Nach einem erfolgreichen Dormagener Auftakt wurde der Senior zum Matchwinner: Die TSV-Spieler scheiterten am Samstagabend reihenweise am 36-jährigen Max Brustmann im Kasten der DJK Rimpar Wölfe. Bis zur Pause (12:10) blieb die Partie des 17. Spieltags der 2. Handball-Bundesliga zwar weiter offen. Und auch nach dem Seitenwechsel durften die Gäste noch geraume Zeit auf etwas Zählbares hoffen. Doch innerhalb von vier Minuten fiel zwischen der 43. und 47. Minute die Vorentscheidung, als die Unterfranken von 18:15 auf 22:15 erhöhten. Am Ende freute sich Rimpar vor 1407 Zuschauern in der s.Oliver Arena Würzburg über den 31:24-Erfolg und damit den vierten Sieg im fünften Vergleich der beiden Teams. Am kommenden Sonntag, 16. Dezember, will der TSV wieder punkten: Dann geht es ab 17 Uhr im letzten Heimspiel des Jahres im TSV Bayer Sportcenter gegen den langjährigen Rivalen HSG Nordhorn-Lingen.

"Ich bin erleichtert, denn wir wussten um die Stärke von Dormagen", sagte Rimpars Trainer Prof. Dr. Matthias Obinger nach den 60 Minuten. Mit der Forderung nach einem Pflichtsieg ist Obinger normalerweise "vorsichtig", doch vor der Partie sah er sich zum Undenken gezwungen und verlangte zwei Punkte: "Ich wollte den Druck artikulieren so wie er ist." Die Umsetzung auf dem Spielfeld gelang seinen Spielern in der zerfahrenen ersten Hälfte nur bedingt. Doch der TSV zog daraus kein Kapital, ließ beste Chancen liegen und warf Brustmann geradezu warm. "Er machte hinten dicht wie zuletzt Sven Bartmann bei uns", stellte TSV-Coach Ulli Kriebel fest.

Während Obinger "Fortschritte beim Tempospiel" erkannte, vermisste Kriebel dies bei seiner Mannschaft: "Das war nicht gut." Und weil sich die Fehlerzahl auch bei Risiko-Anspielen steigerte, lief der TSV nach der ersten Rimparer Führung (5:4, 13.) immer einem Rückstand hinter her. Der wurde vor der Pause noch mal knapper, als Nuno Rebelo den von ihm abgefangenen Ball zum 9:8-Anschluss in der 21. Minute verwertete. Und anschließend brachten auch Patrick Hüter und Tim Wieling die Rheinländer bis auf einen Treffer heran. Pech für Wieling: Brustmann kam noch an den dritten Strafwurf heran und verhinderte damit das 12:11 zur Halbzeit. Prompt traf Benedikt Brielmeier nach dem Seitenwechsel zum 13:10 und brachte damit auch das Publikum in Stimmung.

Durch Benni Richter - mit acht Treffern bester Werfer der Partie - kam der TSV zum letzten Mal bis auf zwei Treffer (14:12) heran. Danach spielte auch das Glück nicht mit: Erst bediente Bartmann mit einem Traumpass den zumeist auf Linksaußen eingesetzten Richter, der den Ball allerdings nicht an Brustmann vorbeibekam. Anschließend traf Lukas Stutzke die Latte. Und als Rimpars Rechtsaußen Julian Sauer den Ball an den Pfosten setzte, knallte der Abpraller an Bartmann und von ihm ins Tor. Rimpar erhöhte den Druck durch den konsequenten Einsatz des siebten Feldspielers, kam schließlich zum ungefährdeten dritten Heimsieg und überholte den TSV in der Tabelle.   

DJK Rimpar Wölfe - TSV Bayer Dormagen 31:24 (12:10)
Rimpar: Brustmann (15 Paraden), Wieser (bei zwei 7m); Herth (5/2), Böhm (2), Schmidt (3), Kaufmann (2), Siegler (1), Brielmeier (3), Karle, Sauer (6), Bauer, Backs (4), Schulz (1), Gempp (4), Meyer.
Dormagen: Bartmann (12 Paraden), Boieck (ab 54., 1 Parade), Rózsavölgyi (n.e.); Pyszora, Eggert (1), Löfström (2), I. Hüter (1), Rebelo (1), Richter (8/4), P. Hüter (2), Morante Maldonado (3), Stutzke (2), Wieling (4/2).
Schiedsrichter: Heine / Standke.
Zuschauer: 1407 in der s.Oliver Arena Würzburg
Zeitstrafen: 8:2 Minuten.
Siebenmeter: 2/3:6/7 (Herth wirft neben das Tor - Brustmann hält gegen Wieling).
Spielfilm: 0:2, 3:4, 6:4 (13.), 8:5 (16.), 9:8 (21.), 11:10, 12:10 - 13:10, 16:12 (36.), 18:13, 18:15 (43.), 22:15 (47.), 27:18, 31:24.

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