Das Lokalderby hatte einen klaren Sieger. Aber die beiden Halbzeiten zwischen den Kooperationspartnern TV Korschenbroich und dem TSV Bayer Dormagen verliefen am Samstagabend vor 475 Zuschauern in der Korschenbroicher Waldsporthalle äußert unterschiedlich. „In der ersten Halbzeit sind wir von Dormagen förmlich überrannt worden“, sagte TVK-Manager Kai Faltin, der den erkrankten Trainer Ronny Rogawska auf der Bank vertrat. „Eine solche zweite Halbzeit möchte ich von meiner Mannschaft nicht noch einmal sehen“, setzte dem TSV-Trainer Ulli Kriebel nach den 60 Minuten entgegen.

In Zahlen las sich das so: Die Dormagener, mit Torhüter Matthias Broy, Daniel Eggert (bester TSV-Torschütze mit sechs Treffern) und Nuno Carvalhais in der Startformation, legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr, hatten nach 23 Minuten erstmals einen Zehn-Tore-Vorsprung herausgespielt und nahmen eine 20:8-Führung mit in die Halbzeitpause. Den zweiten Durchgang entschieden die Korschenbroicher, angetrieben vom Ex-Dormagener Julian Mumme, der mit acht Toren treffsicherster Werfer war, mit 16:13 für sich. Macht summa summarum einen 33:24-Sieg für den TSV Bayer, den siebten im neunten Saisonspiel, mit dem die Dormagener zusammen mit der HSG Krefeld (30:26 beim Leichlinger TV) hartnäckigster Verfolger von TuS Ferndorf bleiben. Der Tabellenführer entledigte sich seiner Pflichtaufgabe gegen Schlusslicht ATSV Habenhausen souverän mit 34:16.

Souverän trumpften die Bayer-Handballer zumindest in den ersten 30 Minuten auf. Und das ohne Spielmacher Eloy Morante Maldonado, der wegen einer Reizung der Patella-Sehne geschont wurde. Lukas Stutzke fand sich auf der Mittelposition zwischen Eggert und Carvalhais gut zurecht und traf selbst drei Mal in den ersten elf Minuten. Nachdem Patrick Hüter nach einer Viertelstunde auf 11:5 aus Sicht der Gäste erhöhte, nahm Kai Faltin die erste Auszeit. Es half wenig, im Gegenteil: Mit einer starken Defensivformation vor dem gut aufgelegten Matthias Broy (am Ende elf Paraden) zogen die Dormagener innerhalb von elf Minuten auf 19:6 wiederum durch Patrick Hüter (26.) davon. „Nach einem solchen Vorsprung ist es natürlich schwer, die volle Konzentration aufrecht zu erhalten, trotzdem dürfen wir uns nicht so präsentieren wie in den zweiten 30 Minuten“, kommentierte Kriebel die Zurückhaltung seiner Schützlinge nach dem Seitenwechsel. So kamen die Gastgeber zwischenzeitlich bis auf sieben Tore (20:27, 51., und 22:29, 54.) heran. Aber die Partie war natürlich längst entschieden.

Die Fahrt zum nächsten Auswärtsspiel wird deutlich weiter: Gastgeber ist der OHV Aurich am Sonntag, 29. Oktober, ab 17 Uhr in der Sparkassen-Arena.

TV Korschenbroich – TSV Bayer Dormagen 24:33 (8:20)
Korschenbroich:
Jäger (2 Paraden), Krüger (ab 24., 7 P.); Pötzsch (1), Bongaerts, Bock, Dicks, Jennes (1), Bohrmann (1), Mumme (8), Brinkhues (3), Zidorn (2), Zavada, Schneider (4), Hampel (4).
Dormagen: Broy (11 Paraden), Boieck (50.-54.); Carvalhais (1), Eggert (6), Eisenkrätzer (1), I. Hüter (1), Kübler (5), P. Hüter (4), Brüren (4/2), Jagieniak (1), Stutzke (5), Hüfken (2), Wieling (3), Hartmann.
Schiedsrichter: Kassing/Wulf.
Zuschauer: 475.
Zeitstrafen: 8:4 Minuten.
Siebenmeter: 1/0:2/2 (Bongaerts scheitert an Broy).
Spielfilm: 1:4 (5.), 2:7 (9.), 4:7 (10.), 6:14 (21.), 6:19 (26.), 8:20 - 10:20 (32.), 14:24 (38.), 17:25 (45.), 20:27 (51.), 21:29  (53.), 22:31 (55.), 23:33 (56.), 24:33.


Spiele zwischen befreundeten Klubs sind speziell. Das gilt im besonderen Maße für die Begegnung zweier Kooperationspartner: Am kommenden Samstag, 21. Oktober, tritt der TSV Bayer Dormagen beim TV Korschenbroich an - die halbe Mannschaft des Gastgebers trug in der Vergangenheit bereits das TSV-Trikot. Einige spielten noch im letzten Jahr für den TSV gegen den TVK. Da gewannen die Dormagener beide Vergleiche knapp: 27:26 in Korschenbroich, 30:27 im TSV Bayer Sportcenter. Das Spiel wird um 19.30 Uhr vom Schiedsrichtergespann Kassing und Wulf in der Waldsporthalle angepfiffen.

Die Favoritenrolle ist verteilt: Der TSV, punktgleich mit Krefeld und den Bergischen Panthern Zweiter der 3. Liga West, will mit zwei Punkten aus Korschenbroich zurückkommen. "Wir können trennen zwischen der wichtigen Kooperationsarbeit und der Auseinandersetzung auf dem Spielfeld. Natürlich haben wir uns seriös auf das Spiel beim TVK vorbereitet", sagt TSV-Trainer Ulli Kriebel vor der Serie von drei Auswärtsspielen in Folge. Er weiß auch, das es gefährlich wäre den Gegner zu unterschätzen: Korschenbroich benötigt jeden Zähler, um sich aus der Kellerregion zu entfernen. Denn bislang holte der Vorletzte der Tabelle erst drei Punkte, allesamt auswärts beim 21:20-Erfolg in Menden und dem 27:27 zum Saisonauftakt in Habenhausen. Sämtliche Heimspiele wurden indes verloren. Kurios verlief das jüngste Gastspiel bei der HSG Krefeld, für die inzwischen mehrere Ex-Korschenbroicher im Einsatz sind: Dort lag das Team von Ronny Rogawska nach zehn Minuten mit 0:8 zurück, kämpfte sich aber dank einer großen Aufholjagd wieder heran. Zur Pause stand es 16:13 für die Krefelder, die sich schließlich doch wieder absetzten und mit 33:23 gewannen.

Der TVK hat derweil seinen Kader noch einmal verstärkt: Der 22-jährige Bruno Zavada verstärkt die Mannschaft bis Saisonende auf der rechten Außenbahn. Bei seinem Debüt gegen den VfL Gummersbach II konnte sich der Spieler mit der Trikotnummer 33 gleich dreimal in die Torschützenliste eintragen.


Interview mit Björn Barthel, Geschäftsführer der TSV Bayer Dormagen Handball GmbH

Wir haben letzten Sonntag ein tolles Handball-Spitzenspiel erlebt, leider mit dem aus unserer Sicht falschen Ergebnis. War Ferndorf der verdiente Sieger, Herr Barthel?
Björn Barthel: "Ferndorf hat überwiegend geführt und war am Schluss einfach konsequenter und effektiver. Insofern geht der Sieg in Ordnung. Aber insgesamt war das eindeutig ein Spiel auf Augenhöhe. Wenn man mal die beiden Partien gegen Ferndorf im VM-Cup vor zwei Monaten und jetzt vergleicht, dann sieht man doch die hervorragende Entwicklung unseres Teams. Es passt einfach immer mehr zusammen. Die Mannschaft ist unter der Federführung des Trainergespanns Ulli Kriebel und Peer Pütz auf einem hervorragenden Weg mit Steigerungspotenzial."

Ferndorf liegt jetzt mit vier Punkten vor dem TSV. Das heißt in der Konsequenz: Der TuS hat die besten Karten für den Wiederaufstieg in der Hand.
"Ja, das ist so. Aber mal ehrlich: Es gab jetzt gerade mal acht von 30 Spieltagen. Wir haben also lediglich ein Viertel der Saison hinter uns. Wer Lust hat, kann mit Prognosen spekulieren - muss dann aber auch damit leben, dass er völlig verkehrt liegen kann. Schließlich kann doch noch so viel passieren. Der Sport lebt davon, dass nichts unmöglich ist."

Das heißt, Sie haken den Aufstieg in die 2. Bundesliga noch nicht ab?
"Natürlich nicht. Unsere Ausgangsposition ist nach der Niederlage gegen Ferndorf sicher nicht leichter geworden. Aber wir kämpfen bis zum letzten Spieltag um das bestmögliche Abschneiden in dieser Spielzeit. Sollten wir nicht den direkten Aufstieg als Staffelsieger schaffen, dann gibt es vielleicht noch die Hoffnung auf eine mögliche Relegation der Staffelzweiten. Im Übrigen: Wir haben vor der Saison gesagt, dass unser Ziel der Aufstieg ist. Da wussten wir auch, dass es andere Mannschaften in der Liga gibt, die das gleiche Ziel verfolgen. Der sportliche Wettbewerb sieht vor, dass der Beste am Ende vorne liegt. Wenn wir das nicht sind, dann hören wir doch nicht auf Handball zu spielen."

Dann wäre der Aufstieg nur vertagt?
"Wie gesagt: Alle Verantwortlichen sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Mannschaft sehr viel Potenzial hat. Dieses gilt es abzurufen und sich permanent zu verbessern. Sollte ein Aufstieg am Ende dieser Saison nicht klappen, dann verlieren wir doch dieses Ziel nicht aus den Augen und stellen die Arbeit ein. Deshalb geht es ja auch besonders um die kontinuierliche Weiterentwicklung des Teams und nicht zuletzt darum, die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine dann möglichst langfristige Mitgliedschaft in der 2. Bundesliga zu schaffen. Wir wissen, dass dies ein ambitioniertes Ziel ist, doch wer sich kleine Ziele setzt vergeudet nur Zeit und Energie."

Wie bewerten Sie die beiden Neuzugänge Daniel Eggert und Nuno Carvalhais?
"Beide hatten aus unterschiedlichen Gründen noch nicht so viele Spielanteile. Daniel schleppt leider eine Fußverletzung mit sich herum, die ihn immer wieder zu Pausen zwingt. Die Meinung war, dass er es versuchen soll, um dem ein oder anderen Spieler Verschnaufpausen zu gönnen. Wir werden jetzt noch einmal mit allen Beteiligten, insbesondere der ärztlichen Abteilung, über das weitere Vorgehen sprechen. Um eins richtig zu stellen, was gelegentlich zu hören oder zu lesen war: Daniel arbeitet über den Handball hinaus als Selbständiger im IT-Bereich, ist intensiv in unseren Schul-Arbeitsgemeinschaften unterwegs und unterstützt beim Individualtraining der Nachwuchskräfte. Er passt deshalb in unser gesamtes Gehaltsgefüge - ebenso wie Nuno. Ihn haben Ulli Kriebel und ich vor Ort in Portugal beobachtet und wir sind fest davon überzeugt, dass er auch bei uns eine gute Entwicklung nehmen wird. Zu was er in der Lage ist hat er etwa beim Pokalspiel in Altenholz unter Beweis gestellt."

Nach Misserfolgen gibt es immer wieder mal kritische Äußerungen. Wie beurteilen Sie diese?
"Da muss man unterscheiden. Unsere Fans können die Situation sehr gut einschätzen. Das hat man ja auch nach der Niederlage gegen Ferndorf gesehen, als es trotzdem langen Beifall gab. So spüren die Spieler, dass die Zuschauer hinter ihnen stehen und die Aussage "Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam" ernst nehmen. Es gibt aber auch Kommentare, die ich nicht gerade förderlich finde. Die Schuld für eine Niederlage bei dem ein oder anderen Spieler zu suchen, hilft beim Mannschaftssport wenig. Spieler, die Fehler machen, wissen das in der Regel selber und brauchen keine öffentliche Belehrung. Wir bekommen viel Lob für die sportliche Entwicklung unseres Teams, wir haben hier mit unserer Nachwuchsarbeit ein besonderes Handball-Zentrum aufgebaut und arbeiten ständig an der Weiterentwicklung. Ohne die ganzen Angebote hätte der Dormagener Handball nicht diesen Stellenwert."


Das Spitzenspiel im TSV Bayer Sportcenter begeisterte 1269 Zuschauer, das Ergebnis freute allerdings nur eine Minderheit: Die Fans des TuS Ferndorf bejubelten den 25:21-Erfolg der Siegerländer, die nun mit vier Punkten Vorsprung vor Dormagen, Krefeld und überraschend den Bergischen Panthern an der Spitze der 3. Bundesliga West stehen. Am Samstag, 21. Oktober, muss der TSV nicht sehr weit bis zum nächsten Spiel fahren: Gastgeber ist dann der TV Korschenbroich im ersten von drei Auswärtsspielen in Folge.

Auch wenn es eng zuging so legten die Gäste in der Partie des 8. Spieltages zumeist vor, der TSV glich immer wieder aus. Erstmals mussten beim 9:11 zwei Treffer aufgeholt werden. Das gelang, nicht aber der Gleichstand zur Pause: Nachdem KC Brüren in der 25. Minute das 12:12 per Strafwurf hergestellt hatte, verpasste der Dormagener Angriff glatte fünf Minuten lang auch beste Einwurfchancen. Das lag vor allem an TuS-Torwart Lucas Puhl, der insgesamt vier Bälle mehr als der ebenfalls wieder überzeugende Janis Boieck abwehrte. Der sichere Siebenmeterschütze Mattis Michel machte das 12:14 zur Halbzeit.

Schon früh nach dem Seitenwechsel führte Ferndorf mit 17:14 und hätte sogar noch ein Tor drauflegen können. Doch als Kevin John erkannte, dass das TSV-Tor leer ist, hatte er sich auch schon verdribbelt. Hierauf folgte die beste Phase der Gastgeber mit einem gehaltenen Strafwurf von Boieck gegen Lucas Schneider und vier Treffern in Folge bis hin zum ersten Vorsprung in der zweiten Halbzeit zum 18:17 durch Eloy Morante Maldonado. Die Herausforderung nahm der Tabellenführer nach einer Auszeit und mit freundlicher Unterstützung durch den TSV aber an und profitierte zunächst von einem leicht abgefälschten Torwurf von Marijan Basic. Der ließ einen weiten Pass auf den frei stehenden John folgen, der den Konter auch verwandelte. Hatte zuvor Nuno Carvalhais den Ball über das Tor gesetzt, so glitt das Spielgerät anschließend KC Brüren aus den Händen. Es kam wie es kommen musste: Nach zwei Erfolgen von Lucas Schneider klatschte ein Geschoss von Lukas Stutzke an die Latte, der anschließende Wurf von Morante verpasste das Tor knapp.

So hieß es nach dem fünften verwandelten Strafwurf von Michel 22:18 für die Gäste. Die ließen sich auch nicht durch Stutzkes Kempa-Tor - das Zuspiel kam von Tim Wieling - und Morantes 20:22 beeindrucken. Im Gegenteil: Jonas Faulenbach mit einem Doppelschlag und zwei Glanzparaden von Puhl brachten die Vorentscheidung nach 56 Minuten. "Ich konnte häufig wechseln und die Kräfte gut verteilen", stellte TuS-Coach Michael Lerscht fest. "Den Ausschlag gab aber einmal mehr unsere sehr starke Deckung." Was auch Ulli Kriebel bestätigte: "Ferndorf besitzt eine überragende Abwehr. Wir haben uns zwar viele gute Chancen herausgespielt, aber zu wenige davon genutzt."

TSV Bayer Dor­ma­gen - TuS Fern­dorf 21:25 (12:14)
Dor­ma­gen: Bo­ieck (10 Paraden), Broy (bei einem 7m); Car­val­hais, Lin­ne­mann­sto­ens, Eg­gert, I. Hüter, Küb­ler (3), P. Hüter, Brü­ren (6/3), Morante Mal­do­na­do (6), Stutz­ke (5), Hüf­ken, Wie­ling (1).
Fern­dorf: Puhl (14 Paraden), Rott­schä­fer (bei zwei 7m, 1 P.); Fau­len­bach (4), John (2), Basic (3), L. Schnei­der (4), Irle, Mi­chel (5/5), Neitsch (1), Bet­tig (1), Wör­ner (1), J. Schnei­der, Ko­lo­per (2), Rink (2).
Schiedsrichter: Hallmann / Lieker.
Zu­schau­er: 1269.
Zeitstrafen: 4:8 Minuten.
Siebenmeter: 3/4:5/6 (Wieling scheitert an Rottschäfer - Boieck hält gegen L. Schneider).
Spiel­film: 3:2 (6.), 3:4, 9:9 (19.), 12:12 (26.), 12:14 - 14:17 (37.), 18:17 (43.), 18:22 (50.), 20:22 (53.), 20:24 (56.), 21:25.


Der Spieltag der VM-Vermögensmanufaktur ist gleichzeitig das Gipfeltreffen der 3. Liga West: Der Tabellenzweite TSV Bayer Dormagen erwartet Tabellenführer TuS Ferndorf, der längst auf ein ganz anderes Ereignis schaut: Die Siegerländer haben es am Mittwoch im DHB-Pokal mit den Rhein-Neckar Löwen zu tun und ziehen gegen den deutschen Meister um in die Gummersbacher Schwalbe Arena. Vor einem solchen Top-Spiel versucht Trainer Michael Lerscht natürlich, den Pokalhit in den Hintergrund zu rücken und die Konzentration auf das Spiel im TSV Bayer Sportcenter zu richten.

Wie dem auch sei, die Zuschauer können sich an diesem Sonntag, 15. Oktober, ab 17 Uhr auf einen hoch interessanten Vergleich zweier durchaus unterschiedlicher Spielsysteme freuen: Die Gastgeber sind mit 214 Treffern das torgefährlichste Team der Liga, Ferndorf kassierte bislang die wenigsten Bälle aller 16 Drittligisten im Westen (146) und ist der einzige deutsche Drittligist, der alle seine bisherigen sieben Spiele gewonnen hat. Ferndorf präsentierte sich schon beim VM-Cup in Dormagen in starker Verfassung und wurde Zweiter nach der Final-Niederlage gegen die Rhein Vikings. Damals spielte noch Moritz Barwitzki mit, der sich allerdings bereits im zweiten Meisterschaftsspiel gegen Aufsteiger Menden schwer verletzte - sein vorderes Kreuzband und Meniskus sind gerissen, zusätzlich wurde ein Knorpelschaden diagnostiziert. „Das ist ein schwerer Schlag für uns, denn Moritz hatte sich bestens entwickelt“, sagte Michael Lerscht zur langen Pause des ehemals auch für Dormagen spielenden Barwitzki. Bester Ferndorfer Werfer ist bislang Neuzugang Jonas Faulenbach (Rückraum links), der mit 39 Treffern der drittbeste Feldtorschütze der Liga ist.

"Wir wissen, welche große Aufgabe der Gegner darstellt. Dormagen hat eine dynamische, starke Truppe, die völlig zurecht in der Spitzengruppe der Liga mit dabei ist", lobt Lerscht den Gegner. Ähnlich bewertet Ulli Kriebel den Gast und hebt besonders die Ferndorfer Defensive hervor. Der TSV-Coach weiß, dass man sich eine solch lange Anlaufzeit wie vor einer Woche in Lemgo gegen den Spitzenreiter kaum erlauben kann. Dort drehte der TSV erst nach 20 Minuten auf und zeigte dann eine beeindruckende Leistung mit einer enormen Angriffseffektivität bis hin zum 39:24. Parallelität der Ereignisse: Beim 22:17 gegen Krefeld kam auch Ferndorf zunächst nicht in die Gänge und erzielte das erste Tor nach 13 Minuten.

Das Abschlusstraining an diesem Samstag konnte der TSV komplett durchführen. Bereits am Donnerstagabend waren Janis Boieck und Lukas Stutzke nach dem intensiven DHB-Lehrgang der Junioren wieder mit dabei. Eloy Morante Maldonado musste wegen einer Entzündung der Patellasehne passen. Ob er am Sonntag auflaufen kann, wird wohl erst kurz vor dem Anpfiff feststehen. Zusammen mit Daniel Eggert und Nuno Carvalhais stand Morante am Freitag an einem Infostand auf dem Dormagener Wochenmarkt und warb für den Besuch des Spiels. "Die Stimmung war prima. Ich hoffe, wir konnten den ein oder anderen vom Besuch des Spiels überzeugen", meinte Morante. Tickets gibt es noch online und an den Spätnachmittagskassen, die am Sonntag um 16 Uhr öffnen.

Zum Hit Trainer Talk mit Ulli Kriebel

Wer nicht in die Halle kommen kann: Das Spiel wird am Sonntag ab 16.45 Uhr auf sportstadt.tv übertragen


Nach dem Motto "Sport ist nicht nur gut für die Gesundheit. Sport ist auch Heimat." fördert die evd energieversorgung dormagen gmbh seit Jahren den Dormagener Spitzenhandball. "Dormagen ist die Sportstadt Nr. 1 im Rhein-Kreis Neuss, dabei ragt Handball eindeutig aus den vielfältigen sportlichen Angeboten heraus", betont evd-Geschäftsführer Klemens Diekmann. "Als in der Stadt verwurzeltes Unternehmen haben wir großes Interesse daran, den Drittligisten TSV Bayer Dormagen bei seinen Bemühungen zu unterstützen, wieder die 2. Handball-Bundesliga zu erreichen", sagt Diekmann.

Björn Barthel, Geschäftsführer der TSV Bayer Dormagen Handball GmbH, sieht Gemeinsamkeiten zwischen der Sportart und den Angeboten des Dormagener Energieversorgers: "Handball als eine der schnellsten Mannschaftssportarten steckt voller Energie. Und die Spannung ist auch vorhanden." Insofern ist Barthel froh, dass "die evd für uns ein ganz bedeutender Partner ist, der jetzt auch mit seinem Logo auf dem Spielfeld und mit einer eindrucksvollen Werbung auf der Rollbande vertreten ist."


Erst fangen sie ganz langsam an... aber dann drehten die Spieler des TSV Bayer Dormagen auf. Nach einem durchwachsenen ersten Drittel kam das Team von Ulli Kriebel in Fahrt und feierte den höchsten Saisonsieg in der 3. Liga West: Am Samstagabend stand in Lemgo nach den 60 Minuten 39:24 auf der Anzeigetafel. Die Gäste hatten in Rechtsaußen Tim Wieling ihren erfolgreichsten Werfer (10/2). Bestnoten gab es einmal mehr für Schlussmann Janis Boieck (15 Paraden). Jetzt hofft der TSV auf große Unterstützung im Spitzenspiel. Am nächsten Sonntag, 15. Oktober, kommt es ab 17 Uhr im TSV Bayer Sportcenter zum Aufeinandertreffen der beiden führenden Teams: Der TSV empfängt Tabellenführer TuS Ferndorf, der sich mit 22:17 gegen die HSG Krefeld durchsetzte.

Die veränderte Startaufstellung hatte einen nachvollziehbaren Grund: "Wir wollen den gesamten Kader bewusst mehr einbeziehen", sagte Kriebel. Deshalb sollten auch die Spieler in die 3:2:1-Defensive eingebunden werden, die zuletzt seltener zum Einsatz kamen. So stand Nuno Carvalhais von Beginn an auf der Platte - und bedankte sich sofort mit einem gelungenen Aufsetzer zur ersten Dormagener Führung. Die Entscheidung für den Portugiesen hatte auch etwas mit der Verletzung von Eloy Morante Maldonado zu tun: Aufgrund einer Patellasehnenentzündung blieb der 19-Jährige neben der Bank sitzen. Er sagte den DHB-Lehrgang der Junioren ab, zu dem heute Lukas Stutzke und Janis Boieck nach Warendorf fuhren. Morante setzt zunächst auch mit dem Training aus. Wann er wieder spielen kann, ist unklar: "Wir haben eine hervorragende ärztliche Abteilung", ist Kriebel aber durchaus optimistisch.

Grund zur Freude hatten die mitgereisten Dormagener Fans in den ersten 20 Minuten eher selten. Kriebel: "Da hat mir die Körpersprache gefehlt, wir haben auch zu viele Zweikämpfe verloren." Prompt nutzten die wurfgewaltigen Gastgeber ihre Chancen und verschafften sich Drei-Tore-Vorsprünge beim 11:8 und 12:9. Da hätten sie noch höher führen können, wenn nicht Janis Boieck mehrere frei geworfene Bälle abgewehrt hätte. "Janis hielt uns im Rennen", lautete die fachmännische Sicht des nach wie vor verletzten Torwartkollegen Sven Bartmann. Ulli Kriebel reagierte, stellte die Abwehr auf 6:0 um und brachte Kreisläufer Alexander Kübler. Die erste Aktion des Kapitäns war der Anschlusstreffer zum 12:10 nach einem cleveren Anspiel von Carvalhais. Und dann kamen zwei Stutzke-Minuten, die es in sich hatten: Der Junioren-Nationalspieler setzte drei Bälle in Folge in die Maschen und drehte damit die Partie. Linksaußen Sebastian Linnemannstoens erhöhte anschließend nach einem Konter im klugen Zusammenspiel mit Tim Wieling auf 14:12. Kevin-Christopher Brüren und Wieling per Siebenmeter stellten den Pausenstand 16:13 her.

Nach dem Seitenwechsel setzten die Dormagener ihre Spielfreude fort. "Wir haben 40 Minuten lang eine gute Abwehr gespielt, ein schnelles Tempo vorgelegt und wenig Fehler gemacht. Und es war ein positives Zeichen, dass wir ohne Qualitätsverlust breit wechseln konnten", zog Ulli Kriebel ein positives Fazit. So trugen sich alle Feldspieler in die Torschützenliste ein - bis auf Patrick Hüter, der bei zwei Würfen Pech hatte. Auch Daniel Eggert, der in der zweiten Halbzeit spielte, war zufrieden. "Ich hatte heute keine Fußschmerzen und hoffe, dass sie nicht wie zuletzt am Tag danach kommen."

HSG Handball Lemgo II - TSV Bayer Dormagen 24:39 (13:16)
Lemgo:
Benjamin (7 Paraden), Essen; Anzer, Pritschert (1), Brüggemeier (3), David (1), Harnacke (4), Zerbe (5/3), Engelhardt (3), Rose, Hangstein, Jebram, Lemke (7), Geis.
Dormagen: Boieck (15 Paraden), Broy (ab 53., 2 P.); Carvalhais (3), Linnemannstoens (5), Eggert (1), Eisenkrätzer (1), I. Hüter (1), Kübler (4), P. Hüter, Brüren (4/1), Jagieniak (3), Stutzke (5), Hüfken (2), Wieling (10/2).
Schiedsrichter: Poguntke / Schneider.
Zuschauer: 120.
Zeitstrafen: 6:6 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:3/4 (Brüren scheitert an Benjamin).
Spielfilm: 1:2, 4:2 (6.), 7:7, 11:8 (21.), 12:9 (21.), 12:14 (27.), 13:16 - 13:18, 18:24 (44.), 19:29 (49.), 21:35, 24:39.


Die Mannschaft des TSV Bayer Dormagen ist auf dem Weg nach Lemgo. Dort wird die Partie des 7. Spieltags der 3. Liga West in der Sporthalle der Gesamtschule, Vogelsang 31, um 18.30 Uhr angepfiffen. „Mit Dormagen erwarten wir nun das dritte Top-Team der Liga in Folge“, sagt Lemgos Trainer Matthias Struck. Zuletzt verlor seine Auswahl 20:26 in Krefeld, davor setzte sich Ferndorf in Lemgo mit 32:24 durch. Struck: „Das wird heute erneut eine schwere Aufgabe mit klarer Rollenverteilung.“ Das sieht TSV-Coach Ulli Kriebel ähnlich: „Wie schon gegen Minden treffen wir auf eine Mannschaft, die gegen uns alles geben wird“, erwartet er eine Begegnung, die 60 Minuten Konzentration erfordert.

Um die wichtigen zwei Punkte aus Ostwestfalen mit nach Hause zu bringen „müssen wir unbedingt die Zahl der technischen Fehler reduzieren“, ist Ulli Kriebel auch zuversichtlich, dass dies gelingt: „Im Training haben wir intensiv an unseren Schwachstellen gearbeitet. Ich gehe fest davon aus, dass wir die Erkenntnisse mit ins Spiel nehmen können." Ob Daniel Eggert zum Einsatz kommt, ist noch nicht klar. Er klagt nach wie vor über Beschwerden im Fuß.


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