Nach 13 Minuten führte Eintracht Hagen am Freitag Abend in der Enervie Arena bereits mit 8:4. Doch mit einer konzentrierten Leistung und dem 5:0-Lauf innerhalb von sechs Minuten drehte der TSV Bayer Dormagen das zehnte Saisonspiel. Auch nach der Pause lagen die Gäste vor 900 Zuschauern, darunter viele Dormagener Fans, noch einmal vorne. In der Schlussphase lief beim TSV freilich nicht mehr viel zusammen – die 21:28-Niederlage beim nicht einmal besonders starken Aufsteiger ist die höchste der bisherigen Spielzeit. Damit belegt der TSV weiterhin den 18. Tabellenplatz der 2. Handball-Bundesliga. Einen nachvollziehbaren Grund für die Pleite konnte Trainer Jörg Bohrmann nicht erkennen. „Ich bin schwer enttäuscht. Der Auftritt in Hagen macht mich sehr nachdenklich.“

In der 17. Minute feierte nach der verletzungsbedingten langen Pause Max Bettin sein Comeback. Er war knapp eine Minute im Spiel, da erzielte er den ersten Treffer zum 8:8. Auch mit seinen Anspielen überzeugte „Betti“, der am Ende fünf Tore auf dem Konto hatte. Bohrmann hatte Verständnis dafür, dass der 21-Jährige später mehr ganz so treffsicher war. „Ich bin nach der langen Pause sehr mit ihm zufrieden. Sonst war ja kaum einer da, der Torgefahr aus dem Rückraum ausstrahlte.“ Mit Bettin ist ein Shooter wieder zurück, doch ein anderer wichtiger Akteur dürfte länger fehlen: Dennis Marquardt krümmte sich vor Schmerzen. „Ich befürchte, dass er an einer Schulter-Operation nicht herumkommt“, vermutet Bohrmann, der dem Kapitän in den 20 Minuten bis zu seinem Ausscheiden eine „überragende Deckungsarbeit“ bescheinigte. Auch mit den zehn Paraden von Max Jäger war der Coach zufrieden: „Er hat seine Sache gut gemacht.“ Sven Bartmann feuerte derweil die Mannschaft von der Tribüne aus an. Wegen einer Blutvergiftung musste der Torwart pausieren.

Die Chancenverwertung war der Schwachpunkt beim TSV. Letztlich konnte sich Hagens Torwart Jürgen Müller mit 18 Paraden auszeichnen. Wie schon in der Vorwoche gegen Emsdetten kamen die Bälle aber allzu oft zu unplatziert in den Bereich des gegnerischen Gehäuses. Dass es auch anders geht, zeigten die Spieler in den Phasen, in denen sie Hagens Vorsprung egalisierten oder sogar in Führung gingen. So Mitte der ersten Halbzeit und kurz nach dem Seitenwechsel, als Sebastian Damm mit einem astreinen Hattrick auftrumpfte.

In der „Achterbahnfahrt“, wie Hagens Trainer Lars Hepp die abwechslungsreiche Partie bezeichnete („ich bin total durch den Wind“), sei es nicht darum gegangen „einen Schönheitspreis zu gewinnen. Um das ein oder andere Tor war das Ergebnis aber sicher zu hoch.“ Der TSV reist am kommenden Mittwoch nach Rostock. „Ich erwarte, dass wir uns dort besser anstellen“, betont Jörg Bohrmann. „Und es gibt keine Ausreden über die lange Fahrt oder sonstige Dinge.“ Das nächste Heimspiel folgt am Sonntag, 25. Oktober, 17 Uhr, gegen Henstedt-Ulzburg.

VfL Eintracht Hagen – TSV Bayer Dormagen 28:21 (14:12)
Hagen: Müller, Mahncke (bei einem 7m); Fridgeirsson (1), Kvalvik (n.e.), Tubic (1), Schneider (6), Rink (n.e.), Renninger (3), Strohl, Aschenbroich (4), Reinarz (3), Kraus, Prokopec (8/7), von Boenigk (2).
Dormagen: Jäger, F. Genz (bei zwei 7m); Bettin (5), JG Genz (2), Eisenkrätzer, Linnemannstöns, Doetsch (4/3), Kübler (2), Damm (6/1), Strosack (2), Hüter, Marquardt, Basic, Pinnonen.
Schiedsrichter: Heine/Standke.
Zuschauer: 900.
Zeitstrafen: 12:6 Minuten (Rot gegen Strohl nach 3. Zeitstrafe, 56.)
Siebenmeter: 7/7:4/6.
Spielfilm: 3:1 (9.), 6:2 (12.), 8:4 (13.), 8:9 (20.), 13:10, 14:12 – 14:15 (36.), 20:18 (48.), 23:18 (51.), 24:20 (55.), 28:21.

 


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