Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen erlebten die Zuschauer ein Unentschieden und die damit verbundene besondere Spannung im TSV Sportcenter mit. Waren am Sonntag weder der TSV noch Hagen mit der Punkteteilung zufrieden, so konnte zumindest Rostocks Trainer Aaron Ziercke dem 23:23 an Gründonnerstag etwas Positives abgewinnen: „Uns hilft der Punkt sicher etwas mehr, dadurch haben wir den Abstand zu Dormagen gehalten.“ Für Tobias Plaz zählte vor allem die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte: „Gegen die offensive Abwehr waren wir in der ersten Halbzeit zu statisch, das hat die Mannschaft nach der Pause besser umgesetzt.“

Die mit einer Trauerminute für die Toten und Verletzten des Terroranschlags von Brüssel begonnene Partie war nicht einmal eine Minute alt, als Max Bettin im Rostocker Kreis liegen blieb. Doch nach einer Behandlung des lädierten Fußes konnte er zum Glück weitermachen. Er reihte sich freilich ein in die nicht immer überzeugende Vorstellung beider Teams. „Beide Mannschaften haben ganz viele Fehler gemacht, wir ein paar weniger“, begründete Ziercke den 12:9-Vorsprung zur Pause. Sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff führte der TSV nach guter Vorarbeit von Lukas Stutzke und der Vollstreckung von Alexander Kübler noch mit 9:8. Dann aber lief vorne nicht mehr viel zusammen, Bettin und Alexander Feld vergaben beste Einwurfchancen. Und einen Spieler verloren die Gastgeber dann auch noch: Robin Doetsch kollidierte unglücklich mit Kenji Hövels, der für das Foul eine Zeitstrafe erhielt. Schon im Flug verzog der Rechtsaußen vor Schmerzen das Gesicht und schied mit Verdacht auf Bänderverletzung aus. Die genaue Untersuchung ist für Dienstag vorgesehen.

Nach dem Seitenwechsel warteten die 1123 Zuschauer lange auf die von Hallensprecher Oiver Fenkl ausgerufene Initialzündung. Die Gäste lagen immer wieder mit vier Toren vorne, in der 46. Minute hieß es 18:14 für Rostock. Dann platzte Erik Wudtke der Kragen: Dormagens sportlicher Leiter zog die Jacke aus und wurde an der Seitenlinie immer lauter. Auf dem Spielfeld lief es jetzt immer erfolgreicher für den TSV, der auch davon profitierte, dass Rostock dreimal hintereinander das von Sven Bartmann gehütete Gehäuse traf. Nach zwei von Feld verwandelten Siebenmetern wurde ein Spieler zum „Pointwinner“, den kaum jemand auf der Rechnung hatte: Björn Marquardt stellte seine Qualitäten von der halbrechten Position unter Beweis und sorgte auch für das umjubelte 20:20 in der 54. Minute. Bei seinem Comeback nach langer Pause konnte Pascal Noll zwei Minuten später endlich jubeln, nachdem er in der zweiten Hälfte zweimal an der Latte gescheitert war. Seinem 21:20 folgte das nächste Tor durch Jo Gerrit Genz.

Doch den Zwei-Tore-Vorsprung konnte der TSV nicht über die Zeit retten. René Gruszka nutzte die Chance nach einem umstrittenen Siebenmeterpfiff und schaffte den Anschluss. Marc Pechstein glich aus nach einem missglückten Anspiel von Kübler auf Noll. 46 Sekunden vor dem Schlusspfiff gelang Sergio Muggli vor den Augen seiner aus der Schweiz angereisten Eltern mit einem schönen Aufsetzer die erneute Dormagener Führung. Doch Rostocks Linksaußen Vyron Papadopoulos begrenzte mit dem 23:23 die Begeisterung im Sportcenter, als noch zehn Sekunden zu spielen waren. „Zwei Punkte wären sicher besser gewesen, aber wir kämpfen weiter und arbeiten daran, uns immer weiter zu entwickeln“, betonte Tobias Plaz.

TSV Bayer Dormagen – HC Empor Rostock 23:23 (9:12)
Dormagen:
Bartmann, Jäger (n.e.); Bettin (4/2), Muggli (1), Genz (4), Eisenkrätzer, Stutzke, Doetsch, Kübler (4), Noll (1), P. Hüter, B. Marquardt (3), Feld (6/2), Spinner.
Rostock: Kominek, Malitz (bei zwei 7m); Becvar (1), Meuser (n.e.), Hövels (4), Dethloff (1), Heil (n.e.), Gruszka (7/3), Flödl (2), Papadopoulos (2), Lux, Zemlin (2), Pechstein (4), Porath (n.e.).
Schiedsrichter: Köppl/Regner.
Zuschauer: 1123.
Zeitstrafen: 0:6 Minuten.
Siebenmeter: 4/5:3/3 (Bettin wirft über das Tor).
Spielfilm: 2:2 (10.), 5:4, 5:6, 6:7, 8:7 (21.), 9:8 (24.), 9:12 – 9:13, 12:14, 12:16, 14:18 (46.), 18:19 (51.), 20:20 (54.), 22:20 (57.), 22:22 (59.), 23:22, 23:23.


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