Eine weitere Entscheidung in der 2. Handball-Bundesliga könnte bereits an diesem Freitag fallen: Wenn der ASV Hamm das Heimspiel gegen den TV Großwallstadt gewinnt, dann würde mit den Westfalen der neben dem VfL Gummersbach zweite Aufsteiger feststehen. Das wäre dann gleichzeitig das Ende aller Träume der HSG Nordhorn-Lingen, in der Saison 2022/23 wieder in der Liqui Moly Bundesliga zu spielen. Ein Sieg der Niedersachsen gegen den TSV Bayer Dormagen am Samstag hätte dann keine Bedeutung mehr. Die Wiesel freilich haben ein großes Eigeninteresse an den beiden Punkten. Denn sollte Großwallstadt verlieren und der TSV gewinnen, dann wäre der TSV gerettet und über den dritten Absteiger nach Aue und Emsdetten würde dann nur noch zwischen Ferndorf, Großwallstadt und (theoretisch) den Eulen Ludwigshafen am letzten Spieltag entschieden. Das Spiel zwischen Nordhorn und dem TSV wird am 4. Juni um 19.30 Uhr im Euregium Nordhorn von den Schiedsrichtern Frederic Linker und Sascha Schmidt (Recklinghausen / Bochum) angepfiffen. Wer nicht dabei sein kann, der sollte die Partie des 37. Spieltags live auf Sportdeutschland.tv verfolgen.

„Es gibt Mannschaften, bei denen der Wurm drin ist, und dazu zählt leider auch unsere HSG Nordhorn-Lingen“, heißt es auf Nordhorns Homepage und es sieht so aus, als hätten die Verantwortlichen den Aufstieg abgeschrieben - was ja auch realistisch ist angesichts der Drei-Punkte-Rückstand auf den ASV Hamm nach sechs Auswärtsniederlagen in Folge. Der erfolgreichste Werfer Georg Pöhle unterstreicht die Aussagen: „Wir haben den Fokus Aufstieg beiseitegelegt und wollen erst einmal wieder in die Spur finden.“ Der Halblinke Pöhle zählt zu den sieben Spielern der 2. HBL, die in dieser Saison mindestens 200 Tore erzielt haben. Mit seinen 175 Feldtreffern ist er nach Savvas Savvas (Großwallstadt, 210) und Philipp Vorlicek (Hagen, 177) der drittbeste Liga-Schütze aus dem Spiel heraus.

Patrick Miedema (Hurry-Up Zwartemeer), Daniel Fontaine (Karriereende), Robert Weber (Olympiacos Piräus), Nils Torbrügge (GWD Minden, Geschäftsführer) und Pavel Mickal (Ziel unbekannt) sind zum letzten Mal in einem Heimspiel für die HSG Nordhorn-Lingen im Einsatz und werden nach dem Spiel verabschiedet.

Die letzten beiden Vergleiche der Vereine endeten aus Dormagener Sicht durchaus erfreulich: Im Hinspiel beschenkte der TSV sich selbst mit dem 23:19-Erfolg am Tag vor dem Heiligen Abend aufgrund einer Turbo-Leistung in der zweiten Halbzeit. Zur Pause hieß es noch 10:9 für die Gäste. Und auch das letzte Auswärtsspiel im Euregium brachte dem TSV zumindest eine Punkteteilung: Der 37. Spieltag am 1. Juni vor drei Jahren endete 22:22 - Nordhorn stand als Aufsteiger fest und der TSV hatte den Klassenerhalt gesichert. Aktuell würde eine Punkteteilung das Thema Ligaverbleib auf den letzten Spieltag am 11. Juni vertagen. Deshalb geht die Absicht auch über ein Remis hinaus: „Wir wollen an die überzeugenden Leistungen und die Erfolge der letzten Spiele anschließen“, kündigt Trainer Peer Pütz vor seinem letzten Auswärtsspiel mit dem TSV an.

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