Nach dem Remis gegen Großwallstadt und dem Auswärtssieg in Emsdetten endete die englische Woche für den TSV Bayer Dormagen mit einer eher unglücklichen 34:35-Niederlage gegen den wieder an die Tabellenspitze der 2. Handball-Bundesliga gekletterten TuSEM Essen. 1328 Zuschauer erlebten eine großartige und bis zuletzt spannende Partie im TSV Bayer Sportcenter.

Die älteren Fans werden sich noch an Begegnungen der beiden West-Mannschaften erinnern können, in denen insgesamt nicht mehr als 30 Tore fielen. Am Freitagabend ging es Schlag auf Schlag in einem herausragenden Tempospiel, in dem die bis zur Pause eingesetzten vier Torhüter bereits 36 Bälle aus dem Netz holen mussten. Beim TSV glänzte zunächst besonders Kreisläufer Carl Löfström, der vier seiner sechs Tore bis zur 20. Minute erzielte. Rechtsaußen Tim Wieling verbuchte eine makellose Bilanz und war mit insgesamt neun Treffern einmal mehr der erfolgreichste Dormagener Werfer. Gefolgt von Lukas Stutzke, der in beiden Spielhälften mit einem Dreierpack aufwartete. In der Partie zwischen zwei nahezu gleichwertigen Mannschaften hatte der TuSEM aber den minimal besseren Killerinstinkt, der letztlich den Ausschlag geben sollte. Geführt vom überragenden Youngster Luca Witzke, der mit seinen 12 Treffern nur von seinem Linksaußen Tom Skroblien (13) übertroffen wurde, verschafften die Gäste sich mehrfach jenen Vorsprung, dem der TSV immer wieder hinterher laufen musste.

Mit seinem dritten verwandelten Siebenmeter sorgte Tim Wieling für die letzte TSV-Führung in der 13. Minute (10:9). Es folgten drei Treffer in Folge von Skroblien und Witzke (2), nach denen die Gastgeber noch einmal durch Daniel Eggert zum 14:14-Ausgleich kamen. Doch die beiden Essener Dauerwerfer ließen ihre zahlreichen Anhänger bis zum 19:16 jubeln. Wieling beendete die erste Hälfte per Strafwurf mit dem 17:19 aus TSV-Sicht. Nach dem Seitenwechsel wiederholten sich die Abläufe: Essen legte vor und hatte in einigen Szenen jenes Quäntchen Glück, das dem TSV diesmal fehlte. Das hatte bereits in der ersten Hälfte begonnen, als ein von Witzke eher als Pass gedachter Wurf an Torwart Gergö Rózsavölgyi vorbei ins Tor rollte. Nach der Pause wehrte Sven Bartmann einen Siebenmeter von Skroblien ab, der allerdings den Nachwurf vollstreckte. Pech auch, als Eggert festgehalten wurde und nicht mehr an den Ball kam - der Pfiff aber ausblieb. Prompt erhöhte Daniel Akakpo auf 26:23 für den TuSEM.

Dramatisch wurde es in der Schlussphase: Tim Wieling hatte den TSV mit einem Doppelschlag auf 32:33 herangebracht. Rózsavölgyi wehrt gegen Akakpo ab, doch der leicht angestoßene Lukas Stutzke kann den Ball nicht im gegnerischen Gehäuse unterbringen. Im Gegenzug erzielt sein Teamkollege in der Junioren-Nationalmannschaft Luca Witzke die erneute Zwei-Tore-Führung. Die Szenen wiederholen sich. Diesmal ist es Benni Richter mit dem 33:34, der ungarische Schlussmann hält anschließend erneut gegen Akakpo - und Richter scheitert beim nächsten Versuch an Bliß. Noch einmal netzt Witzke ein und Skroblien hätte alles klar machen können für die Gäste. Doch er wirft den Siebenmeter über den Kasten. Als Richter zum 34:35 trifft sind noch 41 Sekunden zu spielen. Im Handball eine Ewigkeit - aber clever spielt der TuSEM die Zeit runter und gibt dem TSV keine Einwurfchance mehr. "Wir haben heute alles gesehen, was ein Derby ausmacht", sagte Essens Trainer Jaron Siewert beim Trainertalk. "Ich bin glücklich, dass wir einen kühlen Kopf bewahrt haben."

Auf den TSV wartet jetzt eine längere Auswärtsfahrt: Gastgeber am Samstag, 13. Oktober, ist der VfL Lübeck Schwartau.

TSV Bayer Dormagen - TUSEM Essen 34:35 (17:19)
Dormagen: Rozsavölgyi, Broy (n.e.), Bartmann (14.-51.); Reuland, Pyszora (n.e.), Eggert (4), Löfström (6), I. Hüter (3), Richter (3), P. Hüter (1), Braun (n.e.), Jagieniak, Eberlein (n.e.), Stutzke (8), Wieling (9/5).
Essen: Bliß (6 Paraden), Mangold (19.-30.); Beyer (n.e.), J. Ellwanger (3), Witzke (12), Akakpo (1), Szczesny (1), Müller (1), Firnhaber (2), Seidel, Klingler (2), Skroblien (13/4), Ingenpaß (n.e.), Zechel, Ridder (n.e.).
Schiedsrichter: Fratczak / Ribeiro.
Zuschauer: 1328.
Siebenmeter: 5/5:4/6 (Bartmann hält gegen Skroblien, der auch einmal über das Tor wirft).
Strafminuten: 2:2 Minuten.
Spielfilm: 2:1, 2:3, 5:4, 7:6, 9:8, 10:9, 10:12 (16.), 14:14, 16:17, 16:19, 17:19 - 17:20, 21:25 (38.), 25:28, 30:33, 32:33 (54.), 33:35 (58.), 34:35 (60.).


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