Der Spielbetrieb ruht im Handball-Amateurbereich – Zeit auch für die Verantwortlichen des TSV Bayer Dormagen, die vorhandenen Strukturen zu analysieren und daraus Konsequenzen zu ziehen. Das Ergebnis: Vieles ist gut und erfolgreich, es gibt aber auch Optimierungsbedarf. Das gilt insbesondere mit Blick auf die Förderung des Anschlusskaders. „Hier wird gute Arbeit geleistet, unterschiedliche Kompetenzen erschweren aber eher die Weiterentwicklung unserer jungen Talente“, begründet Jocky Krapp, Handball-Abteilungsleiter des TSV Bayer Dormagen, den Handlungsbedarf. Die Veränderungen sehen vor, ab der Saison 2021/22 die Trainingsqualität und -quantität auf dem Niveau der Jugend-Bundesliga zu halten und dem künftigen Kader der 2. Mannschaft fünf bis sieben Trainingseinheiten in der Woche zu ermöglichen – mehr als bei einigen Drittligisten.

„Es muss unser Ziel sein, möglichst viele junge Spieler zu halten“, begrüßt Handball-Geschäftsführer Björn Barthel die Weichenstellung. Die gewünschte Hauptamtlichkeit ermöglicht die direkte Anbindung der U23 an den Nachwuchs und auch an die 1. Mannschaft. Die Aufgabe wird David Röhrig übernehmen, der damit ab der kommenden Spielzeit als Trainer der 2. Mannschaft und der A-Jugend fungieren wird. „Die Absicht des Vereins, beide Mannschaften in eine Hand zu legen, ist sicher eine Herausforderung“, sagt Röhrig mit Zuversicht. „Das Niveau der 1. Mannschaft wird immer höher, da ist es angebracht, mit der Anschlussförderung nachzuziehen.“ Zwei Co-Trainer sollen mit den Schwerpunkten 2. Mannschaft und A-Jugend die Arbeit von David Röhrig unterstützen.

Die Umsetzung des sinnvollen Konzepts hat Veränderungen in der bestehenden 2. Mannschaft zur Folge. „Trainer Freddy Rudloff arbeitet hier vorbildlich, aber unter den geänderten Vorzeichen gibt es keine Alternative zu unserem Vorgehen. Wir können ihm keine adäquate Leistungsmannschaft anbieten“, sagt Barthel. „Rein sportlich gesehen“ kann Rudloff die Entscheidung nachvollziehen. „Wenn der Spielbetrieb im neuen Jahr wieder aufgenommen werden kann, wollen wir die Saison natürlich so gut wie möglich beenden“, erklärt der ehemalige Spieler der 1. Mannschaft, der sich neuen Herausforderungen stellen will.

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