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Wie schon beim 40:35 im Hinspiel in Dormagen war die SG BBM Bietigheim auch im Rückspiel für den TSV Bayer zu abgezockt. Der Tabellenzweite gewann diesmal vor eigener Kulisse mit 36:30 und untermauerte damit deutlich seine Aufstiegsambitionen.
Dabei spielte der SG in die Karten, dass die Wiesel aus dem Rheinland in der ersten Halbzeit zu viele Chancen ungenutzt ließen und sich darüber hinaus zu viele technische Fehler im Angriffsspiel leisteten.
Nachdem die Gastgeber gut in die Partie fanden und durch Routinier Chris Schäfer mit 5:2 in Führung (10. Minute) gingen, bot sich anschließend Jan Reimer die Chance vom Siebenmeterpunkt zu verkürzen.
Nachdem der Rechtsaußen den ersten Strafwurf beim Stand von 0:1 über das Tor setzte, scheiterte er diesmal an SG-Torhüter Mohamed Aly. Der ägyptische Nationaltorhüter, der erst wenige Tage zuvor vom spanischen Erstligisten BM Logrono an die Enz wechselte, sollte noch einen weiteren Strafwurf von Peter Strosack (16.) parieren.
So machten drei vergebene Strafwürfe bei einem Halbzeitstand von 10:16 die Aufgabe in der zweiten Halbzeit sicher nicht einfacher. Hinzu kamen acht technische Fehler, während sich die SG nur deren drei leistete.
Hinzu kam, dass Sören Steinhaus früh über Magenkrämpfe klagte und so nur wenig Einsatzzeiten bekam und so kein Faktor für das TSV-Spiel werden konnte. Zumindest stand die Defensive der Wiesel ordentlich, hinzu eine erneut gute Leistung von Christian Simonsen im Tor, der bis zur Pause auf acht Paraden kam.
Nach dem Wechsel versuchten die Dormagener alles, um noch einmal ins Spiel zurückzukommen. Mit großem Kampf kam das Team bis zur 40. Minute beim 17:19 bis auf zwei Tore heran, doch zwei schnelle Tore in Folge von Jonathan Fischer erstickten das aufkommende Feuer erst einmal wieder im Keim.
In der Folge fighteten die Wiesel aufopferungsvoll, doch die Bürde aus der ersten Hälfte wog zu schwer, sodass die zweite Halbzeit zwar ein 20:20-Remis brachte, aber der klare Erfolg der SG BBM nicht mehr ernsthaft in Gefahr geriet.
„Es ist sehr schade, dass wir von Anfang an nicht an uns geglaubt und zu ängstlich agiert haben. Hätten wir die Moral und die Überzeugung der zweiten Halbzeit auch schon vor der Pause gezeigt, wäre vielleicht etwas drin gewesen. Aber so müssen wir der SG zum verdienten Sieg gratulieren“, fasste TSV-Trainer Matthias Flohr die Partie zusammen.
Die Spielstatistik:
SG BBM Bietigheim – TSV Bayer Dormagen 36:30 (16:10)
SG BBM: Baranasic (n.e.), Genz, Aly; Vlahovic (3), Öhler (2), Wolf (5), Schäfer (7/5), de la Pena (4), Wiederstein (2), Velz (5), Barthe (2), Hejny (2), Bader, Pfeifer (1), Fischer (3); Trainer: Iker Romero.
TSV: Oberosler, Simonsen; Senden (6), Boehnert, Rehfus (2), I. Hüter (4), Reimer, Böckenholt (3), Schroven (6/4), Strosack (2), P. Hüter (1), Träger, Schmidt (2), Pauli, Steinhaus (1), Sondermann (3); Trainer: Matthias Flohr.
SR: L. Bärmann/N. Bärmann (Graben-Neudorf). – Z: 1.705. – Zeitstrafen: 6:12 Minuten (Barthe/zweimal, Vlahovic – Schmidt/zweimal, Senden, I. Hüter, P. Hüter, Sondermann). – Siebenmeter: 5/5:9/5 (Reimer über das Tor/3., Aly hält gegen Reimer/10. und Strosack/16., Schroven an den Pfosten/51.). – Spielverlauf: 2:0 (4.), 5:2 (10.), 6:4 (13.), 9:4 (16.), 13:7 (22.), 16:9 (29.), 16:10 (30.) – 16:12 (32.), 18:12 (34.), 18:16 (39.), 19:17 (40.), 21:17 (41.), 24:19 (45.), 30:24 (52.), 34:30 (59.), 36:30 (60./EN).
Noch „elf Endspiele“ sieht Iker Romero, Trainer der SG BBM Bietigheim, in der 2. Handball-Bundesliga auf sein Team zukommen. Doch was für den derzeitigen Tabellenzweiten im Kampf um den Aufstieg in die Liquimoly Handball-Bundesliga gilt, gilt auch für den kommenden Gegner vom TSV Bayer Dormagen im Kampf um den Klassenerhalt.
Am vergangenen Wochenende konnten die SG von der Enz kein Kapital aus der überraschenden Niederlage des direkten Konkurrenten um Platz zwei, den ASV Hamm-Westfalen, schlagen.
Denn genau wie die Westfalen, die daheim dem HSC Coburg unterlagen, verloren auch die Bietigheimer beim VfL Bad Schwartau überraschend. So blieb es beim knappen Vorsprung von einem Punkt für die SG, die jetzt gegen Dormagen in eigener Arena naturgemäß zurück in die Erfolgsspur wollen.
Die Dormagener hingegen konnten ihren schlechten Start ins Handballjahr 2024 mit zwei Auftaktniederlagen nun zuletzt mit zwei Siegen eindrucksvoll korrigieren. Sowohl in Aue als auch gegen Dessau zeigte die Formkurve des Teams von Matthias Flohr nach oben und bestätigte die intakte Moral der Wiesel.
Heimspiele gegen Dormagen gehören im Übrigen nicht zu den Lieblingsaufgaben der Truppe vom Viadukt. In den bisherigen acht Heimspielen, sprang erst ein magerer Sieg heraus - und der datiert aus dem Februar 2012. Die letzten vier Heimspiele gingen allesamt verloren, so auch in der Vorsaison, als der TSV Bayer mit 29:28 die Oberhand behielt.
Ein Ergebnis, gegen das man aus Dormagener Sicht sicherlich auch diesmal nichts einzuwenden hätte, doch die Favoritenrolle liegt in dieser Saison noch deutlicher beim Aufstiegsaspiranten Bietigheim, der auch im Hinspiel beim 40:35 seiner Ambitionen gerecht wurde.
„Die SG BBM ist derzeit vielleicht mit Potsdam die beste Mannschaft in der Liga. Sie sind sehr stabil in dieser Spielzeit, sodass es gerade in Bietigheim eine große Herausforderung für uns ist“, sieht „Matti“ Flohr sein Team zwar in der Außenseiterrolle, aber dennoch nicht chancenlos: „Diese Liga ist verrückt. Man verliert Spiele, gegen Gegner, gegen die man vermeintlich gewinnen muss. Aber andersherum kann man auch gegen oder beim Favoriten gewinnen. Letztes Jahr haben wir auch in Bietigheim gewonnen, also warum nicht auch diesmal mit dem Rückenwind von zwei Siegen. Wir haben nicht viel zu verlieren. Aber wenn die Chance auf mehr da ist, dann müssen wir zupacken.“
Die Zweitligabilanz TSV – SG BBM:
Heim: 10 Spiele – 7 Siege, 0 Unentschieden, 3 Niederlagen.
Auswärts: 8 Spiele – 5 Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage.
Gesamt: 18 Spiele – 12 Siege, 2 Unentschieden, 4 Niederlagen.
Letzte Saison: 32:34 (H) – 29:28 (A).
Hinspiel: 35:40.
Anwurf: Fr., 08.03.2024, 19.30 Uhr, EgeTrans Arena, Bietigheim.
SR: Leon Bärmann/Nico Bärmann (Graben-Neudorf).
TV: Der Streamingdienst Dyn überträgt per livestream:
Dyn - SG BBM Bietigheim - TSV Bayer Dormagen
Der TSV Bayer Dormagen kann auch in der kommenden auf die Dienste von Finn Schroven bauen. Der 20-Jährige, der im Sommer auf Leihbasis vom VfL Gummersbach kam, hat seinen Vertrag bei den Oberbergern aufgelöst und sich nun fest an den TSV bis zum 30. Juni 2025 gebunden.
Der 20 Jahre alte Halbrechte hat in dieser Saison bisher in 23 Spielen 59 Tore (2 Siebenmeter) erzielt und ist mit 73 Assists der erfolgreichste Vorlagengeber bei den Wieseln.
„Ich fühle mich in Dormagen sowohl in der Mannschaft als auch im Umfeld sehr wohl und freue mich auf ein weiteres Jahr beim TSV. Ich konnte hier bisher sehr viel Spielpraxis sammeln und möchte auch in der kommenden Saison weitere Schritte nach vorne in meiner Entwicklung machen. Ich hatte gute Gespräche mit dem neuen Trainer Julian Bauer und so ergibt es für mich Sinn, den Vertrag zu verlängern“, so der 1,87 Meter große Linkshänder.
„Finn hat sich in dieser Saison zu einer festen Größe in unserem Team entwickelt. Wir sind sehr froh, auch in der nächsten Saison mit ihm planen zu können“, freut sich TSV-Handball-Geschäftsführer Björn Barthel über den Verbleib des Linkshänders.
Der Kader des TSV Bayer Dormagen für die kommende Saison 2024/2025 nimmt weiter Konturen an.
Nach Moritz Köster vom VfL Gummersbach schließt sich mit Luca Krist ein weiterer, hoffnungsvoller Rückraumspieler den Wieseln an.
Krist, der am 16. März seinen 19. Geburtstag feiern wird, kommt vom SC Magdeburg an den Höhenberg. Der in Herzberg am Harz geborene und in Thüringen aufgewachsene Spielmacher hat seit der C-Jugend beim SC Magdeburg alle Jahrgänge durchlaufen und kommt derzeit in der Bundesliga-A-Jugend sowie bei den SCM-YoungsterS in der 3. Liga Staffel Nordost zum Einsatz.
„Nach der langen Zeit in Magdeburg möchte ich etwas Neues erleben und mich in Dormagen weiterentwickeln und den nächsten Schritt auf dem Weg zum Profi machen“, so der 1,92 Meter große Krist.
Dass er in Dormagen ab Sommer auf seinen derzeitigen A-Jugendtrainer Julian Bauer trifft, war für Krist ein weiteres Kriterium für den Wechsel: „Er war bisher mein wichtigster Trainer und hat mich individuell, taktisch und mental extrem gefördert. Er ist ein super Trainer und ich freue mich, dass wir weiterhin zusammenarbeiten.“
„Dass wir mit Luca eines der größten Talente aus dem Jahrgang 2005 für uns begeistern konnten, freut uns sehr“, sagt Björn Barthel, TSV-Handball-Geschäftsführer.
Nicht mehr im TSV-Trikot wird ab der kommenden Saison Lucas Rehfus zu sehen sein. Der Rückraumlinke wird die Wiesel verlassen und eine Herausforderung im Ausland annehmen.
„Das Angebot kam kurzfristig auf mich zu und da es eine große Möglichkeit ist, mich sportlich und menschlich weiterzuentwickeln, habe ich nicht lange gezögert und mich zu diesem Wechsel entschlossen“, freut sich der 21-Jährige auf seine neue Umgebung ab dem Sommer.
„Wir danken Lucas von Herzen für seinen langjährigen Einsatz und können nachvollziehen, dass er diese Chance ergreift, und wünschen ihm nur das Allerbeste bei seinem neuen Club“, sagt Björn Barthel.
Es ist geglückt: Wie schon in der Hinrunde hat der TSV Bayer Dormagen nach einem Sieg gegen den EHV Aue einen weiteren Erfolg gegen den Dessau-Rosslauer HV folgen lassen.
Mit dem zweiten Sieg in Folge verbesserten die Wiesel ihre Rückrunden-Bilanz auf 6:6-Punkte und rangieren in der Tabelle mit nunmehr 17:29-Punkten auf Rang 14 und bauten so ihren Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang auf fünf Punkte aus.
Im Duell gegen die bis dato punktegleichen Biber aus Dessau erwischten die Dormagener einen Start nach Maß. Als Yannick Danneberg nach neun Minuten und zwölf Sekunden der erste Treffer der Gäste glückte, lag der TSV Bayer bereits mit 5:0 in Führung.
Bei diesem Blitzstart war die Stimmung bei den 1.634 Zuschauern, der zweitbesten Kulisse der laufenden Saison, von Beginn an prächtig. Und auch in der Folge lief es weiterhin wie am Schnürchen bei den Hausherren.
Beim 10:3 (18. Minute) führte der TSV sogar einmal mit sieben Treffern, ehe die Dessauer, die nach langer Busfahrt mit etwas Verspätung in Dormagen eingetroffen waren, so langsam auf Betriebstemperatur kamen.
Beim 12:8 hatten sich die Gäste bis auf vier Tore herangearbeitet, aber Felix Böckenholt, der gemeinsam mit Luis Pauli den verletzten Joshua Reuland auf Linksaußen bestens vertrat, und Torhüter Christian Simonsen mit einem Treffer in den verwaisten Dessauer Kasten sorgten schließlich für eine deutliche 14:8-Halbzeitführung des TSV.
„Es war eine tollte Stimmung heute. Es war ein Feuerwerk, welches wir in der ersten Halbzeit abgebrannt haben. Dass das dann nicht bis zum Ende so weiter gehen kann, ist normal. Dazu ist Dessau zu gut“, meinte TSV-Trainer Matthias Flohr.
Die legte zunächst auch nach dem Wechsel mit zwei schnellen Treffern zum 16:8 nach und lag auch nach 44. Minuten beim 18:12 scheinbar ungefährdet auf der Siegerstraße.
„Wir haben es geschafft Vincent Sohmann und Timo Löser, zwei der Topspieler dieser Liga zu kontrollieren. Dessau war dann gezwungen auf eine andere Formation zu setzen, die uns dann deutlich mehr Probleme bereit hat. Dessau war dann eine Viertelstunde der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft“, sagte Flohr.
Und in der Tat, die Gäste aus Sachsen-Anhalt bewiesen Moral und kämpften sich mit der Unterstützung ihrer lautstarken mitgereisten Fans bis auf zwei Tore heran. So stand es aus Sicht der Dormagener nur noch 23:21 (56.), als das Spiel auf die Zielgerade einbog.
Doch Luis Pauli mit seinem zweiten Treffer zum 24:21 sowie Christian Simonsen mit einer weiteren tollen Parade nach einem Wurf von Alexander Mitrovic beruhigten zunächst die Nerven der Dormagener Fans. Als dann Sören Steinhaus mit seinem sechsten Treffer zum 25:21 traf, war die Vorentscheidung gefallen.
„Ich bin etwas enttäuscht. Nicht über die Niederlage, das kann bei einem Mitkonkurrenten auswärts immer passieren. Aber die Art und Weise, wie wir die erste Halbzeit bestritten haben, hat mir nicht gefallen. Da haben wir den nötigen Biss vermissen lassen und auch vorne haben wir eine schlechte Wurfauswahl getroffen. Nach dem Wechsel ab der 40. Minute haben wir vieles besser gemacht, aber Dormagen macht es dann clever und hat uns nicht näher herangelassen“, analysierte DRHV-Trainer Uwe Jungandreas.
Sein Pendant Flohr freute sich nicht nur über den ersten Heimsieg des Jahres 2024, sondern auch über die Gesamtleistung seiner Mannschaft: „Am Ende haben wir es dann clever gemacht und verdient gewonnen. Da haben wir noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht.“
Die Spielstatistik:
TSV Bayer Dormagen – Dessau-Rosslauer HV 26:23 (14:8)
TSV: Oberosler (bei einem 7m, 0 Paraden), Simonsen (13 Paraden, 1 Tor); Senden (3), Boehnert, Rehfus, I. Hüter (2), Reimer (4/1), Böckenholt (3), Schroven (2), Strosack, P. Hüter (1), Träger, J. Schmidt (2), Pauli (2), Steinhaus (6), Sondermann; Trainer: Matthias Flohr.
DRHV: Patzwaldt (9 Paraden), Ambrosius (2 P); Bones, Löser (2), Hrstka, C. Haake (4), Sohmann (4/2), Mitrovic (2), Baumgart, Misovych, F. Haake (4), O. Emanuel, Danneberg (3), Hertzfeld (2), Pust (1), Leu (1); Trainer: Uwe Jungandreas.
SR: Janz/Sug (Köln). – Z: 1.634. – Zeitstrafen: 4:8 Minuten (P. Hüter, Sondermann – Hrstka, C. Haake, Danneberg, Leu). – Siebenmeter: 2/1:3/2 (Reimer scheitert an Patzwaldt/41. – Simonsen hält gegen Sohmann/48.). – Spielverlauf: 5:0 (9.), 5:1 (10.), 7:3 (11.), 10:3 18.), 12:8 (28.), 14:8 (30.) – 16:8 (32.), 18:12 (44.), 18:15 (46.), 20:16 (51.), 23:21 (56.l), 25:21 (58.), 26:23 (60./EN).
Nach dem ersten Sieg im Jahr 2024 am vergangenen Sonntag beim EHV Aue möchte der TSV Bayer Dormagen in der 2. Handball-Bundesliga am liebsten direkt nachlegen. Direkt zum Auftakt des Monats März ergibt sich für die Wiesel dazu in eigener Halle (Anwurf: 19 Uhr) gegen den Dessau-Rosslauer HV die Gelegenheit.
Doch ein ähnlich klarer Erfolg wie in der Woche beim 33:24 in Aue ist am Freitag nicht nur mit Blick auf das Hinspiel wenig realistisch. Da holten sich die Wiesel bei den Bibern mit einem nach der Schlusssirene verwandelten Siebenmeter von Jan Reimer mit 35:34 hauchdünn den ersten Auswärtssieg der Saison.
Der zweite Blick gilt dann der Tabelle, in der beiden Teams punktgleich auf den Rängen 14 und 15 rangieren. Der TSV Bayer hat derzeit aufgrund eines sechs Tore besseren Torverhältnisses die Nase leicht vorn.
Somit stehen die Vorzeichen auf ein enges Match, bei dem sich im Vorfeld kein Favorit ausmachen lässt. Nach eher durchwachsener Hinrunde mit einigen knappen und unglücklichen Niederlagen hat sich der Vorjahrsdritte aus Sachsen-Anhalt zuletzt offenbar wieder stabilisiert und beide Heimspiele nach der EM-Pause klar für sich entschieden.
„Dessau kommt immer besser ins Rollen. Das Tempospiel ist zwar noch nicht wieder auf dem hohen Niveau des Vorjahres, aber es geht wieder in die richtige Richtung“, lobt TSV-Trainer Matthias Flohr den Gegner.
Mitverantwortlich für den Aufschwung des Teams von Trainer Uwe Jungandreas, der nach der Vorsaison verdientermaßen zum „Trainer des Jahres in der 2. Bundesliga“ gewählt wurde, sind laut Flohr unter anderem die Formsteigerungen der Leistungsträger Timo Löser und Vincent Sohmann auf Halblinks bzw. in der Mitte.
„Wir müssen zur Attacke blasen, Wenn wir zu verhalten spielen, nehmen wir uns unsere eigene Stärke weg“, hat auch Jungandreas, dessen Team erst zweimal in der Fremde gewinnen konnte, die eigene Offensive im Blick
Besonders gefordert ist da dann die Abwehr der Wiesel, die sich in Aue in guter Form präsentierte und sich dort auf auch auf einen in aufsteigender Form befindlichen Christian Simonsen im Tor verlassen konnte.
Doch auch in der Offensive zeigte die Formkurve nach oben. Neben der Rückkehr von Lucas Rehfus und Florian Boehnert war das Comeback von Spielmacher Ian Hüter einer der entscheidenden Faktoren für ein verbessertes Angriffsspiel. Hinzu kam in Aue die Treffsicherheit von Sören Steinhaus und Jan Reimer.
In der bisherigen Spielzeit konnte der TSV Bayer lediglich einmal nach einem Sieg einen weiteren folgen lassen. Das waren in der Hinserie die Spiele gegen Aue und Dessau. „Matti“ Flohr & Co. hätten sicher nichts dagegen, wenn man diese „Serie“ wiederholen könnte…
Die Zweitligabilanz TSV – DRHV:
Heim: 4 Spiele – 1 Sieg, 0 Unentschieden, 3 Niederlagen.
Auswärts: 5 Spiele – 3 Siege, 0 Unentschieden, 2 Niederlagen.
Gesamt: 9 Spiele – 4 Siege, 0 Unentschieden, 5 Niederlagen.
Letzte Saison: 25:28 (H) - 30:35 (A).
Hinspiel: 35:34.
Anwurf: Fr., 01.03.2023, 19.00 Uhr, TSV Bayer Sportcenter, Dormagen.
SR: Sophie Janz/Rosana Sug (Köln).
TV: Der Streamingdienst Dyn überträgt per livestream:
Dyn - TSV Bayer Dormagen - Dessau-Rosslauer HV 06
Das südwestliche Sachsen war an diesem Wochenende aus Sicht der Bayer-Handballvereine ein gutes Pflaster.
Nach dem die Leverkusenerinnen ihr Bundesligaspiel in Zwickau am Samstag beim 35:26 deutlich mit neun Toren für sich entscheiden konnten, hat das Dormagener Zweitligateam am Sonntag im Erzgebirge erfolgreich nachgezogen.
Die Wiesel, die in Zwickau zwischenübernachtet hatten, setzten sich mit 33:24 (18:15) in Aue beim Tabellenschlusslicht EHV ebenfalls mit neun Toren durch und feierten so ihren dritten und bisher höchsten Auswärtssieg der Saison.
„Das war ein unglaublich wichtiger Auswärtssieg im Kampf gegen den Abstieg. Wir haben heute eine große Moral bewiesen, denn im Hexenkessel von Aue ist es immer unheimlich schwer. Ich bin stolz auf die Mannschaft. So nehmen wir heute zwei Punkte mit nach Hause, auf die wir aufbauen können“, freute sich TSV-Kapitän Patrick Hüter über die geschlossene Mannschaftsleistung.
Zu Beginn der Partie konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Nachdem Jan Reimer sein Team nach neun Minuten per Gegenstoß zum 4:5 erstmals in Führung gebracht hatte, waren es plötzlich die Gastgeber, die mit drei Toren in Folge plötzlich mit zwei Treffern vorne lagen.
Doch das war nur eine Momentaufnahme. Bis zum 15:15 rund anderthalb Minuten vor dem Halbzeitpfiff blieb die Partie eng, ehe den Gästen noch drei schnelle Treffer gelangen und sie so eine 18:15-Führung mit in die Kabine nahmen.
Nach dem Wechsel gelang es den Dormagenern, gestützt auf einen immer besser ins Spiel kommenden Christian Simonsen, sich einen immer größer werdenden Abstand zu erspielen.
Wie schon im Hinspiel war der TSV-Torhüter einer der Garanten für den souveränen Auswärtssieg und kam am Ende auf zwölf Paraden, was einer Quote von 40 Prozent gehaltener Bälle entsprach. Das I-Tüpfelchen auf Simonsens Leistung war sicherlich nach einer Parade gegen Aues Izumuto sein anschließender Treffer ins verwaiste EHV-Tor zum 16:22 (39. Minute).
Als es in der Folge noch einmal ein kurzes Aufbäumen des EHV gab und die Gastgeber bis auf 19:23 (42.) verkürzten, nahm TSV-Trainer Matthias Flohr eine Auszeit, beruhigte sein Team und drehte offensichtlich an den richtigen Stellschrauben. Schnell fanden die Wiesel, bei denen Jan Reimer nicht nur wegen seiner acht Treffer überzeugte, wieder in die Spur und bauten ihren Vorsprung Stück für Stück aus und brachten am Ende souverän die zwei Punkte unter Dach und Fach.
„Ich bin sehr stolz auf die Truppe, die mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung die Auer Festung geknackt hat. Das Team hat immer Ruhe ausgestrahlt und ist jederzeit positiv geblieben. Ein Sonderlob möchte ich Jan Reimer aussprechen, der lange nicht mehr von Beginn an gespielt hat und sofort voll da war“, sagte ein zufriedener „Matti“ Flohr: „Die Mannschaft hat weiterhin jede Unterstützung verdient. Wir müssen weiterkämpfen, Handball spielen und weiter punkten.“
Die Spielstatistik
EHV Aue – TSV Bayer Dormagen 24:33 (15:18)
EHV: Bochmann (1 Parade), Petursson (5 P); Hoffmann, Izumoto (1), Pereira (2), Sajenev (5), Slachta, Mubenzem (1), Jerebie, Levak, Paraschiv (8/2), Lange, Lopp, Gansau, Blecha (2), Vignjevic (5); Trainer: Stephan Just.
TSV: Oberosler (1 Parade), Simonsen (12 Paraden, 1 Tor); Senden (1), Boehnert, Rehfus (3), I. Hüter (3), Reimer (8), Böckenholt (2), Schroven (4), Strosack, P. Hüter, Träger, Schmidt (2), Pauli, Steinhaus (6), Sondermann (4); Trainer: Matthias Flohr.
SR: Hellbusch/Jansen (Trebur). – Z: 1.697. – Zeitstrafen: 10:12 Minuten (Vignjevic/zweimal, Sajenev, Jerebie, Paraschiv – P. Hüter/zweimal, Steinhaus/zweimal, Senden, Böckenholt). – Siebenmeter: 4/2:1/0 (Simonsen hält gegen Pereira/4., Pereira an den Pfosten/31. – Reimer an die Latte/22.). – Spielverlauf: 2:2 (5.), 5:5 (9.), 7:5 (13.), 7:7 (14.), 8:9 (16.), 11:11 (19.), 11:13 (24.), 13:13 826.), 15:15 (29.), 15:18 (30.) – 16:19 (35.), 16:22 (39.), 19:23 (42.), 19:26 (47.), 20:28 (49.), 22:31 (54.), 24:33 (60./EN).
Für den TSV Bayer Dormagen steht am 22. Spieltag mit dem Auswärtsspiel beim EHV Aue die zweitweiteste Reise der Saison auf dem Programm. Bereits am Samstag machen sich die Wiesel deshalb auf den Weg ins rund 530 Kilometer entfernte Erzgebirge und legen in Zwickau eine Zwischenübernachtung ein, ehe dann am Sonntag um 17 Uhr die Partie vom Schiedsrichtergespann Lucas Hellbusch und Darnel Jansen in der Erzgebirgshalle von Lößnitz angepfiffen wird.
Vor der Reise gen Osten stand auf Dormagener Seite noch ein Fragezeichen hinter Ian Hüter. Der TSV-Spielmacher hat zwar seine muskulären Probleme, die zuletzt einen Einsatz in Vinnhorst und gegen Coburg verhindert hatten, überwunden, doch krankheitsbedingt war in den letzten Tagen kein Training möglich.
Sicher nicht mit an Bord ist Joshua Reuland, der sich im Heimspiel gegen Coburg bei einem unglücklichen Zusammenprall einen Innenbandriss im rechten Knie zugezogen hatte und den Wieseln in den kommenden acht Wochen nicht zur Verfügung stehen wird.
Reuland, der im Hinspiel beim 26:17-Heimsieg mit neun Treffern der überragende Torschütze war, auf Linksaußen zu ersetzen, obliegt nun den Youngstern Luis Pauli (19) und Felix Böckenholt (18). Beide haben in dieser Saison schon beweisen, dass sie dazu in der Lage sind. Wieder mit von der Partie beim Tabellenletzten sind im Gegensatz zum Coburg-Spiel Lucas Rehfus und Florian Boehnert.
Mit Aue wartet nach dem Jahresauftakt in Vinnhorst der andere Aufsteiger auf den TSV Bayer. Der Zweitliga-Dino, kein Verein hat mit Ausnahme des TV Emsdetten und des TV Hüttenberg mehr Zweitligajahre vorzuweisen als der EHV, hat nur schwer in die Saison gefunden.
Nach nur einem Sieg aus den ersten zehn Partien trennte man sich von Aufstiegstrainer Stephan Just und ersetzte ihn durch den Isländer Olafur Stefansson. Unter dem ehemaligen Weltklassespieler holte der EHV bisher drei Siege, darunter in den vergangenen beiden Heimspielen gegen Nordhorn (34:31) und Ludwigshafen (37:33). Zuletzt zeigte man sich allerdings in Lübeck bei der 22:32-Niederlage wieder etwas von der Rolle.
So ist der EHV ein wenig schwer einzuschätzen, doch in Erzgebirgshalle hängen die Trauben für die Gäste traditionell hoch. „Die letzten beiden Partien zeigen ein wenig die zwei Gesichter des EHV. Doch die Auer haben gute explosive 1:1-Spieler mit individuellen Stärken und stellen ihre Gegner sowohl mit einer 6:0- als auch mit einer 5:1-Abwehr vor schwere Aufgaben, die wir lösen wollen“, blickt TSV-Trainer Matthias Flohr voraus auf den Sonntag.
Die Zweitligabilanz TSV – EHV:
Heim: 14 Spiele – 11 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage.
Auswärts: 13 Spiele – 5 Siege, 2 Unentschieden, 6 Niederlagen.
Gesamt: 27 Spiele – 17 Siege, 3 Unentschieden, 7 Niederlagen.
Hinspiel: 26:17.
Anwurf: So., 25.02.2024, 17.00 Uhr, Erzgebirgshalle Lößnitz.
SR: Lucas Hellbusch/Darnel Jansen (Trebur/Trebur).
TV: Der Streamingdienst Dyn überträgt per livestream:
Dyn - EHV Aue - TSV Bayer Dormagen