Wir gewinnen zusammen - dann sollten wir auch zusammen verlieren. Doch so einfach wie sich das anhört sieht die Realität nun mal nicht aus. Zumal die Niederlage gegen Hagen sich deutlich anders als die gegen Essen anfühlte. Am Freitagabend kam schließlich der punktgleiche Tabellennachbar Eintracht Hagen ins TSV Bayer Sportcenter. Da gab es keine klare Favoritenrolle, allerdings einen klaren Wunsch nach Wiedergutmachung: Hagens 27:35-Heimpleite in der Vorwoche gegen Aue sollte wettgemacht werden. Dass es nicht beim Wunsch bleiben würde, war schon bald unverkennbar - auch wenn Sören Kress in der 2. Minute den ersten Siebenmeter hoch über den von Sven Bartmann gehüteten Kasten warf. Es folgte die erste und einzige Dormagener Führung durch Tim Wieling. Danach dominierte Hagen, legte ständig vor und ließ den TSV in der ersten Hälfte nur noch bis auf zwei Treffer herankommen. Zur Pause hieß es 16:12 für die Gäste, die nach dem Seitenwechsel immer mit mindestens vier Toren vorne lagen. Wäre es dabei geblieben, dann hätten die TSV-Fans unter den 1071 Zuschauern vermutlich mit der Niederlage leben können. Aber in den letzten sechs Minuten verbuchte der TSV nach dem 27:31 durch Daniel Eggert überhaupt kein Erfolgserlebnis mehr. Hagen erzielte die letzten fünf Tore zum für Dormagen ernüchternden 27:36.    

 

Warum es nicht so lief wie erhofft, dafür gab es keinen erkennbaren Grund. "Es gibt solche Tage, da läuft einfach nicht viel zusammen", sagte Co-Trainer Peer Pütz. "In Emsdetten haben wir davon profitiert, diesmal müssen wir uns mit der Niederlage abfinden." Pütz saß gemeinsam mit Jugendcoach Jamal Naji auf der Bank, weil Ulli Kriebel nach einem Infekt kurzfristig ausgefallen war, mit 40 Grad Fieber im Bett lag und die Partie nur im Livestream verfolgen konnte. "Dass Ulli heute nicht da war spielte aber überhaupt keine Rolle. Die Beiden sind ein Team, wir vertrauen auch Peer Pütz zu hundert Prozent", erklärte Kapitän Patrick Hüter.

Der Ex-Hüttenberger Tim Stefan hatte entscheidenden Anteil am Ausbau der Führung in der ersten Viertelstunde: Da erzielte er fünf seiner insgesamt sieben Tore und sorgte auch für den ersten Vier-Tore-Vorsprung zum 8:4. Mit der Einwechselung von Daniel Eggert kam neue Hoffnung beim TSV auf, der Däne schloss gleich zweimal platziert ab und als Eloy Morante Maldonado mit einem sehenswerten Aufsetzer Tobias Mahncke im Eintracht-Tor überwand, da schien vieles möglich. Doch die nicht überzeugende Abwehr ließ den Gästen zu viel Raum und erschwerte Bartmann und zwischendurch auch Gergö Rózsavölgyi die Arbeit im Tor. Und dass Hagen sämtliche Abpraller holte und so zu insgesamt sechs leichten Treffern kam, warf auch kein positives Licht auf die Dormagener Defensive. Ein weiteres Mal schien es kurz vor der Halbzeitpause so, als könne der TSV mithalten: Lukas Stutzke und Tim Wieling verkürzten auf 12:14, aber die große Freude beim Gang in die Kabine blieb aus, weil Dragan Tubic innerhalb von gerade mal 14 Sekunden zweimal einnetzte. Der Verlauf der zweiten Hälfte ist bekannt.  

Die zeitnahe Aufarbeitung des Misserfolgs mit der gesamten Mannschaft ist in der kommenden Woche kaum möglich, da etliche Spieler in Sachen Handball international unterwegs sind: Torwart Gergö Rózsavölgyi erhielt eine Einladung des ungarischen Verbandes für anstehende Spiele gegen Norwegen. Lukas Stutzke und Eloy Morante Maldonado sind beim Lehrgang der Junioren-Nationalmannschaft in Warendorf. Patrick und Ian Hüter treffen in Mannheim auf die Kollegen des US-Teams und starten die Vorbereitung auf die Panamerikanischen Spiele im nächsten Jahr. Das nächste Spiel findet beim HSV Handball am 4. November statt. Am 9. November erwartet der TSV mit HBW Balingen-Weilstetten einen der Aufstiegsfavoriten.

 

TSV Bayer Dormagen - VfL Eintracht Hagen 27:36 (12:16)
Dormagen: Bartmann, Rózsavölgyi (28.-46.), Broy (n.e.); Reuland (1), Pestinger (n.e.), Eggert (6), Löfström (3), I. Hüter (2), Richter, P. Hüter (1), Braun (n.e.), Jagieniak (n.e.), Morante Maldonado (4), Stutzke (3), Wieling (7/3).
Hagen: Mahncke, Dresrüsse (ab 41.); Brand (4), Kress (2), Tubic (5), Pröhl (6), Konitz (1), König (n.e.), Bergner (n.e.), Waldhof (1), Gaubatz (8/1), Bornemann (2), Stefan (7), Toromanovic (n.e.).
Schiedsrichter: Lukas Müller / Robert Müller.
Zuschauer: 1071.
Zeitstrafen: 2:6 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:1/2 (Kress wirft über das Tor).
Spielfilm: 1:0, 1.2, 2:2, 2:5 (11.), 4:8, 6:8, 10:14, 12:14, 12:16 - 12:17, 14:20, 19:23 (42.), 27:31 (54.), 27:36.


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