Gute Nachrichten für den TSV Bayer Dormagen: Die Handball-Bundesliga (HBL) hat dem Zweitligisten die Lizenz für die kommende Saison erteilt.

Die unabhängige Lizenzierungskommission des Handball-Bundesliga e.V. hat entschieden, dass alle Vereine in der 1. und 2. Handball-Bundesligen die Lizenzen für die Spielzeit 2024/25 erhalten. Diese Entscheidung steht unter dem Vorbehalt der jeweiligen sportlichen Qualifikation.

„Großartige Unterstützung in schwierigen Zeiten“
„Natürlich sind wir froh, dass auch der TSV Bayer Dormagen die Lizenz für die kommende Saison erhalten hat“, erklärt Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. „Unser Dank gilt allen Sponsoren, Partnern und Fans für die großartige Unterstützung in der schwierigen wirtschaftlichen Zeit, die wir ab dem Herbst durchgemacht und gemeinsam gelöst haben. Nun konzentrieren wir uns mit allen Kräften auf die sportliche Qualifikation, damit der Handball-Standort Dormagen auch in der kommenden Saison der 2. HBL angehört.“

Die Pressemitteilung der Handball-Bundesliga im Wortlaut:

HBL vergibt Lizenzen zur Saison 2024/25 an alle 36 Bewerber – Unabhängige Lizenzierungskommission sieht insgesamt positive wirtschaftliche Entwicklung

Alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus den beiden Profiligen erhalten die Lizenz für die kommende Saison 2024/25. Über diese Entscheidung der unabhängigen Lizenzierungskommission hat die HBL GmbH an heutigen Mittwoch die Clubs informiert. Die Spielzeit 2024/25 beginnt offiziell am 31. August 2025.

Der Handball Sport Verein Hamburg erhält die Lizenz für die LIQUI MOLY HBL allerdings unter der Bedingung, dass die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 03.05.2024 geschlossen wird. Dies muss gegenüber der Lizenzierungskommission fristgemäß nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.

Diese Entscheidungen hat die Lizenzierungskommission des Handball-Bundesliga e.V. unter Vorsitz von Rolf Nottmeier nach intensiver Prüfung der eingereichten Unterlagen und Durchführung zahlreicher Lizenzgespräche mit den Lizenzbewerbern getroffen.

Rolf Nottmeier, Vorsitzender der Lizenzierungskommission: „Trotz eines herausfordernden Marktumfelds blicken wir auf ein bisher insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, das im Vergleich zur letzten Spielzeit 2023/24 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet. Auch im Kernbereich Ticketverkauf stellen wir eine erhebliche Steigerung fest. Wir rechnen damit, dass sich diese positive Entwicklung auf der Einnahmenseite fortsetzen wird. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.“

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Vereine. Unter die Lupe werden aber auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien der Erst- und Zweitligisten genommen. Das Lizenzierungsverfahren ist eine entscheidende Instanz für wirtschaftliche Stabilität, fairen Wettbewerb und Integrität.

Der unabhängigen Lizenzierungskommission gehören neben dem Vorsitzenden Rolf Nottmeier, Direktor des Arbeitsgerichts Minden, Olaf Rittmeier, Steuerberater, Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH und Mattes Rogowski, Geschäftsleitung Sport & Lizenzen bei der HBL GmbH, an. Aus der HBL GmbH wird die Lizenzierungskommission durch Marie Küppers (Projektmanagerin Spielorganisation, Sportentwicklung, Lizenzierung) unterstützt.

Die Ordnung zur Lizenzierung nebst Richtlinien (LZO) ist einsehbar unter www.liquimoly-hbl.de.


Die Eulen Ludwigshafen bleiben in der 2. Handball-Bundesliga eine Art Angstgegner für den TSV Bayer Dormagen. Am ungewohnten Dienstagabend unterlagen die Wiesel in Ludwigshafen mit 27:30 (13:17) und kassierten damit die zehnte Niederlage in Folge gegen die Eulen.

Vor 1.717 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle, darunter auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, boten die ohne Alexander Senden, Frederik Sondermann und Patrick Hüter nach Ludwigshafen gereisten Gäste den Hausherren lange Paroli.

Die favorisierten Eulen, die bereits nach 8 Minuten ihren Kapitän Maximilian Haider nach einem Gesichtstreffer gegen Lucas Rehfus durch eine Rote Karte verloren, brauchten lange, um sich auf die offensive Dormagener Deckung einzustellen.

Und auch im Angriff hatte sich TSV-Trainer Matthias Flohr in Anbetracht der angespannten personellen Situation einiges überlegt und ließ zweitweise ohne Kreisläufer, aber dafür mit vier Rückraumspielern agieren. Bis zum 12:13 durch Luis Pauli (24. Minute) ging das Konzept auch auf. Doch in den letzten Minuten der ersten Halbzeit kamen die Eulen noch zu einem 5:0-Lauf und nahmen somit eine 17:13-Führung mit in die Kabinen.

An Torhüter Christian Simonsen hatte es nicht gelegen, dass die Wiesel in Rückstand gerieten. Der 24-Jährige zeigte erneut eine starke Leistung und hatte bereits zur Pause sieben Paraden, darunter einen gehaltenen Siebenmeter, in den Statistiken stehen. Am Ende waren es 17 gehaltene Bälle und eine erneute Top-Leistung des TSV-Keepers.

Nach dem Wechsel blieb die Torflaute aus TSV-Sicht zunächst weiter bestehen, während die Eulen bis auf 22:14 (40.) weiter davonzogen. „Matti“ Flohr nahm dann eine Auszeit und sprach seiner jungen Mannschaft Mut zu.

Die aufmunternden Worte des Trainers verfehlten ihre Wirkung nicht und die Wiesel machten sich auf die Aufholjagd und ließen zunächst einen 4:0-Lauf folgen. Als Jan Schmidt, mit sechs Treffern bester TSV-Schützte, in der 48. Minute auf 22:25 verkürzte, waren die Dormagener wieder in Schlagdistanz.

Ein Wurfversuch von Simonsen auf das leere Tor, der das Ziel knapp verfehlte, sowie ein vergebener Gegenstoß von Felix Böckenholt, der am Eulen-Keeper Ziga Urbic scheiterte, verhinderten ein noch knapperes Ergebnis.

So befreiten sich die Hausherren wieder aus ihrer Schwächeperiode und hielten die Dormagener in der Folge weiter auf Abstand. Anderthalb Minuten vor dem Ende verkürzte Böckenholt zwar auf 27:29, doch die Eulen behielten auch in Unterzahl gegen eine offensive TSV-Deckung die Nerven und machten durch Theo Straubs Treffer zum 30:27 endgültig den Deckel auf den zehnten Heimsieg der Saison.

„Das war in Anbetracht der schlechten personellen Ausgangssituation eine richtig tolle Leistung. Nachdem Frederik Sondermann auch noch kurzfristig ausgefallen war, hatte sich Jan Schmidt doch zur Verfügung gestellt und eine super Leistung gebracht. Dafür hat er meinen Respekt“, lobte Flohr nach der Partie: „Wir haben eine richtig starke 3:2:1-Deckung gespielt und nach dem hohen Rückstand alles investiert und uns wieder zurückgekämpft. Dann muss halt alles passen, um noch etwas Zählbares mitzunehmen. Aber unter dem Strich überwiegt der Stolz auf meine junge Mannschaft!“

Die Spielstatistik:

Eulen Ludwigshafen – TSV Bayer Dormagen 30:27 (17:13)
Eulen:
Grupe (n.e.), Urbic (11 P); Schaller (1), Ilic, Raguse (6), Meyer-Siebert (1), Haider (1), Falk (1), Schwarzer (6/3), Straub (4), Bergner (3), Trost (2), Klein (5); Trainer: Johannes Wohlrab.
TSV: Oberosler (bei einem 7m, 0 Paraden), Simonsen (17 Paraden); Emmerich (n.e.), Kaysen (n.e.), Leis (n.e.), Boehnert (1), Rehfus (5), I. Hüter, Reimer, Böckenholt (5), Schroven (2), Strosack (2), Träger, Schmidt (6), Pauli (1), Steinhaus (5); Trainer: Matthias Flohr.
SR: Hofmann/Hörath (Zirndorf/Bamberg). – Z: 1.717. – Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Falk, Straub, Bergner, Disqualifikation Haider nach Foulspiel/8. – I. Hüter/zweimal, Steinhaus/zweimal, Reimer). – Siebenmeter: 4/3:0 (Schaller scheitert an Simonsen/13.). – Spielverlauf: 0:1 (2.), 3:1 (6.), 6:4 (10.), 6:7 (14.), 11:10 (20.), 12:14 (24.), 17:13 (30.) – 20:13 (35.), 20:14 (35.), 23:14 (40.), 23:18 (44.), 24:20 (46.), 26:23 (52.), 29:27 (59.), 30:27 (60./EN).


Für den TSV Bayer Dormagen und die Eulen aus Ludwigshafen bleibt nach den Niederlagen des vergangenen Wochenendes keine Zeit, um Wunden zu lecken, denn bereits am Dienstag eröffnen beide Teams den 28. Spieltag in der 2. Handball-Bundesliga.

Dann stehen sich um 19.30 Uhr in der altehrwürdigen Friedrich-Ebert-Halle zwei Teams gegenüber, die am vergangenen Spieltag jeweils 35 Tore hinnehmen mussten.

Beide Trainer waren sich in der Analyse ihrer Niederlagen weitestgehend einig. „Wir waren nicht so bissig. Darüber bin ich enttäuscht. Ich erwarte gegen Dormagen eine Reaktion“, sagte Johannes Wohlrab, Trainer der Eulen nach der 30:35-Niederlage in seiner alten Heimat Hüttenberg.

Und auch TSV-Trainer Matthias Flohr bemängelte beim 34:35 daheim gegen den TV Großwallstadt „in der Abwehr zu viele Fehler und zu wenig Zweikampfhärte. Das war defensiv zu wenig und daran müssen wir arbeiten.“

Nicht mithelfen können am Dienstag Jan Schmidt und Patrick Hüter, die beide kurzfristig erkrankt sind. So wird am Kreis viel Verantwortung auf den Schultern von Frederik Sondermann liegen.

Während der Tabellenneunte aus Ludwigshafen seine Stärken klar im Angriff hat und mit 853 Treffern den drittbesten Angriff nach Hamm und Hagen stellt, liegen die Dormagener Stärken eher in Defensive. Mit 795 Gegentoren hat der Sechzehnte aus dem Rheinland die wenigsten Gegentreffer der abstiegsbedrohten Teams kassiert.

Daran müssen Ian Hüter, Sören Steinhaus & Co., ähnlich wie zuletzt beim 27:25-Erfolg bei der HSG Nordhorn-Lingen, anknüpfen, wenn sie einen oder gar zwei Zähler aus der „Ebert-Hölle“ entführen wollen.

Im Hinspiel gelang es den Dormagenern beim 29:33 in eigener Halle nicht, die Kreise von Mex Raguse & Co. entscheidend einzuengen. Der Halblinke Raguse, in Hüttenberg mit sechs Treffern notiert, traf im Hinspiel neunmal und liegt derzeit mit 155 Treffern auf Rang vier in der Zweitliga-Torschützenliste. Mit Jannek Klein rangiert ein weiterer Eulen-Spieler in den Top 20, der Linkshänder traf bisher 122-mal ins Schwarze.

Viel scheint für die Eulen zu sprechen, zumal sie die letzten neun direkten Duelle gegen den TSV Bayer für sich entschieden haben. Für „Matti“ Flohr spielen solche Zahlenspielereien bekanntlich keine Rolle und so verweist der Bayer-Coach auf die Unberechenbarkeit der Liga: „In der zweiten Liga gibt es nie einen Favoriten!“

Die Zweitligabilanz TSV – Eulen:

Heim: 12 Spiele – 5 Siege, 1 Unentschieden, 6 Niederlagen.
Auswärts: 11 Spiele – 2 Siege, 1 Unentschieden, 8 Niederlagen.
Gesamt: 23 Spiele – 7 Siege, 2 Unentschieden, 14 Niederlagen.
Letzte Saison: 26:28 (H) – 30:35 (A).
Das Hinspiel: 29:33.

Anwurf: Di., 09.04.2024, 19.30 Uhr, Friedrich-Ebert-Halle, Ludwigshafen.
SR: Thomas Horath/Timo Hofmann (Zirndorf/Bamberg).

TV: Der Streamingdienst Dyn überträgt per livestream:
Dyn - Eulen Ludwigshafen - TSV Bayer Dormagen


Wie im Hinspiel hat der TSV Bayer Dormagen in der 2. Handball-Bundesliga gegen den TV Großwallstadt 34 Tore geworfen, doch anders als beim 34:32 in Elsenfeld reichte es damit diesmal nicht für zwei Punkte.

Stefan Salger war es vorbehalten, in einer torreichen Begegnung mit der letzten Aktion den 35:34-Siegtreffer für die Mainfranken zu erzielen. Damit konnte der TVG den Abwärtstrend nach zuletzt sieben Niederlagen in Folge stoppen.

„Es war ein tolles Zweitligaspiel und ein Unentschieden wäre vielleicht gerecht gewesen. Matti, sei mir nicht böse, aber wir haben die Punkte ganz dringend gebraucht“, meinte TVG-Trainer Michael Roth nach dem Spiel in Richtung Bayer-Coach Matthias Flohr.

Zuvor sahen 1.329 Zuschauer im TSV Bayer Sportcenter einen offenen Schlagabtausch mit oftmals wechselnden Führungen. Während vor der Pause zumeist die Gäste vorne lagen und eine 16:15-Führung mit in Kabine nahmen, waren es nach der Pause die Hausherren, die zumeist die Nase vorne hatten.

Als Frederik Sondermann nach tollem Anspiel von Sören Steinhaus zum 21:19 (38. Minute) traf, nahm Michael Roth eine Auszeit mit Wirkung. Mit drei Toren in Folge lagen plötzlich die Gäste wieder in Front.

Aber das Rennen blieb in der Folge weiterhin offen. Als Sören Steinhaus zum 33:31 (56.) traf sah es aus Sicht der Wiesel wieder sehr gut aus, doch die Gäste steckten zu keinem Zeitpunkt der Partie auf und drehten das Spiel erneut.

Mit einem Siebenmeter, der TSV-Keeper Christian Simonsen unglücklich durch die Beine ins Tor trudelte, brachte Florian Eisenträger den Altmeister rund eine Minute vor dem Ende wieder mit 33:22 in Führung.

Nach einer Auszeit bekam Finn Schroven noch einmal die Chance zum 34:34-Ausgleich und nutzte diese. Doch mit der letzten Aktion traf Salger zum 34:35 und beendete die Durstrecke des TV Großwallstadt im Kalenderjahr 2024.

„Wir haben in der Abwehr zu viele Fehler gemacht und haben nicht die Zweikampfhärte an den Tag gelegt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Das war defensiv zu wenig und daran müssen wir arbeiten“, fasste Matthias Flohr die Knackpunkte aus Dormagener Sicht zusammen.

Bereits Dienstag können es die Dormagener besser machen, dann steht das Auswärtsspiel bei den Eulen Ludwigshafen (Anwurf: 19.390 Uhr) auf dem Programm.

Die Spielstatistik:

TSV Bayer Dormagen – TV Großwallstadt 34:35 (15:16)
TSV:
Oberosler (4 Paraden), Simonsen (10 Paraden); Boehnert (2), Rehfus (2), I. Hüter (3), Reimer (4/3), Böckenholt, Schroven (5), Strosack (1), P. Hüter, Träger, Schmidt (2), Pauli (7), Steinhaus (4), Sondermann (4); Trainer: Matthias Flohr.
TVG: Boukovinas (10 Paraden), Minerva (2 P); Salger (5), Klenk (2), Eisenträger (5/2), Bandlow (1), Schauer (3), Strakeljahn, Redkyn, Wullenweber (3), Röller (6), Mohr (2), Kammlodt (4), Schalles (4); Trainer: Michael Roth.
SR: Thiyagarajah/Thiyagarajah (Köln/München). – Z: 1.329. – Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Schmidt, Steinhaus – Röller/dreimal – Disqualifikation/45., Bandlow, Kammlodt). – Siebenmeter: 6/5:3/3. – Spielverlauf: 0:1 (1.), 3:1 (5.), 3:3 (6.), 8:7 (14.), 8:10 (18.), 12:12 (23.), 12:14 (24.), 15:16 (28.) – 19:19 (36.), 21:19 (38.), 25:25 (45.), 28:28 (50.), 30:28 (51.), 33:31 (56.), 33:34 (59.), 34:34 (60.), 34:35 (EN).


Mit zwei Spielen innerhalb von fünf Tagen startet der TSV Bayer Dormagen in der 2. Handball-Bundesliga in den April. Bevor es am Dienstag nach Ludwigshafen zu den dort ansässigen Eulen geht, gibt am Freitag der TV Großwallstadt seine Visitenkarte im TSV Bayer Sportcenter (Anwurf: 19.30 Uhr) ab.

Während der Altmeister vom Untermain in diesem Kalenderjahr nach sieben Niederlagen in Folge, der letzte Sieg glückte am 2. Weihnachtstag daheim gegen Coburg, weiter auf seine ersten Punkte wartet und in der Rückrundentabelle mit 2:16-Punkten auf Rang 18 steht, dürften die Wiesel vom Rhein mit 8:10-Zählern und Rang elf in der zweiten Halbserie bisher nicht unzufrieden sein.

Zuletzt freuten sich die Dormagener über zwei „Bonuspunkte“ an Gründonnerstag bei der HSG Nordhorn-Lingen und könnten bei einem erneuten Erfolg sogar in der Tabelle am TVG, der allerdings noch ein Nachholspiel hat, vorbeiziehen.

Doch so einfach wie es sich liest, wird die Sache sicherlich nicht werden. Das weiß nicht nur Matthias Flohr zu gut. Der TSV-Trainer, der neben den Spielvorbereitungen auch noch für die A-Lizenz paukt, hat die Stärken der von Michael Roth trainierten Unterfranken genau auf dem Schirm.

Allein der Name Roth verspricht da schon einiges: „Michael ist äußerst erfahrener und versierter Trainer, der genau weiß, wo er bei seiner Mannschaft anzusetzen hat, um sie wieder in die Spur zu bringen“, ist Flohr weit davon entfernt, den Gegner angesichts der letzten Ergebnisse auch nur im Ansatz zu unterschätzen.

Mit Finn Wullenweber, Adrian Kammlodt und Stefan Salger verfügt der TVG über viel Wurfgefahr aus dem Rückraum, mit Lars Röller und dem Österreicher Florian Mohr über „zwei Riesen am Kreis“. Hinzu kommt mit Torhüter Petros Boukovinas ein versierter Mann, der im Vorjahr zum besten Spieler der gesamten Liga gewählt wurde.

Die Dormagener sind also gewarnt, wollen aber ihrerseits den „Rückenwind aus dem Nordhorn-Spiel“ nutzen und zwei weitere wichtige Zähler für den Klassenerhalt ergattern.

„Dafür müssen wir aber so nah wie möglich an unser Leistungslimit herankommen“, weiß Flohr, der aber voll und ganz auf seine „jungen Wilden“ vertrauen kann. Sein Team, welches die zwei Punkte aus Lingen entführte, dürfte mit einem Durchschnittsalter von 22,06 Jahren mit das derzeit jüngste im deutschen Profihandball sein.

Welch rasante Entwicklung einige seiner Spieler innerhalb der Saison schon gemacht haben, konnte zuletzt die HSG Nordhorn, die das Hinspiel in Dormagen noch klar und deutlich gewann, erleben.

Egal ob Sören Steinhaus, mit 118 Toren auf Rang 16 der Torjägerliste, oder das Kreisläufer-Duo Jan Schmidt und Frederik Sondermann, beide ebenso noch parallel in der A-Jugend aktiv wie der erst 18 Jahre alte Team-Youngster Felix Böckenholt auf Linksaußen – viele TSV-Eigengewächse haben einen großen Sprung in der Entwicklung gemacht und gezeigt, dass sie in der 2. Bundesliga mehr als nur mithalten können.

Den nächsten Schritt wollen die jungen Wiesel nun gegen Großwallstadt machen, am besten ähnlich wie Frederik Sondermann beim 34:32-Hinspielerfolg, als er mit zehn Toren aus zehn Versuchen glänzte.

Die Zweitligabilanz TSV – TVG:

Heim: 5 Spiele – 1 Sieg, 2 Unentschieden, 2 Niederlagen.
Auswärts: 6 Spiele – 1 Sieg, 1 Unentschieden, 4 Niederlagen.
Gesamt: 11 Spiele – 2 Siege, 3 Unentschieden, 6 Niederlagen.
Das Hinspiel: 34:32.

Anwurf: Fr., 05.04.2024, 19.30 Uhr, TSV Bayer Sportcenter, Dormagen.
SR: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah (München/Köln).

TV: Der Streamingdienst Dyn überträgt per livestream:
Dyn - TSV Bayer Dormagen - TV Großwallstadt


Der TSV Bayer Dormagen hat sich selbst ein schönes Osterfest beschert und zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt eingeheimst. Bei der HSG Nordhorn-Lingen gewannen die Wiesel an Gründonnerstag verdient mit 27:25 (16:12) und erhöhten mit dem vierten Auswärtssieg der Saison ihr Punktekonto auf 19:33 Zähler.

„Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre kann man sagen, dass uns Nordhorn ganz gut liegt. Wir haben dort nichts zu verlieren und hoffen, dass uns wieder die Überraschung gelingt“, sagte Patrick Hüter vor der Partie.

Den Dormagener Kapitän sollte sein gutes Gefühl nicht täuschen, denn vor 2.468 Zuschauern in der Lingener EmslandArena zeigten die Rheinländer eines ihrer besten Auswärtsspiele in dieser Spielzeit.

Von Beginn präsentierten die in weißen Auswärtstrikots gekleideten Wiesel eine kompakte Abwehr und hatten mit Christian Simonsen einen gut aufgelegten Torhüter, der am Ende auf elf Paraden und eine Fangquote von rund 35 Prozent kam.

Hinzu kam, dass das Team von Trainer Matthias Flohr im Angriff mit einer bemerkenswerten Ruhe und Abgeklärtheit spielte - lediglich ein technischer Fehler in den ersten 30 Minuten sowie eine Quote von 64 Prozent erfolgreicher Angriffe sprechen eine deutliche Sprache.

Mit einer verdienten 16:12-Führung ging der TSV Bayer in die Kabine und schien in der 2. Halbzeit schon früh die Weichen auf Auswärtssieg stellen zu können. Nach einem Steal traf Sören Steinhaus nach 38 Minuten zum 15:22 und die Fans der HSG fühlten sich schon an die Vorwoche erinnert, als man daheim beim 24:37 gegen die Eulen aus Ludwigshafen eine Klatsche kassierte.

Aber die Gastgeber gaben sich nicht völlig auf, sondern kamen noch einmal zurück. Doch die Dormagener sollten in den entscheidenden Situationen die Nerven behalten. So parierte Louis Oberosler, der in der 47. Minute für Simonsen kam, einen Gegenstoß von Joshua Ritterbach. Und als Alexander Terwolbeck zum 23:25 (56. Minute) verkürzte, antworte Ian Hüter kurze Zeit später mit einer schönen Einzelaktion zum 23:26.

HSG-Coach Frank Schumann nahm eine letzte Auszeit, doch als anschließend der ins Tor zurückgekehrte Simonsen einen Dreher von Lucas Firnhaber entschärfte und im Gegenangriff Jan Reimer auch seinen sechsten Strafwurf sicher zum 23:27 verwandelte, war die Entscheidung gefallen. Auch eine Disqualifikation gegen Ian Hüter und zwei Tore von Georg Pöhle konnten dem verdienten Dormagener Auswärtssieg nichts mehr anhaben.

„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die eine geschlossene Leistung präsentiert hat. Alle haben ihren Job überragend gemacht und jeder hat sein Potential abgerufen. Wir haben hervorragend in der Abwehr gestanden und im Angriff mutig und fokussiert gespielt. Besonders stark finde ich die Entwicklung, denn sowohl im Test- als auch im Hinspiel war uns die HSG klar überlegen. Heute waren aber wir die bessere Mannschaft und haben das Spiel sogar phasenweise dominiert“, freute sich Matthias Flohr über den Auftritt seiner Schützlinge.

Die Spielstatistik:

HSG Nordhorn-Lingen – TSV Bayer Dormagen 25:27 (12:16)
HSG:
Burmester (6 Paraden), Budalic (4 P); Ritterbach (2), Stricker, Lux (4/2), Marschall (2), Stryc, Terwolbeck (3), de Boer, Visser, Firnhaber (4), Seidel, Simovic, Wasielewski (3), Pöhle (5), Kalafut (2); Trainer: Frank Schumann.
TSV: Oberosler (1 Parade), Simonsen (11 Paraden); Senden (2), Boehnert, Rehfus (2), I. Hüter (2), Reimer (8/6), Böckenholt (2), Schroven (1), Strosack (3), P. Hüter (2), Träger, Schmidt, Pauli, Steinhaus (4), Sondermann (1); Trainer: Matthias Flohr.
SR: Klinke/Klinke (BordesholmGraben-Neudorf). – Z: 2.468. – Zeitstrafen: 10:12 Minuten (Simovic/zweimal, Ritterbach, Lux, Wasielewski – I. Hüter, Schroven, P. Hüter, Steinhaus, Sondermann und Disqualifikation Ian Hüter/59.). – Siebenmeter: 2/2:6/6. – Spielverlauf: 0:2 (3.), 2:2 (6.), 4:4 (8.), 4:7 (11.), 7:7 (14.), 8:9 (17.), 8:13 (24.), 10:14 (27.), 12:16 (30.) – 12:18 (32.), 14:18 (34.), 15:22 (38.), 18:22 (44.), 20:24 (48.), 23:25 (56.), 23:27 (59.), 25:27 (60./EN).


Für den TSV Bayer Dormagen steht in der 2. Handball-Bundesliga bereits am Gründonnerstag die nächste Aufgabe bevor. Für die Wiesel geht es dann nach Lingen in die dortige EmslandArena, wo mit der HSG Nordhorn-Lingen (Anwurf: 20 Uhr) ein ähnlich schweres Kaliber wie zuletzt Eintracht Hagen wartet.

Mit der erfahrenen Truppe aus Nordhorn und Lingen hatten die Dormagener in dieser Saison bereits zweimal zu tun. Im Rahmen der TSV-Saisoneröffnung gewann die HSG im August mit 27:25, im Hinspiel um Punkte siegten die Niedersachsen mit 33:25.

„Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre kann man sagen, dass uns Nordhorn ganz gut liegt. Sie haben eine starke und erfahrenen Mannschaft, aber wir fahren mit breiter Brust dorthin, haben nicht zu verlieren und hoffen, dass uns wieder die Überraschung gelingt“, sagte Patrick Hüter direkt im Anschluss an das Heimspiel gegen Hagen am vergangenen Freitag.

Der TSV-Kapitän sprach unter anderem die Bilanz der letzten Jahre an, als dem TSV so manch Überraschung in Nordhorn glückte. So wie auch 2022, als man mit einem 29:26 den Klassenerhalt sicherstellte.

Doch die Bilanz spielt nun am Donnerstag eine eher untergeordnete Rolle. Auch die derbe Heimniederlage der HSG am vergangenen Spieltag, als man im Nordhorner Euregium gegen die Eulen Ludwigshafen mit 24:37 heftig unter die Räder kam, darf man aus Dormagener Sicht nicht zu hoch hängen.

Denn die HSG ist vor den eigenen Fans sicherlich auf Wiedergutmachung aus. „Wir haben uns erstmal zusammengesetzt und geredet, jeder hat seine Meinung gesagt. Die meisten von uns haben so etwas Ähnliches auch schon mal erlebt. Doch es ist gut, dass nicht viel Zeit ist und es am Donnerstag schon wieder weitergeht", war Kreisläufer Luca de Boer zuversichtlich, dass seine HSG gegen Dormagen anders auftreten wird als zuletzt.

TSV-Trainer Matthias Flohr geht ebenfalls davon aus, dass sich der Gegner anders präsentieren wird als noch in der Vorwoche, zumal sich der eine oder andere Spieler nach einer Verletzungspause zurückgemeldet hat.

„Im Testspiel vor der Saison sahen wir aus wie eine A-Jugend. Im Punktspiel im Oktober haben wir es schon wesentlich besser gemacht und nun müssen wir noch eine weitere Schüppe drauflegen. In dieser Liga ist alles möglich und so fahren wir mit dem Anspruch nach Lingen, dort zu gewinnen“, sagte Flohr vor dem dritten Aufeinandertreffen mit der HSG.

Die Zweitligabilanz TSV – HSG:

Heim: 7 Spiele – 2 Siege, 0 Unentschieden, 5 Niederlagen.
Auswärts: 6 Spiele – 2 Siege, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen.
Gesamt: 13 Spiele – 4 Siege, 1 Unentschieden, 8 Niederlagen.
Letzte Saison: 29:25 (H) – 25:35 (A).
Das Hinspiel: 25:33.

Anwurf: Do., 28.03.2024, 20.00 Uhr, EmslandArena, Lingen.
SR: Matthias Klinke/Sebastian Klinke (Bordesholm).

TV: Der Streamingdienst Dyn überträgt per livestream:
Dyn - HSG Nordhorn-Lingen - TSV Bayer Dormagen


Patrick Hüter hat seinen auslaufenden Vertrag beim TSV Bayer Dormagen um ein weiteres Jahr bis zum Ende der Saison 2024/2025 verlängert, rückt aber ab Sommer ins zweite Glied.

„Ich werde in der kommenden Saison mein Hauptaugenmerk auf den Beruf und die Familie legen und stehe als Stand-By-Spieler im laufenden Spielbetrieb nur noch für den Notfall zur Verfügung“, erklärt der Kapitän der Wiesel, der derzeit erstmalig Vaterfreuden entgegensieht.

„Es war eine bewusste Entscheidung, mit der ich an den Verein und den neuen Trainer Julian Bauer herangetreten bin. Umso mehr freut es mich, dass wir eine für alle Beteiligten gute Lösung gefunden haben. Ich werde in etwas geringerem Umfang am Trainingsbetrieb teilnehmen und habe weiterhin das Ziel, bei der Weltmeisterschaft 2025 mit dem Team USA zu spielen“, sagte der 28 Jahre alte Kreisläufer

Hüter, der Ende Juli seinen 29. Geburtstag feiert, ist seit 2008 ein Mitglied der TSV-Familie. Der gebürtige Neusser hat bereits im Nachwuchs des TSV große Erfolge wie die Deutsche B-Jugendmeisterschaft 2012 - unter anderem mit Moritz Preuss und Tim Suton – gefeiert.

Der Kapitän der Wiesel spielt derzeit seine zehnte Senioren-Saison am Höhenberg und ist darüber hinaus seit 2018 fester Bestandteil der Nationalmannschaft der USA.

Nicht mehr im TSV-Trikot wird ab der kommenden Saison Florian Träger zu sehen sein. Der 21 Jahre alte Rückraumrechte, der 2020 von TUSEM Essen nach Dormagen kam und 2021 mit der TSV-A-Jugend Deutscher Vizemeister wurde, wird die Wiesel im Sommer verlassen und eine neue Herausforderung annehmen.


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