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Das Ziel ist klar: Der TSV Bayer Dormagen will in den ausstehenden sieben Spielen den zweiten Platz in der 3. Handball-Liga West verteidigen und damit die kleine Chance auf den Aufstieg aufrecht erhalten: Sollte einer der vier Staffelsieger sein Aufstiegsrecht nicht in Anspruch nehmen, würde es eine Relegationsrunde mit den interessierten Tabellenzweiten geben. Insofern macht TSV-Trainer Ulli Kriebel vor dem Kreisderby gegen den TV Korschenbroich deutlich: "Mit Punkten können wir unserem Kooperationspartner natürlich nicht helfen, die brauchen wir selber." Die Begegnung wird um 20 Uhr vom Schiedsrichtergespann Erkan Günay und Simon Krebs (Bochum) im TSV Bayer Sportcenter angepfiffen. Tickets im Vorverkauf gibt es im Tabakshop an der Kölner Straße / Ecke Nettergasse und online. Die Abendkassen öffnen um 19 Uhr. Kurz nach dem Internationalen Frauentag hat der TSV die Party unter das Motto "Ladies Night" gestellt. Frauen erhalten einen Begrüßungssekt und haben die Chance, interessante Preise zu gewinnen.
Das Hinspiel in Korschenbroich gewann der TSV mit 33:24 und geht gegen die Mannschaft mit zahlreichen Ex-Dormagenern auch am Freitag als Favorit aufs Spielfeld. Kriebel: "Trotz der schwierigen Tabellensituation werden wir die Gäste natürlich keineswegs unterschätzen, denn gerade Mannschaften aus der Abstiegszone können über sich hinauswachsen." Nachdem die Korschenbroicher aber sogar auf den 16. und letzten Platz abrutschten ist das Überleben in der 3. Liga mit acht Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz nicht ganz so einfach. Wobei der 14. Platz für eine mögliche Abstiegsrelegation noch eine Bedeutung haben könnte. Und da liegt der TVK lediglich vier Punkte hinter Lemgo. "Für uns geht es in Dormagen darum, dass wir uns ordentlich präsentieren. Wir wollen die Runde mit ansprechenden Leistungen zu Ende bringen“, sagt Coach Ronny Rogawska, der in Dormagen auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann.
Letztes Spiel für Sebastian Linnemannstöns
Beim TSV ist der Einsatz von Daniel Eggert ungewiss. Der Däne hat sich beim Spiel in Ferndorf am letzten Samstag eine Fußverletzung zugezogen. Für einen Spieler wird die Partie an diesem Freitag die letzte im TSV-Trikot sein: Sebastian Linnemannstoens (25), Linksaußen und Rückraumspieler, wäre gerne in Dormagen geblieben, doch sein Studium (International Business Development) führte ihn bereits am Anfang der Woche nach Reutlingen. "Linne ist ein Supertyp. Schade, dass er uns verlassen muss", sagt Trainer Ulli Kriebel.
Die letzten Saisonspiele wird Kapitän Alexander Kübler (28) noch machen, doch nach der Saison wechselt der Kreisläufer auf die andere Rheinseite zum Leichlinger TV. "Wir hätten Alex gerne behalten, jedoch passte das Angebot des LTV besser in seine beruflichen Rahmenbedingungen", erklärt Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Matthias Broy bleibt der Wiesel-Familie hingegen erhalten. Der Torwart gehört ein weiteres Jahr dem erweiterten TSV-Kader an. "Ich bin dankbar dafür, dass der Verein mir weiterhin das Vertrauen schenkt", betont der 26-jährige Torwart.
Ein Spitzenspiel, das diesen Namen tatsächlich verdiente: 1103 Zuschauer klatschten noch lange nach der Begegnung und dankten mit dem Beifall beiden Mannschaften für die gezeigten Leistungen. Aus Dormagener Sicht stimmte nur das Ergebnis nicht: Tabellenführer TuS Ferndorf gewann 24:23 (14:11) nach einer furiosen Aufholjagd der Gäste. Die Siegerländer liegen damit in der 3. Handball-Liga West zehn Punkte vor dem TSV Bayer Dormagen, der es aber weiterhin selber in der Hand hat, die Meisterschaftsrunde als Zweiter zu beenden. Die nächste Heimpartie ist das Kreisduell mit dem TV Korschenbroich am kommenden Freitag, 16. März, ab 20 Uhr. Dann steigt auch die "Ladies Night" im TSV Bayer Sportcenter.
Wie Ferndorfs Trainer Michael Lerscht nach dem Spiel verriet, sollte das Unterbinden des Dormagener Gegenstoßspiels zum Matchplan gehören. Doch genau das gelang nicht wie erhofft. Der TSV reagierte auf Fehler der Gastgeber mit dem sofortigen Umschalten und den Pässen auf die starken Außen Jan Hüfken und Tim Wieling, die zusammen 14 Tore erzielten. Die Beiden waren es auch, die den TSV nach der ersten Drei-Tore-Führung (7:4) zum erneuten Ausgleich (10:10) führten. Ferndorf konnte gleichwohl mit 14:11 in die Pause gehen, weil die Abwehr sich aufmerksam um Lukas Stutzke und den nach langer Pause sein Comeback feiernden Eloy Morante Maldonado kümmerte. Was dann aus der zweiten Reihe noch durch kam, wurde immer wieder von Schlussmann Kai Rottschäfer entschärft.
Rottschäfer war es auch, der die erste Schlüsselszene kurz nach dem Wiederanpfiff für sich entschied: Der frei stehende Alex Kübler scheiterte mit seinem Abschluss - so hieß es nicht 14:12 sondern 15:11, nachdem Thomas Rink den ebenfalls guten Dormagener Torwart Matthias Broy überwand. Wenige Minuten später führte der TuS bereits mit 18:12, es sah plötzlich nach einer vorzeitigen Entscheidung aus. Doch wer das vermutete, der hatte die Rechnung ohne den bis in die Haarspitzen motivierten TSV gemacht. Mit drei Treffern in Folge sowie einem von Broy gegen Marijan Basic abgewehrten Strafwurf kamen die Gäste wieder bis zum 20:18 heran. Pech dann für Lukas Stutzke, der den Weitwurf an den Pfosten des leeren TuS-Tores setzte. An der zweiten Schlüsselszene war erneut der ehemalige Dormagener mit der Nummer 10 beteiligt: Bevor Jan Wörner zum 21:18 traf war nämlich Basic in die TSV-Abwehr getaucht, doch das Stürmerfoul wurde nicht geahndet. Wieder lagen zwischen beiden Klubs vier Tore als Ferndorfs bester Schütze Jonas Faulenbach auf 22:18 erhöhte.
Für die Galerie war anschließend die schönste Kombination des Spiels mit einem Rückhandanspiel von Morante an Kübler, der zum 22:19 verkürzte. Als erneut Faulenbach das 24:20 in der 56. Minute herstellte, drehte der TSV gegen die müder wirkenden Ferndorfer noch mal auf. Jetzt zielte Daniel Eggert zweimal plaziert ins linke untere Eck, Tim Wieling sorgte für das 24:23 per Siebenmeter gegen den eingewechselten Lucas Puhl. Und dann führte eine Szene in den letzten 20 Sekunden zur Aufregung in der Halle: Nachdem Morante einen Fehlpass von Basic aufnahm unterband Jan Wörner den Dormagener Konter, in dem er Lukas Stutzke umklammerte und niederriss. Auch Ferndorfer hatten die Sorge, dass die 30-Sekunden-Regel zur Anwendung kommen könnte - mit Roter Karte und Siebenmeter für Dormagen. Doch die Schiedsrichter gaben lediglich einen Freiwurf. Eine letzte Chance hatte der TSV immer noch, doch Rottschäfer lenkte den Ball nach einem Wurf von Daniel Eggert an die Latte.
"Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die das Spiel auch nach dem Sechs-Tore-Rückstand offen hielt" sagte TSV-Coach Ulli Kriebel. Anerkennung auch vom Gegner: "Dormagen hat uns alles abverlangt", erklärte Michael Lerscht.
TuS Ferndorf - TSV Bayer Dormagen 24:23 (14:11)
Ferndorf: Rottschäfer (13 Paraden), Puhl (bei einem 7m); Sorg (n.e.), Faulenbach (6), Basic (3/2), Irle, M. Michel (3/1), Neitsch (3), Bettig, Wörner (3), Schneider (3), L. Michel (n.e.), Koloper (1), Rink (2).
Dormagen: Broy (9 Paraden); Carvalhais, Linnemannstoens (n.e.), Eggert (2), I. Hüter (1), Kübler (3), P. Hüter, Brüren (1/1), Morante Maldonado, Stutzke (2), Hüfken (6), Wieling (8/2).
Schiedsrichter: J. Winter / M. Winter.
Zuschauer: 1103.
Zeitstrafen: 10:8 Minuten.
Siebenmeter: 3/4:3/4 (Broy hält gegen Basic, Brüren scheitert an Rottschäfer).
Spielfilm: 1:2 (4.), 4:2, 7:4 (13.), 8:7 (18.), 10:10 (23.), 12:11 (27.), 14:11 - 15:11, 18:12 (38.), 18:15, 20:18 (49.), 22:18 (53.), 24:20 (56.), 24:23.
Der Tabellenführer trifft auf den ersten Verfolger - das Spitzenspiel der 3. Handball-Liga wird zwar an der Rangfolge nichts ändern, aber es geht für beide Mannschaften um einiges: Der gastgebende TuS Ferndorf will seine in Deutschlands 3. Liga einmalige "weiße Weste" nicht abgeben, der TSV Bayer Dormagen möchte den zweiten Platz absichern. Aus anderer Sicht: Die Mannschaft mit dem besten Angriff (Dormagen: 670:547 Tore) reist zur besten Abwehrformation (Ferndorf: 643:446 Tore). Die Partie des 23. Spieltages wird an diesem Samstag, 10. März, in Kreuztal vom Schiedsrichtergespann Jonathan und Maximilian Winter (Schwetzingen) um 19.30 Uhr angepfiffen.
Dort in der Sporthalle Stählerwiese wird es voll. Wer das Spiel nicht live in der Halle verfolgen kann, dem steht ein Livestream zur Verfügung. Facebook User gehen einfach auf die TuS Ferndorf Facebook Seite. Das Spiel wird zehn Minuten vor Anwurf freigeschaltet.
"Ferndorf steht zu Recht an der Spitze", sagt TSV-Trainer Ulli Kriebel, der gleichwohl gerne mit seinem Team Revanche nehmen würde für die einzige Heimniederlage der Saison. "Bis auf zehn Minuten waren wir im Hinspiel gleichwertig", erinnert Kriebel im Gespräch mit der Neuß-Grevenbroicher Zeitung an den 21:25-Misserfolg. In der 43. Minute führte der TSV noch mit 18:17, kassierte dann aber fünf Treffer in Folge innerhalb von sieben Minuten. Vom 18:22-Rückstand erholte die Mannschaft sich nicht mehr. Kriebel: "Ich hoffe, dass wir in Ferndorf so lange wie möglich mithalten können. Vielleicht reicht es ja bis ganz zum Schluss." Nachdem er zuletzt gegen Lemgo wieder auf der Bank sitzen konnte, soll es für Eloy Morante Maldonado nun auch wieder auf´s Spielfeld gehen. Vor seinem Comeback denkt er ganz besonders an das Hinspiel. Da erzielte er nämlich sechs Tore gegen Ferndorf.
Lukas Stutzke, aktuell erfolgreichster Feldtorschütze der 3. Handball-Liga West mit 128 Treffern, trägt in der kommenden Saison weiterhin das Trikot des TSV Bayer Dormagen. Darüber hinaus wird der Junioren-Nationalspieler auch für den voraussichtlichen Erstligisten Bergischer HC im Wege des Zweitspielrechts im Einsatz sein und wechselt zur Saison 2019/20 ganz zum BHC. Dies teilen die Vereine TSV Bayer Dormagen und Bergischer HC in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.
"Wir sind natürlich froh, dass Lukas uns weiterhin erhalten bleibt und mithelfen wird, unsere Ziele zu erreichen", sagt Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. "Es ist ein logischer gemeinsamer Weg. Lukas hat bereits in diesem Jahr punktuell beim BHC mittrainiert, das Zweifachspielrecht ist der nächste Schritt in seiner Laufbahn, die noch weit führen kann. Ich bedanke mich bei Lukas, seiner Familie und beim Bergischen HC für die guten Gespräche", betont Barthel und macht deutlich, dass es "im Interesse des deutschen Handballs liegt, wenn ein solch talentierter Spieler in der 1. Liga ankommt."
"Mit Lukas gewinnen wir einen hochveranlagten und umworbenen Auswahlspieler hinzu. Als Opladener ist er ein waschechter Junge der Region. Wir haben uns sehr um ihn bemüht und bedanken uns bei seinen Eltern und Lukas selbst für das Vertrauen. Mit dem TSV Bayer Dormagen haben wir einmal mehr eine Lösung gefunden, die auf die persönliche Situation des Athleten abgestimmt ist - vielen Dank auch dafür", erklärt BHC-Beiratsmitglied Jörg Föste. Der 20-jährige Rückraumspieler freut sich auf die Herausforderung: "Dies ist für mich natürlich eine Riesenchance und der nächste Schritt in meiner Karriere", sagt Lukas Stutzke.
Lukas Stutzke
Geboren: 14. Januar 1998
Geboren in: Leverkusen
Familienstand: ledig
Beruf: Ausbildung zum Bürokaufmann
Größe: 1,95 m
Gewicht: 92 kg
Spielposition: Rückraum links / Mitte
Bisherige Vereine: TuS 82 Opladen, TSV Bayer Dormagen (seit 2015)
Größte Erfolge: 2016, EM-Bronze mit der Jugend-Nationalmannschaft, DM-Halbfinale mit der A-Jugend des TSV Bayer Dormagen
Länderspiele Jugend: 35 / 82 Tore
Länderspiele Junioren: 4 / 8 Tore
Hobbies: Reisen
Erstmals in dieser Saison feierte der TSV einen Erfolg mit 20 Toren Vorsprung. Und eine weitere Premiere: Der 34:14-Sieg brachte an einem Spieltag von Sponsor VM-Vermögensmanufaktur endlich beide Punkte. Ein anderes Ergebnis machte die Freude am Höhenberg an diesem Wochenende perfekt: Leichlingen verlor sein Gastspiel in Longerich, womit der TSV seinen zweiten Tabellenplatz in der 3. Handball-Liga West festigen konnte. Jetzt kommt es zum Topspiel in Ferndorf: Am kommenden Samstag, 10. März, spielen die Dormagener beim weiterhin einzigen Klub aller 64 Drittligisten, der bislang keinen Zähler abgegeben hat. Tickets für das Auswärtsspiel sind noch zu den Öffnungszeiten in der Handball-Geschäftsstelle des TSV Bayer Dormagen zu erhalten.
Die Anfangsphase verlief aus Sicht der Dormagener Fans etwas zäh. Gute Einwurfchancen blieben ungenutzt, Lemgos platzierter Rückraumwerfer Linus Geis und der schnelle Robin Hübscher hielten die Gäste bis zum 6:5 in der 10. Minute im Rennen. Dann aber war es schon um die Ostwestfalen geschehen: Bis zur Halbzeit schrieb sich nur noch Tell Brüggemeier einmal in die überschaubare Torschützenliste ein. Als die Mannschaften in die Kabinen gingen war die Vorentscheidung beim Spielstand 14:6 längst gefallen. "Wir haben uns auf die Abwehr fokussiert und sind dabei, ein zweites System immer stabiler zu machen", betonte TSV-Coach Ulli Kriebel nach dem höchsten Saisonsieg, bei dem Matthias Broy die 60 Minuten durchspielen musste und gute 13 Paraden zeigte. Janis Boieck pausierte nach einer erneut schweren Erkältung - für alle Fälle stand Schlussmann Jonas Vieker aus der 2. Mannschaft zur Verfügung.
Auch gegen Lemgos Coach Matthias Struck waren die Gastgeber vorbereitet, doch der konnte seine Stärken auf dem Feld aufgrund eines gebrochenen Fingers gar nicht ausspielen. "Das Verletzungspech bleibt uns treu", musste Struck miterleben, wie sein Torwart Mark van den Beucken wegen eines ausgekugelten Fingers in der zweiten Hälfte Platz machen musste für Tyrone Benjamin. Auch der junge Schlussmann konnte gegen den Ansturm der Dormagener nicht viel ausrichten. Alle im Angriff eingesetzten Spieler erzielten mindestens zwei Treffer. Nach dem Seitenwechsel warf sich vor allem der in der ersten Hälfte aus spieltaktischen Gründen geschonte Kevin-Christopher Brüren mit einem astreinen Hattrick ins Rampenlicht: KC wurde mit sechs Treffern bester Schütze des Spiels. Gefolgt von Linkshänder Nico Pyszora, der bei seinem ersten längeren Einsatz im Drittliga-Team eine 100 Prozent-Quote aufwies: fünf Würfe, fünf Tore. Dabei stellte er sowohl den ersten 10- als auch 20-Tore-Vorsprung her. Dabei war der 19-Jährige kurz zuvor noch für die 2. Mannschaft im Einsatz und machte in der gegen Longerich 2 mit 27:35 verlorenen Oberliga-Partie zehn Tore. Erst vor wenigen Tagen hat Pyszora einen Vertrag für den erweiterten Kader der 1. Mannschaft ab der neuen Saison unterschrieben.
Das nächste Heimspiel des TSV Bayer Dormagen findet am Freitag, 16. März, statt. Das Derby gegen den TV Korschenbroich wird begleitet von einem Rahmenprogramm, das kurz nach dem Internationalen Frauentag unter dem Motto "Ladies Night" steht.
TSV Bayer Dormagen - HSG Handball Lemgo 34:14 (14:6)
Dormagen: Broy (13 Paraden); Carvalhais, Linnemannstoens (3), Eggert (2), I. Hüter (2), Kübler (3), P. Hüter (2), Pyszora (5), Brüren (6/1), Morante Maldonado (n.e.), Stutzke (4), Hüfken (3), Wieling (4).
Lemgo: van den Beucken (6 Paraden), Benjamin (ab 41., 2 P.); Anzer, Hansen (1), Prüssner, Brüggemeier (3/1), Engelhardt, Harnacke (1), Hübscher (3), Rose, Lutze (1), Jebram (1), Geis (4).
Schiedsrichter Katharina Heinz / Sonja Lenhardt.
Zuschauer: 726.
Zeitstrafen: 2:8 Minuten.
Siebenmeter: 1/3:1/1 (Brüren über das Tor, Wieling scheitert an van den Beucken).
Spielfilm: 3:3 (5.), 6:3 (9.), 6:5, 12:5 (26.), 14:6 - 19:9 (39.), 26:11, 32:12, 34:14.
Wer die erste Partie sogar auswärts klar gewonnen hat, der geht in der Regel auch im Rückspiel als Favorit aufs Spielfeld. TSV-Trainer Ulli Kriebel macht denn auch deutlich, dass die zwei Punkte gegen die HSG Handball Lemgo - am Spieltag der VM-Vermögensmanufaktur - erwartet werden: "Natürlich nehmen wir die Favoritenrolle an und wollen doppelt punkten." Gleichwohl dürfe man keinen Gegner in der 3. Liga auf die leichte Schulter nehmen: "Auch Lemgo hat in dieser Saison schon so manche scheinbar überlegene Mannschaft geärgert." Die Spiele in Longerich und Leichlingen wurden zum Beispiel nur knapp verloren. Und schließlich kämpfen die Ostwestfalen gegen den Abstieg. Derzeit sind sie vier Punkte von einem Nichtabstiegsplatz entfernt.
Die Partie des 22. Spieltages wird an diesem Samstag, 3. März, um 19 Uhr von den Schiedsrichterinnen Katharina Heinz und Sonja Lenhardt vom Handballverband Württemberg angepfiffen. Tickets gibt es im Vorverkauf im Tabakshop Kölner Straße / Ecke Nettergasse und online. Die Abendkassen öffnen um 18 Uhr. Wer das Spiel nicht in der Halle verfolgen kann, hat per Livestream die Möglichkeit: Sportstadt.tv und Sportdeutschland übertragen wieder.
Die Gäste aus Lemgo wollen die 24:39-Niederlage aus dem Hinspiel vergessen lassen. "Das wird ein schweres Spiel in Dormagen", sagt Youngsters-Trainer Matthias Struck. Doch die Punkte wolle man keinesfalls kampflos am Rhein lassen. Der leichte Optimismus hat auch mit der Rückkehr von Spielern zu tun, die in den letzten Wochen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. So kann Struck wieder auf Rechtsaußen Lukas Zerbe und Rückraumspieler Philipp Harnacke zurückgreifen. Die Beiden fehlten den Ostwestfalen in den letzten Begegnungen, die in Ferndorf (14:30) und daheim gegen Krefeld (15:31) sehr hoch verloren wurden.
Janis Boieck wird am Samstag wohl kaum zum Kader gehören - die schwere Erkältung meldete sich zurück. Aus gleichem Grund ist der Einsatz von Lars Jagieniak fraglich. Sebastian Linnemannstoens ist hingegen wieder fit. Eloy Morante Maldonado wird bald wieder spielen können, aber kaum schon gegen Lemgo. Ob ein Spieler aus der A-Jugend zum Team stößt, lässt Kriebel noch offen. Das hängt letztlich auch ab vom Spiel des Jugend-Bundesligisten gegen TuSEM Essen, das um 14 Uhr im Sportcenter angepfiffen wird.
Er ist kein Unbekannter in der Handballszene: Heider Thomas wechselt zur neuen Saison von den HC Rhein Vikings aus der 2. Bundesliga zum TSV Bayer Dormagen und macht deutlich: "Meine Ziele und die von Dormagen passen zusammen. Ich will natürlich gerne wieder rauf in die 2. Liga", sagt der 2,02 Meter lange und 109 kg schwere Rückraumspieler, der sich darauf freut, beim TSV in der Abwehr und auch im Angriff zu spielen. "Ich hoffe, dass ich so den Spaßfaktor wieder mehr entdecken kann und habe mit Ulli Kriebel auch über seine Vorstellungen vom Tempohandball gesprochen."
Thomas wurde am 8. Januar 1989 in Dülken geboren. Als Neunjähriger begann er mit dem Handballspielen, sein größter Erfolg in Jugendjahren war die westdeutsche Vizemeisterschaft mit der B-Jugend. Über die Stationen Bayer Uerdingen - wo er mit Torwart Sven Bartmann zusammenspielte - und TuS Ferndorf kam er zu den Rhein Vikings. Beim TSV hat der 29-Jährige für zunächst ein Jahr unterschrieben. Hintergrund ist die berufliche Situation: Heider Thomas, der an der Juristischen Fakultät der Heinrich-Heine Universität seine Promotionsarbeit geschrieben hat und auf den mündlichen Prüfungstermin wartet, ist als Rechtsrefendar in Düsseldorf tätig. Er würde anschließend gerne als Richter arbeiten und kann derzeit noch nicht beurteilen, wie dann die zeitliche Beanspruchung aussieht. Er kann sich aber gut vorstellen, über das eine Jahr hinaus das TSV-Trikot mit der Nummer 10 zu tragen. Die Namensverwechslung macht ihm übrigens nicht mehr zu schaffen, "es passiert einfach zu oft." Seine Eltern gaben ihm den Vornamen Heider, was viele eher überrascht. Wenn er denn mit Thomas Heider angesprochen wird, reagiert er kaum noch: "Ich glaube, das wäre falsche Eitelkeit."
"Der Transfer zeigt, dass unsere neue Struktur mit dem sportlichen Kompetenzteam funktioniert", betont Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. "Aus meiner Sicht ist Heider Thomas ein Führungsspieler", bewertet Walter Haase. Joachim Kurth, ebenfalls Mitglied des Kompetenzteams: "Heider bringt die Erfahrung mit, die die Mannschaft braucht."
Im Leichlinger Ostermann-Forum riss am Freitag Abend die Serie: Der von vielen Fans unterstützte TSV Bayer Dormagen verlor erstmals seit Mitte Oktober 2017. Durch den 38:36-Erfolg rückte der Leichlinger TV bis auf einen (Minus-)Punkt an den TSV heran und liegt auch beim direkten Vergleich vorne, da der TSV das Hinspiel "nur" mit 25:24 gewann. Selbstbewusst betonte Trainer Ulli Kriebel aber nach den torreichen 60 Minuten: "Platz 2 in der 3. Liga West liegt weiter in unseren eigenen Händen." Nächster Gegner im TSV Bayer Sportcenter ist die Bundesliga-Reserve des TBV Lemgo am kommenden Samstag, 3. März, ab 19 Uhr.
Die 524 Zuschauer erlebten ein ungewöhnliches Spiel: Hatte der TSV in der Vorwoche 23:21 gegen Minden gewonnen, so brauchte die Mannschaft in Leichlingen nur 30 Minuten für die 23 Treffer. 23:19 lagen die Gäste zur Pause vorne, weil vor allem KC Brüren, Lukas Stutzke und Tim Wieling genau zielten und Matthias Broy zwei Siebenmeter parierte. In die Kabine konnten die Dormagener Spieler mit einem speziellen Erfolgserlebnis gehen, da unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff Jan Hüfken nach einer gelungenen Zusammenarbeit mit Stutzke traf. Doch der Schwung blieb dann wohl im Umkleideraum: Als Alexander Kübler den ersten TSV-Treffer nach dem Seitenwechsel in der 36. Minute erzielte, war es der Ausgleich zum 24:24. Denn der LTV hatte die Partie dank der verbesserten Verteidigung mit fünf Treffern in Folge gedreht.
"Danach haben wir nicht mehr richtig an uns geglaubt", sagte Ulli Kriebel später. So klappte die Kooperation zwischen Abwehr und Torwart nur bedingt, Leichlingen kam zu vielen leichten Toren. Vorne stimmte die Präzision bei den Abschlüssen nicht mehr wie in der ersten Hälfte. Hinzu kam, dass LTV-Schlussmann Mathis Stecken, der in der ersten Hälfte nichts zu fassen bekam, nach seiner Wiedereinwechslung über sich hinauswuchs. Leichlingens Trainer und Manager Frank Lorenzet sah auch in der Taktik, mit Mike Schulz "einen Indianer gegen Stutzke" zu stellen, einen Grund der Wende. Zweimal noch glich der TSV aus, danach gaben die Gastgeber die Führung nicht mehr ab und bauten sie bis zur 48. Minute bis auf 32:27 aus. Da erwachte allerdings wieder der Dormagener Kampfeswille. Jeweils zwei Tore von Ian Hüter und Tim Wieling sorgten für neue Spannung als die "Blütenstädter" nur noch mit 32:31 führten. Jetzt wäre es möglich gewesen, die andere Rheinseite doch noch mit etwas Zählbarem zu verlassen. Doch um den "historischen Abend für den LTV" (Lorenzet) zu verhindern, hätte der TSV auch drei glasklare Chancen verwerten müssen.
Eine Bemerkung am Rande: Leichlingens Torschützenkönig David Kreckler sollte eigentlich ein sportliches Vorbild sein. Doch auf der Bank sitzend blamierte er sich mit seinem unsportlichen Ausruf ("Steh auf du Mädchen") nach einem rüden Foul an Ian Hüter. Die Unsportlichkeit wurde von den Schiedsrichtern zu Recht mit der gelben Karte gerügt.
Und ein Hinweis: Tickets für das Spiel in Ferndorf (10. März) sind ab 26. Februar zu den Öffnungszeiten in der Handball-Geschäftsstelle des TSV Bayer Dormagen am Höhenberg zu erhalten.
Leichlinger TV - TSV Bayer Dormagen 38:36 (19:23)
Leichlingen: Stecken (13 Paraden) , Mundhenk (14.-30., 4 P.); Rachow (4), Munkel (6), Lange, Hansen (7), Novickis (5), Feuchtmann Perez, Bouali (2), M. Schulz (3), Hertlein, Menzlaff (2), L. Schulz (1), Kreckler (8/5).
Dormagen: Broy (10 Paraden), Boieck (31.-41., 1 P.); Carvalhais, Linnemannstoens (n.e.), Eggert (1), I. Hüter (5), Kübler (1), P. Hüter, Brüren (8/2), Jagieniak, Stutzke (10), Hüfken (3), Spinner (n.e.), Wieling (8/1).
Schiedsrichter: Bargmann / Stein.
Zuschauer: 524.
Zeitstrafen: 10:12 Minuten.
Siebenmeter: 5/7:3/4 (Broy hält gegen M. Schulz und Kreckler - Brüren scheitert an Stecken).
Spielfilm: 1:3 (4.), 5:4 (8.), 6:8 (11.), 8:11 (14.), 12:13, 14:17 (22.), 17:20, 19:21 (29.), 19:23 - 24:23 (36.), 28:26 (40.), 32:27 (48.), 32:31 (52.), 34:31 (54.), 35:33 (55.), 37:33, 37:36 (60.), 38:36.