Nach dem Remis gegen Großwallstadt und dem Auswärtssieg in Emsdetten endete die englische Woche für den TSV Bayer Dormagen mit einer eher unglücklichen 34:35-Niederlage gegen den wieder an die Tabellenspitze der 2. Handball-Bundesliga gekletterten TuSEM Essen. 1328 Zuschauer erlebten eine großartige und bis zuletzt spannende Partie im TSV Bayer Sportcenter.

Die älteren Fans werden sich noch an Begegnungen der beiden West-Mannschaften erinnern können, in denen insgesamt nicht mehr als 30 Tore fielen. Am Freitagabend ging es Schlag auf Schlag in einem herausragenden Tempospiel, in dem die bis zur Pause eingesetzten vier Torhüter bereits 36 Bälle aus dem Netz holen mussten. Beim TSV glänzte zunächst besonders Kreisläufer Carl Löfström, der vier seiner sechs Tore bis zur 20. Minute erzielte. Rechtsaußen Tim Wieling verbuchte eine makellose Bilanz und war mit insgesamt neun Treffern einmal mehr der erfolgreichste Dormagener Werfer. Gefolgt von Lukas Stutzke, der in beiden Spielhälften mit einem Dreierpack aufwartete. In der Partie zwischen zwei nahezu gleichwertigen Mannschaften hatte der TuSEM aber den minimal besseren Killerinstinkt, der letztlich den Ausschlag geben sollte. Geführt vom überragenden Youngster Luca Witzke, der mit seinen 12 Treffern nur von seinem Linksaußen Tom Skroblien (13) übertroffen wurde, verschafften die Gäste sich mehrfach jenen Vorsprung, dem der TSV immer wieder hinterher laufen musste.

Mit seinem dritten verwandelten Siebenmeter sorgte Tim Wieling für die letzte TSV-Führung in der 13. Minute (10:9). Es folgten drei Treffer in Folge von Skroblien und Witzke (2), nach denen die Gastgeber noch einmal durch Daniel Eggert zum 14:14-Ausgleich kamen. Doch die beiden Essener Dauerwerfer ließen ihre zahlreichen Anhänger bis zum 19:16 jubeln. Wieling beendete die erste Hälfte per Strafwurf mit dem 17:19 aus TSV-Sicht. Nach dem Seitenwechsel wiederholten sich die Abläufe: Essen legte vor und hatte in einigen Szenen jenes Quäntchen Glück, das dem TSV diesmal fehlte. Das hatte bereits in der ersten Hälfte begonnen, als ein von Witzke eher als Pass gedachter Wurf an Torwart Gergö Rózsavölgyi vorbei ins Tor rollte. Nach der Pause wehrte Sven Bartmann einen Siebenmeter von Skroblien ab, der allerdings den Nachwurf vollstreckte. Pech auch, als Eggert festgehalten wurde und nicht mehr an den Ball kam - der Pfiff aber ausblieb. Prompt erhöhte Daniel Akakpo auf 26:23 für den TuSEM.

Dramatisch wurde es in der Schlussphase: Tim Wieling hatte den TSV mit einem Doppelschlag auf 32:33 herangebracht. Rózsavölgyi wehrt gegen Akakpo ab, doch der leicht angestoßene Lukas Stutzke kann den Ball nicht im gegnerischen Gehäuse unterbringen. Im Gegenzug erzielt sein Teamkollege in der Junioren-Nationalmannschaft Luca Witzke die erneute Zwei-Tore-Führung. Die Szenen wiederholen sich. Diesmal ist es Benni Richter mit dem 33:34, der ungarische Schlussmann hält anschließend erneut gegen Akakpo - und Richter scheitert beim nächsten Versuch an Bliß. Noch einmal netzt Witzke ein und Skroblien hätte alles klar machen können für die Gäste. Doch er wirft den Siebenmeter über den Kasten. Als Richter zum 34:35 trifft sind noch 41 Sekunden zu spielen. Im Handball eine Ewigkeit - aber clever spielt der TuSEM die Zeit runter und gibt dem TSV keine Einwurfchance mehr. "Wir haben heute alles gesehen, was ein Derby ausmacht", sagte Essens Trainer Jaron Siewert beim Trainertalk. "Ich bin glücklich, dass wir einen kühlen Kopf bewahrt haben."

Auf den TSV wartet jetzt eine längere Auswärtsfahrt: Gastgeber am Samstag, 13. Oktober, ist der VfL Lübeck Schwartau.

TSV Bayer Dormagen - TUSEM Essen 34:35 (17:19)
Dormagen: Rozsavölgyi, Broy (n.e.), Bartmann (14.-51.); Reuland, Pyszora (n.e.), Eggert (4), Löfström (6), I. Hüter (3), Richter (3), P. Hüter (1), Braun (n.e.), Jagieniak, Eberlein (n.e.), Stutzke (8), Wieling (9/5).
Essen: Bliß (6 Paraden), Mangold (19.-30.); Beyer (n.e.), J. Ellwanger (3), Witzke (12), Akakpo (1), Szczesny (1), Müller (1), Firnhaber (2), Seidel, Klingler (2), Skroblien (13/4), Ingenpaß (n.e.), Zechel, Ridder (n.e.).
Schiedsrichter: Fratczak / Ribeiro.
Zuschauer: 1328.
Siebenmeter: 5/5:4/6 (Bartmann hält gegen Skroblien, der auch einmal über das Tor wirft).
Strafminuten: 2:2 Minuten.
Spielfilm: 2:1, 2:3, 5:4, 7:6, 9:8, 10:9, 10:12 (16.), 14:14, 16:17, 16:19, 17:19 - 17:20, 21:25 (38.), 25:28, 30:33, 32:33 (54.), 33:35 (58.), 34:35 (60.).


Die TSV Bayer Dormagen Handball GmbH gibt bekannt, dass der bis zum 30. Juni 2019 laufende Trainervertrag mit Ulli Kriebel nicht verlängert wird. „Nach Beratungen insbesondere mit den Gesellschaftern und dem sportlichen Kompetenzteam sind wir der Auffassung, dass die konzeptionellen Überlegungen mittelfristig ohne einen hauptamtlichen Trainer nicht umzusetzen sind“, erklärt Geschäftsführer Björn Barthel.

Ulli Kriebel steht hauptberuflich nicht zur Verfügung und kann deshalb diesen für den Verein wichtigen zeitlichen Mehraufwand dauerhaft nicht betreiben. Barthel: „Die gewachsenen Aufgaben und die Bedeutung der Trainerfunktion in unserem Verein machen die vollzeitliche Einbindung eines Trainers am Höhenberg zukünftig unabdingbar. Der Zeitpunkt der Entscheidung dient dazu, für beide Seiten frühzeitig Planungssicherheit zu schaffen. Die aktuelle sportliche Situation zeigt, dass Ulli Kriebel und sein Team auf einem guten Weg sind, das Saisonziel Klassenerhalt in die Tat umzusetzen.“


Der TSV Bayer Dormagen setzte mit dem 37:29-Erfolg in Emsdetten am Dienstag ein klares Ausrufezeichen und freut sich auf das Derby gegen TuSEM Essen. Doch die Aufgabe wird keineswegs leichter gegen die zuvor spielfreien Gäste. Schließlich ist der Altmeister Tabellenzweiter der 2. Handball-Bundesliga und hat bislang erst zwei Punkte abgegeben. Zuletzt setzten die Essener sich auf der anderen Rheinseite mit 29:24 bei den Rhein Vikings durch. Die Partie wird am heutigen Freitag um 19.30 Uhr von den Schiedsrichtern Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro (Kamp-Lintfort / Diepholz) angepfiffen. Die Abendkassen am TSV Bayer Sportcenter (An der Römerziegelei 1) öffnen um 18.30 Uhr.

Der TuSEM schrieb Handball-Geschichte, wurde je dreimal Deutscher Meister und Pokalsieger und feierte mehrere Europacupsiege. Nach nicht ganz so erfolgreichen Jahren ist der Klub längst wieder eine feste Größe in der 2. Bundesliga. Nach einem verpatzten Start lag Essen in der letzten Saison auf dem zweiten Platz der Rückrunden-Tabelle hinter dem Bergischen HC. Die Mannschaft ist weitgehend zusammengeblieben und hat sich gezielt verstärkt. Auch wenn gelegentlich vom Aufstieg gesprochen wird, so heißt das Saisonziel "obere Tabellenhälfte". Dem Team gehört ein ehemaliger Dormagener an: Dennis Szczesny ist einer der besten Rückraumschützen der Essener.

Jaron Siewert rechnet mit einem heißen Derby zweier offensivstarker Teams: "Dormagen hat richtig Selbstvertrauen in den letzten Spielen tanken können. Die offensive Abwehr von Dormagen ist unangenehm und hat den Gegnern viele leichte Gegentore eingebracht", sagt der TuSEM-Coach. Er muss weiter auf Kreisläufer Lukas Ellwanger verzichten. Rückraumspieler Carsten Ridder hingegen wird heute nach sechsmonatiger Verletzungspause sein Comeback geben - womit das Team über noch mehr Alternativen verfügt. Auf die muss TSV-Trainer Ulli Kriebel weiter warten: Nach wie vor fallen Eloy Morante Maldonado, Nuno Rebelo und Heider Thomas aus.

Beide Mannschaften standen sich bereits in der Vorbereitung gegenüber: Beim Select-Cup in Langenfeld gewann Essen Anfang August mit 35:32 (19:17).


Dank einer grandiosen Leistung nahm der TSV Bayer Dormagen beide Punkte aus Emsdetten mit, feierte nach dem Erfolg beim TV Hüttenberg bereits den zweiten Auswärtssieg und kletterte mit 7:7-Punkten vorübergehend auf Platz 7 in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga. Die Gastgeber waren bei der 29:37-Niederlage vor 1354 Zuschauern chancenlos und konnten in der Schlussphase lediglich die zweistellige Niederlage verhindern. "Da haben wir die Kräfte geschont, schließlich geht es bereits am Freitag weiter", sagte Ulli Kriebel in der Ems-Halle. Am 5. Oktober findet das Derby gegen TuSEM Essen ab 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter statt. "Unsere tolle Mannschaft hat jede Unterstützung verdient. Bringt Freunde und Nachbarn mit in die Halle", ruft der TSV-Trainer zum Besuch der Partie auf. Tickets gibt es im Tabakshop an der Kölner Straße 64 und online. Die Abendkassen öffnen um 18.30 Uhr.

Von Beginn an lag der TSV vorne und baute den Vorsprung ständig aus - bin hin zur Zehn-Tore-Führung (22:12) nach 30 Minuten. Es stimmte nahezu alles: "Unser Plan ging voll auf", betonte Kriebel und stellte dem gesamten Team ein hervorragendes Zeugnis aus. Die aufmerksame Abwehr ließ relativ wenige Würfe auf den von Gergö Rózsavölgyi stark gehüteten Kasten zu. Clever schaltete Benni Richter Emsdettens Spielmacher Merten Krings aus, der seinen Frust mit einem Revanchefoul an Patrick Hüter abließ - das die über die gesamte Spielzeit souveränen Schiedsrichter mit zwei Minuten bestraften. Fortan lief bei den Gastgebern kaum noch etwas zusammen. Der TSV nutzte die Verwirrung zu einem eindrucksvollen Sturmlauf mit fünf Toren innerhalb von knapp drei Minuten. Dabei trafen die beiden Außen Tim Wieling und Joshua Reuland je zweimal, Patrick Hüter erhöhte zum 13:5 nach einer Viertelstunde, das Emsdettens Trainer Daniel Kubes zur bereits zweiten Auszeit zwang. Doch auch die nutzte wenig - weil der TSV konzentriert weiterspielte und immer eine Antwort parat hatte. Wer so spielt hat das Glück auf seiner Seite: Beinahe alle Apraller landeten wieder bei den Dormagenern.

Das 12:22 zur Pause hatte Kubes in seinen "schlimmsten Albträumen" nicht erwartet. Wohl immer noch geschockt setzte sich das Desaster für den TVE fort. Dafür war jetzt Dormagens Carl Löfström verantwortlich, der auch unter schwierigsten Bedingungen zum erfolgreichen Abschluss vom Kreis kam. Über 13:26 und 19:32 (ein Traumanspiel von Richter an Löfström) war die vorzeitig entschiedene Partie ein Augenschmaus für die mitgereisten TSV-Fans. In den letzten Minuten setzte Kriebel die A-Jugendlichen Nick Braun und Sven Eberlein sowie Philipp Krefting aus der 2. Mannschaft ein. Eberlein freute sich riesig über seinen ersten Einsatz und sein erstes Zweitligator. Das größte Lob für den TSV stammte vom Gegner: "Euer Spiel war phänomenal", erklärte Daniel Kubes, "wir haben heute gegen eine diszipliniert spielende Mannschaft komplett den Kopf verloren."

TV Emsdetten - TSV Bayer Dormagen 29:37 (12:22)
Emsdetten: Madert (6 Paraden), Ferjan (2 P.); Weischer, Krings (3), Franke (3), Terhaer (2), Hübner, Toom, Kolk (2), Dräger (2), Holzner (1/1), Smits (6), Wesseling, Kropp (1), Bozovic (9).
Dormagen: Rózsavölgyi (9 Paraden), Broy (n.e.), Bartmann (n.e.); Reuland (6), Eggert (2), Löfström (5), I. Hüter (1), Krefting, Richter (7/1), P. Hüter (1), Braun, Jagieniak, Eberlein (1), Stutzke (5), Wieling (9/3).
Schiedsrichter: Schmidt / Krüger.
Zuschauer: 1354 in der Ems-Halle Emdetten.
Zeitstrafen: 4:6 Minuten.
Siebenmeter: 1/2:4/7 (Franke scheitert an Rózsavölgyi - Madert hält gegen Richter, Ferjan gegen Wieling, der auch einmal über das Tor wirft).
Spielfilm: 1:3, 3:4, 3:6 (8.), 4:8, 5:13 (15.), 10:19 (8.), 12:22 - 13:26 (35.), 18:31 (43.), 24:36 (55.), 29:37.


Zum zweiten Spiel der "englischen Woche" fährt der TSV Bayer Dormagen am heutigen Dienstag nach Emsdetten. Das Spiel pfeifen die Schiedsrichter Jan Krüger und Björn Schmidt (Flensburg) um 19.30 Uhr in der Ems-Halle an der Friederichstraße in Emsdetten um 19.30 Uhr an. Der aktuelle Tabellensiebte der 2. Handball-Bundesliga geht als Favorit in die erst fünfte Partie des TVE. Zum Auftakt verlor die Mannschaft von Daniel Kubes das Derby gegen Nordhorn mit 20:33, setzte sich dann aber knapp gegen die Rhein Vikings (25:23), Nettelstedt (34:31) und in Aue (33:32) durch.

Beim TV Emsdetten zieht Merten Krings im Rückraum die Fäden und kann auch platziert abschließen. Mit 20 Toren liegt er in der TVE-Statistik an zweiter Stelle hinter Linkshänder Marten Franke (27). Gut integriert wurde bereits der 2,04m lange Neuzugang Janko Bozovic aus Österreich, der mit 14 Treffern aus der halbrechten Position auf sich aufmerksam machte. Die personelle Situation beim TSV ist unverändert. Die Spieler, die beim 32:32 gegen Großwallstadt im Einsatz waren, können spielen. "Das ist natürlich eine brutale Woche für uns", sagt TSV-Coach Ulli Kriebel. "Jeder Punkt, den wir da mitnehmen, ist Gold wert."


Ein furioses Finale bescherte dem TSV Bayer Dormagen einen Punkt im Duell der Aufsteiger: Mit dem Schlusspfiff traf Lukas Stutzke zum 32:32 gegen den TV Großwallstadt und löste damit Begeisterungsstürme auf dem Spielfeld und auf den Rängen aus. Weniger angetan waren die Anhänger der Mainfranken, die nach dem Verlauf der Partie fest mit dem ersten Saisonsieg des Altmeisters gerechnet hatten. "Das ist ein glücklicher Punkt für uns", gab TSV-Trainer Ulli Kriebel zu. Sein Kollege Florian Bauer war mehr als zufrieden mit der Leistung seiner Auswahl, nur nicht mit den letzten beiden Minuten.

Nachdem die Gäste ihren ersten Angriff vertändelt hatten überraschte der TSV sofort mit dem Einsatz des siebten Feldspielers. "Wir müssen die Kräfte besser verteilen", verriet Ulli Kriebel später den Grund der Maßnahme, die anfangs auch erfolgreich war: Die Dormagener gingen dreimal in Führung, zunächst durch den schnellen Linksaußen Joshua Reuland und zweimal durch den clever eingesetzten Kreisläufer Patrick Hüter. Dann aber schlichen sich Fehler ins Angriffsspiel ein, die Abschlüsse klappten nicht wie erhofft. Die gewonnenen Bälle verwertete Gäste-Torwart Jan Steffen Redwitz zweimal hintereinander mit platzierten Würfen ins leere Tor und brachte damit seine Mannschaft mit 6:3 in Führung. Vom Rückstand ließ der TSV sich nicht besonders beeindrucken, gab dann aber das Spiel mit dem zusätzlichen Feldspieler auf. Lukas Stutzke egalisierte in der 18. Minute (9:9), doch eine echte Wende trat nicht ein. Immerhin gab es das erste Comeback, der lange verletzte Daniel Eggert kam in der 19. Minute und erzielte sofort den Anschluss zum 10:11. Aber auch weil Redwitz das Duell gegen alle drei eingesetzten TSV-Torhüter für sich entschied, bauten die Mainfranken ihren Vorsprung aus. Lars Spieß sorgte in der 27. Minute für die erste Vier-Tore-Führung (16:12). Der mit einer herausragenden Quote (11 von 12) treffende Rechtsaußen Tim Wieling und Joshua Reuland waren für den dann doch knappen Halbzeitstand (15:17) verantwortlich.

Nach dem Seitenwechsel wartete der TSV mit einer offensiveren Deckung auf, die zunächst Freiräume für den erfahrenen Michael Spatz bot. Mit dem Schließen der Lücke kamen die Dormagener wieder heran, vor allem weil Stutzke genau zielte und Wieling auch von der Siebenmeterlinie Souveränität ausstrahlte. Der Ausgleich von Reuland zum 22:22 in der 40. Minute war aber nur vorübergehend. Das lag am unglücklichen Pfostenwurf des Linksaußen und der Parade von Redwitz gegen Stutzke. Zwischenzeitlich gab es ein weiteres Comeback beim TSV mit der Einwechslung von Torwart Sven Bartmann. Doch er konnte die Einschläge des jetzt wieder treffsicheren Marcel Engels ebenfalls nicht verhindern - der machte das 26:22 für den TVG in der 48. Minute. Die Gäste verteidigten diesen Vorsprung bis hin zum 31:27 in der 56. Minute und waren den beiden Punkten nahe.

Doch in der anschließenden letzten Auszeit motivierte Kriebel seine Jungs zum "Alles-oder-Nichts". Benni Richter und Tim Wieling kümmerten sich um die enge Bewachung von Tom Spieß und Mario Stark. Eggert und Wieling verkürzten auf 29:31, Lars Spieß erzielte 102 Sekunden vor dem Ende das letzte Tor für Großwallstadt. Und dann sahen die Zuschauer jene Szenen, die eine Handball-Halle in einen Hexenkessel verwandeln und den Kampf um den einen Punkt möglich machen. Erst trifft Wieling, dann Richter, es heißt 31:32 aus Sicht der Gastgeber. Und der elf Mal erfolgreiche Michael Spatz hat die Riesenchance, alles klar für die Gäste zu machen. Doch er scheitert 33 Sekunden vor dem Abpfiff am Pfosten. Es folgt der letzte Angriff der Dormagener gegen den TVG und die Uhr. Gesucht wird Tim Wieling, doch der Linkshänder wird jetzt geschickt abgeschirmt. Es sind noch zwei Sekunden zu spielen, Lukas Stutzke bekommt den Ball und zieht ab - unhaltbar für Redwitz. "Ich habe nicht mehr darüber nachgedacht, wo der Ball hingehen soll. Einfach drauf", erinnert sich später der Schütze des letzten Treffers, der von seinen Mitspielern gefeiert wird. "Ich meine, der Ball war nach der Sirene im Tor, aber das Kampfgericht und die Schiedsrichter haben anders entschieden", trauerte Florian Bauer dem einen Punkt nach. Ein Punkt, der am Ende der Saison eine wichtige Rolle spielen kann.

Für den TSV geht es bereits an diesem Dienstag, 2. Oktober, mit dem Gastspiel in Emsdetten weiter. Das nächste Heimspiel ist am kommenden Freitag, 5. Oktober, um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter. Dann kommt der aktuelle Spitzenreiter TUSEM Essen zum Derby.

TSV Bayer Dormagen - TV Großwallstadt 32:32 (15:17)
Dormagen:
Rózsavölgyi (1.-27. und ab 56., 4 Paraden), Broy (27.-45., 1 Parade), Bartmann (45.-56.); Reuland (4), Pyszora (n.e.), Eggert (2), Löfström (1), I. Hüter, Richter (4), P. Hüter (3), Braun (n.e.), Jagieniak, Eberlein (n.e.), Stutzke (7), Wieling (11/5).
Großwallstadt: Redwitz (9 Paraden, 2 Tore), Kugis (bei einem 7m); Spatz (11/9), Engels (7), Blank (n.e.), Erifopoulos (n.e.), Schnellbacher (n.e.), Corak (2), Stark (3), T. Spieß, Keck, Winkler (2), L. Spieß (4), Göpfert (1).
Schiedsrichter: Linker / Schmidt.
Zuschauer: 1024.
Zeitstrafen: 8:8 Minuten.
Siebenmeter: 5/5:9/9.
Spielfilm: 3:2, 3:6 (8.), 7:8, 9:9 (18.), 9:11, 11:12, 12:16 (27.), 13:17, 15:17 - 16:17, 17:20, 19:20, 20:22, 22:22 (40.), 22:26 (48.), 27:31 (56.), 29:32, 32:32.


Gerne würde der TSV Bayer Dormagen an den Heimerfolg gegen den Wilhelmshavener HV anschließen. Die Liste der verletzten Spieler macht die Aufgabe an diesem Freitag, 28. September, gegen den TV Großwallstadt allerdings nicht leichter. "Wir werden natürlich alles versuchen, um die beiden Punkte in Dormagen zu behalten", sagt TSV-Trainer Ulli Kriebel. Die Schiedsrichter Frederic Linker und Sascha Schmidt aus Herne pfeifen das sechste Saisonspiel in der 2. Handball-Bundesliga um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter an. Tickets gibt es noch im Tabakshop an der Kölner Straße 64, Ecke Nettergasse und online. Die Abendkassen öffnen um 18.30 Uhr.

Der TV Großwallstadt zählte mehrere Jahrzehnte zu den deutschen Spitzenklubs, sammelte Meister- und Pokaltitel und war auch im internationalen Handball eine feste Größe. Inzwischen starteten die Mainfranken einen Neuanfang, der in der letzten Saison zur Drittligameisterschaft und zum Aufstieg in die 2. Liga führte. Neuer Trainer ist der 38 Jahre alte Sportwissenschaftler Florian Bauer. Er kann auf altbewährte Kräfte zurückgreifen, denn der Stamm der Mannschaft blieb weitgehend erhalten. Der erfahrenste Spieler ist Rechtsaußen Michael Spatz (35), der sich in der 1. und 2. Bundesliga auskennt und auch aktuell wieder zu den Top Ten-Spielern der 2. Liga gehört. Noch wartet der TVG auf den ersten Saisonerfolg. Bislang hat der Klub erst einen Punkt auf der Habenseite nach dem 26:26 zum Auftakt gegen die Rhein Vikings. Verloren wurden die Spiele in Hamm (26:30), gegen Rimpar (24:26) und in Dessau (22:27).

Der TSV hofft auf den ein oder anderen "Rückkehrer" - zumindest in dieser englischen Woche, in der noch Spiele beim TV Emsdetten am 2. Oktober und das Heimderby gegen Tusem Essen am 5. Oktober auf dem Spielplan stehen. Spieler der A-Jugend könnten zum TSV-Kader gehören, da der Nachwuchs sein Heimspiel in der Jugend-Bundesliga am Samstag, 29. September, ab 17 Uhr gegen Handball Lemgo im TSV Bayer Sportcenter austrägt. Ulli Kriebel hat sich vorgenommen, die Kräfte so zu verteilen, dass sie anders als bei der 21:37-Niederlage in Coburg für 60 Minuten reichen. Die Bilanz gegen den TV Großwallstadt fällt eindeutig für die Gäste aus, die 16 mal erfolgreich waren, der TSV verbuchte nur acht Siege, wie Sportchef Volker Koch von der Neuß-Grevenbroicher Zeitung recherchiert hat. Beide Punkte gab es im letzten Vergleich vor drei Jahren für den TSV - allerdings kampflos, denn der damals insolvente TVG trat nicht mehr in Dormagen an. Um einen TSV-Erfolg gegen die Mainfranken zu finden, muss man schon lange zurückblättern: Am 25. Oktober 1996 setzte der TSV sich mit 25:22 durch - also exakt mit dem Ergebnis wie vor zwei Wochen gegen Wilhelmshaven...


Der Westdeutsche Rundfunk sendet seit Sonntag, 23. September um 8 Uhr ununterbrochen 24 Stunden und sieben Tage lang einen Livestream aus dem Funkhaus in Köln: Bei der „längsten Live-Talkshow“ der Welt wird über Themen aus Politik, Kultur, Sport und Unterhaltung gesprochen, mehrheitlich für die jüngere Generation aufbereitet.

 

Marc Schlömer, Fußballkommentator der ARD Sportschau, lud jetzt zu einer Gesprächsrunde über die „schönste Nebensache der Welt“, Fußball ein. Neben Michael Strohmaier und Max Fritsching, die den Fußball-Podcast „FUMS&GRÄTSCH“ produzieren, war auch Tyron Hartmann, Spieler des Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen zu Gast. Als Leistungssportler, der keinen Fußball spielt, kennt der 19-Jährige das Problem, über das viele Sportarten in Deutschland klagen. Erst kommt das runde Leder, dann kommt lange nichts. „Für mich wird zuviel Fußball im Fernsehen gezeigt. Dort wird bis in die untersten Ligen übertragen, stattdessen muss man eine Junioren-EM im Handball, bei der auch zwei unserer Spieler teilgenommen haben, per Livestream im Internet verfolgen“, stellte der Linksaußen mit Wehmut fest. Doch Hartmann weiß gleichzeitig, dass der Handball es jetzt selbst in der Hand hat. „Im Januar 2019 steigt die Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark und es liegt dann an uns, die Hallen voll zu kriegen.“

 

Die Teams in der 2. Handball-Bundesliga kämpfen um jeden Zuschauer, nur selten sind 2000 Besucher in der Halle. Und dann wäre da auch noch der finanzielle Aspekt. Ein Besuch eines Handballspiels scheint weitaus erschwinglicher zu sein, als ein Stadionbesuch in der Fußball-Bundesliga. Noch weiter auseinander liegen die Gehälter der Aktiven auf dem Feld. Jeder Handballer träumt davon, später von seinem Sport leben zu können, das weiß auch Hartmann. Er selbst absolviert parallel zum Sport eine Ausbildung zum Bürokaufmann als Teil der „Sportlerklasse“ bei der Bayer AG, um schon früh ein zweites Standbein neben dem Handball zu haben. Denn auch wenn er eines Tages den Sprung in die 1. Bundesliga schaffen sollte – ein Fußballer-Gehalt gibt es auch dort nicht.

 

Zur kompletten Talkrunde (Tyron Hartmann ab der 30. Minute)


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