Die erste Heimniederlage ist überwunden, "wir schauen nach vorne", sagt Trainer Dusko Bilanovic. Und dieser Blick geht gar nicht sehr weit, denn an diesem Freitag, 11. Oktober, machen sich die Handballer vom TSV Bayer Dormagen auf die kürzeste Reise in der 2. Liga: Das vierte Auswärtsspiel findet in der Glockenspitzhalle bei Aufsteiger HSG Krefeld statt. Die Schiedsrichter Oliver und Philipp Frankholz (Lemgo / Wuppertal) pfeifen die Partie um 20 Uhr an.

Wie Emsdetten noch gute Erinnerungen an den Spieler Bilanovic hatte, so denken die Krefelder gerne an das halbe Jahr zurück, als der 48-Jährige die HSG trainierte. "Ich fahre auch weiterhin gerne nach Krefeld, aber natürlich wollen wir die zwei Punkte mit nach Dormagen nehmen", sagt der TSV-Coach. "Die Tabelle macht deutlich, dass wir der Favorit sind. Und diese Rolle übernehmen wir gerne." Der gesunde Optimismus ist das eine, die Vorbereitung das andere: "Die HSG wird alles versuchen, um die ersten Punkte zu holen. Wir müssen aber nicht diejenigen sein, die ihnen als erster Klub die Zähler überlassen", schmunzelt Bilanovic. Schon nach dem jüngsten Spiel gegen Coburg hatte er angekündigt, dass der TSV die verlorenen Punkte in Krefeld zurückholen will. Um dieses Ziel zu erreichen, "haben wir uns intensiv mit dem Gegner auseinandergesetzt." Ein wichtiger Akteur konnte dabei nicht mitwirken und wird auch noch einige Wochen ausfallen: Ian Hüter hatte sich an einem Finger die Strecksehne gerissen und musste (erfolgreich) operiert werden.

Die Liste der angeschlagenen Krefelder ist derweil etwas länger: Abwehrchef Damian Janus verletzte sich in Ferndorf erneut an der Schulter. Ob er spielen kann ist noch offen. Der Rückraumlinke Toni Sario klagt über Fuß-, der Ex-Dormagener Linkshänder Kevin-Christopher Brüren über Arm- und Torhüter Norman Toth über Rückenprobleme. Bös traf es Linksaußen Dorian Wöstmann beim Gastspiel gegen den TuS Ferndorf, wo ihm bei einem Foul der Kiefer ausgerenkt wurde. Doch trotz der Beschwerden wollen alle Spieler sich in den Dienst der Mannschaft stellen.

Beide Teams standen sich in dieser Saison schon einmal gegenüber: Beim Select-Cup in Langenfeld gewann der TSV mit 28:24. Doch dieses Vorbereitungsspiel will niemand überbewerten, denn beide Mannschaften konnten Anfang August nicht in Bestbesetzung antreten. In der 3. Liga kam es zuletzt in der Saison 2017/18 zu zwei Vergleichen: In Krefeld gewannen die Gastgeber 27:26 - und auch in Dormagen beim 30:30 verlor die HSG nicht. Für "Eagles"-Trainer Arnar Gunnarsson ist es die erste Partie gegen den TSV. Er wurde relativ spät verpflichtet, nachdem sein Vorgänger Ronny Rogawska den Vertrag nicht verlängert hatte. Trotz der 0:14-Punkte haben die Krefelder die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Schließlich wurden zwei Heimspiele gegen Rimpar (19:20) und Aue (29:30) nur knapp verloren. Gegen Lübeck (16:24) und Emsdetten (18:25) wurde es etwas deutlicher.

Aufgrund des zu erwartenden großen Andrangs weist die HSG Krefeld darauf hin, dass ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Ist der Parkplatz unmittelbar an der Glockenspitzhalle belegt, so gibt es wenige hundert Meter entfernt den großen kostenfreien Parkplatz am Fußballstadion Grotenburg.

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