Am Freitagabend musste der TSV Bayer Dormagen die zweite Auswärtsniederlage der Saison 2024/25 hinnehmen. Beim Bundesliga-Absteiger Bergischer HC unterlag das Team um Trainer Julian Bauer mit 35:44 (18:22).

Schon vor dem Anpfiff war klar, dass auf die Dormagener keine leichte Aufgabe zukommt. Für die Gäste war daher ein guter Start in die Partie nötig – was ihnen auch gelang. Die Mannschaften begegneten sich zu Beginn auf Augenhöhe. Der TSV zeigte sich vor allem im Angriff diszipliniert und ging in der 9. Minute sogar mit 6:5 in Führung. Doch das sollte die letzte Führung der Dormagener sein.  

Innerhalb weniger Minuten schaffte es der BHC sich auf 10:6 abzusetzen (14. Minute). Dormagen konnte diesen Rückstand nicht entscheidend verkürzen, obwohl die TSV-Spieler immer wieder versuchten, durch schnelle Angriffe zu antworten. Beim Stand von 17:12 (21.) deutete sich an, dass die Gastgeber das Spiel mehr und mehr kontrollierten. Dennoch ging es für den TSV mit einem akzeptablen 18:22-Rückstand in die Halbzeitpause.

„Im Angriff haben wir in der ersten Halbzeit gut gespielt. Wir haben sehr wenige Fehler gemacht und diszipliniert gespielt. Dadurch konnten wir dem BHC das Tempospiel nehmen“, analysierte TSV-Cheftrainer Julian Bauer nach der Partie. „Allerdings hatten wir zwischendurch wenig Glück. Zwei, drei Bälle, die wir in der Abwehr eigentlich schon hatten, sind dann doch nicht bei uns gelandet. Deswegen war das Halbzeitergebnis für mich zu hoch.“

Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit verlief wieder relativ offen. Dormagen kämpfte sich bis auf 24:22 heran (34.). „In der zweiten Hälfte war es uns wichtig, die ersten 15 Minuten dranzubleiben. Wir kamen dann gut aus der Kabine“, so Bauer. „Allerdings hatten wir Probleme die Zeitstrafen zu kompensieren.“ Fünf Zeitstrafen auf Seiten der Dormagener waren am Ende zu hoch. Zumal Kapitän und Spielmacher Sören Steinhaus in der 44. Minute auch seine dritte Zeitstrafe bekommen und damit die Rote Karte gesehen hatte. Das nutzten die Hausherren gekonnt für sich aus. Der Bergische HC zog dadurch mit einem weiteren Lauf auf 27:22 (38.) davon und erhöhte in der 47. Minute auf 31:25.

„Unser Problem war auch die hohe Anzahl an technischen Fehlern, die wir im zweiten Durchgang verdoppelt haben. Das war bitter, weil dadurch kam der BHC wieder in sein Tempospiel“, meinte der TSV-Cheftrainer zum Verlauf der zweiten Halbzeit. „Das konnten wir dann nicht mehr gut verteidigen. Auch in der Abwehr haben wir es, wie in der ersten Halbzeit, nicht geschafft, uns gegenseitig zu helfen.“

In den letzten zehn Minuten setzte sich der BHC immer weiter ab und ließ keine Zweifel mehr am Sieg aufkommen. Besonders in der Schlussphase zeigten die Hausherren ihre Offensivstärke und besiegelten schließlich das Endergebnis von 44:35.

„Unter dem Strich ist das Ergebnis für uns ein Ticken zu hoch, damit sind wir unzufrieden. Für uns ist wichtig, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, um Punkte zu kämpfen, dann zumindest ums Ergebnis. Das haben wir zwar gemacht, aber nicht in der Qualität wie wir sie benötigt hätten, um mit einem vernünftigen Ergebnis nach Hause zu fahren“, so der 29-jährige TSV-Trainer.

Für die Dormagener heißt es nun die Niederlage schnell abzuhaken und sich auf die kommenden Spiele zu fokussieren. Die nächsten zwei Spiele darf der TSV vor heimischem Publikum antreten. Das Team um die Kapitäne Peter Strosack und Sören Steinhaus empfängt nächsten Samstag den HSC 2000 Coburg (28.09., 18 Uhr) und am darauffolgenden Sonntag den TuSEM Essen (06.10., 18.30 Uhr) im TSV Bayer Sportcenter.

Die Spielstatistik

Bergischer HC – TSV Bayer Dormagen 44:35 (22:18)
BHC:
Rudeck, Diedrich; Beyer (12/4), Scholtes (6), Giesselmann, Granlund (2), Babarskas (2), Fraatz, Babak (3), Gislason (1), Thiele (1), Morante (9), Fuchs (1), Seesing (4), Wasielewski (3), Trainer: Markus Pütz, Arnor Thor Gunnarsson
TSV: Simonsen, Oberosler; Krist, Reuland (2), Senden (1), Leis (1), Boehnert (5), Kriescher (2), Köster (2), Boeckenholt (3), Schroven (4/3), Strosack (4), Schmidt (4), Steinhaus (3), Sondermann (4) Trainer: Julian Bauer
SR: Bärmann/Bärmann. – Zeitstrafen: 8/10 Minuten (Steinhaus – dreimal/Disqualifikation, Senden – 46.,54.). Siebenmeter: 4/5 – 3/4
Spielverlauf: 3:3 (5.), 6:6 (9.), 10:6 (14.), 14:10 (18.), 17:12 (21.), 22:18 (30.) – 24:22 (34.), 27:22 (38.), 31:25 (47.), 34:28 (50.), 39:30 (53.), 42:31 (58.), 44:35 (60./EN).