Das Saisonziel hatten die Verantwortlichen des TSV Bayer Dormagen Anfang August klar benannt: Es kann im Aufstiegsjahr nur darum gehen, den Platz in der "stärksten 2. Handball-Liga der Welt" zu behalten. Die Herausforderung ist in dieser Saison noch schwerer, da fünf Klubs absteigen werden - schließlich wird die 2. Liga auf 18 Teams reduziert. Wieviel Punkte benötigt werden, um nach 38 Spielen mindestens auf dem ersten Nichtabstiegsplatz 15 zu stehen, darüber kann man trefflich streiten. Im Augenblick nimmt Großwallstadt diesen Rang ein. Der namhafte Mitaufsteiger hat 13:23-Punkte und damit exakt so viele wie der TSV, der allerdings auf Rang 17 das schlechtere Torverhältnis aufweist. Mindestens 30 Punkte sind aus Sicht des TSV nötig, um zweitklassig zu bleiben. Beim letzten Hinrundenspiel an diesem Freitag, 21. Dezember, ist die Hälfte des Saisonziels erreichbar - mit einem Sieg bei den Rhein-Vikings im Castello Düsseldorf an der Karl-Hohmann-Straße 1. Die Geschwister Maike Merz und Tanja Schilha (Tettnang) pfeifen die Partie um 20 Uhr an.

Natürlich ist es ein besonderes Spiel aufgrund der speziellen Rivalität der beiden Vereine. Und es kommt hinzu, dass der frühere Dormagener Trainer Jörg Bohrmann inzwischen als Coach der Rhein-Vikings fungiert und nach seiner Tätigkeit in Saarlouis wieder in Dormagen wohnt. Spätestens mit dem Anpfiff der Schiedsrichterinnen aus dem DHB-Elitekader spielen diese Beziehungen freilich keine Rolle mehr. Dann wird es nicht zuletzt auf die Tagesform ankommen. Beide Mannschaften standen sich in der Saisonvorbereitung zweimal gegenüber. Die erste Partie gewann der TSV deutlich mit 24:14, das zweite Trainingsspiel endete 24:23 für die Rhein-Vikings. Am TSV-Erfolg war auch der Ex-Viking Heider Thomas mit drei Treffern beteiligt. Schade nur, dass dies eins seiner bisher ganz wenigen Spiele für den TSV war. Aufgrund seiner Leistenbeschwerden muss Trainer Ulli Kriebel weiterhin auf Thomas verzichten. Ebenso wie auf Kapitän Patrick Hüter, der schon gegen Nordhorn aufgrund eines Bänderrisses pausierte.

Bei der Partie des 19. Spieltages geht es nicht nur um die sportliche Auseinandersetzung auf dem Spielfeld: Der Düsseldorfer Gutenachtbus kommt zum Castello und sammelt "Wärme" für Obdachlose. Dazu zählen dicke Kleidung, Schlafsäcke und Isomatten. Aber auch Unterwäsche und frische Hygieneartikel werden gerne entgegengenommen.

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