Der zweite Auswärtssieg des TSV Bayer Dormagen war gleichzeitig der höchste Saisonerfolg. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung ließ das Team von Dusko Bilanovic den Gastgebern in der Kreuztaler Sporthalle vor 1016 Zuschauern nicht den Hauch einer Chance und setzte sich mit 34:22 (15:8) gegen den TuS Ferndorf durch. "Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft. Alle haben um jeden Zentimeter gekämpft und einen starken Gegner besiegt", sagte der Coach, der auch wusste: "Das ist das Ergebnis einer ganzen Woche, in der wir unseren Misserfolg in Krefeld aufgearbeitet haben. Ich bin froh, dass wir den Ferndorf-Fluch besiegen konnten." In den letzten fünf Spielen hatte der TSV lediglich einen Punkt gegen Ferndorf geholt. Ferndorfs Michael Lerscht war die Enttäuschung in seinen Worten anzumerken: "Dormagen war uns heute in allen Belangen überlegen."

Schon früh machten die Dormagener deutlich, dass sie wieder auf die Erfolgsspur einbiegen wollten. Ein besonderes Zeichen setzte Sven Bartmann, der schon in der Anfangsphase Ferndorfs Außen verzweifeln ließ und auch einen Konter des völlig freistehenden Julian Schneider hervorragend parierte. Kompromisslos nutzte der TSV die sich bietenden Chancen und schloss auch die erste Überzahl mit zwei Treffern clever ab. Als überraschend Joshua Reuland zur Siebenmeterlinie ging und die Führung erst auf 8:3 und dann auf 11:4 ausbaute, witterten die vielen mitgereisten Wieselfans bereits die zwei Punkte. Doch vor allem Ferndorfs Schwede Julius Lindskog Andersson wollte sich mit der drohenden Niederlage noch nicht abfinden und sorgte mit drei Treffern in Folge für neue Hoffnung bei den heimischen Fans. Das Tor zum 8:12 in der 25. Minute war allerdings das letzte der Gastgeber vor dem Pausenpfiff. Was noch durch die starke TSV-Defensive kam war gut aufgehoben bei Sven Bartmann. Einem Doppelschlag von Andre Meuser ließ Jakub Sterba den Pausenstand 8:15 folgen - nach "Bartis" genau getimten Zuckerpass.

Nach dem Seitenwechsel wechselte sich das "J-Trio" mit dem Torewerfen ab: Joshua Reuland, Jakub Sterba und Julian Köster (der in der Woche drei Tage an einem Lehrgang des Elitekaders teilnahm) waren für die Tore 20 bis 27 verantwortlich und auch für den ersten zweistelligen Vorsprung. Und hinten zeigte Janis Boieck nach längerer verletzungsbedingter Pause erstmals wieder seine Qualitäten im Tor. Während Ferndorf sich mit der Niederlage abgefunden hatte, gab der TSV weiter Gas und feierte schließlich die 60 Werbeminuten für das große Derby: Am Donnerstag (!), 31. Oktober, gibt es erstmals wieder nach achteinhalbjähriger Pause das Mittelrhein-Duell um Punkte zwischen dem TSV und Bundesliga-Absteiger VfL Gummersbach. In einem Meisterschaftsspiel gewann der TSV zuletzt in eigener Halle am 10. November 1996 mit 20:15 gegen den VfL. Tickets gibt es im Vorverkauf im Tabakshop an der Kölner Straße 64 und online.

Wegen der Länderspielpause ist das nächste Wochenende spielfrei, die TSV-Spieler kommen nach einer kurzen Pause am Mittwoch wieder zum Training zusammen. Das führt dann Co-Trainer Peer Pütz durch, da Dusko Bilanovic die ganze Woche bei einem A-Lehrgang weilt. An anderer Stelle trainiert Jakub Sterba: Der tschechische Verband hat den Rechtsaußen zu einer einwöchigen Trainingsmaßnahme eingeladen. Patrick und Ian Hüter mussten derweil den Lehrgang und Testspiele gegen Irland absagen: Ian wegen seiner Finger-OP, Patrick aus Studiengründen.

TuS Ferndorf - TSV Bayer Dormagen 22:34 (8:15)
Ferndorf: Durica (13.-42., 4 Paraden), Hottgenroth (2 Paraden); Basic (2), L. Schneider (2), M. Michel (2), Neitsch (1), Wicklein (3), L. Michel, J. Schneider (1), Rüdiger (1), Lindskog Andersson (7/4), Müller (2), Weber (1), Rink.
Dormagen: Bartmann (14 Paraden), Halfmann (bei einem 7m), Boieck (bei einem 7m und ab 54., 2 Paraden); Reuland (8/4), Köster (3), Meuser (2), Richter (1/1), Löfström (2), Reimer, Thomas, P. Hüter (2), Braun (1), Morante Maldonado (5), Sterba (6), Grbavac (4).
Schiedsrichter: Jan und Manuel Lier.
Zuschauer: 1016.
Zeitstrafen: 8:12 Minuten.
Siebenmeter: 4/5:5/5 (Lindskog Andersson wirft an die Latte).
Spielfilm: 2:5 (10.), 3:7 (12.), 4:11 (51.), 7:11 (24.), 8:12 (25.), 8:15 - 11:16, 12:19 (38.), 13:22 (42.), 14:24 (45.), 22:34.

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