Ein Novum in dieser Saison: Das erste Unentschieden ist gleichzeitig das neunte Remis im 38. Bundesligavergleich zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem TV Großwallstadt. In der spannungsgeladenen Begegnung des 33. Spieltages war die zuletzt kritisierte Defensive der Wiesel bissig und stellte die Gastgeber immer wieder vor Probleme. Die Dormagener 28:26-Führung kurz vor Schluss konnten die Bayern doch noch ausgleichen: Dmytro Redkyn erzielte den letzten Treffer der Partie vier Sekunden vor dem Abpfiff zum 28:28. „Wir hätten gewinnen können, nehmen aber den einen Punkt gerne mit“, sagte TSV-Coach Matti Flohr. Denn so kann es am Mittwoch gelingen, das Abstiegsgespenst endgültig zu verdrängen: Mit einem Erfolg gegen den TV Hüttenberg am 17. Mai wäre der Klassenerhalt definitiv in trockenen Tüchern. Zum Ticket Online-Shop

Von Beginn an waren die Gäste am Freitagabend in Elsenfeld hellwach, legten zunächst regelmäßig vor und ließen sich auch nicht von Großwallstadts 8:6-Führung nach einer Viertelstunde irritieren. Da war es hilfreich, dass der für Martin Juzbasic eingewechselte Torwart Christian Simonsen erst einen Strafwurf von Florian Eisenträger abwehrte und kurz drauf nach einer weiteren Parade Joshua Reuland einen exakten Pass servierte, den der Linksaußen eiskalt verwandelte. Die erste Zwei-Tore-Führung (13:11) fünf Minuten vor dem Pausenpfiff hätte sogar noch ausgebaut werden können. Da aber schlichen sich kleine Ungenauigkeiten ins Spiel, die der TVG ebenfalls zu einem 3:0-Lauf nutzte. Der überragende Sören Steinhaus stellte den Pausenstand 15:15 her – und war auch für das erste Tor der zweiten Hälfte verantwortlich.

Das Spiel blieb hochinteressant und begeisterte die 1710 Zuschauer ebenso wie die TV-Beobachter. Zweimal noch lagen die Hausherren vorne, in der letzten Viertelstunde lief der TVG aber immer einem Rückstand hinterher. Das war auch eine Phase, in der die Gäste mehrfach Szenenapplaus erhielten: So brachte Patrick Hüter sein Team wieder nach einer tollen Kombination mit Mislav Grgic in Führung. Der biss trotz seines Cuts am Auge auf die Zähne und stellte in wichtigen Momenten seine Kreativität unter Beweis. Zum 22:24 traf er selbst, ehe der von der Siebenmeterlinie sichere Vollstrecker Jakub Sterba auf 22:25 in der 51. Minute erhöhte. TVG-Trainer Slava Lochmann nahm die Auszeit, nach der seine Spieler noch mal aufdrehten und das 25:25 schafften. Jetzt holte Matti Flohr seine Jungs zusammen und ließ anschließend Martin Juzbasic die letzten sechs Minuten im Kasten stehen.

Der sofortige Erfolg: Wie Simonsen in der ersten Hälfte wehrte auch Juzbasic einen Strafwurf von Eisenträger ab, Sterba hingegen traf ein weiteres Mal und Steinhaus krönte seine Leistung mit dem achten Tor. Als „Kuba“ auch seinen sechsten Siebenmeter zur 28:26-Führung verwandelte waren noch zweieinhalb Minuten zu spielen. Frieder Bandlow sorgte für den Anschlusstreffer und TVG-Keeper Petros Boukovinas parierte den letzten Wurf von Alexander Senden. Eine unglückliche Situation 40 Sekunden vor dem Abpfiff: Ian Hüter kassierte eine Strafzeit, der TSV musste die Restzeit in Unterzahl verteidigen. Die Lücke entdeckte TVG-Rechtsaußen Dmytro Redkyn, der sich halbrechts durchtankte und Juzbasic keine Chance ließ. Die Gastgeber jubelten über den Ausgleich, mussten sich aber noch etwas gedulden. Denn Matti Flohr hatte sofort nach dem 28:28 auf den Buzzer gehauen und die Auszeit eingefordert. Die verbleibenden vier Sekunden reichten aber nur noch für einen Angriff mitsamt Freiwurf, der in der Mauer hängen blieb.

Da Konstanz sein Gastspiel in Rostock deutlich mit 31:40 verlor, kann der TSV am Mittwoch alles klarmachen. Ob dann auch Aron Seesing im Sondertrikot anlässlich der 30-jährigen Wiederkehr der TSV-Top-Ereignisse 1993 mitmachen kann, ist fraglich. Der Kreisläufer zog sich eine Verletzung zu, die noch genauer untersucht wird.

TV Großwallstadt – TSV Bayer Dormagen 28:28 (15:15)
Großwallstadt:
Boukovinas (8 Paraden), Ohm; Klenk (2), Eisenträger (4/4), Bandlow (3/1), Schauer, Strakeljahn, Redkyn (2/1), Wullenweber (1), Zhuk (4), Corak (4), Stark (5), Munzinger, Kammlodt (2), Rink, Schalles (1).
Dormagen: Juzbasic (3 Paraden), Simonsen (5 P.); Boehnert, Reuland (4), Meuser (1), Senden (2), Zurga (1), I. Hüter (1), Reimer, Grgic (2), P. Hüter (2), Träger, Sterba (6/6), J. Schmidt, Seesing (1), Steinhaus (8).
Schiedsrichterinnen: Janz / Sug.
Zuschauer: 1710.
Zeitstrafen: 4:6 Minuten.
Siebenmeter: 5/7:6:8 (Eisenträger scheitert an Simonsen und Juzbasic – Boukovinas hält gegen Reimer und Reuland).
Spielfilm: 4:5, 6:5, 8:6 (16.), 8:8, 11:10 (22.), 11:13 (25.), 14:13, 15:15 – 15:16, 20:19 (41.), 20:22 (45.), 22:25 (51.), 25:25 (54.), 25:27, 26:28 (58.), 28:28.


Der TV Großwallstadt konnte bereits mit dem 30:27-Sieg über den HC Empor Rostock am letzten Sonntag den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga vermelden. Und der TSV Bayer Dormagen würde an diesem Freitag, 12. Mai, gerne nachziehen. Ein Sieg in der Elsenfelder Untermainhalle wäre jedenfalls ein wichtiger Schritt, um in den restlichen Spielen dieser Saison den Blick auf die Tabelle vernachlässigen zu können. „Klar, wir würden gerne Revanche für die Niederlage im Heimspiel nehmen. Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben“, erklärt TSV-Trainer Matti Flohr. Die Schiedsrichterinnen Sophia Janz und Rosana Sug (Köln) pfeifen die Partie des 33. Spieltages um 19.30 Uhr an. Sportdeutschland.tv überträgt live.

Die beiden nordrhein-westfälischen Mannschaften Hagen und Essen haben es vorgemacht: Beide Mannschaften gehören zu den sechs Teams, die in dieser Saison bereits bei den Bayern gewonnen haben. Um sich hier einzureihen, muss die TSV-Abwehr nicht zuletzt die TVG-Spieler in den Griff bekommen, die im Hinspiel Anfang Februar auftrumpften. Das waren insbesondere Linkshänder Frieder Bandlow mit 13 und der Rückraumlinke Adrian Kammlodt mit sieben Treffern. Und mit dem in der laufenden Spielzeit erfolgreichsten Werfer Finn Wullenweber (137 Tore) muss man immer rechnen. Bis auf die Langzeitverletzen Torwart Jan-Steffen Minerva und Rechtsaußen Görkem Bier kann Trainer Slava Lochman im Rückspiel auf den kompletten Kader zurückgreifen.

Ein Stau auf der A3 wäre vielleicht ein Signal. Schließlich hatte der TVG ein solches Problem im Hinspiel - und war dann von Beginn an präsent. „Entweder kommt man in diesen Situationen gut in die Partie oder verpasst den Anfang“, waren sich damals TVG-Geschäftsführer Michael Spatz und Matti Flohr einig. Unabhängig davon steht für den Dormagener Coach fest: „Natürlich wollen wir im Abstiegskampf von Beginn an brennen und müssen die Angriffspower über die volle Stunde aufrechterhalten.“ Bei den Trainingseinheiten nahm zuletzt die Defensivarbeit breiten Raum ein. Flohr: „Zuletzt haben wir einfach zu viele Tore kassiert.“

Lucas Rehfus wird die Fahrt in den Süden wegen einer Erkältung nicht mitmachen. Für ihn wird vermutlich Florian Boehnert dabei sein. Ein Cut am Auge ist ein Handicap für Mislav Grgic, hinter dessen Einsatz ein Fragezeichen steht.


An die starke erste Hälfte konnte der TSV Bayer Dormagen nach dem Seitenwechsel nicht anknüpfen und verlor das Gastspiel bei den Eulen Ludwigshafen am Mittwochabend mit 30:35 (18:18). In der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga hat sich nichts Wesentliches getan, da das vorgezogene Spiel das einzige des 32. Spieltages war. Die Wiesel stehen auf Rang 15 und müssen in der nächsten Woche erneut ein Auswärtsspiel bestreiten: Am Freitag, 12. Mai, findet die Partie beim TV Großwallstadt statt. Im drittletzten Heimspiel der Saison 2022/23 geht es am Mittwoch, 17. Mai, gegen den TV Hüttenberg. Tickets gibt es im Online-Shop.

„Wir haben in der ersten Hälfte ein tolles Angriffsspiel gezeigt. Leider haben wir die Power der Offensive nicht mit in die Abwehr nehmen können, sonst wären wir sicher mit einer Führung in die Pause gegangen“, sagte TSV-Coach Matti Flohr nach der Partie, die der TSV nicht gerade zur Freude der 1644 Zuschauer in der ersten Hälfte mindestens 20 Minuten lang dominierte. Aufmerksam und mit wenig Fehlern zog die Dormagener Offensive ihre Kreise, Ian Hüter erzielte in der 7. Minute die erste Führung zum 5:4. Als Joshua Reuland nach einem Kopftreffer gegen Torwart Ziga Urbic eine Zeitstrafe absitzen musste, nutzte der eingewechselte Jaka Zurga seine Chance und schloss gleich dreimal in Folge erfolgreich ab. Mit platzierten Würfen sorgten auch Mislav Grgic und Alexander Senden für die erste Drei-Tore-Führung (12:9) in der 17. Minute.

Spätestens als Sören Steinhaus drei Minuten später zum 14:10 einnetzte sah es so aus, als könne der TSV etwas Zählbares aus der Friedrich-Ebert-Halle mit nach Hause nehmen. Doch fünf Zeitstrafen - zwei gegen Senden kurz hintereinander - hinterließen Löcher in der Defensive. Die entdeckte vor allem Sebastian Trost, mit sieben Treffern der beste Werfer der Partie. Und wenn der Ball an den Kreis kam, zeigte Maximilian Haider keine Schwächen bei allen fünf Würfen. Auch der eingewechselte Torwart Mats Grupe zeigte jetzt sein Können - mit insgesamt zehn Paraden zählte der bald 20-Jährige zum Matchwinner der Eulen. Auf den 16:16-Ausgleich reagierten Steinhaus und Aron Seesing mit der erneuten Führung. Doch auch die hatte mit dem Pausenpfiff der Schiedsrichterinnen Tanja Kuttler und Maike Merz keinen Bestand.

Das 18:18 zur Halbzeit hätte ein gutes Omen sein können. Das war nämlich auch der Pausenstand beim jüngsten Erfolg gegen Dresden. Das Spiel in der größten Stadt der Pfalz nahm aber einen anderen Verlauf. Die Eulen schlossen ihren halbzeitübergreifenden 4:0-Lauf ab und lagen in der 35. Minute mit 22:19 vorne. Einmal noch näherten die Gäste sich bis hin zum 23:22 durch Jan Reimer an. Dann verschafften die Eulen sich einen komfortablen Vorsprung, den sie bis zum Schlusspfiff verwalteten. Auch ein Aufreger änderte nichts mehr: Beim Stande von 28:25 wehrte Grupe den Kempa-Versuch von Grgic mit einer tollen Parade ab - im Gegenzug traf Bührer zum 29:25.

Es hätte schon alles stimmen müssen, um tatsächlich die Negativserie in Ludwigshafen zu beenden. Aber „den meisten Teams ist es in dieser Saison nicht gelungen, dort zu gewinnen. Man muss eben auch anerkennen, dass es sich bei den Eulen um eine gut aufgestellte Mannschaft handelt, die dem ersten Tabellendrittel angehört“, stellte Matti Flohr fest.

Eulen Ludwigshafen – TSV Bayer Dormagen 35:30 (18:18)
Ludwigshafen:
Grupe (10 Paraden), Asanin, Urbic (3 P.); Salger (1), Schaller (6/2), Eisel, Meyer-Siebert (2), Haider (5), Gorpishin, Remmlinger (2), Falk (4), Bührer (4), Trost (7), Zacharias (2/2), Manfeldt-Hansen, Klein (2).
Dormagen: Juzbasic (2 Paraden), Simonsen (5 P.); Reuland, Meuser (1), Senden (2), Zurga (6), Rehfus (1), I. Hüter (3), Reimer (6/4), Grgic (4), P. Hüter (1), Träger, Sterba, J. Schmidt (1), Seesing (2), Steinhaus (3).
Schiedsrichterinnen: Kuttler / Merz.
Zuschauer: 1644.
Zeitstrafen: 6:10 Minuten.
Siebenmeter: 4/6:4/4 (Zacharias wirft an den Pfosten, Simonsen hält gegen Schaller).
Spielfilm: 4:3 (6.), 4:5 (7.), 7:9 (14.), 9:12 (17.), 10:14 (20.), 12:14, 13:16 (22.), 16:16 (27.), 16:18, 18:18 – 20:18, 20:19, 22:19 (35.), 23:22, 26:22 (41.), 30:27 (50.), 33:27 (55.), 35:30.


Am letzten Wochenende pausierte auch die 2. Handball-Liga wegen der Spiele der Nationalmannschaft. An diesem Mittwoch muss der TSV Bayer Dormagen wieder ran und trifft in der Friedrich-Ebert-Halle bei den Eulen Ludwigshafen an. Dann geht es auch um die Revanche, das Hinspiel in Dormagen gewannen die Eulen mit 28:26. Vielleicht knackt der TSV ja eine weitere Negativ-Serie in dieser Saison: Seit April 2011 hat kein TSV-Team gegen Friesenheim einen Punkt geholt. Schiedsrichter sind Philipp Dinges und Tobias Schmack (Stutensee / Stuttgart). Das Spiel wird live auf Sportdeutschland.tv übertragen. Der Anpfiff erfolgt um 19 Uhr.

„Die Eulen gehören mit Blick auf die personelle Besetzung zu den Top-Teams der Liga“, ist TSV-Trainer Matti Flohr überzeugt. „Sie zeichnen sich vor allem durch Ihre stabile 6:0-Abwehr und die Kreisläufer-Kooperation aus.“ So konnten die Zuschauer zumeist Erfolge in der heimischen Halle feiern: In der Heimtabelle rangiert Ludwigshafen auf Rang 5, weil lediglich die Spiele gegen Balingen und Eisenach verloren wurden. Stark ist insbesondere die rechte Angriffsseite mit dem Halbrechten Jannek Klein (142 Tore) und Rechtsaußen Alexander Falk (123). Youngster Lion Zacharias (19) brachte es auf dem linken Flügel bereits auf 124 Treffer.

Der Blick auf sein Personal stimmt Flohr zuversichtlich: „Alle können spielen. Und wir stellen uns gerne der Aufgabe in Ludwigshafen.“ Patrick Hüter kam ebenso fit vom Lehrgang des US-Teams im schwedischen Ystad zurück wie Jakub Sterba von den beiden erfolgreichen Qualifikationsspielen zur EM: Dank der beiden Siege in Estland (32:30) und gegen Israel (27:24) - Sterba erzielte insgesamt acht Tore - ist Tschechien bei der Europameisterschaft im nächsten Jahr in Deutschland dabei. Das Interesse gilt jetzt der EM-Auslosung am 10. Mai in Düsseldorf. Erfolgserlebnisse bringen auch Lucas Rehfus, Jan-Christian Schmidt und Florian Träger mit ins Team: Das Trio feierte am Sonntag mit der 2. Mannschaft den vorzeitig feststehenden Aufstieg in die Regionalliga.


Auf den Handball-Geschmack gekommen? Die Wiesel des TSV Bayer Dormagen sind auch in der Saison 2023/24 in der 2. Handball-Bundesliga dabei. Es ist also an der Zeit, sich die neue Dauerkarte zu sichern. Darüber hinaus winken die speziellen Sonderkonditionen des neuen Medienpartners der Handball-Bundesliga: Dyn Media überträgt künftig den deutschen Top-Handball.

Wer bereits eine Dauerkarte besitzt, der braucht sich um die Tickets nicht weiter zu kümmern. Denn die bisherigen Dauerkarteninhaber werden vom TSV angeschrieben und gesondert informiert. Wer aber ebenfalls von den Vorteilen einer Karte für alle 17 Heimspiele profitieren will - keine Lauferei, kein Anstehen, günstiger Preis, die Karte ist übertragbar - der hat die ideale Chance und kann sich rechtzeitig die Dauerkarte für die neue Spielzeit über das Formular auf der Dormagener Handball-Homepage bestellen. Dort sind auch die Preise in der Übersicht nachzulesen. Übrigens: Wer erst mal eine Dauerkarte nur für die Hinrunde erwerben will, der kann das auch.

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Was für ein Handballabend. Der TSV Bayer Dormagen setzte sich auch im Rückspiel gegen den HC Elbflorenz durch und bejubelte den Saisonrekord von 1278 Zuschauern im TSV Bayer Sportcenter. Der 33:29-Erfolg war nicht immer ruckelfrei, doch der Verlauf des Spiels mit vielen taktischen Maßnahmen und Reaktionen bescherte den auch vielen jungen Fans ein unterhaltsames Handballspiel mit spannenden Momenten bis zum Abpfiff. „Es war ein Kampfsieg und sicher auch der Triumph des Willens“, fasste TSV-Coach Matti Flohr die 60 Minuten und die „sensationelle Stimmung“ zusammen. Mit acht Punkten Vorsprung auf den dritten Abstiegsplatz und dem klar besseren Torverhältnis geht der TSV nach der Nationalmannschaftspause in die Schlussphase der 2. Handball-Bundesliga mit noch sieben ausstehenden Spielen. Flohr lässt indes keine Zweifel aufkommen: „Wir sind so lange im Abstiegskampf, bis wir rechnerisch durch sind. Wir sind aber auf einem guten Weg.“

Zu Beginn fehlte den Gastgebern das Glück: Der Wurf von Alex Senden knallte an die Latte, kurz drauf wurde der erste Abschluss von Dresdens Ivar Stavast von der Dormagener Abwehr unhaltbar für Christian Simonsen abgefälscht. Da anschließend Jakub Sterba seine Topform andeutete, Senden noch platzierter warf und sich auch Mislav Grgic und Ian Hüter in die Torschützenliste einschrieben, führte der TSV in der 9. Minute erstmals mit zwei Toren (5:3). Doch der personell gebeutelte HC Elbflorenz hielt dagegen, Rechtsaußen Vincent Klepp glich innerhalb von 15 Sekunden mit einem Doppelschlag aus und Mindaugas Dumcius verschaffte den Sachsen einen erneuten Vorsprung. Dann aber bekamen die Gastgeber das Spiel besser in den Griff – durchaus mit besten Handballszenen. Dazu zählte etwa der Blitzpass von Sören Steinhaus auf Joshua Reuland, aber auch das 12:10 von Simonsen, der mit seinem sechsten Saisontor die Führung in der Scorerliste der Zweitliga-Torwarte ausbaute.

Der von HC-Coach Rico Göde gebrachte siebte Feldspieler spielte dem TSV in die Hände, denn auch Jakub Sterba setzte zwei Bälle ins leere Elbflorenzer Tor, das Max Mohs noch nicht ganz erreicht hatte. „Nachher ist man immer schlauer. Ich würde es aber wieder so machen“, betonte Göde später und sein Dormagener Kollege Matti Flohr sprang ihm bei: „Dresden hat uns vor viele taktische Aufgaben gestellt. So mussten wir auf den siebten Feldspieler ebenso wie auf die häufig zwischen 6:0 und 5:1 switchende Abwehr reagieren.“ Tatsächlich aber waren es die Augenblicke, in denen sich der TSV auf vier Tore absetzen konnte, auch weil der stark aufspielende Patrick Hüter eine der schönsten Kombinationen des Spiels mit dem Treffer zum 16:12 abschloss. Den Vorsprung konnte die Mannschaft aber nicht mit in die Kabine nehmen, Dresden nutzte Nachlässigkeiten der Dormagener Deckung aus und feierte das 18:18 zur Pause.

Mit zwei weiteren Toren verbuchten die Gäste den halbzeitübergreifenden 5:0-Lauf und die erste Zwei-Tore-Führung zum 18:20. Dieser Spielstand war aber auch das Konzentrationssignal für die Wiesel: Der clever einlaufende Jakub Sterba sorgte für das 21:21, Jannik Dutschke ließ die letzte HC-Führung folgen. Für die nächsten drei TSV-Tore war Sören Steinhaus verantwortlich, der innerhalb von wenigen Minuten seine vielfältigen Facetten abrief: Erst setzte er sich am Kreis durch, dann guckte er den Torwart aus und danach traf er platziert von der rechten Seite. Dresden sorgte nun erneut für die Überzahl auf dem Feld, die aber ähnlich erfolglos verlief wie in der ersten Hälfte. Diesmal lag es an den zu hohen Anspielen, die erst auf der rechten und dann auf der linken Seite von den Außen nicht erreicht werden konnten. So stand es 28:24 für den TSV in der 48. Minute und es sah aus, als wäre der 13. Saisonerfolg bereits eingetütet.

Nun aber häuften sich Fehler bei den Wieseln und ermöglichten den Sachsen die Aufholjagd innerhalb von drei Minuten bis hin zum 28:27. Flohr nahm die Auszeit und ließ Alex Senden wieder spielen. Der machte prompt das 29:27. Und Sterba erhöhte auf 30:27, bevor Ole Simonsen erneut im Mittelpunkt stand. Erst legte er sich nach einem Kopftreffer hin, wofür Robin Hoffmann zwei Minuten kassierte. Dann wehrte er den Strafwurf von Dumcius ab und parierte anschließend die Riesenchance von Stavast. „Die entscheidenden Bälle muss man halten“, schmunzelte der noch 22-Jährige später - wohl wissend, dass es nicht der Abend der Torleute war. Der HC bäumte sich zwar mit der offenen Manndeckung noch einmal auf. Aber mit dem 100. Saisontor von Joshua Reuland, dem neunten Tagestreffer von Jakub Sterba und dem abschließenden 33:29 von Alex Senden durfte gejubelt werden. Matti Flohr: „Das war heute so etwas wie ein dreckiger Sieg. Der muss zuhause aber auch mal gelingen.“

TSV Bayer Dormagen – HC Elbflorenz Dresden 33:29 (18:18)
Dormagen:
Juzbasic (21.-43., 1 Parade), Simonsen (3 P., 1 Tor); Reuland (5/2), Meuser, Senden (5), Zurga (n.e.), Rehfus (n.e.), I. Hüter (2), Reimer, Grgic (2), P. Hüter (5), Träger (n.e.), Sterba (9), J. Schmidt (n.e.), Seesing (1), Steinhaus (3).
Dresden: Mallwitz, Mohs (15.-42. und bei zwei 7m, 4 Paraden.); Niestroy (n.e.), Dutschke (4), Dumcius (6/3), Kretschmer (1), Jungemann (2), Stavast (5), Hoffmann, Vanco, Klepp (4), Mylonas (5), Wellner (2).
Schiedsrichter: Hillebrand / Umbescheidt.
Zuschauer: 1278.
Zeitstrafen: 6:10 Minuten.
Siebenmeter: 2/4:3/4 (Reuland scheitert an Mohs, Reimer wirft an den Pfosten – Simonsen hält gegen Dumcius).
Spielfilm: 2:3, 5:3 (9.), 5:6, 7:6, 9:9, 12:10, 16:12 (23.), 18:15, 18:18 – 18:20, 19:21 (34.), 21:21, 24:22 (41.), 28:24 (48.), 28:27 (51.), 30:27, 31:29, 33:29.


Nach dem Freitagspiel gegen den HC Elbflorenz legt der TSV Bayer Dormagen erst einmal die fast einen Monat dauernde Heimpause ein. Denn zum einen ruht am übernächsten Wochenende der Spielbetrieb wegen Maßnahmen der Nationalmannschaft, zum anderen folgen im Mai erst einmal zwei Auswärtsspiele bei den Eulen Ludwigshafen und in Großwallstadt. Umso bedeutender ist der Besuch des Spiels gegen den Tabellennachbarn aus Dresden an diesem Freitag, 21. April. Dieser Überzeugung sind auch viele Fans der Wiesel: Es wurden für das Spiel bereits über 1000 Tickets geordert. „Das ist eine klasse Nachricht“, freut sich TSV-Coach Matti Flohr. „Denn wir brauchen die Unterstützung von den Rängen. Wir werden alles geben, um wieder eine solche Stimmung wie gegen den TuS N-Lübbecke zu erleben.“ Der Anpfiff der Schiedsrichter Christopher Hillebrand und Stefan Umbescheidt (Bönen / Bergkamen) erfolgt im TSV Bayer Sportcenter um 19.30 Uhr. Die Abendkasse öffnet eine Stunde zuvor. Tickets gibt es auch im Ticket Online-Shop

„Wir wollen uns auch in dieser Saison wieder verbessern“, sagte der in der Vorwoche 41 Jahre alt gewordene Trainer Rico Göde vor Saisonbeginn. Doch ganz so wie erhofft lief es bei den Sachsen nicht, der einstellige Tabellenplatz ist außer Reichweite. Anfang Februar stellten die Verantwortlichen des HCE bereits die „Weichen für die Zukunft“ mit der Verpflichtung des Ex-Leipziger Trainers André Haber, der ab Juli 2023 die Nachfolge von Göde antreten wird. Haber unterschrieb einen Dreijahresvertrag bis Sommer 2026. Rico Göde wird die Mannschaft gemeinsam mit Co-Trainer Fabian Bergers-Metzner bis zum Ende der aktuellen Saison 2022/23 weiterhin betreuen. Anschließend übernimmt Göde ab Sommer 2023 die Funktion des sportlichen Leiters im Verein.

Auswärts startete Elbflorenz mit dem 33:29-Sieg bei Spitzenreiter Balingen erfolgreich in die Rückrunde – um sechs Tage später das nächste Auswärtsspiel bei Schlusslicht Würzburg mit 24:28 zu verlieren. Die Gäste blieben auch in der Folgezeit hinter ihren eigenen Erwartungen zurück und holten aus den letzten fünf Spielen nur zwei Punkte beim 26:25 gegen Eintracht Hagen. In der Vorwoche verlor der HC sein Heimspiel gegen den TV Großwallstadt mit 27:33. Gute Erinnerung an das Hinspiel hat der Club auch nicht: Ian Hüter machte im November kurz vor dem Schlusspfiff das umjubelte 26:25 für die Dormagener. Das Pokalspiel hatte der TSV knapp drei Monate zuvor deutlich mit 21:31 verloren. Vor einem Jahr setzte der TSV sich wiederum im Heimspiel mit 29:23 durch.

Der Rückblick auf den Misserfolg gegen Großwallstadt aus der Sicht von Rico Göde: „Wir waren zu schlecht hinten, vor allem individuell. Wir müssen jetzt einfach in der Abwehr eine Kohle drauflegen.“ Und Kapitän Sebastian Greß lässt erahnen, wie Dresden das Spiel angeht: „Wir müssen von Beginn an gegenhalten und dürfen Dormagen nicht in einen Rausch kommen lassen.“ Genau den aber wollen die Wiesel mit Hilfe der Zuschauer erleben. Ähnlich wie bei den Gästen stehen hinter dem Einsatz einiger Spieler noch Fragezeichen: Sören Steinhaus hatte sich schon in Hagen Hilfe von Physio Harald Neuses für seine Schulter- und Rückenprobleme geholt. Und Alexander Senden klagt ebenfalls über Rückenbeschwerden.


Auch der TSV Bayer Dormagen hat heute die Lizenz für die Saison 2023/24 erhalten. „Die Entscheidung steht natürlich unter dem Vorbehalt der sportlichen Qualifikation. Nach den in den letzten Wochen gezeigten Leistungen der Mannschaft bin ich aber fest davon überzeugt, dass unsere Jungs auch in der nächsten Spielzeit der 2. Handball-Bundesliga angehören“, sagt Björn Barthel, Dormagens Handball-Geschäftsführer. Gleichzeitig richtet er den Dank an alle Partner und Sponsoren, die „entscheidend dazu beigetragen, dass wir die wirtschaftliche Planung als Grundlage der Lizenzerteilung aufstellen können. Dadurch besteht die Möglichkeit, den Standort Dormagen auch weiterhin im Konzert der Großen mitspielen zu lassen.“

Die unabhängige Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga mit dem Vorsitzenden Rolf Nottmeier (Richter am Arbeitsgericht Minden) sowie Olaf Rittmeier (Steuerberater) und Frank Bohmann (Geschäftsführer der HBL GmbH) hat allen 37 Bewerbern der 1. und 2. Bundesligen die Lizenzen erteilt. Nottmeier: „Einige Clubs haben in Bezug auf die kommende Saison 2023/24 Auflagen zu erfüllen. Das ist nicht ungewöhnlich. Die Auflagen halten fest, welche Vorgaben während der Spielzeit eingehalten werden müssen, wie zum Beispiel die Begrenzung des Personaletats. Besonders erfreulich ist es, dass kein Club eine Bedingung erfüllen muss.“

Im Verlauf des Lizenzierungsverfahrens wurden neben der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit auch rechtliche und infrastrukturelle Kriterien gemäß der Ordnung zur Lizenzierung geprüft. Im kommenden Herbst müssen die Clubs für die dann laufende Spielzeit 2023/2024 erneut ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dokumentieren. Hinsichtlich der erzielten Umsätze ergaben die fristgemäß eingereichten Lizenzierungsunterlagen bei dem überwiegenden Teil der Vereine sowohl der 1. als auch der 2. Handball-Bundesliga eine deutliche Steigerung.

Übrigens: Die Digitalisierung der Handball-Bundesliga hat auch Auswirkungen auf die Durchführung des Lizenzierungsverfahrens. Sie ermöglicht ein deutlich effizienteres und schnelleres Arbeiten sowohl für die antragstellenden Vereine als auch die Lizenzierungskommission. So konnte im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung der Austausch von Lizenzunterlagen über den traditionellen Postweg auf ein Minimum reduziert werden.


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