten (Strosack – Schäfer, Wiederstein). – Siebenmeter: 2/2:8/8. – Spielverlauf: 3:0 (6.), 6:3 (9.), 9:5 (12.), 11:7 (15.), 11:12 (19.), 13:13 (20.), 18:16 (27.), 18:18 (27.), 20:19 (30.) – 20:21 (33.), 22:22 (35.), 25:25 (39.), 25:27 (41.), 30:30 (50.), 31:36 (55.), 34:38 (59.), 35:40 (60./EN).


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