Wiesel Inside für den Monat Oktober ist erschienen. Das Magazin für Handball, Lifestyle und mehr informiert über die sportliche Herausforderung mit sechs Spielen in diesen vier Wochen, hat bei Max Bettin nachgefragt und mit Neuzugang Mikk Pinnonen gesprochen. In der neuen Rubrik "Was macht eigentlich?" steht der ehemalige Spieler Reinhard Hahn im Mittelpunkt des 48 Seiten starken Magazins. Das große Poster zeigt Alexander Kübler. Gesundheitstipps und interessante Termine runden das Angebot ab.

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"Die Jungs haben unglaublich gekämpft", lobte Jörg Bohrmann seine Mannschaft nach der mit 22:25 (9:13) verlorenen Partie bei DJK Rimpar Wölfe. Und was den Trainer besonders freute: "Die zweite Halbzeit haben wir gewonnen." In der letzten Saison war der TSV bei den Wölfen untergegangen und hatte mit 16:33 verloren. Bohrmann: "Auch wenn wir keine Punkte geholt haben, so gibt dieses Spiel dem Team weiteres Selbstvertrauen."

Mit zwei verwandelten Siebenmetern kurz hintereinander sorgte Sebastian Damm für den 6:6-Ausgleich nach 13 Minuten. Doch dann hatte die Offensive Ladehemmung. "Da fehlte uns die Durchschlagskraft", hatte Bohrmann nur bedingt Alternativen zur Verfügung. Mikk Pinnonen erzielte zwar drei Tore, die starke Erkältung zehrte aber an den Kräften. Jo Gerrit Genz zeigte einmal mehr eine starke Leistung in der Defensive, blieb aber vorne ohne erfolgreichen Abschluss. So zog Rimpar innerhalb von sieben Minuten bis auf 10:6 davon, auch weil Max Brustmann im DJK-Kasten der erwartet sichere Rückhalt war. Zwischen der 13. und 20. Minute trafen die Gastgeber vier Mal in Folge und legten damit die Grundlage für die 13:9-Halbzeitführung, die bereits in der 26. Minute feststand. Bis zum Pausenpfiff trafen beide Angriffsreihen nämlich nicht mehr.

In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer ein Spiel auf Augenhöhe. Aus Dormagener Sicht von besonderer Bedeutung: Der schon in der ersten Hälfte für Sven Bartmann eingewechselte Max Jäger zeigte eine laut Bohrmann "bärenstarke Leistung" mit etlichen Paraden gegen freistehende Wölfe. Jonny Eisenkrätzer ließ sich auch von Fehlwürfen nicht beeindrucken und war zusammen mit Alexander Kübler der beste Werfer. Robin Doetsch erhielt für seine engagierte Leistung in den zweiten 30 Minuten ein Sonderlob des Trainers. Ebenso Youngster Julian Mumme: "Er hat in der letzten Viertelstunde klug Regie geführt."

Nächster Gegner am Samstag, 10. Oktober, um 19 Uhr im TSV Sportcenter ist der TV Emsdetten.

DJK Rimpar - TSV Bayer Dormagen 25:22 (13:9)
Rimpar: Brustmann (1), Madert; Kraus (3/1), Schmitt (2), Schömig (1), Bötsch (2), Schäffer, Kaufmann (4), Siegler (1), Schneider, Bauer (5), T. Spieß (1), Brielmeier (4), Sauer (1).
Dormagen: Jäger, Bartmann; Genz, Eisenkrätzer (5), Linnemannstöns (1), Doetsch (2), Kübler (5), Damm (4/3), Strosack (1), Hüter, Marquardt, Mumme (1), Pinnonen (3).
Schiedsrichter: Dedens/Geckert (Magdeburg).
Zuschauer: 1750.
Zeitstrafen: 2:6 Minuten.
Siebenmeter: 1/3:3/6 (Bartmann und Jäger halten gegen Kraus bzw. Schömig - Brustmann hält gegen Eisenkrätzer und Damm, der zudem einmal an den Pfosten wirft).
Spielfilm: 2:3 (5.), 5:3 (8.), 6:6 (13.), 10:6 (20.), 13:8, 13:9 - 17:12, 17:14, 25:22.


Etwas schmunzelnd sprach TSV-Trainer Jörg Bohrmann vor dem Spiel in Bayern von "unserem Lieblingsgegner". Tatsächlich waren die beiden Spiele gegen DJK Rimpar Wölfe in der letzten Saison nicht gerade erfolgreich für den TSV Bayer Dormagen. Das erste Heimspiel nach dem Aufstieg wurde mit 25:32 verloren. In Würzburg beim späteren Tabellenfünften kassierten die Rheinländer am 2. Weihnachtstag mit 16:33 die höchste Niederlage der gesamten Spielzeit. Doch die Ausgangsposition hat sich geändert: Nach sieben Spieltagen stehen sich beide Teams auf Augenhöhe gegenüber. Rimpar ist Elfter mit 7:7-Punkten, der TSV rangiert auf Platz 14 mit 6:8-Punkten. Im Gegensatz zu der DJK verfügen die Dormagener aber sogar über ein positives Torverhältnis. Und das will der TSV auch nach der Partie an diesem Samstag besitzen. Das Spiel wird in der S.-Oliver-Arena in Würzburg um 19 Uhr vom Gespann Ronny Dedens und Nico Geckert aus Magdeburg angepfiffen.

Rimpar kam zwar in der laufenden Saison nicht ganz so gut aus den Startlöchern, doch "wir treffen auf eine gute Mannschaft mit einer sehr stabilen Abwehr, hinter der mit Max Brustmann einer der besten Torhüter der Liga steht", betont Bohrmann. "Wir werden versuchen, den Abwehrriegel zu knacken und mit unserer kämpferischen Einstellung das Spiel enger zu gestalten." Wer alles in Würzburg auflaufen kann, wird sich erst kurz vor Spielbeginn zeigen. Denn die in Dormagen grassierende Erkältungswelle ging auch an den Handballern nicht spurlos vorbei. Die Gastgeber haben ihr erstes Heimspiel gegen Emsdetten verloren, anschließend aber ihre drei Heimspiele gegen Springe (26:22), Saarlouis (26:21) und Essen (23:22) gewonnen. Bei Henstedt-Ulzburg kassierte das Team von Neu-Trainer Dr. Matthias Obinger am letzten Sonntag eine 21:25-Niederlage. 


Das DHB-Pokalspiel der 2. Runde gegen die TuSsies aus Metzingen tragen die "Elfen" des TSV Bayer 04 Leverkusen am Samstag, 3. Oktober, im Dormagener TSV Sportcenter, An der Römerziegelei 1, aus. In der Regel spielt der Frauen-Erstligist in der heimischen Smidt-Arena. Doch die ist am kommenden Wochenende komplett belegt. Elfen-Cheftrainerin Renate Wolf kann dem Wechsel auf die andere Rheinseite durchaus einiges abgewinnen: "So etwas ist auch immer eine gute Gelegenheit, neue Zuschauer für den Frauenhandball zu begeistern und vielleicht den einen oder anderen mal zu einem Heimspiel in der Smidt-Arena begrüßen zu können. Schließlich ist es nur eine halbe Stunde Fahrt von Dormagen über den Rhein." Beim Dormagener Verein bedankte sich Wolf für die Gastfreundschaft. Die Partie wird am Samstag um 19 Uhr angepfiffen.

Die Pokalauslosung durch Dr. Birgit Klaubert, Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Freistaats Thüringen, bescherte den nach drei Spielen auf dem 10. Tabellenplatz der Bundesliga stehenden Leverkusenerinnen eine schwere Aufgabe. Mit den TuSsies Metzingen kommt der aktuelle Bundesliga-Spitzenreiter ins Sportcenter. Zuletzt überraschte Metzingen mit dem 27:27 in Leipzig. Die Zuschauer können sich also auf eine interessante Partie freuen, bei der zahlreiche Nationalspielerinnen mitmachen, die Frauen-Bundestrainer Jakob Vestergaard für den Start der deutschen Nationalmannschaft in die Qualifikation zur EHF EURO 2016 nominiert hat. Im Aufgebot für die Spiele gegen die Schweiz und Island in der nächsten Woche stehen die Rückraumspielerinnen Kim Naidzinavicius und Jennifer Rode (beide Leverkusen) sowie Anna Loerper (Metzingen) und ihre Vereinskollegin Julia Behnke (Kreis).

Wie in der Smidt-Arena zahlen die Zuschauer beim Pokalspiel 10 Euro Eintritt (7 Euro ermäßigt). Nach dem Spiel werden Bälle und Trikots verlost. Die Lose zum Stückpreis von 2 Euro werden vor der Partie und gegebenenfalls in der Halbzeit verkauft. Vor der Pressekonferenz wird das Trikot von Nationaltorhüter Carsten Lichtlein, das er beim Saisonauftakt in Dortmund gegen Kiel getragen hat, versteigert. Der Erlös geht komplett an die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), mit der Leverkusen am 18. Oktober in Leverkusen im Rahmen des Heimspiels gegen den HC Leipzig die Aktion "Oli will leben" veranstaltet. Der 48-jährige Oliver aus Leverkusen, der die Handballerinnen seit vielen Jahren als ehrenamtlicher Helfer unterstützt, leidet an Blutkrebs. Nur eine Stammzelltransplantation kann sein Leben retten. Bislang wurde weltweit kein passender Spender gefunden. Um ihm und anderen Patienten zu helfen, organisiert die Handball-Abteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen gemeinsam mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei eine Aktion zur Gewinnung neuer potenzieller Stammzellspender. Die Registrierung findet am 18. Oktober in der Smidt-Arena statt. 


Die Zuschauer mussten lange warten - und zittern, bis der dritte Saisonsieg in trockenen Tüchern war. Die Handballfreunde aus Springe waren der erwartet schwere Gegner, der es dem TSV Bayer Dormagen bis kurz vor Schluss schwer machte. Doch am Ende gab es die traditionelle Sieg-Humba und große Freude. Mit 28:25 (12:14) gewannen die Dormagener und kletterten in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga auf den 15. Platz.

Nach der nicht belohnten Energieleistung in Saarlouis am Freitag wirkten die Gastgeber vor 1027 Zuschauern in der ersten Hälfte müde. Vor allem die Dormagener Abwehr hatte Probleme und erleichterte dem Aufsteiger das Torewerfen. Bis zur 53. Minute lag Springe immer in Führung, vor der Pause sogar mit fünf Toren (10:5). Doch der TSV kam wieder heran und hielt die Partie zur Pause (12:14) offen. Nach dem Seitenwechsel stand die Dormagener Deckung besser vor dem sich steigernden Torwart Sven Bartmann. Mehrmals glich der TSV aus, konnte aber nicht in Führung gehen, weil gute Chancen nicht genutzt wurden. Es waren nur noch sechs Minuten zu spielen, als Peter Strosack zunächst den 23:23-Ausgleich erzielte und ähnlich überzeugend den nächsten Ball einnetzte. Robin Doetsch und zweimal Alexander Kübler erhöhten auf 27:23 und ließen damit Springes Traum auf ein Erfolgserlebnis platzen. "Nach dem großen Kampf wollten wir heute etwas Zählbares mitnehmen", sagte Trainer Sven Lakenmacher.

Dormagens Coach Jörg Bohrmann konnte später nicht verhehlen, dass er in der Pause sehr laut wurde. "Da hat mir einiges nicht gefallen in den ersten 30 Minuten. Die Absprachen wurden oft nicht eingehalten, die Abwehr war nicht mutig genug." Fortan kam Bewegung in die Dormagener Reihen, auch weil Dennis Marquardt die Abwehr festigte. "Ich muss mich bei Dennis bedanken, der mit großen Schmerzen durchgehalten hat", lobte Bohrmann seinen Kapitän. Für die Leistung in der Offensive bekam Peter Strosack Bestnoten vom Trainer: "Er ist immer wieder dahin gegangen wo es weh tut."

TSV Bayer Dormagen – HF Springe 28:25 (12:14)
Dormagen: Bartmann (7 Paraden), Jäger (1 Parade); Morante Maldonado, Genz (1), Eisenkrätzer (3), Linnemannstöns, Doetsch (3), Kübler (6), Damm (8/5), Strosack (6), Hüter, Marquardt, Mumme, Pinnonen (1).
Springe: Wetzel, Wendland (7 Paraden); Kolditz (4/2), Eichenberger (2), Coors (3), Bosy, Fauteck (1), Schüttemeyer (5), Kastening (4), Herbold, Ossenkopp, Pollex (3), Tesch (3).
Schiedsrichter: Heine/Standke.
Zuschauer: 1027.
Zeitstrafen:10:16 Minuten.
Siebenmeter: 5/7:2/3 (Wendland hält zweimal gegen Damm – Bartmann gegen Kolditz).
Spielfilm: 1:3 (8.), 5:10 (19.), 8:10, 11:12 (27.), 12:14 - 14:14 (33.), 18:18, 18:20 (45.), 19:21, 21:21 (48.), 22:23 (52.), 27:23 (57.), 28:25.


Der Aufbruch zum Auswärtsspiel Richtung Saarland klappte am Freitag nicht wie gewohnt. Denn aus dem Motorraum des Mannschaftsbusses kam kein Ton mehr. Alle Versuche das Fahrzeug in Gang zu bringen scheiterten. Letztlich stiegen die Spieler des TSV Bayer Dormagen auf kurzfristig besorgte Sprinter um und machten sich auf die Reise. Um 19 Uhr waren sie vor Ort, in Absprache mit den Schiedsrichtern und der HG Saarlouis wurde die Partie 15 Minuten später als geplant, also um 19.45 Uhr, angepfiffen.

Die ungewöhnliche Anreise hatten die Spieler auf dem Spielfeld schnell vergessen. Zwar führten die Gastgeber in der ersten Hälfte mehrfach mit drei Toren, doch der TSV kam immer wieder auf. Das lag vor allem an Torwart Sven Bartmann, der die Spieler des saarländischen Klubs mehrfach schier zur Verzweiflung brachte. Sebastian Damm sorgte mit einem verwandelten Siebenmeter kurz vor dem Pausenpfiff für das 13:13. Dass Saarlouis mit dem 14:13 in die Pause gehen konnte, hatte das Team von Neu-Trainer Heine Jensen seinem Rechtsaußen Lars Weissgerber zu verdanken, der ebenfalls per Strafwurf traf. Bartmann hatte noch die Finger am Ball, musste ihn aber passieren lassen.

Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie offen, auch wenn Saarlouis bis 21:17 in der 42. Minute davonziehen konnte. In dieser Phase der zehnminütigen Torflaute hatte der TSV großes Pech: Julian Mumme traf ebenso den Innenpfosten wie kurz drauf Peter Strosack. Doch dann war das Team von Jörg Bohrmann wieder im Spiel und kam zunächst bis auf 23:21 heran. Nach der Dormagener Auszeit ging der jüngste Spieler Eloy Morante Maldonado geschickt durch die Abwehr und traf mit seinem zweiten Tor an diesem Abend zum 23:22. "Das hat er richtig gut gemacht", lobte Bohrmann den Spieler der A-Jugend. Auch Jo Gerrit Genz machte es noch mal spannend mit seinem vierten Treffer zum 24:23. Doch von der linken Außenseite gelang Martin Murawski mit einem Kunstwurf das entscheidende 25:23. Der 24. Dormagener Treffer war auch der letzte des Spiels. Schütze Basti Damm war mit acht Treffern nicht nur der erfolgreichste Werfer der Partie – er holte sich auch die Führung in der Torschützenliste der 2. Bundesliga zurück.

Eine eher seltene Geste: Nach dem Schlusspfiff ging HGS-Coach Heine Jensen zu dem noch im Tor stehenden Sven Bartmann und gratulierte ihm zu seiner Top-Leistung. „Lieber wäre mir gewesen, er hätte uns zum Sieg gratuliert“, meinte „Barti“ süffisant. Jensen sprach später von der besten Saisonleistung seiner Mannschaft in der ersten Hälfte. „Nur die Chancen haben sie nicht ausreichend genutzt.“ Jörg Bohrmann war mit der Leistung seiner Mannen zufrieden, auch wenn es nicht reichte: "Jetzt müssen aber Punkte her."

Das nächste Spiel findet an diesem Sonntag, 27. September, um 17 Uhr gegen die Handballfreunde Springe statt. Die Mannschaft von Ex-Nationalspieler Sven Lakenmacher kommt bereits zum zweiten Mal ins Sportcenter: Anfang August gewann der Aufsteiger den Select-Cup durch den Finalsieg gegen Nordhorn. Am Freitag verlor Springe 26:28 gegen Henstedt-Ulzburg zum fünften Mal und steht am Tabellenende. "Das heißt aber gar nichts", sagt Jörg Bohrmann. "Springe verfügt über individuell starke Spieler, die wir nicht ins Spiel kommen lassen dürfen." Personell gibt es noch keine Entwarnung, Marijan Basic fällt weiterhin aus. Immerhin konnte Dennis Marquardt in Saarlouis zumindest die letzten zehn Minuten die Abwehr stärken - nach der dritten Zeitstrafe und der damit verbundenen Roten Karte gegen Patrick Hüter. 

HG Saarlouis – TSV Bayer Dormagen 25:24 (14:13)
Saarlouis: P. Schulz, Jonczyk (n.e.); Faulenbach (3), Meoki-Etxebeste (2), Spiljak (1), Kessler (1), P. Walz (2), Murawski (1), Weissgerber (5/1), Müller (5), M. Schulz (1), Paetow (n.e.), Polydore (2), L. Walz (2).
Dormagen: Bartmann, Jäger (n.e.); Morante Maldonado (2), Genz (4), Eisenkrätzer, Linnemannstöns, Doetsch, Kübler (4), Damm (8/4), Strosack (4), Hüter, Marquardt, Mumme, Pinnonen (2).
Zuschauer: 1300.
Zeitstrafen: 8:8 Minuten.
Siebenmeter: 1/1:4/4.
Spielfilm: 5:2 (7.), 6:5 (10.), 9:8 (18.), 11:8, 13:10, 13:13, 14:13 – 18:17 (39.), 21:17 (42.), 23:22 (57.), 25:23, 25:24.


Der erste "Doppelspieltag" hat es in sich: An diesem Freitag reist der TSV Bayer Dormagen nach Saarlouis und hat danach nur wenig Zeit, um sich auf die Partie am Sonntag gegen HF Springe (Anwurf 17 Uhr) vorzubereiten. Die Handballfreunde haben eine ähnliche Ausgangsposition - vor dem Gastspiel in Dormagen spielen sie an diesem Freitag in der heimischen Halle gegen den SV Henstedt-Ulzburg. "Wenn wir in der Lage sind unser Potenzial abzurufen, dann können wir in beiden Spielen etwas holen", sagt TSV-Trainer Jörg Bohrmann. Doch gleichzeitig warnt er vor den Gegnern: "Saarlouis ist sicher stärker als in der letzten Saison. Und Springe hat in der Vorbereitung den Select-Cup in Dormagen gegen Nordhorn gewonnen."

Es ist noch nicht sehr lange her, da tauschten Dormagen und Saarlouis mehrfach die Plätze 16 und 17 der Tabelle. Letztlich lag der TSV vorne, aber auch die Saarländer konnten in der Liga bleiben, da Großwallstadt keine Lizenz bekam. Jetzt blickt Saarlouis nach oben und würde am Ende der Saison gerne auf einem Mittelfeldplatz stehen. Ob der neue Spielmacher Ibai Meoki gegen den TSV mitmachen kann, scheint noch fraglich: Nach acht Toren gegen TUSEM Essen (30:28) hatte er sich eine Bauchmuskelverletzung zugezogen und wurde in den Auswärtspartien in Rimpar und Minden geschont. Der neue Trainer Heine Jensen, ehemals Bundestrainer der DHB-Frauen, will mit seiner Auswahl in eigener Halle den nächsten Sieg einfahren. Vor dem Erfolg gegen Essen hatte Saarlouis in der Halle am Stadtgarten auch schon gegen Emsdetten (33:31) gewonnen. Niederlagen gab es in Rostock, Rimpar und Minden. 

Der TSV muss weiterhin auf Max Bettin, Pascal Noll und Marijan Basic verzichten. Kapitän Dennis Marquardt steht zumindest für Kurzeinsätze zur Verfügung. Und Linkshänder Jo Gerrit Genz kann nach seinem gegen Coburg erlittenen Pferdekuss wieder mitmachen. 


Gegen Coburg erlebten die Zuschauer - darunter eine Gruppe in Dormagen lebender Flüchtlinge, die der TSV eingeladen hatte - ein packendes Handballspiel. Gegen den Aufstiegsfavoriten fightete das heimische „Jugend forscht“-Team mit drei Spielern aus der A-Jugend bis zum Schlußpfiff. Doch letztlich setzten die Franken sich mit 27:25 (15:13) durch.

Das Verletzungspech trifft den TSV zu Beginn der Saison besonders: Auf der Zuschauerbank musste gegen Coburg auch noch Marijan Basic aufgrund eines Muskelfaserrisses Platz nehmen. Und schon früh war das Spiel zumindest im Angriff für Jo Gerrit Genz nach einem Pferdekuss in Knienähe gelaufen. Nach der Pause kam der Halbrechte wieder und konnte in der Abwehr seinem Team helfen. „Jo hat sich in der Defensive hervorragend entwickelt“, lobte Trainer Jörg Bohrmann den Einsatz des 20-Jährigen. Darüber hinaus tat er das, was sonst gar nicht seine Art ist: „Ich bin nie nach einer Niederlage zufrieden. Aber heute bin ich es.“ Noch Minuten nach dem begeisternden Spiel wurde die Mannschaft von den Fans gefeiert, schließlich war sie nahe dran am Punktgewinn gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner.

Der schnelle 0:2-Rückstand brachte den TSV nicht in Verlegenheit: Peter Strosack mit einem Doppelschlag, Jonny Eisenkrätzer und der unermütlich am Kreis ackernde Alex Kübler drehten das Ergebnis mit vier Toren in Folge. Mikk Pinnonen erhöhte nach einer Viertelstunde sogar auf 7:4. Coburgs Trainer Jan Gorr, der bis auf den wegen muskulärer Probleme geschonten Jiri Vitek aus dem Vollen schöpfen konnte, nahm die Auszeit, die vor allem für Girts Lilienfelds und Adnan Harmandic das Signal zur Aufholjagd bedeuten sollte. Unterbrochen durch das Unterzahltor von Robin Doetsch stellten die Shooter der Gäste ihre Wurfkraft unter Beweis. Zweimal noch konnte der TSV ausgleichen, ließ aber die Gäste auch nicht davonziehen, die zur Pause 15:13 vorne lagen.

Als der lange Matthias Gerlich nach dem Seitenwechsel verstärkt ins Spiel eingriff und vier der fünf Coburger Treffer erzielte, schien die Partie gelaufen. Doch auch nach dem 19:23 in der 45. Minute blieb es spannend im TSV Sportcenter. Dormagens A-Jugendliche Lukas Stutzke, Eloy Morante Maldonado und Julian Mumme fügten sich nahtlos ein. Die Gastgeber waren nahe dran an der Sensation, als Kübler, Doetsch und Strosack für die Anschlusstreffer verantwortlich zeichneten. Es folgte eine spielentscheidende Szene: Markus Hagelin verschaffte sich hart an der Grenze des Erlaubten Platz am Kreis und traf zum 24:22 aus Coburger Sicht. Die allgemeine Irritation in den Dormagener Reihen nutzten die Franken, um mit weiteren drei Toren uneinholbar davonzuziehen. Eisenkrätzer, Sebastian Linnemannstöns und Sebastian Damm stellten das Endergebnis 25:27 her. „Ein toller Einsatz bis zum Schluss“, war Jörg Bohrmann vom Kampfgeist seines Teams angetan.

20 Sekunden vor dem Abpfiff erlebten die Zuschauer erstmals die Auslegung eines internationalen Regeltests mit besonderen Sanktionen in den letzten 30 Sekunden des Spiels: Coburgs Matthias Gerlich sah nach einem Foul an Peter Strosack die Rote Karte, Damm verwandelte den fälligen Strafwurf. 

TSV Bayer Dormagen – HSC Coburg 25:27 (13:15)
Dormagen: Jäger, Bartmann (11 Paraden); Morante Maldonado, Stutzke, Genz, Eisenkrätzer (4), Linnemannstöns (1), Doetsch (4), Kübler (6), Damm (2/2), Strosack (5), Hüter, Mumme, Pinnonen (3).
Coburg: Kulhanek (40.-57./3 Paraden), Krechel (5 Paraden); Hagelin (2), Wucherpfennig (n.e.), Kelm (5), Gerlich (6/3), Kirchner (n.e.), Riha, Coßbau (2), Billek (4), Riehn, Harmandic (5), Lilienfelds (3), Kirveliavicius.
Schiedsrichter: Linker/S. Schmidt.
Zuschauer: 1102.
Zeitstrafen: 4:12 Minuten.
Siebenmeter: 2/2:3/4 (Bartmann hält gegen Coßbau).
Spielfilm: 0:2, 4:2 (9.), 7:4 (14.), 8:6, 8:9 (19.), 10:13 (26.), 13:15 – 17:21, 19:21 (41.), 19:23 (45.), 22:23 (48.), 22:27, 25:27.


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