Auf den Sieg in Hüttenberg folgte am Samstagabend der erste Heimerfolg des TSV Bayer Dormagen vor 1086 Zuschauern im TSV Bayer Sportcenter. Das Team von Ulli Kriebel setzte sich in einer temporeichen und fairen Begegnung verdient mit 25:22 (13:13) gegen den Wilhelmshavener HV durch und weist nach dem vierten Spieltag 4:4-Punkte auf. Eine tolle Geste der Spieler: Nach der ersten "Humba" in dieser Saison zogen sie durch die Zuschauerränge und bedankten sich persönlich bei den Fans für die Unterstützung.

Die Vorzeichen waren nicht gerade erfreulich: Wegen muskulärer Probleme sollte Benni Richter nur bedingt zum Einsatz kommen. Und auch Linksaußen Joshua Reuland konnte wegen einer Wadenverletzung nicht die ganze Woche trainieren. Doch das TSV-Team hat auch schon die Rückschläge seit Saisonbeginn mit zahlreichen Ausfällen weggesteckt. Der souveräne Start mit den Toren von Ian Hüter und Eloy Morante Maldonado zum 2:0 und dem ersten verwandelten Siebenmeter von Tim Wieling zum 3:1 brachte gleichwohl noch nicht die erhoffte Sicherheit. Es schlichen sich mehrere Fehler ein, nach denen Wilhelmshaven erst zum 3:3 ausglich und dann auch die Dormagener 6:3-Führung wettmachte. Einmal lag kurz danach der WHV nach einem Doppelpack von Duncan Postel sogar mit 9:8 vorne. Doch die flexible 3:2:1-Deckung war gut vorbereitet auf die Torgaranten der Norddeutschen René Drechsler und Tobias Schwolow, die es nur auf jeweils zwei Feldtreffer brachten. Letztlich fehlten Wilhelmshaven diese Tore: "Mit 14 technischen Fehlern und 19 Fehlwürfen kann man nicht gewinnen", meinte Coach Christian Köhrmann.

Der TSV legte wiederum auf 12:10 vor, musste aber mit dem 13:13 in die Kabine gehen, nachdem Yannick-Marcos Pust den letzten Treffer der ersten Hälfte erzielte. Der flinke Rechtsaußen war es auch, der die Gäste kurz nach dem Seitenwechsel zum zweiten Mal in Führung brachte. Es folgte der dritte und letzte Vorsprung für die Norddeutschen. Nach dem 18:18 in der 38. Minute bauten Patrick Hüter, Tim Wieling und Ian Hüter den Spielstand bis auf 21:18 nach einer Dreiviertelstunde aus. Daran hatte auch Gergö Rózsavölgyi großen Anteil. Er wehrte von Außen und aus dem Rückraum geworfene Bälle ebenso wie einen Siebenmeter von Schwolow ab. Weil Joshua Reuland seine Konterqualitäten unter Beweis stellte, Tim Wieling sein bereits 29. Saisontor machte und Nuno Rebelo auch mit seinem vierten Wurf erfolgreich war brannte nichts mehr an - zumal die Gäste sich wohl schon mit der Niederlage abgefunden hatten. "Es war ein Sieg des Teams", sagte Ulli Kriebel beim "Talk danach". So war es auch nicht weiter schlimm, dass Lukas Stutzke vorne einen eher unglücklichen Tag erwischt hatte. Denn die Rückraumkollegen Ian Hüter und Nuno Rebelo trafen und zeichneten sich mit ihrer hundertprozentigen Torausbeute aus.

Weiter geht es am kommenden Samstag, 22. September, um 19.30 Uhr mit der Auswärtsparte beim HSC Coburg.

Statistik
TSV Bayer Dormagen - Wilhelmshavener HV 25:22 (13:13)
Dormagen: Rózsavölgyi (12 Paraden), Broy (bei zwei 7m); Morante Maldonado (3), Reuland (4), Pyszora (n.e.), Rebelo (4), Stutzke, Wieling (8/5), Richter, I. Hüter (4), P. Hüter (2), Löfström, Jagieniak (n.e.), Braun (n.e.).
Wilhelmshaven: Doden (8 Paraden), Lüpke (ab 54. und bei einem 7m, 2 Paraden); Ten Velde (3), Maas (n.e.), Lehmann (n.e.), Kalafut, Postel (5), Schauer, Köhler, Kozul, Schwolow (8/6), Andrejew (n.e.), Drechsler (2), Pust (4).
Schiedsrichter: Heine / Standke.
Zuschauer: 1086.
Zeitstrafen: 4:4 Minuten.
Siebenmeter: 5/6:6/8 (Wieling wirft über das Tor - Rózsavölgyi hält zweimal gegen Schwolow).
Spielfilm: 3:3 (9.), 6:3 (14.), 6:6 (17.), 7:6, 8:9 (21.), 12:10 (26.), 12:12, 13:13 - 14:15, 16:15, 18:18 (38.), 21:18 (45.), 22:20 (51.), 24:20 (53.), 25:21 (57.), 25:22.


Nach dem Sieg beim TV Hüttenberg strebt der TSV Bayer Dormagen gegen den Wilhelmshavener HV den ersten Heimsieg in der 2. Handball-Bundesliga an. "Wir wollen natürlich nachlegen und auch vor heimischem Publikum punkten", sagt TSV-Trainer Ulli Kriebel. Das zweite Heimspiel pfeifen die Schiedsrichter Steven Heine und Sascha Standke am Samstag, 15. September, um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter an. Tickets gibt es im günstigeren Vorverkauf im Tabakshop an der Kölner Straße, Ecke Nettergasse und online. Die Abendkassen öffnen um 18.30 Uhr.

Der WHV verlor am Dienstag das verlegte Gastspiel in Lübbecke mit 28:36 und hatte schon zur Pause beim 13:21 kaum noch eine Chance. Coach Christian Köhrmann reagierte und schonte fortan einige der Leistungsträger für den zweiten Auftritt in dieser Woche in Dormagen. "Da traf plötzlich Lukas Kalafut, der vorher nicht im Angriff spielte", sah Ulli Kriebel einen platziert werfenden Halblinken als Alternative zu Tobias Schwolow. "Wir kennen die Stärken der Norddeutschen und sind darauf eingestellt", kündigt der Dormagener Trainer eine Fortsetzung der konzentrierten Leistung von Hüttenberg an. Da wurde es zwar in der Schlussphase eng, "aber die Mannschaft hat an sich geglaubt", betont Kriebel. Aus dem siegreichen Team stehen alle Spieler zur Verfgung. Hinter dem Einsatz von Heider Thomas steht noch ein Fragezeichen. Daniel Eggert muss auf jeden Fall weiter pausieren.

Zwei Spieler, die ehemals das Trikot des TSV Bayer Dormagen trugen, sollen beim Wilhelmshavener HV mit dazu beitragen das Ziel Klassenerhalt zu erreichen: Mittelmann Janik Köhler (bald 30) und Kreisläufer Daniel Andrejew, der im November 20 Jahre alt wird und einige Zeit in der Dormagener A-Jugend spielte. Mit dem knappen, aber ungefährdeten 35:34-Erfolg gegen die Rhein Vikings war der WHV in die Saison gestartet. Es folgte das 29:29 gegen Aue und nun die Niederlage beim TuS N-Lübbecke. Die besten Schützen bisher waren Tobias Schwolow und Linkshänder René Drechsler, der seine schwere Knieverletzung überwunden hat. Der einstige Top-Torjäger der 2. Liga soll nach den Vorstellungen des Klubs wieder eine tragende Rolle im Spiel des WHV übernehmen. Verzichten müssen die Jadestädter derzeit auf Rechtsaußen Evgeny Vorontsov, der sich im ersten Vorbereitungsspiel gegen den OHV Aurich das Schlüsselbein brach. Die letzten Vergleiche (Zweitliga-Saison 2015/16) gewann der WHV: Vor fast genau drei Jahren mit 26:24 in Dormagen und mit 23:20 das Rückspiel in Wilhelmshaven.

Erschienen ist heute das Handball-Magazin Wiesel Inside mit aktuellen Informationen rund um den Handballstandort Dormagen.


Das schwedische Sportunternehmen Salming unterstützt ab sofort die Handballer des TSV Bayer Dormagen. Neben modernen Handballschuhen wurden die Spieler auch mit bequemen Freizeitschuhen für diese Saison ausgestattet. Im TSV Bayer Sportcenter wird das Unternehmen, das 1991 vom schwedischen Eishockeyspieler Börje Salming gegründet wurde, unter anderem bei allen Heimspielen auf der Werbebande vertreten sein. „Wir freuen uns, dass unsere Spieler qualitativ hochwertiges Schuhwerk für diese schwere Saison gestellt bekommen“, sagt Björn Barthel, Handball-Geschäftsführer des TSV. Auch Alexander Kluge, Geschäftsführer Salming Deutschland GmbH, freut sich auf die Zusammenarbeit: „Der TSV Bayer Dormagen ist ein dynamischer und besonders sympathischer Verein, der ausgezeichnet zu unserer Marken-Philosophie passt.“


Fünf Mal hatte der ehemalige Dormagener Daniel Wernig bereits von der Siebenmeterlinie und im Nachwurf getroffen. Doch 17 Sekunden vor dem Abpfiff wehrte Gergö Rózsavölgyi Wernigs Strafwurf ab und die Freude beim TSV kannte kaum Grenzen. Die Zeit lief runter, Hüttenberg kam nicht mehr an den Ball. Es folgte der Jubel der Dormagener Mannschaft und der Fans über den ersten Sieg in der Saison 2018/19. Der fiel mit 30:29 (14:13) zwar äußerst knapp aus, wurde aber auch von den Gastgebern als völlig verdient anerkannt. In der nach drei Spielen sicher noch nicht aussagekräftigen Tabelle kletterte der TSV Bayer Dormagen vom 20. auf den 15. Platz - ein Rang, der nach 38 Spielen und dem Saisonende den Klassenerhalt bedeuten würde. Am kommenden Samstag, 15. September, geht es ab 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter darum, den Auswärtssieg zu bestätigen. Gegner ist der Wilhelmshavener HV. Zu den Ticketinfos

"Die Mannschaft hat den Plan zu hundert Prozent befolgt", freute sich TSV-Trainer Ulli Kriebel über den disziplinierten Auftritt seines Teams und die stark verbesserte Chancenverwertung. Klar, dass der Aufsteiger bei einem Bundesliga-Absteiger auch kritische Phasen zu überstehen hatte. Kriebel: "Als Hüttenberg auch dank der massiven Unterstützung von den Rängen noch mal aufkam, wurde mein junges Team etwas nervös, behielt aber doch die nötige Ruhe." Emir Kurtagic vermisste hingegen den klaren Kopf bei seiner Auswahl: "Wir haben die gleichen Fehler wie in Nordhorn gemacht", stellte der Hüttenberger Coach fest und kritisierte vor allem seine Abwehr: "Die verliert jeden Zweikampf und wir hatten keine ausreichende Torwartleistung."

Anders der TSV, der schon in der ersten Hälfte fast immer einen Treffer vorlegte und mit Rózsavölgyi einen von Beginn an starken Schlussmann hatte. Doch die Möglichkeit, sich weiter abzusetzen, wollte zunächst nicht gelingen. Auch nicht unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff, als Hüttenbergs Torwart Fabian Schomburg den Strafwurf von Tim Wieling abwehrte. Rechtsaußen Wieling, einmal mehr bester Schütze des Spiels, sorgte dann aber nach dem Seitenwechsel für die erste Zwei-Tore-Führung. Der TVH blieb bis zum 17:18 dran, hatte freilich gegen den folgenden 4:0-Lauf der Dormagener auch nach einer Auszeit nichts entgegenzusetzen. In dieser Phase glänzte der TSV mit traumhaften Kombinationen und sehenswerten Anspielen - so passte Lukas Stutzke genial an den Kreis zu Patrick Hüter, Nuno Rebelo servierte Tim Wieling den Ball per Rückhandanspiel. Weil die 3:2:1-Abwehr mit dem vorne immens beweglichen Ian Hüter ihren Auftrag jetzt ebenfalls hervorragend erfüllte, hieß es innerhalb von vier Minuten 23:18 für den Aufsteiger.

Die Führung wäre sogar noch komfortabler ausgefallen, wenn Benni Richter einen Strafwurf statt über das Tor und Eloy Morante Maldonado den Weitwurf ins leere Hüttenberger Tor statt gegen den Pfosten ins Netz gesetzt hätten. So kam wieder Hoffnung beim TVH auf, als ihr bester Schütze Ragnar Johannsson zwei Mal Rózsavölgyi überwand. Doch der TSV zog erneut bis auf fünf Treffer davon, weil Stutzke traf und der von der Hessen-Abwehr kaum zu stoppende Nuno Rebelo einen von Carl Löfström eingeleiteten Gegenstoß clever abschloss. Es sollte aber doch noch Spannung aufkommen, nicht zuletzt wegen einer kurzen Dormagener Pechsträhne: Erst wurde der schon auf der Anzeigetafel notierte Treffer von Patrick Hüter von den Schiedsrichtern nicht anerkannt. Es gab hingegen einen Siebenmeter, mit dem Wieling an Nikolai Weber scheiterte. Davon motiviert zeichnete sich Weber mit drei weiteren starken Paraden aus und trug mit zur Aufholjagd der Gastgeber bei. Erst sorgte Linksaußen Christian Rompf für das 28:28, dann war es der Halbrechte Markus Stegefelt, der die erneute TSV-Führung durch Wieling zum 29:29 ausglich. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt nach Lukas Stutzkes 30:29: Beim Zurücklaufen behinderte Tim Wieling eher unglücklich einen Hüttenberger - da die Aktion 20 Sekunden vor Schluss geschah, entschieden die Schiedsrichter auf die nach den Regeln mögliche Höchststrafe: Rot gegen Wieling und Siebenmeter. Doch Rózsavölgyi wehrte ab und der TSV durfte feiern.     

 

TV Hüttenberg - TSV Bayer Dormagen 29:30 (13:14)
Hüttenberg: Weber (8 Paraden), Schomburg, Bohne (n.e.); Sklenak (3), Lambrecht (1), Wernig (5/4), Werth (1), Rompf (5), Zörb, Fernandes (3), Johannsson (6), Stegefelt (2), Zintel (3), Mubenzem, Hahn, Klein.
Dormagen: Rózsavölgyi (9 Paraden), Broy (bei einem 7m); Morante Maldonado (3), Reuland (2), Pyszora (1), Rebelo (2), Stutzke (6), Wieling (9/2), Richter (4/2), I. Hüter (1), P. Hüter (2), Löfström, Jagieniak (n.e.), Braun (n.e.).
Schiedsrichter: Fratczak/Ribeiro.
Zuschauer: 1280 in der Sporthalle Gießen-Ost.
Zeitstrafen: 10:10 Minuten.
Siebenmeter: 4/6:4/7 (Rózsavölgyi hält zwei Würfe von Wernig - Wieling scheitert an Schomburg und Weber, Richter wirft über das Tor).
Spielfilm: 4:5 (8.), 6:5, 7:8, 9:8, 12:13, 13:14 - 13:15 (32.), 17:18 (36.), 17:22 (40.), 20:23 (44.), 21:24, 21:26 (49.), 24:26 (52.), 24:27, 26:27, 26:28, 28:28 (57.), 28:29, 29:29, 29:30.


Warum man als Aufsteiger gleich zu Saisonbeginn gegen zwei Bundesliga-Absteiger antreten muss erschließt sich nicht so ganz. Die vermutliche Antwort eines Liga-Verantwortlichen auf die Frage wird sein: Jeder Gegner in der "weltbesten 2. Bundesliga" ist stark. So also reist der TSV Bayer Dormagen an diesem Samstag nach Gießen zu einem starken Absteiger, der allerdings in den ersten beiden Spielen nur bedingt überzeugen konnte. In der Sporthalle Gießen-Ost am Karl-Reuter-Weg 3 trägt der TV Hüttenberg derzeit seine Heimspiele aus. Die Schiedsrichter Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro pfeifen die Partie um 18 Uhr an. Wer nicht vor Ort dabei ist kann das Spiel per Livestream erleben.

Den Saisonauftakt hatte sich der TV Hüttenberg sicher auch etwas anders vorgestellt. Das Heimspiel gegen Aue endete 23:23, in Nordhorn verlor das Team von Emir Kurtagic deutlich mit 27:34. "Hüttenberg ist Favorit, steht aber nach den ersten beiden Spielen deutlich mehr unter Druck als wir", sagt Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. Genau diese Ausgangsposition könnte dem TSV am Samstag entgegenkommen. "Vielleicht können wir den Moment nutzen", hofft TSV-Coach Ulli Kriebel vor allem auf eine bessere Chancenverwertung als in Aue. Dort wurden einfach zu viele beste Möglichkeiten ausgelassen. Kriebel: "Für uns ist das Spiel der nächste Schritt um aus den bisherigen Fehlern zu lernen."

"Wer denkt, dass es gegen Dormagen einfach werden wird, der täuscht sich. Die Jungs spielen einen sehr unangenehmen Handball, kämpfen bis zum Umfallen und haben als Aufsteiger nichts zu verlieren. Sie treten als echtes Team auf und haben Spieler im Kader, die flink auf den Beinen sind", lobt Kurtagic im "Gießener Anzeiger" den Aufsteiger.

Nachdem Lukas Stutzke im Erzgebirge vor allem in der Abwehr zum Einsatz kam, dürfte er jetzt auch verstärkt Spielanteile in der Offensive bekommen, der Wurfarm spielt wieder mit. Und Ian Hüter ist auch wieder dabei, nachdem er die US-Auswahl bei zwei Qualifikationsspielen gegen Kanada zu den Panamerikanischen Spielen 2019 in Lima (Peru) führte. "Die Wahl zum Kapitän war eine große Ehre für mich", betont der 20-Jährige, der umsetzte, was der schwedische Trainer Robert Hedin von ihm erwartete: "Ich sollte vor allem Verantwortung auf dem Spielfeld übernehmen." Das hat er beim 36:24-Erfolg in Auburn und beim 27:27 im Rückspiel am Mittwoch in Montreal eindrucksvoll gemacht. Ian Hüter: "Ich bin sehr glücklich, an diesem Event teilgenommen zu haben und hoffe, den Sport, den wir alle so lieben, auch in den USA verbreiten zu können, um in Zukunft große Erfolge zu erzielen."


Über weite Strecken der ersten Auswärtspartie war der TSV Bayer Dormagen in der Erzgebirgshalle Lößnitz auf Augenhöhe mit dem EHV Aue. In der 40. Minute hatte das Team von Ulli Kriebel sogar einen Drei-Tore-Rückstand aufgeholt und zum 21:21 ausgeglichen. Sieben Minuten später führte der EHV lediglich mit 24:23. Doch dann erzielten die Gastgeber drei Treffer in Folge und ließen ein erneutes Aufbäumen der Rheinländer nicht zu. Nach den 60 Minuten hieß es 32:27 (16:15) für den Zweitliga-Traditionsklub, der sich insbesondere bei Erik und Eric bedanken konnte: Erik Töpfer wehrte die Hälfte aller Bälle ab, die auf seinen Kasten kamen. Und Eric Meinhardt war an seinem 33. Geburtstag der erfolgreichste Werfer mit zehn Treffern, davon sieben von der Siebenmeterlinie.

Mehrfach ging der TSV in der ersten Hälfte in Führung und hatte auch Gelegenheiten, mit mehr als einem Tor vorne zu liegen. Doch es waren vor allem die einfachen Fehler und die damit verbundenen Ballverluste, die positivere Zwischenergebnisse verhinderten. "Zudem haben wir zu viele Chancen liegen gelassen. So kann man nichts Zählbares aus Aue mit nach Hause nehmen", lautete das Fazit von Trainer Ulli Kriebel. Dabei stand zunächst die Abwehr ordentlich und konnte sich auf Schlussmann Gergö Rózsavölgyi verlassen, der einen frühen Kopftreffer gut wegsteckte. Mitte der ersten Hälfte feierte Lukas Stutzke sein Comeback nach verletzungsbedingter Pause mit einem seiner markanten Würfe aus dem Rückraum. Dort hielt er sich aber nur gelegentlich auf: "Wir wussten, dass er in der Abwehr klar kommt. Doch er sollte seinen Wurfarm nicht zu stark belasten", begründete Kriebel Stutzkes Abwehr-Angriff-Wechsel.

Mit einem Remis in die Kabine zu gehen war den Dormagenern nicht vergönnt. Tim Wieling scheiterte in der letzten Sekunde der ersten Hälfte mit seinem Strafwurf an Erik Töpfer. So lag Aue zur Pause mit 16:15 vorne und baute den Vorsprung bis auf drei Treffer aus. Auch die doppelte Unterzahl nach Zeitstrafen gegen Ladislav Brykner und Kevin Lux verkraftete das Team aus dem Erzgebirge. Doch als TSV-Kreisläufer Carl Löfström nach einem eher harmlosen Foul zwei Minuten absitzen musste, startete der TSV in Unterzahl die schnelle Aufholjagd: Eloy Morante Maldonado, Lukas Stutzke und Joshua Reuland sorgten innerhalb von zweieinhalb Minuten für das 21:21. Benni Richter glich danach per Siebenmeter erneut aus und erzielte den 24:23-Anschluss nach einer gelungenen 1:1-Aktion. Dann aber machte sich auch bemerkbar, dass Aue über die breitere Bank verfügte. Und als Keeper Töpfer mit drei weiteren tollen Paraden gegen Nuno Rebelo, Morante und Richter auftrumpfte, war die Partie entschieden.

Nach seinem unglücklichen Spiel gegen Nettelstedt war Linksaußen Reuland in Aue bester TSV-Werfer mit sechs Toren. "Wir wissen, was wir an Josh haben. Er lässt sich nicht nach einem solchen Spiel aus dem Tritt bringen", sagte Kriebel. Reuland spielte durch, da Tyron Hartmann nach seinem Meniskusanriss einige Wochen ausfallen wird. Für alle Fälle war der A-Jugendliche Nick Braun mit ins Erzgebirge gefahren. Daniel Eggert und Heider Thomas mussten aufgrund ihrer Leistenprobleme weiterhin pausieren. Nach einem Bänderriss im Daumen fällt Torwart Janis Boieck bis zu drei Monate aus.

Am kommenden Samstag muss der TSV erneut reisen: Und zwar nach Gießen, wo der TV Hüttenberg sein Heimspiel am 8. September ab 18 Uhr austrägt.

EHV Aue - TSV Bayer Dormagen 32:27 (16:15)
Aue: Musil (1.-18., 5 Paraden), Töpfer (ab 18., 16 Paraden), Rasimas (n.e.); Meinhardt (10/7), Roch (3), Ebert, Bornhorn (2), Petreikis (6/1), Dumcius (2), Brykner (1), Faith (3), Neuteboom, Schauer, Lux, Paraschiv (1), Tuminskis (4).
Dormagen: Rózsavölgyi (1.-50., 11 Paraden), Broy (ab 50., 2 Paraden); Reuland (6), Braun (n.e.), Pyszora (n.e.), Löfström (3), Rebelo (2), Richter (4/1), P. Hüter, Jagieniak, Morante Maldonado (5), Stutzke (3), Wieling (4/1).
Schiedsrichter: Jan und Manuel Lier.
Zuschauer: 1200.
Zeitstrafen: 8:8 Minuten.
Siebenmeter: 8/9:2/4 (Broy hält gegen Meinhardt - Wieling und Richter scheitern an Töpfer).
Spielfilm: 3:2, 3:4 (7.), 6:5, 6:7 (13.), 11:10, 12:13, 15:15, 16:15 - 19:16 (34.),21:18, 21:21 (39.), 24:23, 27:23 (50.), 30:25 (58.), 32:27.


Mit rund 530 Kilometern wartet die zweitweiteste Reise gleich am ersten Auswärtsspieltag der 2. Handball-Bundesliga auf den TSV Bayer Dormagen: Am Samstag schon macht sich das Team von Ulli Kriebel auf den Weg Richtung Aue, um nicht die gesamte Strecke am Spieltag zurücklegen zu müssen. Der Anpfiff der Schiedsrichter Jan und Manuel Lier erfolgt am Sonntag, 2. September, um 17 Uhr in der Erzgebirgshalle Lößnitz. Da alle Zweitligaspiele im Internet auf Sportdeutschland.tv übertragen werden, können interessierte TSV-Fans auch per Live-Stream dabei sein. In der Dormagener Gaststätte Haus Bismarck an der Friedrich-Ebert-Straße ist die Partie auf einer Großleinwand zu sehen.

Beide Vereine haben eine sportliche Gemeinsamkeit - erklärtes Ziel von Aue und Dormagen ist der Klassenerhalt. Dafür sammelte der Traditionsklub aus dem Erzgebirge zum Auftakt bereits den ersten Punkt beim Bundesliga-Absteiger TV Hüttenberg. Zehn Sekunden vor dem Ende trat Eric Meinhardt zum Siebenmeter an und traf zum 23:23-Endstand. "Wir dürfen diesen Punkt natürlich nicht überbewerten. Das war die Kür, jetzt folgt die Pflicht. Gegen Dormagen wollen wir zwei Punkte einfahren", wird Manager Rüdiger Jurke in der Chemnitzer Morgenpost zitiert. Neben Routinier Meinhardt, der am Sonntag seinen 33. Geburtstag feiert, zählte der Älteste zu den Punktsiegern: Torwart Radek Musil wird im November 45 Jahre alt und ist weiterhin in Topform. In Hüttenberg trug seine 50-Prozent-Quote bis zur Pause mit zur 12:9-Führung bei.

Eine Änderung wird es auf dem Spielbericht aus Dormagener Sicht auf jeden Fall geben: Waren dort gegen TuS N-Lübbecke mit Gergö Rózsavölgyi, Matthias Broy und Janis Boieck gleich drei Schlussmänner eingetragen, so muss der jüngste TSV-Torwart passen. Boieck fällt schlimmstenfalls bis zu 12 Wochen nach einem Bänderriss im linken Daumen aus. Passiert war die Verletzung im Training vor dem ersten Spiel, gut getapt konnte der Junioren-Nationaltorhüter aber Rózsavölgyi noch in der ersten Hälfte ablösen. Doch eine weitergehende Untersuchung machte deutlich, dass der 20-Jährige um eine Operation am Freitag in einer Frechener Spezialklinik nicht herumkommt. Die Hoffnung ist groß, dass Lukas Stutzke, Heider Thomas und Daniel Eggert am Sonntag nicht nur auf der Bank sitzen. Aber Risiken will Trainer Ulli Kriebel nicht eingehen: "Sie spielen natürlich nur, wenn die ärztliche Abteilung grünes Licht gibt." Im internationalen Einsatz ist derweil Ian Hüter: Der Rückraumspieler spielt mit der US-Auswahl am Sonntag in Auburn und am Mittwoch in Montreal gegen Kanada um die Qualifikation für die Panamerikanischen Spiele 2019 in Lima (Peru).

Über die Schwere der Aufgabe ist sich das ganze Dormagener Team bewusst: "Aue gehört der 2. Liga seit 24 Jahren an und zeichnete sich immer durch seine Heimstärke aus. Aber wir werden alles versuchen, um etwas Zählbares aus dem Erzgebirge mit nach Hause zu nehmen", erklärt Trainer Ulli Kriebel.


Ein starkes Auftaktspiel mit Tempo und vielen sehenswerten Aktionen - das Ergebnis erfreute freilich nur die Gäste aus Lübbecke: Der Topfavorit der 2. Handball-Bundesliga setzte sich am Freitag Abend im TSV Bayer Sportcenter mit 29:21 (15:10) gegen den TSV Bayer Dormagen durch. Nach dem Spielverlauf fiel die Niederlage etwas zu hoch aus - doch es hätte alles passen müssen, um sie verhindern zu können. Das war aber schon wegen der verletzungsbedingten Ausfälle von Lukas Stutzke, Heider Thomas und Daniel Eggert nicht der Fall.

Der TSV hielt die Partie 20 Minuten lang völlig offen. Da erzielte der quirlige Neuzugang Nuno Rebelo seinen fünften Treffer zum 9:10. Der Portugiese rief in der ersten Hälfte sein ganzes Können ab, traf von ganz rechts, aus dem Rückraum und schloss auch einen Konter erfolgreich ab. Nach dem Anschlusstor hatte Joshua Reuland die Gelegenheit zum erneuten Ausgleich. Doch der Linksaußen erwischte einen unglücklichen Spielabend, Gästekeeper Joel Birlehm hatte sich auf ihn bestens eingestellt und brachte den Ex-Longericher schier zur Verzweiflung. Die konsequentere Chancenverwertung verschaffte den Nettelstedtern den ersten Vier-Tore-Vorsprung und die 15:10-Pausenführung.

Der TSV bäumte sich in Hälfte Zwei noch einmal auf und hatte beste Möglichkeiten, mehr als bis auf drei Tore heranzukommen. Doch wieder war es der später von beiden Trainern zum Matchwinner erklärte Birlehm, der gegen Reuland und Eloy Morante Maldonado rettete. Und wenn es denn so läuft, dann kommt auch noch Pech dazu: Ein Wurf von Shooter Dener Jaanimaa wird unhaltbar für den insgesamt gut parierenden Janis Boieck abgefälscht - der nächste Dormagener Angriff endet mit einem Pfostenknaller von Nuno Rebelo. Mit drei Toren in Folge setzte sich Nettelstedt bis zur 50. Minute von 18:22 bis auf 18:25 ab. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der TSV beide Punkte abgeben musste. Ab der 48. Minute fehlte auch noch Abwehrchef Patrick Hüter, der nach drei Zeitstrafen - die ersten beiden waren eher strittig - die Rote Karte sah.

Gästetrainer Aaron Ziercke sprach nach der Partie von einem "typischen Auftaktspiel". Sein Team habe etwas Zeit gebraucht, um ins Spiel zu finden und konnte sich letztlich vor allem dank der Leistung von Joel Birlehm schon zur Pause etwas absetzen. Der Ex-Nationalspieler lobte auch den TSV: "Die Mannschaft hat den Ball gut laufen lassen." In der ersten Hälfte habe seine Auswahl gut mitgespielt, betonte TSV-Coach Ulli Kriebel. "Leider haben wir zu viele Chancen nicht genutzt, um das Spiel länger eng zu halten. Nach der Pause sind wir noch mal volles Risiko gegangen und haben auch mit der Abwehrvariante 3:2:1 den TuS ein wenig verwirren können."

Am Sonntag, 2. September, wartet um 17 Uhr das erste Auswärtsspiel beim EHV Aue im Erzgebirge auf den TSV.

TSV Bayer Dormagen - TuS N-Lübbecke 21:29 (10:15)
Dormagen: Rózsavölgyi (1.-20., 2 Paraden), Boieck (ab 21., 7 P.), Broy (n.e.); Reuland (1), Hartmann, Pyszora, Thomas (n.e.), Löfström, I. Hüter, Rebelo (5), Richter (4), P. Hüter (2), Jagieniak, Morante Maldonado (1), Stutzke (n.e.), Wieling (8/5).
Lübbecke: Birlehm (14 Paraden), Tatai (bei zwei 7m); Genz (1), Walczak (1), Gierak (2), Bagaric (1), Strosack (4), Rakovic (n.e.), Spohn (2), Jaanimaa (4), Schade, Orlowski (8/4), Speckmann (5), Hövels (1).
Schiedsrichter: Christian und Fabian vom Dorff.
Zuschauer: 1217.
Zeitstrafen: 8:8 Minuten.
Siebenmeter: 5/6:4/4 (Wieling wirft an den Pfosten).
Spielfilm: 1:0, 3:5, 6:6, 6:8 (15.), 8:8 (18.), 9:13 (26.), 10:15 - 12:17, 14:17 (38.), 15:20, 17:20 (41.), 17:22, 18:24 (48.), 19:27, 21:29.


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