Bittere Niederlage: Dormagen verliert zuhause gegen Lübeck

Der TSV Bayer Dormagen musste am Freitagabend eine bittere Niederlage hinnehmen. Im Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau verlor das Team von Julian Bauer mit 36:37 (16:17). Der entscheidende Treffer fiel mit der letzten Aktion des Spiels durch einen Freiwurf der Lübecker.
Schwieriger Start – Gäste erwischen den besseren Beginn
Von Beginn an tat sich der TSV schwer, in die Partie zu finden. Die Gäste aus Lübeck kamen deutlich besser ins Spiel und legten früh vor. Bereits nach vier Minuten lief der TSV einem 0:2-Rückstand hinterher, nach acht Minuten hieß es 1:4 aus Sicht der Hausherren. Doch anstatt sich verunsichern zu lassen, begann der TSV, sich Schritt für Schritt in die Partie hineinzubeißen. Mit zunehmender Spielzeit stabilisierte sich das Spiel der Dormagener, die sich bis zur 16. Minute auf 9:10 herankämpften.
Nach und nach kam die Offensive besser ins Rollen – insbesondere über den Rückraum durch Finn Schroven und Kapitän Sören Steinhaus (jeweils sechs Tore) gelangen nun wichtige Treffer. Die Gäste aus Lübeck ließen allerdings nicht locker und konnten den Vorsprung noch einmal auf 9:13 (20. Minute) ausbauen. Doch der TSV blieb weiterhin dran, kam besser in die Abwehr und erzielte besonders über Außen durch Kapitän Peter Strosack (acht Tore) wichtige Treffer. Beim Stand von 16:17 wurden die Seiten gewechselt.
„Meine Mannschaft hat ein wirklich gutes Spiel gemacht“, sagte TSV-Cheftrainer Julian Bauer nach dem Schlusspfiff. „In der ersten Halbzeit hatten wir noch Probleme in die Helferketten zu kommen. Wir wussten, dass Lübeck über enorme Geschwindigkeit im Eins-gegen-eins verfügt. Das haben wir zu Beginn einfach noch nicht gut verteidigt. Aber das wurde im Laufe des Spiels deutlich besser.“
Starke zweite Halbzeit – TSV geht in Führung
Trotz des positiven Endes der ersten Halbzeit musste der TSV zu Beginn des zweiten Durchgangs erneut einen Rückschlag hinnehmen: Die Gäste nutzten ihre Chancen effizient und zogen in der 33. Minute wieder auf 16:19 davon. Die Dormagener zeigten sich davon unbeeindruckt und kämpften sich Tor für Tor zurück. In der 39. Minute gelang durch Linksaußen Joshua Reuland erstmals der Ausgleich zum 22:22, vier Minuten später folgte die erstmalige Führung – 25:24 in der 43. Minute. Der TSV war nun in der Partie endgültig angekommen.
„In der zweiten Halbzeit hatten wir zwar etwas Probleme mit der Kreisläufer-Kooperation“, erklärte Julian Bauer nach der Partie. „Aber wir haben uns trotzdem sehr gut ins Angriffsspiel gearbeitet. Nach gewonnenen Zweikämpfen haben wir den Ball gut leben lassen, sehr gut in die Breite gespielt und dadurch viele Abschlüsse über unsere Außen erzielt.“
Packender Schlagabtausch bis zur Schlusssekunde
Die letzten Minuten entwickelten sich zu einem echten Handballkrimi. Beide Teams agierten auf Augenhöhe, die Spannung war greifbar. Immer wieder wechselte die Führung – kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Es war ein Schlagabtausch, bei dem jeder Fehler und jede gelungene Aktion über den Spielverlauf entscheiden konnte.
In der 52. Minute lag Dormagen mit 30:29 vorn, in der 57. Minute stand es 33:33 – die Partie wogte hin und her. Auch als Lübeck-Schwartau kurz vor Schluss mit 35:36 in Führung ging, blieb der TSV nervenstark. In der letzten regulären Minute fiel der Ausgleich zum 36:36 – ein Punktgewinn schien greifbar.
Doch ein letzter Freiwurf der Gäste fand mit dem Schlusspfiff den Weg ins Dormagener Tor und besiegelte die unglückliche 36:37-Niederlage. „Der Ausgang des Spiels einfach extrem bitter für uns“, resümierte Bauer. „Aber davon werden wir uns nicht unterkriegen lassen.“ Bereits am nächsten Samstag geht es für das Bauer-Team zum Aufstiegsaspiranten HBW Balingen-Weilstetten.
Die Spielstatistik
TSV Bayer Dormagen vs. VfL Lübeck-Schwartau: 36:37 (16:17)
TSV: Simonsen, Oberosler; Krist (1), Reuland (7/1), Leis (1), Kriescher, Köster (4), Böckenholt (1), Strosack (8/1), Schroven (6), Hüter, J. Schmidt, Steinhaus (6), Sondermann (2), Trainer: Julian Bauer
VfL: Dreyer, Conrad; Holzhacker (8/4), Geenen (3), Houmoller, Hagedorn (1), Blaauw (5), Ciudad (2), Schrader (5/2), Längst, Refsgaard, Heinemann (4), Nickelsen (8), Speckmann (1), Emdorf, Cohen, Trainer: David Röhrig
Zuschauer: 1.719
SR: Jaros/Thrun
Zeitstrafen: 10/10 Minuten
Rote Karte: -
Siebenmeter: 2/2, 6/6
Spielverlauf: 0:2 (4.), 1:4 (8.), 3:6 (10.), 7:10 (14.), 9:10 (16.), 9:13 (20.), 12:15 (24.), 14:15 (26.), 16:17 (30.) – 16:19 (33.), 19:22 (37.), 22:22 (39.), 25:24 (43.), 26:26 (47.), 27:28 (49.) 30:29 (52.), 33:33 (57.), 35:36 (60.), 36:36 (60.), 36:37 (60./EN)