24 Tore reichten dem TSV Bayer im November zum Erfolg in Dresden. Doch am Samstagabend im TSV Bayer Sportcenter erzielte der HC Elbflorenz beim Spieltag der pronova BKK zwei Tore mehr als im Hinspiel und feierte den 25:24 (11:11)-Auswärtssieg nach dem letzten Treffer von "Joker" Gabriel De Santis. Damit zogen die Sachsen in der 2. Handball-Bundesliga am TSV vorbei auf Tabellenplatz 14. Die Dormagener liegen nun zwei Punkte vor dem letzten Abstiegsplatz 16, den Eintracht Hagen einnimmt. Nächsten Sonntag, 19. Mai, spielt der TSV beim aktuellen Achtzehnten Dessau-Roßlauer HV. An der Ausgangsposition hat sich nach der 20. Saisonniederlage nichts geändert: "Wir haben weiterhin alles in unserer Hand", betont TSV-Trainer Dusko Bilanovic. Doch wurde wie schon vor einer Woche in Hamm die große Chance versäumt, sich weiter von der Abstiegszone abzusetzen. "Alle spielen für uns, nur wir nicht", ärgerte Bilanovic sich mit Blick auf die Ergebnisse der unmittelbaren Konkurrenz, die auch leer ausging.

Vor 1253 Zuschauern erzielten Sebastian Greß und Roman Becvar die ersten Tore für die Gäste. Tim Wieling von der Siebenmeterlinie und Patrick Hüter nach einem schönen Anspiel von Benni Richter sorgten für den ersten Ausgleich, dem im Verlauf der Begegnung etliche Gleichstände folgen sollten. Für die erste TSV-Führung war Wieling in der 10. Minute (4:3) verantwortlich. Die nächsten beiden Dormagener Treffer gingen auf das Konto von Lukas Stutzke, der ansonsten von Dresdens Arseniy Buschmann gut bewacht wurde. Die folgende Doppelbestrafung gegen Stutzke plus Siebenmeter war übertrieben, hatte aber keine Folgen, da Sven Bartmann den Strafwurf von Julius Dierberg abwehrte. Drei Tage vor seinem 32. Geburtstag wartete "Barti" wie auch sein Gegenüber Mario Huhnstock in der Folgezeit mit teilweise spektakulären Paraden auf. In der Schlussphase konnten nur noch Carl Löfström und Eloy Morante Maldonado mit jeweils zwei Toren Huhnstock überwinden. Die trugen zum 11:11 zur Pause bei.

Voll motiviert kam der TSV aus der Kabine und schaffte innerhalb von drei Minuten die einzige Drei-Tore-Führung während der 60 Minuten durch Morante mit einem weiteren Doppelschlag und Wieling. Bartmann wollte anschließend auf 15:11 erhöhen. Doch mit einem Sprung durchkreuzte Buschmann den Plan, ins leere Gästetor zu werfen und fing den Ball ab. Plötzlich waren die Gäste wieder im Spiel, ließen in sieben Minuten nur einen Treffer zu und führten in der 40. Minute mit 17:15. Doch aufgrund der übertriebenen Härte machte Elbflorenz sich das Leben selber schwer: Nach den Zeitstrafen gegen Norman Flödl und Nils Gugisch sah Roman Becvar Rot wegen eines bösen Fouls gegen Joshua Reuland. Aus der dreifachen Überzahl machte der TSV allerdings zu wenig, was HC-Coach Rico Göde später ebenso sah: "Wir kamen gut raus aus dieser Situation. Das Momentum war heute auf unserer Seite."

Bis zum Schlusspfiff legten immer die Gäste vor. Als Letzter traf Gabriel De Santis, den Göde als Joker aufs Feld geschickt hatte. Eine Minute hatte der TSV nach dem 24:25 noch Zeit, um zumindest einen Punkt zu behalten. Doch Daniel Eggerts Pass erreichte Lukas Stutzke nicht und beendete alle Dormagener Hoffnungen. "Wir sind selber schuld, dass wir hier mit leeren Händen stehen", stellte Dusko Bilanovic fest. "Aber schimpfen bringt nichts, wir müssen positiv denken und uns jetzt voll auf unser Spiel in Dessau konzentrieren." Dann soll auch Nuno Rebelo wieder dabei sein, der sich in Hamm eine Fußverletzung zugezogen hatte, die einen Einsatz gegen Dresden nicht zuließ.    

Statistik

TSV Bayer Dormagen - HC Elbflorenz Dresden 24:25 (11:11)
Dormagen: Bartmann (13 Paraden), Broy (37.-40.); Reuland, Pyszora (n.e.), Eggert (2), Löfström (4), I. Hüter (1), Köster (1), Rebelo (n.e.), Richter, P. Hüter (1), Braun (n.e.), Morante Maldonado (5), Stutzke (2), Wieling (8/2).
Dresden: Huhnstock (12 Paraden), Halfmann (32.-34.); Pulay (n.e.), Jurgeleit (2/2), Dierberg (4/1), Gugisch (2), Buschmann (1), De Santis (1), Flödl, Kretschmer (1), Greß (5), Kammlodt (4), Becvar (4), Quade (1), Pechstein.
Schiedsrichter: Heine / Standke.
Zuschauer: 1253.
Zeitstrafen: 6:16 Minuten.
Siebenmeter: 2/2:3/5 (Bartmann hält gegen Dierberg und Jurgeleit).
Spielfilm: 0:2, 4:3 (10.), 7:8 (21.), 9:8, 11:10, 11:11 - 14:11 (33.), 14:15 (39.), 15:17 (40.), 17:17, 19:21 (50.), 21:21, 22:24 (55.), 24:24, 24:25 (59.).

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