Im Leichlinger Ostermann-Forum riss am Freitag Abend die Serie: Der von vielen Fans unterstützte TSV Bayer Dormagen verlor erstmals seit Mitte Oktober 2017. Durch den 38:36-Erfolg rückte der Leichlinger TV bis auf einen (Minus-)Punkt an den TSV heran und liegt auch beim direkten Vergleich vorne, da der TSV das Hinspiel "nur" mit 25:24 gewann. Selbstbewusst betonte Trainer Ulli Kriebel aber nach den torreichen 60 Minuten: "Platz 2 in der 3. Liga West liegt weiter in unseren eigenen Händen." Nächster Gegner im TSV Bayer Sportcenter ist die Bundesliga-Reserve des TBV Lemgo am kommenden Samstag, 3. März, ab 19 Uhr.

Die 524 Zuschauer erlebten ein ungewöhnliches Spiel: Hatte der TSV in der Vorwoche 23:21 gegen Minden gewonnen, so brauchte die Mannschaft in Leichlingen nur 30 Minuten für die 23 Treffer. 23:19 lagen die Gäste zur Pause vorne, weil vor allem KC Brüren, Lukas Stutzke und Tim Wieling genau zielten und Matthias Broy zwei Siebenmeter parierte. In die Kabine konnten die Dormagener Spieler mit einem speziellen Erfolgserlebnis gehen, da unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff Jan Hüfken nach einer gelungenen Zusammenarbeit mit Stutzke traf. Doch der Schwung blieb dann wohl im Umkleideraum: Als Alexander Kübler den ersten TSV-Treffer nach dem Seitenwechsel in der 36. Minute erzielte, war es der Ausgleich zum 24:24. Denn der LTV hatte die Partie dank der verbesserten Verteidigung mit fünf Treffern in Folge gedreht.

"Danach haben wir nicht mehr richtig an uns geglaubt", sagte Ulli Kriebel später. So klappte die Kooperation zwischen Abwehr und Torwart nur bedingt, Leichlingen kam zu vielen leichten Toren. Vorne stimmte die Präzision bei den Abschlüssen nicht mehr wie in der ersten Hälfte. Hinzu kam, dass LTV-Schlussmann Mathis Stecken, der in der ersten Hälfte nichts zu fassen bekam, nach seiner Wiedereinwechslung über sich hinauswuchs. Leichlingens Trainer und Manager Frank Lorenzet sah auch in der Taktik, mit Mike Schulz "einen Indianer gegen Stutzke" zu stellen, einen Grund der Wende. Zweimal noch glich der TSV aus, danach gaben die Gastgeber die Führung nicht mehr ab und bauten sie bis zur 48. Minute bis auf 32:27 aus. Da erwachte allerdings wieder der Dormagener Kampfeswille. Jeweils zwei Tore von Ian Hüter und Tim Wieling sorgten für neue Spannung als die "Blütenstädter" nur noch mit 32:31 führten. Jetzt wäre es möglich gewesen, die andere Rheinseite doch noch mit etwas Zählbarem zu verlassen. Doch um den "historischen Abend für den LTV" (Lorenzet) zu verhindern, hätte der TSV auch drei glasklare Chancen verwerten müssen.

Eine Bemerkung am Rande: Leichlingens Torschützenkönig David Kreckler sollte eigentlich ein sportliches Vorbild sein. Doch auf der Bank sitzend blamierte er sich mit seinem unsportlichen Ausruf ("Steh auf du Mädchen") nach einem rüden Foul an Ian Hüter. Die Unsportlichkeit wurde von den Schiedsrichtern zu Recht mit der gelben Karte gerügt.

Und ein Hinweis: Tickets für das Spiel in Ferndorf (10. März) sind ab 26. Februar zu den Öffnungszeiten in der Handball-Geschäftsstelle des TSV Bayer Dormagen am Höhenberg zu erhalten.

Leichlinger TV - TSV Bayer Dormagen 38:36 (19:23)
Leichlingen:
Stecken (13 Paraden) , Mundhenk (14.-30., 4 P.); Rachow (4), Munkel (6), Lange, Hansen (7), Novickis (5), Feuchtmann Perez, Bouali (2), M. Schulz (3), Hertlein, Menzlaff (2), L. Schulz (1), Kreckler (8/5).
Dormagen: Broy (10 Paraden), Boieck (31.-41., 1 P.); Carvalhais, Linnemannstoens (n.e.), Eggert (1), I. Hüter (5), Kübler (1), P. Hüter, Brüren (8/2), Jagieniak, Stutzke (10), Hüfken (3), Spinner (n.e.), Wieling (8/1).
Schiedsrichter: Bargmann / Stein.
Zuschauer: 524.
Zeitstrafen: 10:12 Minuten.
Siebenmeter: 5/7:3/4 (Broy hält gegen M. Schulz und Kreckler - Brüren scheitert an Stecken).
Spielfilm: 1:3 (4.), 5:4 (8.), 6:8 (11.), 8:11 (14.), 12:13, 14:17 (22.), 17:20, 19:21 (29.), 19:23 - 24:23 (36.), 28:26 (40.), 32:27 (48.), 32:31 (52.), 34:31 (54.), 35:33 (55.), 37:33, 37:36 (60.), 38:36.


Der TSV Bayer Dormagen startet an diesem Freitag ins letzte Drittel der Spielzeit 2017/18. Die Anreise zum Spitzenspiel der 3. Handball-Liga ist nicht weit: Gespielt wird im Leichlinger Ostermann-Forum, wo das Gespann Bargmann/Stein die Partie zwischen dem Zweiten Dormagen und dem Dritten Leichlingen um 20 Uhr anpfeift. Überholen können die Gastgeber den TSV selbst im Falle einer Revanche für die 24:25-Niederlage im ersten Saisonspiel nicht. Aber sie könnten bis auf einen Minuspunkt herankommen. Das will der TSV im verlegten Spiel natürlich verhindern: Ursprünglich wäre es auch das erste Spiel der Rückrunde gewesen. Da aber waren Dormagens Junioren-Nationalspieler bei einem internationalen Turnier im Einsatz.

Im Training suchte TSV-Trainer Ulli Kriebel nicht gerade die Nähe zu seinen Spielern: Nachdem die Grippewelle am letzten Samstag zu etlichen Ausfällen und zur veränderten Aufstellung beim 23:21-Auswärtssieg in Minden führte, blieb jetzt auch Kriebel nicht verschont. Seine Mannschaft ist derweil fast wieder komplett - sieht man mal von den Langzeitverletzten Sven Bartmann und Eloy Morante Maldonado ab. Morante hat inzwischen wieder mit dem Lauftraining begonnen, der Einsatz in Leichlingen käme für ihn aber noch zu früh.

Auch auf der anderen Rheinseite sorgten Erkältungen für Probleme bei der Vorbereitung. Coach Frank Lorenzet weiß natürlich, dass der LTV den zweiten Platz und damit die eventuelle Aufstiegsrelegation nur erreichen kann, wenn das Derby gewonnen wird. Um das Ziel zu erreichen wird er wohl auch wieder verstärkt den siebten Feldspieler bringen. Lorenzet: "Die Überzahl spielen wir am Besten in der Liga."

 


Bereits vor zehn Jahren startete die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen von Christoph Langen und der Handball-Abteilung des TSV Bayer Dormagen. Mit der enormen Unterstützung des Dormagener Jugendhandballs durch die Kompetenzcenter Abkanttechnik AG und Metall GmbH will der Unternehmer nicht zuletzt "den Jugendlichen und Heranwachsenden die Chance geben, sich sowohl in ihrer Persönlichkeit als auch in ihrer sozialen Kompetenz und ihrem Verantwortungsbewusstsein positiv zu entwickeln." Jetzt hat Christoph Langen, der beim TSV auch zusammen mit seinem Sohn Nils als Trainer der D1-Jugend tätig ist, sein Engagement weiter verstärkt: Das bunte Logo mit dem Zusatz Kompetenzcenter Metall GmbH befindet sich auf den Hosen der Spieler des aktuellen Tabellenzweiten der 3. Handball-Liga West. "Ich bin Christoph Langen dankbar, dass er nun auch unsere 1. Mannschaft als Sponsor fördert", sagt Björn Barthel, Handball-Geschäftsführer des TSV Bayer Dormagen.


Beim Gastspiel in Minden musste Ulli Kriebel reichlich experimentieren: Die grassierende Grippewelle hatte den Kader des TSV Bayer Dormagen erheblich ausgedünnt. So konnten Kapitän Alexander Kübler, Spielmacher Ian Hüter und Linksaußen Sebastian Linnemannstoens gar nicht erst Richtung Ostwestfalen mitfahren. Und von denen, die im Bus saßen, waren mehrere angeschlagen. "Ich bin deshalb besonders stolz auf die Mannschaft und froh, dass wir die Ausfälle so gut wegstecken konnten", sagte der Trainer nach den 60 relativ torarmen Minuten: Lediglich 21 Tore für Minden bedeuten Minusrekord für die Grün-Weißen - und auswärts erzielte der TSV bislang immer mehr als 23 Tore. "Das war heute eine sehr intensive Abwehrschlacht beider Mannschaften", urteilte Mindens Coach Moritz Schäpsmeier, dem auch nicht alle Stammspieler zur Verfügung standen. Trotz der 21:23-Niederlage war er nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Auswahl.

Von Beginn lagen die Gäste mit dem klug Regie führenden Kevin-Christopher Brüren in Führung und bauten den Vorsprung auch dank zweier Siebenmeterparaden von Matthias Broy gegen Lukas Kister und Tim Huckauf bis auf 8:4 aus. Da lagen zwischen Kisters 4:6 und 5:8 immerhin acht Minuten. Die Umstellung von Mindens Abwehr auf 6:0 behagte dem TSV dann nicht ganz so gut - zwei Minuten vor der Halbzeit glich Maximilian Nowatski zum 8:8 aus. Er war es auch, der als erster Werfer von der Strafwurflinie Broy überwinden konnte und den 10:10-Pausenstand herstellte.

Zweimal lagen die Gastgeber vor 113 Zuschauer nach dem Seitenwechsel vorne. Der TSV ließ sich davon aber nicht beeindrucken, glich wieder aus und gab den Vorsprung ab der 50. Minute nicht mehr aus der Hand. Für das 17:16 war Daniel Eggert mit einem sehenswerten Schlagwurf verantwortlich. Der Däne, der schon zu Beginn mit mehreren platzierten Würfen auf sich aufmerksam machte, übernahm wieder die Verantwortung und war mit insgesamt sieben Treffern der erfolgreichste Werfer. "Wir haben es nicht geschafft, Eggert zu stellen", sah Schäpsmeier hier neben der fehlenden Durchschlagskraft einen Grund für die Niederlage. Wesentlichen Anteil an der Fortsetzung der Dormagener Erfolgsbilanz hatte in der letzten Viertelstunde auch das Spiel über die rechte Seite. An alter Wirkungsstätte blieb Tim Wieling nervenstark und schloss auch den letzten Gegenstoß zum entscheidenden 23:20 ab. "Aufgrund unserer personellen Situation war es heute wichtig, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Vor dem Spiel in Leichlingen am kommenden Freitag und nach dem guten Lauf von Minden in der Rückrunde war dieser Sieg natürlich ein wichtiges Zeichen", betonte Ulli Kriebel.  

GWD Minden II - TSV Bayer Dormagen 21:23 (10:10)
Minden:
Paske (12 Paraden), Zollitsch (n.e.); Brand (1), Kunisch (3), Oevermann (1), Kister (5), Rodenkirchen (1), Nowatski (5/3), Hösl (2), Nolting, Strakeljahn (1), Huckauf (1), Richtzenhain (1).
Dormagen: Broy (11 Paraden), Boieck (bei einem 7m); Carvalhais, Eggert (7), P. Hüter, Krefting (n.e.), Braun (n.e.), Brüren (3), Jagieniak (2), Stutzke (4), Hüfken (1), Spinner (n.e.), Wieling (6/1).
Schiedsrichter: Arndt / Magalowski.
Zuschauer: 113.
Zeitstrafen: 6:8 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:1/2 (Broy hält gegen Kister und Huckauf - Brüren scheitert an Paske).
Spielfilm: 2:2 (4.), 3:6 (15.), 4:8 (21.), 8:8 (28.), 9:10, 10:10 - 11:10, 11:13 (38.), 14:13 (41.), 16:18 (52.), 18:19 (54.), 19:21, 20:23, 21:23.


Zwei richtungsweisende Begegnungen warten auf den TSV Bayer Dormagen: Heute reist das Team von Ulli Kriebel nach Minden, am Freitag ist der Leichlinger TV Gastgeber. Es geht also erst gegen den Tabellensiebten der 3. Liga West, anschließend gegen den unmittelbaren Verfolger - der sich bereits am gestrigen Freitagabend in starker Verfassung zeigte und den OHV Aurich mit der 19:32-Niederlage nach Hause schickte. Der TSV würde heute gerne nachlegen und die Serie fortsetzen: Immerhin ist der Tabellenzweite seit vier Monaten ungeschlagen. Die Partie in der Hauptschule Dankersen wird um 19 Uhr angepfiffen.

"Es ist eine schwere Aufgabe in Minden. Wir müssen kämpfen und an unsere Grenzen gehen", sagt Kriebel vor der Abfahrt zum Handball-Traditionsverein. Die Reserve des Bundesligisten hat sich in dieser Saison nach dem 2:10-Fehlstart kontinuierlich nach oben gearbeitet. Und in der Rückrunde trumpfte die Auswahl von Moritz Schäpsmeier mit vier Siegen in fünf Spielen auf. Zuletzt sogar mit den knappen Erfolgen in Krefeld (25:24) und Schalksmühle (26:25). Um das Hinspiel im TSV Bayer Sportcenter mit 26:23 zu gewinnen musste der TSV in der zweiten Spielhälfte gehörig zulegen. Das Markenzeichen der Grün-Weißen ist ähnlich wie das der Dormagener: Sie spielen einen schnellen Handball. Der Blick auf die Torbilanz sagt alles: Minden hat bislang 595 Tore erzielt, mehr als jeder andere Klub der 3. Liga West. Die TSV-Defensive ist mithin besonders gefordert. Und es wird wichtig sein, die Kräfte richtig einzuteilen, da die Grippewelle nicht an Dormagen vorbeizog.


Die letzten drei Spiele zwischen Dormagen und Krefeld waren jeweils echte Handball-Krimis. Das sollte sich im Mittwoch-Spiel nicht ändern: Am Ende gab es wie vor einem Jahr (27:27) erneut ein Remis, mit dem beide Mannschaften gut leben konnten. Vor 948 Zuschauern im TSV Bayer Sportcenter war das 30:30 der Tabellennachbarn allerdings ein immenser Kraftakt für die Gastgeber - die Dormagener mussten in der zweiten Halbzeit einen Rückstand von sieben Toren (12:19) aufholen.

Der Start gefiel den Anhängern des Tabellenzweiten: KC Brüren sorgte für die beiden ersten Treffer, das 3:0 verpasste Sebastian Linnemannstöns mit dem Wurf an die Latte. Dann aber schlichen sich die ersten Fehler ein, die von den ausgebufften Gästen zur eigenen Führung genutzt wurden. Dabei zeichnete sich Henrik Schiffmann mit drei Treffern in Folge aus. "Unser erster Defensivplan hat nicht funktioniert, in der Abwehr fehlte einfach die Emotion", stellte Trainer Ulli Kriebel später fest. So kamen neben Schiffmann auch immer wieder Marcel Görden und Jens-Peter Reinarz zum Abschluss. Einmal noch glich der TSV zum 7:7 nach einem Konterlauf von Brüren aus. Nach einer Viertelstunde übernahm aber die HSG erneut die Führung und gab sie vorerst nicht mehr ab. Max Zimmermann erhöhte kurz vor der Pause sogar auf 16:11, ehe der mit acht Treffern erfolgreichste Werfer Lukas Stutzke, um den sich mitunter drei Krefelder kümmerten, den 12:16-Halbzeitstand herstellte.

Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst nicht nach einer Wende aus: Der Krefelder Anhang bejubelte drei weitere Tore hintereinander. Anschließend machte sich bezahlt, dass der TSV eine weitere defensive Variante spielen kann und auf die offensive Deckung umschalten konnte. Damit wurde die HSG vor große Probleme gestellt. Jetzt klappte auch die Zusammenarbeit mit Torwart Matthias Broy besser. Und vorne wurden die Außen stärker ins Spiel gebracht. Da steuerte zudem Tim Wieling trotz Erkältung wichtige Tore bei. Sein Einsatz war ebenso gefährdet gewesen wie der von Daniel Eggert, der noch am Morgen über Rückenprobleme klagte. Doch der Däne biss auf die Zähne und überzeugte mit sieben Toren. Er war auch für den ersten Ausgleich der zweiten Hälfte zum 21:21 nach einer Dreiviertelstunde verantwortlich - nach einem Kempa-Anspiel von Alexander Kübler.

Ian Hüter brachte den TSV erstmals wieder zum 23:22 in Front, anschließend wechselte die Führung mehrfach, wobei für Krefeld zumeist der schnelle Zimmermann erfolgreich war. Die Spannung steigerte sich in der Schlussphase zur puren Dramatik: Eggert traf zum letzten Mal für den TSV zum 30:29, Zimmermann ließ den Ausgleich folgen. In der Schlussminute nahmen beide Trainer die Auszeit. Darauf lief das Spiel über die linke Seite, Linnemannstöns scheiterte mit seinem Wurf an Krefelds Schlussmann Philipp Ruch. Acht Sekunden hatte die HSG dann noch Zeit, um sogar beide Zähler mitzunehmen. Doch Reinarz warf den Ball klar über das Tor. "Nach den Niederlagen gegen Schalksmühle und Minden und unserer schwierigen personellen Situation bin ich super zufrieden mit dem einen Punkt", sagte Krefelds Trainer Dusko Bilanovic. Und Ulli Kriebel konnte letztlich auch mit dem Remis leben: "Nach dem klaren Rückstand geht das Ergebnis in Ordnung."

Die Spieler können jetzt ein wenig Karneval feiern. Weiter geht es mit dem Gastspiel in Minden am Samstag, 17. Februar.       

TSV Bayer Dormagen - HSG Krefeld 30:30 (12:16)
Dormagen:
Boieck (2 Paraden), Broy (ab 21., 8 Paraden); Linnemannstoens (2), Eggert (7), I. Hüter (1), Kübler (1), P. Hüter, Pyszora (n.e.), Brüren (7/4), Jagieniak, Stutzke (8), Hüfken, Wieling (4).
Krefeld: Ruch (11 Paraden), Nippes (bei einem 7m); Schiffmann (7), Wirtz (n.e.), Görden (5), Schneider (2), Vonnahme, Reinarz (7/2), Kuhfuss, Zimmermann (7), Ciupinski (2), Janus.
Schiedsrichter: Hannes/Hannes.
Zuschauer: 948.
Zeitstrafen: 8:8 Minuten.
Siebenmeter: 4/5:2/2 (Ruch hält gegen Brüren).
Spielfilm: 2:0, 3:5 (10.), 7:7 (13.), 7:9, 9:10 (20.), 9:13 (24.), 11:16, 12:16 - 12:19, 17:19 (40.), 21:21 (45.), 23:22 (46.), 26:27 (53.), 30:29, 30:30.


"Wir haben noch etwas gutzumachen", sagt Ulli Kriebel vor dem Spieltag der Rheinland Versicherungen an diesem Mittwoch, 7. Februar. Denn immerhin ist die HSG Krefeld der einzige Verein der 3. Liga West, gegen den die Dormagener in dieser Saison ihr Auswärtsspiel verloren haben. "Klar, wir wollen die Revanche", macht der Trainer des TSV Bayer Dormagen deutlich. Ein Erfolg wäre für ihn auch ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk: Kriebel wird Weiberfastnacht 40 Jahre alt. Für das Spiel können noch Tickets im Vorverkauf im Tabakshop, Kölner Straße / Ecke Nettergasse, oder online erworben werden. Die Abendkassen öffnen um 19 Uhr. Eine Stunde später erfolgt der Anpfiff der Schiedsrichter Christian und Davis Hannes vom Handballverband Mittelrhein, die dem Young Referee Project der Europäischen Handball Föderation angehören.

Gegenüber dem Hinspiel hat sich bei den Gästen einiges getan: Olaf Mast ist nicht mehr Trainer der HSG. Beim letzten Heimspiel des Jahres 2017 gegen Aurich wurde er von den Fans und Freunden der Schwarz-Gelben verabschiedet. Fast zehn Jahre war der 49-Jährige im Umfeld der HSG Krefeld sowie in den Stammvereinen SC Bayer Uerdingen 05 und Adler Königshof tätig. Der in Dormagen wohnhafte und ehemals auch beim TSV spielende Linkshänder hatte die Clubführung um Auflösung seines bis zum Ende der Spielzeit datierten Vertrages gebeten. Als Nachfolger bis Saisonende präsentierte die HSG den 46-jährigen ehemaligen Bundesligaprofi Dusko Bilanovic. Er war in Deutschland für die HSG Wetzlar, TSV Östringen, MT Melsungen, SG Wallau/Massenheim, Wilhelmshavener HV und TV Emsdetten aktiv. Bilanovics letzte Trainerstation nach einem Engagement auch bei der ART Düsseldorf war die HSG Norderstedt / Henstedt-Ulzburg. Dort wurde der Vertrag im Februar 2017 wegen einer drohenden Insolvenz aufgelöst. Bilanovic bleibt bis zum Ende dieser Spielzeit und wird dann von einem alten Bekannten abgelöst: Ronny Rogawska vom TV Korschenbroich übernimmt dann die Spielgemeinschaft.

Die 26:27-Niederlage am 22. September kam nach Dormagens 15:11-Führung zur Pause eher überraschend. "In der zweiten Hälfte haben wir nicht gut gespielt. Da hat sich letztlich die Erfahrung der Krefelder durchgesetzt", erinnert sich Ulli Kriebel. Ein zweites Mal soll das nicht passieren. Nach dem 28:23 gegen Schalksmühle-Halver am Samstag hatte die Mannschaft erst einmal einen Tag frei, um dann die konkrete Vorbereitung auf das Derby zu starten. Mit welcher defensiven Variante sein Team beginnen wird, lässt Kriebel noch offen: "Gegen Schalksmühle konnte man sehen, dass wir in der Abwehr recht flexibel und deshalb auch nicht ausrechenbar sind. Ein System funktioniert jedenfalls immer." Dass Krefeld zuletzt sein Heimspiel gegen Minden II verlor, spricht nach Meinung von Kriebel nicht gegen die Seidenstädter sondern für Minden: "Die spielen eine sehr starke Saison", blickt er auf den nächsten Auswärtsgegner.

Der TSV hofft auf einen Erfolg, um die Zuschauer dann auch mit der entsprechenden Musik in den Karneval zu schicken: "Es wäre doch schön, wenn wir uns nach dem Spiel gemeinsam auf die närrischen Tage einstimmen können", sagt Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel.


913 Zuschauer erlebten im TSV Bayer Sportcenter ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Spiel gegen die lange mithaltende SG Schalksmühle-Halver. Auch Dormagens Trainer Ulli Kriebel bestätigte nach den 60 Minuten, dass der 28:21-Erfolg seines Teams etwas zu hoch ausgefallen war. Mann des Abends war Kevin-Christopher Brüren, der 13 Treffer erzielte. Gemeinsam mit dem stark haltenden Matthias Broy durfte KC die TSV-Anhänger zum Schlussapplaus auffordern und zeigte dabei auch seine turnerischen Qualitäten.

So richtig kam der TSV zunächst nicht ins Spiel. Vorne klappte es mit dem Abschluss noch nicht wie gewollt. Und hinten antworteten die Gäste abgeklärt auf die offensive Deckung mit dem Versuch, die agilen Lukas Hüller und Lutz Weßeling aus dem Spiel zu nehmen. Nach einer Viertelstunde hieß es 8:5 für die SG. Dazu zählte auch ein Treffer von Hüller zum 4:3, der gar keiner war. Der Ball klatschte an die Latte und landete niemals hinter der Torlinie, wie der Schalksmühler später im Gespräch mit Brüren, seinem Mannschaftskollegen aus früheren Niederrhein-Zeiten, bestätigte. Dies freilich sollte nicht die einzige kuriose Entscheidung der Schiedsrichter bleiben.

Nach dem Drei-Tore-Vorsprung des Tabellenvierten nahm Kriebel die Auszeit und stellte die Defensive auf 6:0 um. "Das zeigt unsere Qualitäten in der Abwehr, wir können mit verschiedenen Systemen auf den Spielverlauf reagieren", lobte später der Coach seine Auswahl, bei der neben Eloy Morante Maldonado auch Nuno Carvalhais aufgrund einer im Training erlittenen Oberschenkelverletzung fehlte. Bis zur zweiten Führung nach Alexander Küblers 1:0 durch den im 1:1-Spiel immer wendiger werdenden Ian Hüter dauerte es allerdings noch etwas - auch weil es Diskussionsbedarf nach einer unverkennbaren Fehlentscheidung des Gespanns Kamper/Kamper gab: Mattes Broy holte den Ball nach einem Wurf von Weßeling aus dem Netz und beförderte ihn flugs zur Mittellinie. Dort startete die schnelle Mitte, die mit dem 11:11 durch Tim Wieling endete. Das Tor der Gäste erschien indes nicht auf der Anzeigetafel. Eben weil die Schiris gar nicht gepfiffen hatten - und auch nicht die Möglichkeit der Nachfrage nutzten.

Bis zur Halbzeit legte der TSV dann regelmäßig einen Treffer vor und Schalksmühle glich aus, bis es nicht mehr ging: Denn Brüren verwandelte zum 15:14 per Siebenmeter, nachdem die 30 Minuten bereits abgelaufen waren. Nach dem Seitenwechsel ging es weiter wie zuvor: KC traf per Strafwurf, der im Verlauf des Spiel gut bewachte Lukas Stutzke erhöhte auf 17:14. Doch von einer Absetzbewegung konnte noch keine Rede sein, die SG blieb bis zum 21:20 durch den von der Linie sicher vollstreckenden Weßeling in der 51. Minute dran. In den verbleibenden neun Minuten durften die Sauerländer sich allerdings nur noch einmal freuen: Lediglich Natko Merhar traf noch einmal als die Partie längst entschieden war. Im ständigen Wechsel trugen sich Brüren und Kübler in die Torschützenliste ein. Und wenn die Gäste jetzt noch mal genau zielten, dann wehrte Broy den Ball ab. "Am Schluss haben wir uns ein Stück weit aufgegeben", konnte SG-Coach Stefan Neff aber gleichwohl zufrieden sein: "Wir haben Dormagen alles abverlangt."

Am kommenden Mittwoch, 7. Februar, folgt bereits das nächste Heimspiel des TSV Bayer Dormagen: Am Spieltag der Rheinland Versicherungen kommt es ab 20 Uhr zum Spitzenspiel zwischen dem TSV Bayer und der HSG Krefeld.

TSV Bayer Dormagen - SG Schalksmühle-Halver 28:21 (15:14)
Dormagen: Boieck (2 Paraden), Broy (ab 19., 10 Paraden); Köster, Linnemannstoens, Eggert, I. Hüter (4), Kübler (5), P. Hüter (1), Brüren (13/7), Jagieniak, Stutzke (3), Hüfken (1), Wieling (1).
Schalksmühle-Halver: Vukas (4 Paraden), Plessers (ab 41., 4 P.); Jorajuria (1), Diehl (1), Sackmann (3), Weßeling (7/4), Spannekrebs (n.e.), Luciano (1), Merhar (1), Ruskov (3), Müller, Hüller (4), Hecker.
Schiedsrichter: Kamper / Kamper.
Zuschauer: 913.
Zeitstrafen: 12:8 Minuten.
Siebenmeter: 7/8:4/4 (Brüren wirft über das Tor).
Spielfilm: 1:0, 1:3, 3:3, 5:5, 5:8 (15.), 8:11 (19.), 12:11 (25.), 14:14, 15:14 - 17:14 (37.), 20:17 (45.), 21:20 (51.), 27:20 (58.), 28:21.


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