Erstmals in dieser Saison feierte der TSV einen Erfolg mit 20 Toren Vorsprung. Und eine weitere Premiere: Der 34:14-Sieg brachte an einem Spieltag von Sponsor VM-Vermögensmanufaktur endlich beide Punkte. Ein anderes Ergebnis machte die Freude am Höhenberg an diesem Wochenende perfekt: Leichlingen verlor sein Gastspiel in Longerich, womit der TSV seinen zweiten Tabellenplatz in der 3. Handball-Liga West festigen konnte. Jetzt kommt es zum Topspiel in Ferndorf: Am kommenden Samstag, 10. März, spielen die Dormagener beim weiterhin einzigen Klub aller 64 Drittligisten, der bislang keinen Zähler abgegeben hat. Tickets für das Auswärtsspiel sind noch zu den Öffnungszeiten in der Handball-Geschäftsstelle des TSV Bayer Dormagen zu erhalten.

Die Anfangsphase verlief aus Sicht der Dormagener Fans etwas zäh. Gute Einwurfchancen blieben ungenutzt, Lemgos platzierter Rückraumwerfer Linus Geis und der schnelle Robin Hübscher hielten die Gäste bis zum 6:5 in der 10. Minute im Rennen. Dann aber war es schon um die Ostwestfalen geschehen: Bis zur Halbzeit schrieb sich nur noch Tell Brüggemeier einmal in die überschaubare Torschützenliste ein. Als die Mannschaften in die Kabinen gingen war die Vorentscheidung beim Spielstand 14:6 längst gefallen. "Wir haben uns auf die Abwehr fokussiert und sind dabei, ein zweites System immer stabiler zu machen", betonte TSV-Coach Ulli Kriebel nach dem höchsten Saisonsieg, bei dem Matthias Broy die 60 Minuten durchspielen musste und gute 13 Paraden zeigte. Janis Boieck pausierte nach einer erneut schweren Erkältung - für alle Fälle stand Schlussmann Jonas Vieker aus der 2. Mannschaft zur Verfügung.

Auch gegen Lemgos Coach Matthias Struck waren die Gastgeber vorbereitet, doch der konnte seine Stärken auf dem Feld aufgrund eines gebrochenen Fingers gar nicht ausspielen. "Das Verletzungspech bleibt uns treu", musste Struck miterleben, wie sein Torwart Mark van den Beucken wegen eines ausgekugelten Fingers in der zweiten Hälfte Platz machen musste für Tyrone Benjamin. Auch der junge Schlussmann konnte gegen den Ansturm der Dormagener nicht viel ausrichten. Alle im Angriff eingesetzten Spieler erzielten mindestens zwei Treffer. Nach dem Seitenwechsel warf sich vor allem der in der ersten Hälfte aus spieltaktischen Gründen geschonte Kevin-Christopher Brüren mit einem astreinen Hattrick ins Rampenlicht: KC wurde mit sechs Treffern bester Schütze des Spiels. Gefolgt von Linkshänder Nico Pyszora, der bei seinem ersten längeren Einsatz im Drittliga-Team eine 100 Prozent-Quote aufwies: fünf Würfe, fünf Tore. Dabei stellte er sowohl den ersten 10- als auch 20-Tore-Vorsprung her. Dabei war der 19-Jährige kurz zuvor noch für die 2. Mannschaft im Einsatz und machte in der gegen Longerich 2 mit 27:35 verlorenen Oberliga-Partie zehn Tore. Erst vor wenigen Tagen hat Pyszora einen Vertrag für den erweiterten Kader der 1. Mannschaft ab der neuen Saison unterschrieben.

Das nächste Heimspiel des TSV Bayer Dormagen findet am Freitag, 16. März, statt. Das Derby gegen den TV Korschenbroich wird begleitet von einem Rahmenprogramm, das kurz nach dem Internationalen Frauentag unter dem Motto "Ladies Night" steht.     

TSV Bayer Dormagen - HSG Handball Lemgo 34:14 (14:6)
Dormagen:
Broy (13 Paraden); Carvalhais, Linnemannstoens (3), Eggert (2), I. Hüter (2), Kübler (3), P. Hüter (2), Pyszora (5), Brüren (6/1), Morante Maldonado (n.e.), Stutzke (4), Hüfken (3), Wieling (4).
Lemgo: van den Beucken (6 Paraden), Benjamin (ab 41., 2 P.); Anzer, Hansen (1), Prüssner, Brüggemeier (3/1), Engelhardt, Harnacke (1), Hübscher (3), Rose, Lutze (1), Jebram (1), Geis (4).
Schiedsrichter Katharina Heinz / Sonja Lenhardt.
Zuschauer: 726.
Zeitstrafen: 2:8 Minuten.
Siebenmeter: 1/3:1/1 (Brüren über das Tor, Wieling scheitert an van den Beucken).
Spielfilm: 3:3 (5.), 6:3 (9.), 6:5, 12:5 (26.), 14:6 - 19:9 (39.), 26:11, 32:12, 34:14.


Wer die erste Partie sogar auswärts klar gewonnen hat, der geht in der Regel auch im Rückspiel als Favorit aufs Spielfeld. TSV-Trainer Ulli Kriebel macht denn auch deutlich, dass die zwei Punkte gegen die HSG Handball Lemgo - am Spieltag der VM-Vermögensmanufaktur - erwartet werden: "Natürlich nehmen wir die Favoritenrolle an und wollen doppelt punkten." Gleichwohl dürfe man keinen Gegner in der 3. Liga auf die leichte Schulter nehmen: "Auch Lemgo hat in dieser Saison schon so manche scheinbar überlegene Mannschaft geärgert." Die Spiele in Longerich und Leichlingen wurden zum Beispiel nur knapp verloren. Und schließlich kämpfen die Ostwestfalen gegen den Abstieg. Derzeit sind sie vier Punkte von einem Nichtabstiegsplatz entfernt.

Die Partie des 22. Spieltages wird an diesem Samstag, 3. März, um 19 Uhr von den Schiedsrichterinnen Katharina Heinz und Sonja Lenhardt vom Handballverband Württemberg angepfiffen. Tickets gibt es im Vorverkauf im Tabakshop Kölner Straße / Ecke Nettergasse und online. Die Abendkassen öffnen um 18 Uhr. Wer das Spiel nicht in der Halle verfolgen kann, hat per Livestream die Möglichkeit: Sportstadt.tv und Sportdeutschland übertragen wieder.

Die Gäste aus Lemgo wollen die 24:39-Niederlage aus dem Hinspiel vergessen lassen. "Das wird ein schweres Spiel in Dormagen", sagt Youngsters-Trainer Matthias Struck. Doch die Punkte wolle man keinesfalls kampflos am Rhein lassen. Der leichte Optimismus hat auch mit der Rückkehr von Spielern zu tun, die in den letzten Wochen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. So kann Struck wieder auf Rechtsaußen Lukas Zerbe und Rückraumspieler Philipp Harnacke zurückgreifen. Die Beiden fehlten den Ostwestfalen in den letzten Begegnungen, die in Ferndorf (14:30) und daheim gegen Krefeld (15:31) sehr hoch verloren wurden.

Janis Boieck wird am Samstag wohl kaum zum Kader gehören - die schwere Erkältung meldete sich zurück. Aus gleichem Grund ist der Einsatz von Lars Jagieniak fraglich. Sebastian Linnemannstoens ist hingegen wieder fit. Eloy Morante Maldonado wird bald wieder spielen können, aber kaum schon gegen Lemgo. Ob ein Spieler aus der A-Jugend zum Team stößt, lässt Kriebel noch offen. Das hängt letztlich auch ab vom Spiel des Jugend-Bundesligisten gegen TuSEM Essen, das um 14 Uhr im Sportcenter angepfiffen wird.


Er ist kein Unbekannter in der Handballszene: Heider Thomas wechselt zur neuen Saison von den HC Rhein Vikings aus der 2. Bundesliga zum TSV Bayer Dormagen und macht deutlich: "Meine Ziele und die von Dormagen passen zusammen. Ich will natürlich gerne wieder rauf in die 2. Liga", sagt der 2,02 Meter lange und 109 kg schwere Rückraumspieler, der sich darauf freut, beim TSV in der Abwehr und auch im Angriff zu spielen. "Ich hoffe, dass ich so den Spaßfaktor wieder mehr entdecken kann und habe mit Ulli Kriebel auch über seine Vorstellungen vom Tempohandball gesprochen."

Thomas wurde am 8. Januar 1989 in Dülken geboren. Als Neunjähriger begann er mit dem Handballspielen, sein größter Erfolg in Jugendjahren war die westdeutsche Vizemeisterschaft mit der B-Jugend. Über die Stationen Bayer Uerdingen - wo er mit Torwart Sven Bartmann zusammenspielte - und TuS Ferndorf kam er zu den Rhein Vikings. Beim TSV hat der 29-Jährige für zunächst ein Jahr unterschrieben. Hintergrund ist die berufliche Situation: Heider Thomas, der an der Juristischen Fakultät der Heinrich-Heine Universität seine Promotionsarbeit geschrieben hat und auf den mündlichen Prüfungstermin wartet, ist als Rechtsrefendar in Düsseldorf tätig. Er würde anschließend gerne als Richter arbeiten und kann derzeit noch nicht beurteilen, wie dann die zeitliche Beanspruchung aussieht. Er kann sich aber gut vorstellen, über das eine Jahr hinaus das TSV-Trikot mit der Nummer 10 zu tragen. Die Namensverwechslung macht ihm übrigens nicht mehr zu schaffen, "es passiert einfach zu oft." Seine Eltern gaben ihm den Vornamen Heider, was viele eher überrascht. Wenn er denn mit Thomas Heider angesprochen wird, reagiert er kaum noch: "Ich glaube, das wäre falsche Eitelkeit."

"Der Transfer zeigt, dass unsere neue Struktur mit dem sportlichen Kompetenzteam funktioniert", betont Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. "Aus meiner Sicht ist Heider Thomas ein Führungsspieler", bewertet Walter Haase. Joachim Kurth, ebenfalls Mitglied des Kompetenzteams: "Heider bringt die Erfahrung mit, die die Mannschaft braucht."


Im Leichlinger Ostermann-Forum riss am Freitag Abend die Serie: Der von vielen Fans unterstützte TSV Bayer Dormagen verlor erstmals seit Mitte Oktober 2017. Durch den 38:36-Erfolg rückte der Leichlinger TV bis auf einen (Minus-)Punkt an den TSV heran und liegt auch beim direkten Vergleich vorne, da der TSV das Hinspiel "nur" mit 25:24 gewann. Selbstbewusst betonte Trainer Ulli Kriebel aber nach den torreichen 60 Minuten: "Platz 2 in der 3. Liga West liegt weiter in unseren eigenen Händen." Nächster Gegner im TSV Bayer Sportcenter ist die Bundesliga-Reserve des TBV Lemgo am kommenden Samstag, 3. März, ab 19 Uhr.

Die 524 Zuschauer erlebten ein ungewöhnliches Spiel: Hatte der TSV in der Vorwoche 23:21 gegen Minden gewonnen, so brauchte die Mannschaft in Leichlingen nur 30 Minuten für die 23 Treffer. 23:19 lagen die Gäste zur Pause vorne, weil vor allem KC Brüren, Lukas Stutzke und Tim Wieling genau zielten und Matthias Broy zwei Siebenmeter parierte. In die Kabine konnten die Dormagener Spieler mit einem speziellen Erfolgserlebnis gehen, da unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff Jan Hüfken nach einer gelungenen Zusammenarbeit mit Stutzke traf. Doch der Schwung blieb dann wohl im Umkleideraum: Als Alexander Kübler den ersten TSV-Treffer nach dem Seitenwechsel in der 36. Minute erzielte, war es der Ausgleich zum 24:24. Denn der LTV hatte die Partie dank der verbesserten Verteidigung mit fünf Treffern in Folge gedreht.

"Danach haben wir nicht mehr richtig an uns geglaubt", sagte Ulli Kriebel später. So klappte die Kooperation zwischen Abwehr und Torwart nur bedingt, Leichlingen kam zu vielen leichten Toren. Vorne stimmte die Präzision bei den Abschlüssen nicht mehr wie in der ersten Hälfte. Hinzu kam, dass LTV-Schlussmann Mathis Stecken, der in der ersten Hälfte nichts zu fassen bekam, nach seiner Wiedereinwechslung über sich hinauswuchs. Leichlingens Trainer und Manager Frank Lorenzet sah auch in der Taktik, mit Mike Schulz "einen Indianer gegen Stutzke" zu stellen, einen Grund der Wende. Zweimal noch glich der TSV aus, danach gaben die Gastgeber die Führung nicht mehr ab und bauten sie bis zur 48. Minute bis auf 32:27 aus. Da erwachte allerdings wieder der Dormagener Kampfeswille. Jeweils zwei Tore von Ian Hüter und Tim Wieling sorgten für neue Spannung als die "Blütenstädter" nur noch mit 32:31 führten. Jetzt wäre es möglich gewesen, die andere Rheinseite doch noch mit etwas Zählbarem zu verlassen. Doch um den "historischen Abend für den LTV" (Lorenzet) zu verhindern, hätte der TSV auch drei glasklare Chancen verwerten müssen.

Eine Bemerkung am Rande: Leichlingens Torschützenkönig David Kreckler sollte eigentlich ein sportliches Vorbild sein. Doch auf der Bank sitzend blamierte er sich mit seinem unsportlichen Ausruf ("Steh auf du Mädchen") nach einem rüden Foul an Ian Hüter. Die Unsportlichkeit wurde von den Schiedsrichtern zu Recht mit der gelben Karte gerügt.

Und ein Hinweis: Tickets für das Spiel in Ferndorf (10. März) sind ab 26. Februar zu den Öffnungszeiten in der Handball-Geschäftsstelle des TSV Bayer Dormagen am Höhenberg zu erhalten.

Leichlinger TV - TSV Bayer Dormagen 38:36 (19:23)
Leichlingen:
Stecken (13 Paraden) , Mundhenk (14.-30., 4 P.); Rachow (4), Munkel (6), Lange, Hansen (7), Novickis (5), Feuchtmann Perez, Bouali (2), M. Schulz (3), Hertlein, Menzlaff (2), L. Schulz (1), Kreckler (8/5).
Dormagen: Broy (10 Paraden), Boieck (31.-41., 1 P.); Carvalhais, Linnemannstoens (n.e.), Eggert (1), I. Hüter (5), Kübler (1), P. Hüter, Brüren (8/2), Jagieniak, Stutzke (10), Hüfken (3), Spinner (n.e.), Wieling (8/1).
Schiedsrichter: Bargmann / Stein.
Zuschauer: 524.
Zeitstrafen: 10:12 Minuten.
Siebenmeter: 5/7:3/4 (Broy hält gegen M. Schulz und Kreckler - Brüren scheitert an Stecken).
Spielfilm: 1:3 (4.), 5:4 (8.), 6:8 (11.), 8:11 (14.), 12:13, 14:17 (22.), 17:20, 19:21 (29.), 19:23 - 24:23 (36.), 28:26 (40.), 32:27 (48.), 32:31 (52.), 34:31 (54.), 35:33 (55.), 37:33, 37:36 (60.), 38:36.


Der TSV Bayer Dormagen startet an diesem Freitag ins letzte Drittel der Spielzeit 2017/18. Die Anreise zum Spitzenspiel der 3. Handball-Liga ist nicht weit: Gespielt wird im Leichlinger Ostermann-Forum, wo das Gespann Bargmann/Stein die Partie zwischen dem Zweiten Dormagen und dem Dritten Leichlingen um 20 Uhr anpfeift. Überholen können die Gastgeber den TSV selbst im Falle einer Revanche für die 24:25-Niederlage im ersten Saisonspiel nicht. Aber sie könnten bis auf einen Minuspunkt herankommen. Das will der TSV im verlegten Spiel natürlich verhindern: Ursprünglich wäre es auch das erste Spiel der Rückrunde gewesen. Da aber waren Dormagens Junioren-Nationalspieler bei einem internationalen Turnier im Einsatz.

Im Training suchte TSV-Trainer Ulli Kriebel nicht gerade die Nähe zu seinen Spielern: Nachdem die Grippewelle am letzten Samstag zu etlichen Ausfällen und zur veränderten Aufstellung beim 23:21-Auswärtssieg in Minden führte, blieb jetzt auch Kriebel nicht verschont. Seine Mannschaft ist derweil fast wieder komplett - sieht man mal von den Langzeitverletzten Sven Bartmann und Eloy Morante Maldonado ab. Morante hat inzwischen wieder mit dem Lauftraining begonnen, der Einsatz in Leichlingen käme für ihn aber noch zu früh.

Auch auf der anderen Rheinseite sorgten Erkältungen für Probleme bei der Vorbereitung. Coach Frank Lorenzet weiß natürlich, dass der LTV den zweiten Platz und damit die eventuelle Aufstiegsrelegation nur erreichen kann, wenn das Derby gewonnen wird. Um das Ziel zu erreichen wird er wohl auch wieder verstärkt den siebten Feldspieler bringen. Lorenzet: "Die Überzahl spielen wir am Besten in der Liga."

 


Bereits vor zehn Jahren startete die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen von Christoph Langen und der Handball-Abteilung des TSV Bayer Dormagen. Mit der enormen Unterstützung des Dormagener Jugendhandballs durch die Kompetenzcenter Abkanttechnik AG und Metall GmbH will der Unternehmer nicht zuletzt "den Jugendlichen und Heranwachsenden die Chance geben, sich sowohl in ihrer Persönlichkeit als auch in ihrer sozialen Kompetenz und ihrem Verantwortungsbewusstsein positiv zu entwickeln." Jetzt hat Christoph Langen, der beim TSV auch zusammen mit seinem Sohn Nils als Trainer der D1-Jugend tätig ist, sein Engagement weiter verstärkt: Das bunte Logo mit dem Zusatz Kompetenzcenter Metall GmbH befindet sich auf den Hosen der Spieler des aktuellen Tabellenzweiten der 3. Handball-Liga West. "Ich bin Christoph Langen dankbar, dass er nun auch unsere 1. Mannschaft als Sponsor fördert", sagt Björn Barthel, Handball-Geschäftsführer des TSV Bayer Dormagen.


Beim Gastspiel in Minden musste Ulli Kriebel reichlich experimentieren: Die grassierende Grippewelle hatte den Kader des TSV Bayer Dormagen erheblich ausgedünnt. So konnten Kapitän Alexander Kübler, Spielmacher Ian Hüter und Linksaußen Sebastian Linnemannstoens gar nicht erst Richtung Ostwestfalen mitfahren. Und von denen, die im Bus saßen, waren mehrere angeschlagen. "Ich bin deshalb besonders stolz auf die Mannschaft und froh, dass wir die Ausfälle so gut wegstecken konnten", sagte der Trainer nach den 60 relativ torarmen Minuten: Lediglich 21 Tore für Minden bedeuten Minusrekord für die Grün-Weißen - und auswärts erzielte der TSV bislang immer mehr als 23 Tore. "Das war heute eine sehr intensive Abwehrschlacht beider Mannschaften", urteilte Mindens Coach Moritz Schäpsmeier, dem auch nicht alle Stammspieler zur Verfügung standen. Trotz der 21:23-Niederlage war er nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Auswahl.

Von Beginn lagen die Gäste mit dem klug Regie führenden Kevin-Christopher Brüren in Führung und bauten den Vorsprung auch dank zweier Siebenmeterparaden von Matthias Broy gegen Lukas Kister und Tim Huckauf bis auf 8:4 aus. Da lagen zwischen Kisters 4:6 und 5:8 immerhin acht Minuten. Die Umstellung von Mindens Abwehr auf 6:0 behagte dem TSV dann nicht ganz so gut - zwei Minuten vor der Halbzeit glich Maximilian Nowatski zum 8:8 aus. Er war es auch, der als erster Werfer von der Strafwurflinie Broy überwinden konnte und den 10:10-Pausenstand herstellte.

Zweimal lagen die Gastgeber vor 113 Zuschauer nach dem Seitenwechsel vorne. Der TSV ließ sich davon aber nicht beeindrucken, glich wieder aus und gab den Vorsprung ab der 50. Minute nicht mehr aus der Hand. Für das 17:16 war Daniel Eggert mit einem sehenswerten Schlagwurf verantwortlich. Der Däne, der schon zu Beginn mit mehreren platzierten Würfen auf sich aufmerksam machte, übernahm wieder die Verantwortung und war mit insgesamt sieben Treffern der erfolgreichste Werfer. "Wir haben es nicht geschafft, Eggert zu stellen", sah Schäpsmeier hier neben der fehlenden Durchschlagskraft einen Grund für die Niederlage. Wesentlichen Anteil an der Fortsetzung der Dormagener Erfolgsbilanz hatte in der letzten Viertelstunde auch das Spiel über die rechte Seite. An alter Wirkungsstätte blieb Tim Wieling nervenstark und schloss auch den letzten Gegenstoß zum entscheidenden 23:20 ab. "Aufgrund unserer personellen Situation war es heute wichtig, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Vor dem Spiel in Leichlingen am kommenden Freitag und nach dem guten Lauf von Minden in der Rückrunde war dieser Sieg natürlich ein wichtiges Zeichen", betonte Ulli Kriebel.  

GWD Minden II - TSV Bayer Dormagen 21:23 (10:10)
Minden:
Paske (12 Paraden), Zollitsch (n.e.); Brand (1), Kunisch (3), Oevermann (1), Kister (5), Rodenkirchen (1), Nowatski (5/3), Hösl (2), Nolting, Strakeljahn (1), Huckauf (1), Richtzenhain (1).
Dormagen: Broy (11 Paraden), Boieck (bei einem 7m); Carvalhais, Eggert (7), P. Hüter, Krefting (n.e.), Braun (n.e.), Brüren (3), Jagieniak (2), Stutzke (4), Hüfken (1), Spinner (n.e.), Wieling (6/1).
Schiedsrichter: Arndt / Magalowski.
Zuschauer: 113.
Zeitstrafen: 6:8 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:1/2 (Broy hält gegen Kister und Huckauf - Brüren scheitert an Paske).
Spielfilm: 2:2 (4.), 3:6 (15.), 4:8 (21.), 8:8 (28.), 9:10, 10:10 - 11:10, 11:13 (38.), 14:13 (41.), 16:18 (52.), 18:19 (54.), 19:21, 20:23, 21:23.


Zwei richtungsweisende Begegnungen warten auf den TSV Bayer Dormagen: Heute reist das Team von Ulli Kriebel nach Minden, am Freitag ist der Leichlinger TV Gastgeber. Es geht also erst gegen den Tabellensiebten der 3. Liga West, anschließend gegen den unmittelbaren Verfolger - der sich bereits am gestrigen Freitagabend in starker Verfassung zeigte und den OHV Aurich mit der 19:32-Niederlage nach Hause schickte. Der TSV würde heute gerne nachlegen und die Serie fortsetzen: Immerhin ist der Tabellenzweite seit vier Monaten ungeschlagen. Die Partie in der Hauptschule Dankersen wird um 19 Uhr angepfiffen.

"Es ist eine schwere Aufgabe in Minden. Wir müssen kämpfen und an unsere Grenzen gehen", sagt Kriebel vor der Abfahrt zum Handball-Traditionsverein. Die Reserve des Bundesligisten hat sich in dieser Saison nach dem 2:10-Fehlstart kontinuierlich nach oben gearbeitet. Und in der Rückrunde trumpfte die Auswahl von Moritz Schäpsmeier mit vier Siegen in fünf Spielen auf. Zuletzt sogar mit den knappen Erfolgen in Krefeld (25:24) und Schalksmühle (26:25). Um das Hinspiel im TSV Bayer Sportcenter mit 26:23 zu gewinnen musste der TSV in der zweiten Spielhälfte gehörig zulegen. Das Markenzeichen der Grün-Weißen ist ähnlich wie das der Dormagener: Sie spielen einen schnellen Handball. Der Blick auf die Torbilanz sagt alles: Minden hat bislang 595 Tore erzielt, mehr als jeder andere Klub der 3. Liga West. Die TSV-Defensive ist mithin besonders gefordert. Und es wird wichtig sein, die Kräfte richtig einzuteilen, da die Grippewelle nicht an Dormagen vorbeizog.


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