Spannung pur war angesagt in diesem Spiel, das weit mehr bot als gemeinhin von reinen „Kellerduellen“ erwartet wird. Am Ende gab es eine durchaus gerechte Punkteteilung, die beiden Klubs aber nicht wirklich hilft. Der TSV Bayer Dormagen und Eintracht Hagen trennten sich 26:26, zur Pause lagen die Gäste vor 1227 Zuschauern im TSV Sportcenter mit 14:13 vorne. Da auch die unmittelbare Konkurrenz teilweise doppelt punktete hat sich an der Ausgangsposition für beide Mannschaften nichts verändert: Hagen ist Drittletzter der 2. Handball-Bundesliga, der TSV steht nach wie vor auf dem letzten Platz. Gründonnerstag tragen die Dormagener ein weiteres Heimspiel aus. Gegner ab 20 Uhr ist dann der HC Empor Rostock.

Der TSV überzeugte gegen Hagen in der ersten Viertelstunde mit einer variablen Offensive und einer zupackenden Defensive. Für die Zwei-Tore-Führung (8:6) in der elften Minute sorgte vor allem Alexander Kübler, der zwei Superpässe von Torwart Sven Bartmann und ein herrliches Anspiel von Max Bettin mit drei Treffern in Folge verwertete. Bettins zweiter verwandelter Siebenmeter zum 9:7 sollte aber in der 14. Minute für längere Zeit der letzte TSV-Erfolg bleiben. Mit vier Toren hintereinander drehte Hagen die Partie. Einen höheren Rückstand verhinderte der zuletzt wegen einer intensiven Erkältung in Emsdetten pausierende Bartmann, der einen Strafwurf von Prokopec entschärfte und zwei tolle Paraden gegen Rink und Schneider folgen ließ. Hinzu kam Pech für Bettin, dem erst eine regelkonforme Aktion als Stürmerfoul ausgelegt wurde und der dann den Pfosten traf. Nach elfminütiger Trefferpause gelang schließlich Robin Doetsch der Anschluss zum 10:11. Beim Stande von 13:14 gingen die Teams in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel lief der TSV immer wieder einem Rückstand hinterher. In der 42. Minute führten die Gäste gar mit 18:15, die sich auf Shooter Sebastian Schneider verlassen konnten. Durch die Treffer von Feld und Bettin kam das Bayer-Team aber wieder ran, den Ausgleich zum 20:20 erzielte Sebastian Damm in Unterzahl. Doch nach jedem Gleichstand wiederholte sich der Ablauf, Hagen legte vor bis hin zum 25:26. Danach überschlagen sich die Ereignisse: 75 Sekunden vor dem Schlusspfiff erzielt Damm das 26:26. Hagen nimmt die Auszeit, danach misslingt der Kempa-Versuch zwischen Reinarz und Tubic. Es folgt die Auszeit vom TSV. Die Absicht, den Angriff über Bettin abzuschließen, klappt nicht. Der Wurf von Jo Gerrit Genz bleibt im Block hängen und Hagen setzt zum finalen Konter an. Den wiederum unterbindet Alexander Feld mit einer Abwehraktion, die mit zwei Minuten und einem Freiwurf in Höhe der Mittellinie bestraft wird. Der frühere Dormagener Matthias Aschenbroich nimmt Maß, überwindet die Mauer und stellt Bartmann noch einmal vor eine Herausforderung.

„Gemischte Gefühle“ äußerten später die Team-Verantwortlichen: „Wir hatten sicher im Verlauf des Spiels leichte Vorteile, können aber letztlich auch froh über den einen Punkt sein“, sagte Hagens Coach Lars Hepp. Und für Dormagens Tobias Plaz stand fest: „Die Jungens haben bis zum Umfallen gekämpft. Aus dem Ballbesitz in den letzten 20 Sekunden hätten wir natürlich mehr machen können.“

TSV Bayer Dormagen – VfL Eintracht Hagen 26:26 (13:14)
Dormagen: Bartmann, Jäger (n.e.); Bettin (6/2), Muggli, Genz (2), Eisenkrätzer (1), Stutzke, Doetsch (3), Kübler (5), Damm (3), P. Hüter, B. Marquardt (n.e.), Feld (6).
Hagen: Mahncke, Ferne (n.e.); Tubic (5), Schneider (9), Rink, Renninger, Strohl, Aschenbroich, Reinarz (4/1), Kraus (n.e.), Ciupinski, Prokopec (4/2), von Boenigk (4).
Schiedsrichter: Lier/Lier.
Zuschauer: 1227.
Zeitstrafen: 6:4 Minuten.
Siebenmeter: 2/2:3/4 (Bartmann hält gegen Prokopec).
Spielfilm: 4:3 (6.), 4:5, 8:6 (11.), 9:7 (14.), 9:11 (24.), 10:11 (25.), 12:14, 13:14 – 15:15, 15:18 (42.), 18:19 (45.), 20:20 (49.), 20:22, 22:22, 23:25, 25:25, 25:26, 26:26.

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