Gegen Coburg erlebten die Zuschauer - darunter eine Gruppe in Dormagen lebender Flüchtlinge, die der TSV eingeladen hatte - ein packendes Handballspiel. Gegen den Aufstiegsfavoriten fightete das heimische „Jugend forscht“-Team mit drei Spielern aus der A-Jugend bis zum Schlußpfiff. Doch letztlich setzten die Franken sich mit 27:25 (15:13) durch.

Das Verletzungspech trifft den TSV zu Beginn der Saison besonders: Auf der Zuschauerbank musste gegen Coburg auch noch Marijan Basic aufgrund eines Muskelfaserrisses Platz nehmen. Und schon früh war das Spiel zumindest im Angriff für Jo Gerrit Genz nach einem Pferdekuss in Knienähe gelaufen. Nach der Pause kam der Halbrechte wieder und konnte in der Abwehr seinem Team helfen. „Jo hat sich in der Defensive hervorragend entwickelt“, lobte Trainer Jörg Bohrmann den Einsatz des 20-Jährigen. Darüber hinaus tat er das, was sonst gar nicht seine Art ist: „Ich bin nie nach einer Niederlage zufrieden. Aber heute bin ich es.“ Noch Minuten nach dem begeisternden Spiel wurde die Mannschaft von den Fans gefeiert, schließlich war sie nahe dran am Punktgewinn gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner.

Der schnelle 0:2-Rückstand brachte den TSV nicht in Verlegenheit: Peter Strosack mit einem Doppelschlag, Jonny Eisenkrätzer und der unermütlich am Kreis ackernde Alex Kübler drehten das Ergebnis mit vier Toren in Folge. Mikk Pinnonen erhöhte nach einer Viertelstunde sogar auf 7:4. Coburgs Trainer Jan Gorr, der bis auf den wegen muskulärer Probleme geschonten Jiri Vitek aus dem Vollen schöpfen konnte, nahm die Auszeit, die vor allem für Girts Lilienfelds und Adnan Harmandic das Signal zur Aufholjagd bedeuten sollte. Unterbrochen durch das Unterzahltor von Robin Doetsch stellten die Shooter der Gäste ihre Wurfkraft unter Beweis. Zweimal noch konnte der TSV ausgleichen, ließ aber die Gäste auch nicht davonziehen, die zur Pause 15:13 vorne lagen.

Als der lange Matthias Gerlich nach dem Seitenwechsel verstärkt ins Spiel eingriff und vier der fünf Coburger Treffer erzielte, schien die Partie gelaufen. Doch auch nach dem 19:23 in der 45. Minute blieb es spannend im TSV Sportcenter. Dormagens A-Jugendliche Lukas Stutzke, Eloy Morante Maldonado und Julian Mumme fügten sich nahtlos ein. Die Gastgeber waren nahe dran an der Sensation, als Kübler, Doetsch und Strosack für die Anschlusstreffer verantwortlich zeichneten. Es folgte eine spielentscheidende Szene: Markus Hagelin verschaffte sich hart an der Grenze des Erlaubten Platz am Kreis und traf zum 24:22 aus Coburger Sicht. Die allgemeine Irritation in den Dormagener Reihen nutzten die Franken, um mit weiteren drei Toren uneinholbar davonzuziehen. Eisenkrätzer, Sebastian Linnemannstöns und Sebastian Damm stellten das Endergebnis 25:27 her. „Ein toller Einsatz bis zum Schluss“, war Jörg Bohrmann vom Kampfgeist seines Teams angetan.

20 Sekunden vor dem Abpfiff erlebten die Zuschauer erstmals die Auslegung eines internationalen Regeltests mit besonderen Sanktionen in den letzten 30 Sekunden des Spiels: Coburgs Matthias Gerlich sah nach einem Foul an Peter Strosack die Rote Karte, Damm verwandelte den fälligen Strafwurf. 

TSV Bayer Dormagen – HSC Coburg 25:27 (13:15)
Dormagen: Jäger, Bartmann (11 Paraden); Morante Maldonado, Stutzke, Genz, Eisenkrätzer (4), Linnemannstöns (1), Doetsch (4), Kübler (6), Damm (2/2), Strosack (5), Hüter, Mumme, Pinnonen (3).
Coburg: Kulhanek (40.-57./3 Paraden), Krechel (5 Paraden); Hagelin (2), Wucherpfennig (n.e.), Kelm (5), Gerlich (6/3), Kirchner (n.e.), Riha, Coßbau (2), Billek (4), Riehn, Harmandic (5), Lilienfelds (3), Kirveliavicius.
Schiedsrichter: Linker/S. Schmidt.
Zuschauer: 1102.
Zeitstrafen: 4:12 Minuten.
Siebenmeter: 2/2:3/4 (Bartmann hält gegen Coßbau).
Spielfilm: 0:2, 4:2 (9.), 7:4 (14.), 8:6, 8:9 (19.), 10:13 (26.), 13:15 – 17:21, 19:21 (41.), 19:23 (45.), 22:23 (48.), 22:27, 25:27.


sponsor startseite selectsponsor startseite sparkassesponsor startseite cityringsponsor startseite egnsponsor startseite therapiezentrumsponsor startseite evdsponsor startseite Orthopaediesponsor startseite ineos