Ein gelungener Abschluss der Saison 2018/19: 1335 Zuschauer erlebten im TSV Bayer Sportcenter am Spieltag der VM - Vermögensmanufaktur ein munteres Spiel zweier Nachbarn, in dem die Rhein Vikings rund 20 Minuten auf Augenhöhe mitspielten. Als die Gastgeber dann nach vier Treffern ins leere Tor von 12:10 auf 16:10 davonzogen, war die Partie bereits entschieden. Denn es war klar, dass der lediglich aus zehn Spielern bestehende Vikings-Kader diesen Rückstand nicht mehr aufholen würde. Am Ende hieß es 36:28 - Saison-Torrekord für den TSV im Sportcenter. In der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga kletterte der TSV auf Rang 13.

Tabellenplatz 13 war denn auch das sportliche Ziel der Gastgeber: "Natürlich ist es ein Unterschied, ob man fünf oder sogar sieben Mannschaften hinter sich gelassen hat", sagte ein zufriedener TSV-Trainer Dusko Bilanovic. Vor dem 38. und letzten Spieltag standen Dresden, Dormagen und Emsdetten punktgleich auf den Plätzen 13, 14 und 15. Und die direkten Kontrahenten trafen im direkten Vergleich in  Emsdetten aufeinander. Sollte Elbflorenz gewinnen, hätte der TSV einen zweistelligen Sieg gegen die Rhein Vikings anstreben müssen. Da sich allerdings im Laufe der zeitgleich angepfiffenen Partien abzeichnete, dass Emsdetten siegen würde, konnte der TSV in der Schlussphase aufgrund des klar besseren Torverhältnisses einen Gang rausnehmen.

Zuvor hatte Bilanovic mit einer sportlichen Taktik überrascht, die er gar nicht besonders mag: Wie die Rhein Vikings startete er von Beginn an mit dem siebten Feldspieler. Der Grund lag auf der Hand: Lukas Stutzke hatte nach seinem Muskelfaserriss noch kein grünes Licht vom Arzt bekommen. Und der zuletzt als zweiter Shooter auftrumpfende U19-Nationalspieler Julian Köster musste an einem von DHB-Trainer Erik Wudtke angesetzten WM-Vorbereitungs-Lehrgang zwingend in Hennef teilnehmen. So konterte der Dormagener Coach die erwartete eher offensive Abwehr der Vikings und hatte mit Eloy Morante Maldonado einen treffsicheren Schützen, der fünf der ersten neun TSV-Treffer erzielte.

Letztmalig kamen die Gäste mit dem 12:10 durch den angeschlagenen, aber sicheren Siebenmeter-Vollstrecker Christian Hoße bis auf zwei Treffer heran. Dann landeten vier Bälle hintereinander im leeren Vikings-Tor: Nach technischen Fehlern schaltete Richter zweimal am Schnellsten und traf von der Seitenlinie. Zweimal trug sich in seinem letzten Spiel für den TSV Torwart Matthias Broy in die Torschützenliste ein. Vom 16:10 über 20:13 zur Pause setzte der TSV sich bis auf 27:16 in der 41. Minute ab. Nach dem Signal aus Emsdetten und dem gesicherten Tabellenplatz 13 ließen es die Dormagener etwas ruhiger angehen - alle Spieler durften noch mal ran und stellten ihr Können unter Beweis.

Vor der anstehenden Party mit Freibierspenden der TSV-Partner Sünner, Autohaus Heinen und Rhein-Kreis Neuss Pflegedienst zogen alle Spieler mit dem Dank-Banner durch die Halle. Anschließend folgte die förmliche Verabschiedung der sechs Spieler, die sich neuen Herausforderungen stellen: Nico Pyszora (Longericher SC), Mattes Broy (Rhein Vikings) und Lars Jagieniak (Leichlinger TV) treffen in der nächsten Saison in der 3. Liga aufeinander. Daniel Eggert spielt künftig in den Niederlanden für Herpertz Bevo. Lukas Stutzke (Bergischer HC) und Tim Wieling (TVB Stuttgart) sehen sich in der 1. Bundesliga wieder. Zum ersten Training der neuen Saison lädt Dusko Bilanovic am 8. Juli ein. 

TSV Bayer Dormagen - HC Rhein Vikings 36:28 (20:13)
Dormagen: Broy (2 Tore, 11 Paraden), Bartmann (1.-19., 1 Parade); Reuland (2), Pyszora (4), Thomas (3), Löfström (1), I. Hüter (4), Rebelo (1), Richter (4), P. Hüter (3), Braun (1), Jagieniak (1), Morante Maldonado (7), Wieling (3/1).
Rhein Vikings: Moldrup (3 Paraden), Conrad (19.-30. und ab 57., 1 Tor); Gipperich (2), Hoße (6/5), Skorupa (2), Weis (4), Johnen (5), Zwarg (2), Goergen (4), Middell (2).
Schiedsrichter: Jan Lier / Manuel Lier.
Zuschauer: 1335.
Zeitstrafen: 4:2 Minuten.
Siebenmeter: 1/1:5/5..
Spielfilm: 3:1, 7:7 (12.), 11:7 (16.), 12:10 (19.), 16:10 (24.), 20:13 - 24:14 (36.), 27:16 (41.), 30:23 (50.), 35:25 (57.), 36:28.

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