Klatsche in Nordhorn
- Nun hat es den TSV Bayer Dormagen im letzten Auswärtsspiel der Saison 2022/23 bei der HSG Nordhorn-Lingen am Samstagabend doch noch erwischt: Erstmals fiel die Niederlage mit 25:35 (14:18) zweistellig aus. „Das lag zum einen an Nordhorns Power, die Spieler wollten im letzten Heimspiel ihren Zuschauern alles zeigen“, sagte TSV-Coach Matti Flohr. „Allerdings fehlte bei uns auch die letzte Überzeugung wie noch in der letzten Woche gegen TuSEM Essen.“ Die Verteilung der Zeitstrafen (7:3) macht zudem deutlich, dass die Gastgeber eine andere Härte an den Tag legten als die Wiesel.

Handicaps sorgten darüber hinaus für Probleme: Patrick Hüter erwischte es gleich zu Beginn im Gesicht, der Kapitän konnte nicht weitermachen. Flohr: „Hoffentlich ist seine Nase nicht gebrochen.“ Mislav Grgic musste aufgrund von akuten Beschwerden schon vor dem Anpfiff passen. Florian Träger und Lucas Rehfus klagten während des Spiels über Schulterbeschwerden. Bis zum Saisonfinale am kommenden Mittwoch, 7. Juni, ab 19 (!) Uhr im TSV Bayer Sportcenter hat die medizinische Abteilung also noch einiges zu tun. „Wir werden auf jeden Fall ein anderes Gesicht als in Nordhorn zeigen“, betont Matti Flohr. „Schließlich wollen wir uns von unseren Fans nach dem Spiel gegen HC Empor Rostock mit einem Sieg in die Sommerpause verabschieden.“ Zum Ticket Online-Shop

Die Partie in Niedersachsen wies gewisse Parallelen zum TSV-Spiel gegen Essen auf - mit umgekehrten Vorzeichen. Nordhorn lag mit 4:0 vorne, ehe die Gäste erstmals in der 7. Minute trafen. Wenig später nahm Flohr eine Auszeit, der Rückstand hielt sich zunächst in Grenzen. Dann aber setzte die HSG sich bis auf 15:8 (23.) ab. Der TSV bäumte sich auf und hatte vor allem mit Lucas Rehfus einen treffsicheren Schützen. „Nordhorn liegt ihm ganz besonders“, erinnerte Flohr an die starke Leistung des Halblinken beim Test vor Saisonbeginn und beim Hinspiel, in dem Rehfus ebenfalls sieben Treffer erzielte. Beim 18:14 zur Pause schien noch alles offen, doch Nordhorn zeigte keine Zurückhaltung. Nach drei Treffern in Folge lagen die Niedersachsen wieder mit sieben Toren vorne, nach einer Dreiviertelstunde sogar mit 12 (29:17).

Der TSV hielt noch einmal dagegen, konnte aber die zweistellige Niederlage doch nicht mehr verhindern. „Ich habe auch Positives gesehen“, fasste Matti Flohr die Partie zusammen und stellte besonders Lucas Rehfus und Sören Steinhaus heraus. „Außerdem wurden eingeübte Angriffskombinationen erfolgreich umgesetzt.“ Mit 12 Paraden zeigte Christian Simonsen eine ordentliche Leistung, er wehrte unter anderem zwei Strafwürfe ab. Ausdrücklich bedankte sich der Trainer bei den mitgereisten Fans, darunter erneut viele Spieler aus der eigenen A-Jugend und der 3. Mannschaft: „Eine solche Unterstützung brauchen wir auch in der kommenden Saison, das kann Schule machen.“

HSG Nordhorn-Lingen - TSV Bayer Dormagen 35:25 (18:14)
Nordhorn:
Ravensbergen (14 Paraden), Buhrmester (bei einem 7m); Lindberg (7), Ritterbach (1), Marschall (5), Stegefelt (2/2), Terwolbeck (2), de Boer (1), Firnhaber, Seidel (2), Simovic (1), Possehl (5), Wasielewski, Pöhle (6), Kalafut (3).
Dormagen: Simonsen (12 Paraden), Juzbasic; Boehnert (1), Reuland (1), Meuser (1), J. Schmidt, Senden (1), Zurga (2), Rehfus (7), I. Hüter, Reimer (5/2), Träger, P. Hüter, Sterba (1), Seesing (3), Steinhaus (3).
Schiedsrichter: Hillebrand / Umbescheidt.
Zuschauer: 2005.
Zeitstrafen: 14:6 Minuten.
Siebenmeter: 2/4:2/3 (Simonsen hält zweimal gegen Stegefelt - Reimer wirft neben das Tor).
Spielfilm: 4:0 (7.), 4:2 (8.), 7:4 (15.), 15:8 (23.), 18:12, 18:14 - 21:14 (34.), 29:17 (45.), 30:18, 30:22 (51.), 33:25 (57.), 35:25.


„Wir wollen das Maximale herausholen“, sagte TSV-Trainer Matti Flohr mit Blick auf die letzten beiden Spiele. Das heißt: Sowohl an diesem Samstag, 3. Juni, bei der HSG Nordhorn-Lingen als auch am kommenden Mittwoch im abschließenden Heimspiel gegen den als Absteiger feststehenden HC Empor Rostock sollen im Idealfall die Punkte geholt werden, die theoretisch noch zum kleinen Klettern in der Tabelle der 2. HBL führen könnten. Doch von allen Zahlenspielen hält Flohr nicht viel. Ihm geht es um die Entwicklung der Mannschaft und auch darum, dass die jungen Nachrücker sich an die Spielklasse gewöhnen können.

Der Anpfiff Im Nordhorner Euregium durch die Referees Christopher Hillebrand und Stefan Umbescheidt (Bönen / Bergkamen) erfolgt am 3. Juni um 19.30 Uhr. Im finalen HSG-Heimspiel werden die Handball-Fans, darunter auch viele Dormagener Anhänger auf der letzten Auswärtsfahrt, die angekündigte große Choreo in Rot und Weiß erleben. Und dann wollen die Wiesel die kleine Serie fortsetzen: In beiden Juni-Spielen hat der TSV etwas aus Nordhorn mitgebracht: Am 1. Juni 2019 war es ein Punkt beim 22:22 und vor einem Jahr am 4. Juni feierten die Dormagener den 29:26-Erfolg im Euregium ganz besonders. Denn damit stand der Klassenerhalt definitiv fest. Zur positiven Bilanz seit vier Jahren zählt auch das Hinspiel am 2. Weihnachtstag, das der TSV mit 29:25 gewann.

Ein Spieler mit Dormagen-Erfahrung trug beim Hinspiel noch nicht das HSG-Trikot: Linksaußen Joscha Ritterbach (29), der zu Jugendzeiten das Sportinternat Knechtsteden besuchte, wurde im März Nachfolger von Jaime Fernandez. Der nämlich wechselte wegen einer schweren Verletzung des etatmäßigen Montpellier-Linksaußen nicht erst nach Ablauf der Spielzeit, sondern mit sofortiger Wirkung zum französischen Spitzenverein. Und Ritterbach, mit dem sich die HSG-Verantwortlichen ohnehin schon beschäftigt hatten, rückte früher als gedacht in den Fokus und hat inzwischen 17 Tore erzielt. Nordhorns Spitzenwerfer ist Georg Pöhle mit 162 Treffern. Ebenfalls im linken Rückraum spielt Tarek Marschall, der zweite „Dreistellige“ der Gastgeber, der exakt 100 Mal traf.

Nach dem Spiel werden die Niedersachsen Bart Ravensbergen, Julian Possehl, Julian Ranftl und Samuel Lindberg gebührend verabschieden. So macht es am Mittwoch auch der TSV Bayer Dormagen mit seinen Abgängern Aron Seesing, Andre Meuser, Jakub Sterba, Mislav Grgic, Jaka Zurga, Artur Karvatski und Ole Klimpke. Sünner spendiert dann am Abend 20 Kisten Kölsch und 10 Kisten Kölnisch Wasser. Zum Ticket Online-Shop


Ein herausragender Handballabend im TSV Bayer Sportcenter: Im 39. Derby-Klassiker gegen TuSEM Essen stimmte aus Sicht der Dormagener nahezu alles – die Mannschaft von Matthias Flohr zündete mit furiosen Starts in beide Halbzeiten die Begeisterung auf der Tribüne und trug damit auch wesentlich zur stimmungsvollen Erinnerung an das Top-Jahr 1993 bei, als der TSV in den Endspielen um den Europa- und deutschen Pokal stand. Die meisten der damaligen Spieler mitsamt den Trainern waren gekommen und waren begeistert von der Atmosphäre in der Halle, in der sie auch mal gerne gespielt hätten. Mit 33:28 (18:10) feierte der TSV den 15. Saisonerfolg und die Revanche für die 28:30-Niederlage im Hinspiel. Auf dem Spielplan stehen jetzt noch das Auswärtsspiel am Samstag, 3. Juni, bei der HSG Nordhorn-Lingen und die Heimpartie gegen den HC Empor Rostock am Mittwoch, 7. Juni, um 19 Uhr (!). Zum Ticket-Online-Shop

„Nach dieser Leistung bin ich überglücklich“, war Flohr rundum zufrieden: „Wir kamen raketenmäßig ins Spiel und haben mit einer tollen Überzeugung, Begeisterung und Leidenschaft gespielt. Heute konnte man alles sehen, was wir am Handball lieben.“ Nach Toren von Ian Hüter, Jan Reimer und Alex Senden (2) lagen die Gastgeber bereits nach vier Minuten und 22 Sekunden mit 4:0 vorne und zwangen Essens Trainer Michael Hegemann zur Auszeit. Doch der Dormagener Spielfluss war am Freitagabend nicht zu stoppen. „Wir hatten uns vorgenommen, das Dormagener Tempospiel zu reduzieren und mit eigenem Tempo zu beantworten. Doch so wie wir gespielt haben, kamen wir nicht als Sieger in frage“, sagte Hegemann. Das lag auch an Christian Simonsen und der TSV-Abwehr, die jeden Versuch einer Essener Aufholjagd im Keim erstickte. Als der TuSEM bis auf drei Tore herankam, beendeten die Gastgeber die Verschnaufpause und setzten sich bis auf 18:10 zur Pause ab – die deutlichste Halbzeitführung der gesamten Saison.

Die Spekulation darüber, ob acht Tore aufzuholen sind, hatte sich schon fünf Minuten nach Wiederanpfiff erledigt. Da nämlich stand 23:11 auf der Anzeigetafel, nachdem Simonsen mit seinem siebten Saisontor die zweite Hälfte eröffnet hatte und Jakub Sterba sowie Sören Steinhaus mit jeweils zwei Treffern nachlegten. Die Entscheidung war gefallen, die Begeisterung blieb, auch weil der TSV mit zahlreichen Handball-Kunststücken aufwartete: Dazu zählten der Blindpass von Ian Hüter zu seinem Bruder Patrick, der Knaller von Alex Senden in den Winkel oder auch das gewaltige Hochschrauben von Jakub Sterba, um den Kempa-Pass von Mislav Grgic in der Luft doch noch aufzunehmen und zu treffen. Kommt hinzu: Jan Reimer setzte alle vier Strafwürfe gegen alle drei eingesetzten Torhüter ins Netz. Auf der anderen Seite parierte der eingewechselte Martin Juzbasic den Siebenmeter von Nils Homscheid, nachdem auch schon Simonsen gegen Justin Müller abgewehrt hatte.

Essen zog sich letztlich achtbar aus der Affäre. Das war einerseits ein Verdienst von Torwart Arne Fuchs, vor allem aber von Eloy Morante Maldonado, der einmal mehr seine Erstligatauglichkeit unter Beweis stellte und insgesamt elf Tore erzielte. Michael Hegemann wollte der Niederlage denn auch keine zu große Bedeutung beimessen: „Das war heute das erste schlechte Spiel von uns, das muss man der Mannschaft zugestehen. Wir kämpfen weiterhin um einen einstelligen Tabellenplatz.“ Und auch Matti Flohr fand anerkennende Worte für die „tolle Saison“ der Gäste. Sein Ziel für das Saisonfinale: „Wir wollen das Maximale herausholen.“

TSV Bayer Dormagen – TuSEM Essen 33:28 (18:10)
Dormagen:
Simonsen (16 Paraden, 1 Tor), Juzbasic (bei zwei 7m, 1 P.); Boehnert (1), Reuland (2), J. Schmidt (3), Senden (3), Zurga, Rehfus (2), I. Hüter (2), Reimer (5/4), Träger, Grgic, P. Hüter (2), Sterba (3), Seesing (5), Steinhaus (4).
Essen: Diedrich (4 Paraden), Fuchs (bei einem 7m und ab 24., 9 Paraden), Bliß (bei einem 7m); Kämper (1), Reidegeld, Wolfram (1), Dangers (3), Homscheid (5/3), Eißing (1), Buschhaus (n.e.), Müller (1), Seidel, Morante Maldonado (11/1), Mast (2), Werschkull (2), Schoss (1).
Schiedsrichter: Bona / Frank.
Zuschauer: 1207.
Zeitstrafen: 8:4 Minuten.
Siebenmeter: 4/4:3/6 (Homscheid wirft an die Latte und scheitert an Juzbasic, Simonsen hält gegen Müller).
Spielfilm: 4:0, 4:1 (5.), 7:2 (10.), 10:4 (15.), 10:7 (18.), 13:8 (22.), 18:10 – 23:11 (35.), 26:16 (42.), 28:19, 29:21 (50.), 31:24 (56.), 32:28, 33:28.


Das vorletzte Heimspiel hat es in sich, denn es ist ein klassisches Derby: Der TSV Bayer Dormagen erwartet TuSEM Essen im TSV Bayer Sportcenter und damit auch eine Reihe von Spielern, die noch vor nicht allzu langer Zeit das Dormagener Trikot trugen. Es kommt hinzu: An diesem Freitag, 26. Mai, sind fast alle TSV-Spieler vor Ort, die im Mai 1993 im Europapokal- und im deutschen Pokalfinale standen - von Hexer Andreas Thiel über die Eigengewächse Norbert Nowak, Dieter Springel, Holger Lidolt und Klaus Dyllong bis hin zu den damaligen Trainern HaDe Schmitz und Michael Biegler. Die Partie des 36. Spieltags der 2. HBL beginnt um 19.30 Uhr mit dem Anpfiff der Schiedsrichter Leonard Bona und Malte Frank (Remscheid / Radevormwald). Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr, Online-Tickets gibt es im Shop. Bereits am Mittwoch waren über tausend Tickets verkauft.

Gerne würde der TSV in der Tabelle Platz 15 verlassen und noch etwas höher klettern. Dafür wären Erfolge in den ausstehenden drei Spielen gegen Essen, auswärts bei der HSG Nordhorn-Lingen und gegen Rostock notwendig. „Natürlich macht es viel mehr Spaß, die Spielzeit mit drei erfolgreichen Spielen zu beenden“, betont Trainer Matti Flohr. Zum Kader gehört wieder der genesene Alexander Senden, dafür fällt wohl der erkrankte Andre Meuser aus. Den freien Platz nimmt Linksaußen Luis Pauli ein. „Das wird bestimmt ein interessantes Derby, zumal wir gegen Essen noch etwas gutzumachen haben“, sagt Flohr, der davon ausgeht, dass sein Team mit einer guten Leistung dazu beitragen wird, dass der Freitag mit all seinen Vorzeichen ein „super Handballabend“ wird.

Angefangen bei Trainer Michael Hegemann über Dennis Szczesny bis hin zu Spielmacher Eloy Morante Maldonado, Essen hatte immer schon Spieler mit einer Dormagener Vergangenheit. Nach der letzten Saison wurden es noch mal deutlich mehr, denn Tim Mast, Finley Werschkull, Finn Wolfram und Alexander Schoss gingen zum TuSEM und wurden gut ins Zweitliga-Team integriert. Morante hat sich längst zum besten Goalgetter entwickelt, mit 130 Treffern führt er Essens Torstatistik deutlich an vor Rechtsaußen Felix Klingler (118) und seinem Rückraumkollegen Justin Müller (103). Der inzwischen 25-jährige Leistungsträger wird den TuSEM nach dieser Saison verlassen und spielt künftig in der 1. Liga beim Bergischen HC, wo sein Ex-Trainer Jamal Naji die Verantwortung trägt - ihn erlebte Morante bereits in Dormagen.

Nach Platz 8 in der Saison 2021/22 sollte es eigentlich weiter nach oben gehen, erklärtes Ziel der Essener war das obere Tabellendrittel. Doch das wird der aktuelle Tabellenzehnte kaum mehr schaffen können. In Reichweite ist realistischerweise nur noch der Neunte Coburg, auch wenn der TuSEM mit drei Siegn in der englischen Woche Boden gutmachte. Auswärts konnte die Mannschaft nicht an die positive Heimbilanz anknüpfen. Ob Dennis Szczesny gegen den TSV schon wieder auflaufen kann, ist unklar. Der Rückraumlinke und Vize-Kapitän hatte sich Mitte April beim Spiel gegen den VfL Potsdam einen Bruch der rechten Mittelhand zugezogen.

Weitere Informationen zum Spiel gegen TuSEM Essen im aktuellen Wiesel Magazin


Mit dem am Mittwoch gefeierten Klassenerhalt hat sich das Dormagener Team von einer Last befreit. „Der Turnaround ist uns aber nicht so gut gelungen“, sagte Matti Flohr nach der kurzen Vorbereitung auf das nächste Spiel. Die Verantwortung für die 24:29-Niederlage beim VfL Lübeck-Schwartau am Samstagabend übernahm der TSV-Coach direkt nach dem Schlusspfiff: „Ich habe bewusst Florian Träger und Jan Schmidt im Innenblock und dann auch Florian Boehnert längere Einsatzzeiten gegeben, damit sie sich daran gewöhnen können, was in der nächsten Saison auf sie zukommt. Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht, aber es fehlte natürlich die Eingespieltheit.“

Zweimal lag der TSV Bayer Dormagen beim Gastspiel in der Lübecker Hansehalle vorne: Lucas Rehfus erzielte das 1:0, Patrick Hüter das 2:1. Bis zum 4:4 sah es so aus, als würden die Tabellennachbarn die Partie des 35. Spieltages auf Augenhöhe bestreiten können. Dann aber kam es zu ersten Absetzbewegungen der Gastgeber, die mit zwei 4:0-Läufen auf 12:6 nach 18 Minuten davonzogen. Der TSV reagierte und erzielte ebenfalls vier Treffer in Folge, an denen Jan-Christian Schmidt besonders beteiligt war und keinen Respekt vor dem langen VfL-Schlussmann Dennis Klockmann zeigte. So war die Begegnung beim Stande von 12:10 (23.) wieder völlig offen. Schade, dass Jan Reimer beim Stande von 14:11 mit seinem Siebenmeter an Klockmann scheiterte. So hieß es statt 14:12 zur Halbzeit 15:11, nachdem Mex Raguse kurz vor dem Halbzeitpfiff ungebremst durch die TSV-Abwehr wandern konnte.

Nach dem Seitenwechsel verwalteten die Gastgeber vor 1410 Zuschauern zunächst ihre Führung. 22:17 hieß es in der 42. Minute durch den Strafwurf von Jakub Sterba. Dann zeichnete sich die einseitige Punkteverteilung ab, weil der TSV zu unplatziert abschloss und so den Ball nicht an Klockmann vorbeibekam. Auf der anderen Seite zeigte Lübeck kein Pardon und führte in der 49. Minute mit zehn Treffern (27:17). „Dass die Jungs nicht aufgesteckt haben, war klasse“, lobte Flohr später den Einsatz in der Schlussphase, der vom starken Linksaußen Jaka Zurga und von Linkshänder Florian Träger bestimmt wurde. Die Beiden erzielten zusammen die letzten sieben Dormagener Tore und trugen wesentlich dazu bei, dass sich die Niederlage in Grenzen hielt. Mit insgesamt 12 Paraden schloss Torwart Christian Simonsen an seine gute Leistung im Spiel gegen Hüttenberg an.

Matti Flohr: „Wir haben alle sicher viel mitgenommen aus dieser Partie. Mit Blick auf das Heimspiel am Freitag gegen TuSEM Essen erwarte ich deshalb ein anderes Auftreten.“ Zum Ticket Online-Shop

VfL Lübeck-Schwartau – TSV Bayer Dormagen 29:24 (15:11)
Lübeck:
Klockmann (13 Paraden), Conrad (ab 51., 1 P.), Dreyer; Potratz, Weiß (1), Raguse (5), Hagedorn (1), Löfström, Patzel (6), Waschul, Ciudad Benitez (4), Schrader (4/3), Wolf (2), Blum, Bruhn (3), Cohen (3).
Dormagen: Simonsen (12 Paraden), Juzbasic (bei 2 7m); Boehnert, Reuland (2), Meuser, J. Schmidt (3), Zurga (6), Rehfus (2), I. Hüter, Reimer (2/1), Träger (3), Grgic, P. Hüter (2), Sterba (3/2), Seesing (1), Steinhaus.
Schiedsrichter: Matthias und Sebastian Klinke.
Zuschauer: 1410.
Zeitstrafen: 6:4 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:3/5 (Reuland wirft an die Latte, Klockmann hält gegen Reimer).
Spielfilm: 4:4 (7.), 8:4 (12.), 8:6 (15.), 12:6 (18.), 12:10 (23.), 15:11 – 19:15 (37.), 22:17 (42.), 27:17 (49.), 28:22 (57.), 29:22, 29:24.


So richtig viel Zeit bestand nicht, um die Mannschaft auf das vorletzte Auswärtsspiel der Saison vorzubereiten. Aber das liegt nun mal in der Natur der englischen Wochen. Der TSV Bayer Dormagen würde gerne nach dem Remis in Großwallstadt und dem Sieg gegen Hüttenberg am Mittwoch auch im dritten Spiel hintereinander ungeschlagen bleiben. Die Wiesel machen sich an diesem Samstag, 20. Mai, auf den Weg zur Hansehalle in Lübeck, in der die Schiedsrichter Matthias und Sebastian Klinke (Bordesholm) die Partie des 35. Spieltags der 2. HBL um 19 Uhr anpfeifen.

Die Bilanz zwischen beiden Teams in der 1. und 2. Bundesliga ist nahezu ausgeglichen mit zwölf Erfolgen für den TSV, elf für den VfL und zwei Remis. Aus den letzten sechs Spielen holten die Dormagener freilich 10:2-Punkte gegen die Norddeutschen. Das Hinspiel gewann der TSV Mitte Dezember mit 24:23. Die Begegnung ist auch eine Art Platzierungsspiel: Beide Klubs weisen 27:37-Punkte auf und haben jeweils 899 Gegentore kassiert. Lübeck hat aber 12 Treffer mehr erzielt und liegt deshalb auf Rang 14 direkt vor dem TSV. VfL-Coach David Röhrig erinnert sich gerne an den TSV: „Ich kenne die meisten Spieler dort teilweise seit der C- oder B-Jugend. Insofern ist es für mich schon ein spezielles Spiel.“

Beide Mannschaften müssen Ausfälle verkraften. So werden Finn Kretschmer, Jan-Eric Speckmann, Max Horner und Paul Skorupa dem VfL verletzungsbedingt fehlen. Torwart Dennis Klockmann kehrt hingegen in den Kader zurück und auch Mex Raguse meldete sich nach einer Erkältung wieder einsatzbereit. Das gilt auf Dormagener Seite nicht für Alexander Senden, der wie schon gegen Hüttenberg ausfällt. Nach dem geschafften Klassenerhalt will TSV-Trainer Matti Flohr auch die jungen Spieler verstärkt einsetzen, die in der kommenden Saison Verantwortung tragen sollen.

Ein Wiedersehen mit Rechtsaußen Lennart Leitz wird es am Samstag nicht geben. „Für Lennart ist es wichtig, dass er Spielpraxis sammeln kann“, hatte David Röhrig seinerzeit die Ausleihe des früheren Dormageners zum Drittligisten HSG Ostsee Neustadt/Grömitz begründet. Rückraumspieler Matthis Blum, der ebenfalls eine Dormagener Vergangenheit hat, steht noch im Kader. Doch der am Montag 20 Jahre alt werdende Rückraumspieler zieht nach dieser Saison einen Schlussstrich unter seine Profilaufbahn. Blum will sich auf sein Studium der Elektromobilität konzentrieren und hat um die Auflösung seines bis 2024 datierten Vertrages gebeten. „Das ist für mich sehr schade, weil ich ihn als Spieler sehr schätze. Dennoch respektieren wir seinen Wunsch und wünschen Matthis alles Gute für seine Zukunft“, erklärt Röhrig.


Der TSV Bayer Dormagen spielt auch in der Saison 2023/24 in der 2. Handball-Bundesliga. Nach dem 29:27 (15:14) gegen den TV Hüttenberg am Mittwochabend ist ein Abrutschen auf einen der drei Abstiegsplätze definitiv ausgeschlossen. Ausruhen ist aber in den restlichen vier Spielen nicht angesagt: „Wir sind Vatertag wieder in der Halle und bereiten uns auf das Spiel in Lübeck am Samstag vor“, sagt TSV-Trainer Matti Flohr, dem die Erleichterung nach dem vorzeitigen Erreichen des Saisonziels anzusehen war. Der Klassenerhalt sollte auf jeden Fall aus eigener Kraft mit dem achten Heimsieg gelingen, der Blick auf das eine halbe Stunde zuvor angepfiffene Spiel zwischen Konstanz und Dessau wurde vernachlässigt. Bereits um 20.36 Uhr stand immerhin fest, dass die auf Abstiegsplatz 3 stehenden Konstanzer aufgrund der 26:32-Niederlage gegen Dessau nicht mehr zum TSV aufschließen können.

Der aus dem Fußball stammende Spruch „Wer 1:0 führt, der stets verliert“ traf voll zu auf diese Begegnung des 34. Spieltags: Ian Weber sorgte für die erste und einzige Gästeführung, danach legte bis zum Abpfiff immer der TSV vor. Mit mehr als drei Treffern konnten die im Sondertrikot aus Anlass der Erinnerung an die Top-Erfolge vor 30 Jahren auflaufenden Dormagener sich aber nicht absetzen. Gleichwohl hatte es nicht den Anschein, als könnten die Hessen nach den 7:1-Punkten in den letzten vier Spielen gegen Dormagen wieder etwas Zählbares aus dem TSV Bayer Sportcenter mit nach Hause nehmen. Den Eindruck hatte auch Hüttenbergs Trainer Johannes Wohlrab: „Das war ein absolut verdienter Sieg für Dormagen.“ Er wollte auch nicht die Fülle von Würfen ans Gehäuse als Pechausrede gelten lassen: „Es gab schon Spiele, da haben wir häufiger Latte und Pfosten getroffen. Für die Niederlage gab es andere Gründe, die wir bei uns suchen müssen.“

Das gewonnene Torwartduell trug sicher zum Dormagener Erfolg bei: „Ich bin jedenfalls mit meiner Leistung mehr zufrieden als in den Spielen zuvor“, erklärte TSV-Schlussmann Christian Simonsen, der immer wieder glänzte, als Hüttenberger Spieler alleine vor ihm auftauchten. Für diese 1:1-Paraden hatte der 23-Jährige mehrere Erklärungen: „Das liegt wohl an den Genen meiner Eltern, aber auch an meiner Größe und ein wenig auch am Talent“, schmunzelte Simonsen. Summa summarum verhinderte er 13 Treffer, die drei eingesetzten Hüttenberger kamen zusammen lediglich auf sieben Paraden. Der bei drei Strafwürfen eingewechselte Dominik Plaue trug zumindest zur Spannung bei, als er beim Stande von 26:24 den Siebenmeter von Jan Reimer abwehrte. Die Chance auf den Anschlusstreffer verpasste der TVH allerdings aufgrund eines Stürmerfouls. Der einmal mehr erfolgreichste Werfer des Spiels und clevere Ballverteiler Sören Steinhaus erzielte das 27:24, als noch knapp zwei Minuten zu spielen waren.

Hüttenberg schaltete nun um auf Manndeckung, der sich Mislav Grgic entzog und auf 28:25 erhöhte. Doch Timm Schneider mit all seiner Erfahrung und Youngster Philipp Schwarz ließen mit dem 28:27 erneut leichte Zweifel an der Punkteverteilung aufkommen. Matti Flohr nahm die Auszeit 17 Sekunden vor Schluss – und es war kurz drauf mal wieder Ian Hüter, der den Endstand herstellte. Die Begeisterung kannte kaum Grenzen und es stellte sich nur noch die Frage, welcher Spieler die Humba ansagen würde – Simonsen, Steinhaus oder der mit einer hundertprozentigen Torausbeute aufwartende Jakub Sterba? Hallensprecher Olli Fenkl entschied sich aus gutem Grund für Florian Boehnert; der nämlich wurde gestern 19 Jahre alt.

Am Freitag, 26. Mai, findet das Derby gegen TuSEM Essen statt. Der TSV will dann auch den zweiten Heimsieg in Sondertrikots einfahren und begrüßt fast die gesamte Mannschaft der Saison 1992/93. Das Interesse an dem Spiel ist sehr groß - zum Ticket Online-Shop

TSV Bayer Dormagen – TV Hüttenberg 29:27 (15:14)
Dormagen:
Simonsen (13 Paraden), Juzbasic (n.e.); Boehnert (n.e.), Reuland (4/2), Meuser (2), J. Schmidt (n.e.), Zurga (1), Rehfus (1), I. Hüter (2), Reimer (2/2), Träger, Grgic (1), P. Hüter (1), Sterba (7), Seesing, Steinhaus (8).
Hüttenberg: Grazioli (4 Paraden), Rüspeler (bei einem 7m, ab 47., 2 P., Plaue (bei drei 7m, 1 P.); Schwarz (2) Kirschner (2), Theiß (2), Fujita (1), Weber (5/2), Zörb (1), Reichl (3), Schneider (6), Hofmann (1), Klein (1), Kompenhans, Jockel (n.e.), Kuntscher (3).
Schiedsrichter: Hoerath / Hofmann.
Zuschauer: 991.
Zeitstrafen: 8:12 Minuten.
Siebenmeter: 4/6:2/2 (Reuland wirft an den Pfosten, Reimer scheitert an Plaue).
Spielfilm: 4:2 (6.), 6:3 (9.), 7:6 (13.), 8:8 (16.), 13:11, 15:12 (26.), 15:14 – 18:15 (37.), 18:17, 20:18, 20:20 (45.), 24:21 (50.), 25:22, 25:24 (54.), 28:25 (59.), 28:27 (60.), 29:27.


Das Timing passt: An diesem Mittwoch tragen die Wiesel das erste Mal das Sondertrikot und erinnern damit an die beiden Finaleinzüge des TSV Bayer Dormagen im Europacup und DHB-Pokal im Jahre 1993. Im TSV Bayer Sportcenter geht es am 17. Mai gegen den TV Hüttenberg, auch ein Handball-Traditionsverein. Und mit einem Sieg kann der TSV die letzten Zweifel am Klassenverbleib beseitigen. Denn vor den insgesamt noch ausstehenden fünf Spielen besitzt Matti Flohrs Mannschaft in der „bereinigten“ Tabelle der 2. HBL neun Punkte Vorsprung auf den dritten Abstiegsplatz, den die HSG Konstanz einnimmt. Sollte es gleichwohl noch mal eng werden, könnte auch das um 109 Tore bessere Torverhältnis der Dormagener eine Rolle spielen. Erster Absteiger sind die Wölfe Würzburg, die noch sechsmal spielen müssen und folglich nur noch 12 Punkte einfahren können - zu wenig um das rettende Ufer zu erreichen. Rostock hat zwar zuletzt ein Ausrufezeichen gesetzt, hat aber nur noch geringe Chancen, Dresden einzuholen.

„Für uns ist wichtig, dass wir am Mittwoch gegen Hüttenberg unser Primärziel mit dem Klassenerhalt erreichen, da setzen wir alles ran. Zu diesem Zeitpunkt der Saison können wir dann auch zufrieden sein und wollen in den anschließenden Spielen nachlegen“, kündigt Trainer Matti Flohr mit Blick auf die kommenden Aufgaben an. Zum Glück hat sich Kreisläufer Aron Seesing beim 28:28 in Großwallstadt keine schwere Verletzung zugezogen. „Er trainert wieder mit“, stellte Flohr erfreut fest. Seine Manschaft will Revanche nehmen für die 28:30-Niederlage im Hinspiel. Die Bilanz der bisherigen 16 Vergleiche täuscht ein wenig: Der TSV gewann elf Spiele, Hüttenberg vier, einmal gab es ein Remis. Aus den letzten vier Spielen holten die Hessen allerdings 7:1-Punkte.

Der TV Hüttenberg schloss die letzte Saison auf Platz 4 ab und ging durchaus optimistisch in die aktuelle Spielzeit. In der Hinrunde lief es aber zuhause nicht so gut wie erhofft. Da wurden Spiele gegen die Spitzenteams verloren, aber auch gegen vermeintlich schwächere Mannschaften. Besser lief es hingegen in fremden Hallen, in der Auswärtstabelle der 2. Bundesliga stehen die Hessen auf dem sechsten Rang. Unter dem Strich weisen die Gäste zwei Siege mehr auf als der TSV und können weder auf- noch absteigen. Überragender Akteur im jungen Team des TV Hüttenberg ist ohne Zweifel der bald 23-jährige Ian Weber, der noch mitmischt im Kampf um die Torjägerkrone der 2. Handball-Bundesliga. Senior Timm Schneider (34) kam vom VfL Gummersbach zurück zum TVH. Er ist auch so etwas wie ein Vorbild für die Youngster – nachdem eine Reihe von erfahrenen Akteuren wie Stefan Kneer (Co-Trainer), Christian Rompf und Tobias Hahn (beide Karriereende) nicht mehr zur Verfügung standen. Ebenso wie Dominik Mappes (28), der als Führungsspieler langfristig mit Hüttenberg etwas aufbauen wollte, dann aber doch dem Angebot des VfL Gummersbach nicht widerstehen konnte.

Los geht es wie zumeist um 19.30 Uhr. Dann pfeifen die Schiedsrichter Thomas Hörath und Timo Hofmann (Zirndorf / Bamberg) die Partie im TSV Bayer Sportcenter an. Tickets gibt es im Online-Shop. Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr.

 


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