An die Minimalchance auf den Aufstieg glaubten die Gäste aus Friesenheim nicht mehr. Zwar verlor Coburg in Springe zeitgleich mit 22:25, doch das Team aus Ludwigshafen hätte immer noch mit mindestens 22 Toren Vorsprung im TSV Sportcenter gewinnen müssen, um wieder ein Mitglied der DKB-Handball-Bundesliga zu werden. Einen solchen Kantersieg ließen die Dormagener freilich nicht zu, schließlich wollten sie sich achtbar aus der 2. Liga verabschieden.

Eine handfeste Überraschung übermittelte Hallensprecher Oliver Fenkl vor der Partie: "Nach langer verletzungsbedingter Pause ist heute endlich wieder unser Kapitän Dennis Marquardt dabei." Der freute sich, gemeinsam mit seinem Bruder Björn dieses letzte Spiel in der 2. Bundesliga zu machen. Die Vorentscheidung der munteren Begegnung fiel nach einer Dreiviertelstunde, als Friesenheim die 16:15-Führung aus der 35. Minute bis auf 24:17 ausbaute. Doch der TSV hielt dagegen, vor allem Pascal Noll und Max Bettin verkürzten jetzt. Näher als bis auf drei Tore ließ die TSG die Gastgeber aber nicht heran und gewann letztlich mit 31:28.

Trotz des Abstiegs herrschte eine äußerst gute Atmosphäre in der Halle. Neben sechs Spielern verabschiedete Handball-Geschäftsführer Björn Barthel auch Ex-Trainer Jörg Bohrmann und Interimscoach Tobias Plaz. Die Beiden sowie Sergio Muggli (zurück nach Schaffhausen), Alexander Feld (Friesenheim), Björn Marquardt (zurück nach Mönchengladbach), Max Jäger (TV Korschenbroich), Sebastian Damm (Bad Schwartau) und Jo Gerrit Genz (TuS N-Lübbecke) erhielten als Erinnerung an ihre mehr oder weniger lange Zeit in Dormagen die von Fotograf Heinz Zaunbrecher zusammengestellten individuellen Fotocollagen. Dass Spieler und auch viele Fans mit den Tränen kämpften ist nur natürlich.

Statistik
TSV Bayer Dormagen – TSG Lu-Friesenheim 28:31 (11:14)
Dormagen: Jäger (ab 31., 4 Paraden), Bartmann (4 Paraden); Bettin (5), Muggli (1), Genz (2), Eisenkrätzer, Doetsch (3), Kübler (2), Damm, Noll (4), P. Hüter (3), B. Marquardt (3), D. Marquardt (1), Feld (4/3).
Friesenheim: Klier (9 Paraden), Peribonio (ab 45., 2 Paraden); Grimm (4/1), Claus (1), Lex (3), Kupijai (1), Hauk (3), Schleidweiler (1), Büdel (4), Weber (7), Dippe (2/1), Slaninka, Schmidt (2), Kastening (3/2).
Schiedsrichter: Van Hoang Chung / Jannik Otto.
Zuschauer: 1049.
Zeitstrafen: 6:6 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:4/5 (Peribonio hält gegen Feld, Bettin wirft an die Latte – Grimm scheitert an Jäger).
Spielfilm: 1:0, 4:6, 6:6 (17.), 6:10 (21.), 11:12, 11:14 - 15:16 (35.), 16:18, 17:24 (45.), 20:24, 21:27, 25:28, 28:31.

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