Ein tolles Handballfest mit der Rekordkulisse von über 2400 Zuschauern! Aus heimischer Sicht stimmte nur das Ergebnis nicht: Der VfL Gummersbach verbuchte im TSV Bayer Sportcenter mit 28:22 (13:7) den 13. Sieg im 29. Mittelrhein-Derby. In der ersten Hälfte kauften die Gäste dem TSV den Schneid ab und verschafften sich einen klaren Vorsprung, den sie nach dem Seitenwechsel gegen nicht nachlassende Dormagener verteidigten. In dieser Verfassung ist der VfL ein ernsthafter Aufstiegskandidat. Der TSV wird schon aufgrund seiner weiterhin positiven Tordifferenz auch nach den an diesem Wochenende anstehenden Spielen einen einstelligen Tabellenplatz in der 2. Handball-Bundesliga belegen. Nächster Auswärtsgegner ist am 9. November Aufsteiger HSG Konstanz.

Wenn man in einer solchen Partie kein Mal in Führung liegt, dann muss man den verdienten Erfolg des Bundesliga-Absteigers neidlos anerkennen. Nach dem 1:1 durch Andre Meuser zogen die Gummersbacher bis zur 9. Minute auf 5:1 davon und veranlassten TSV-Trainer Dusko Bilanovic zur ersten Auszeit. Auch wenn die Dormagener im Anschluss bis hin zum 4:7 durch Eloy Morante Maldonado nach einer Viertelstunde die Hoffnung auf die Wende aufrecht hielten, so wurde die ungemein bewegliche VfL-Defensive zu einer kaum zu überwindenden Mauer. Mehrfach nahm der Block VfL-Torwart Filip Ivic die Arbeit ab. In den zweiten 15 Minuten durfte der TSV nur noch über drei Treffer jubeln - Gummersbach schraubte vor allem durch die platzierten Würfe von Österreichs Nationalspieler Alexander Hermann bis zur Pause die Führung auf 13:7.

Nach dem Seitenwechsel zunächst ein ähnliches Bild. Der TSV tat sich vorne schwer und musste sogar eine zweistellige Niederlage befürchten, als erst Hermann traf und danach Marvin Sommer seinen dritten Strafwurf erfolgreich mit einem Heber abschloss und direkt danach mit einem Konter auf 18:9 erhöhte. Bis hin zum 22:13 in der 45. Minute kratzte Gummersbach an der 10er-Marke, doch plötzlich drehten die Gastgeber am Schalter. Die zupackende Abwehr und mehrere starke Paraden von Janis Boieck irritierten den VfL - der Vorsprung schmolz auf 23:19 zusammen. Die TSV-Fans waren völlig aus dem Häuschen und gaben ihrer Mannschaft zusätzliche Unterstützung, als Jakub Sterba seinen abgefangenen Ball im gegnerischen Kasten ablegte, Julian Köster zweimal hintereinander einnetzte und Morante noch einmal auf 22:26 verkürzte.

Mehr ließen die Gäste dann aber doch nicht zu. "Ich war auch in dieser Phase sehr entspannt", sagte der frühere TSV-Spieler und jetzige VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler später. Janko Bozovic und Yonatan Dayan stellten den Endstand her und lösten den Siegesjubel bei den vielen mitgereisten Gummersbacher Fans aus. "Sie haben sicher auch zu der tollen Stimmung in der Halle beigetragen", betonte VfL-Coach Torge Greve, der vor allem seiner großartigen Abwehr ein hervorragendes Zeugnis ausstellte. Personell war der VfL mit einer voll besetzten Bank deutlich besser aufgestellt. Beim TSV hingegen fehlten verletzungsbedingt vor allem Ian Hüter und dessen 1:1-Qualitäten im Angriff. Außerdem standen Heider Thomas, Pascal Noll und Nuno Rebelo nicht zur Verfügung. "Aber wir brauchen uns nicht zu verstecken", stellte Dusko Bilanovic fest. "Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit ein Unentschieden geholt und bis zum Schluss gekämpft." Gerade diese Einstellung stellte Geschäftsführer Björn Barthel in seiner Derby-Bilanz heraus: "Auch wenn wir das Spiel verloren haben, der Handball in Dormagen hat heute durch den leidenschaftlichen Kampf auf dem Spielfeld und die begeisternde Atmosphäre im Sportcenter gewonnen."

TSV Bayer Dormagen - VfL Gummersbach 22:28 (7:13)
Dormagen: Bartmann (3 Paraden), Boieck (ab 19., 7 Paraden), Halfmann (n.e.); Reuland (1/1), Köster (3), Meuser (3), Richter, Löfström (3), P. Hüter, Braun, Morante Maldonado (5), Sterba (2), Grbavac (5/1).
Gummersbach: Ivic (8 Paraden), Puhle (ab 52., 3 Paraden); Schröter (n.e.), Dayan (2), Baumgärtner, Blohme (1), Kontrec, Sommer (5/2), Hermann (9), Herzig (2), Meinhardt (n.e.), Villgrattner (1), Haller (n.e.), Stüber (2), Becker (1), Bozovic (5).
Schiedsrichter: Kauth / Kolb.
Zuschauer: 2419.
Zeitstrafen: 8:10 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:3/3 (Reuland scheitert an Ivic, Grbavac an Puhle).
Spielfilm: 1:1, 1:5 (9.), 3:6 (12.), 4:7, 4:10 (21.), 5:12, 7:13 - 7:14, 9:18, 12:21 (42.), 16:22 (47.), 20:24 (53.), 20:26, 22:26, 22:28.


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