Der TSV Bayer Dormagen hat mit Moritz Köster einen Altbekannten zurückgeholt. Der 21-Jährige war bereits zwischen 2020 und 2022 in der A-Jugend aktiv. Nun kehrt er vom VfL Gummersbach II zurück nach Dormagen – zum ersten Mal in die Zweitliga-Mannschaft. Im Interview spricht er mit uns unter anderem über seine Rückkehr nach Dormagen und seine Zeit in Gummersbach.

Vor zwei Jahren hast du beim TSV Bayer Dormagen bereits in der A-Jugend gespielt und bist dann zum VfL Gummersbach in die zweite Mannschaft gewechselt. Wie hat es sich angefühlt, wieder zurück nach Dormagen zu kommen?

„Es war ein bisschen wie nach Hause kommen. Ich kenne die Hälfte der Mannschaft bereits und habe zum Teil mit einigen schon zusammengespielt. Es ist auf jeden Fall lustig mit den Jungs. Es fühlt sich nicht so an, als hätte ich die letzten zwei Jahre woanders verbracht. Ich fühle mich hier zu 200 Prozent wohl.“

In Gummersbach hast du viel Erfahrung in der dritten Liga gesammelt. Jetzt spielst du zum ersten Mal in der zweiten Bundesliga. Welche Unterschiede machen sich bereits für dich bemerkbar?

In der zweiten Bundesliga ist natürlich ein gewisser Unterschied im Niveau vorhanden. Das merkt man auch schon im Training. In Gummersbach wurde eher auf die individuelle Entwicklung eingegangen. Hier steht die Mannschaft im Vordergrund. Wir werden für den gemeinsamen Erfolg und die Punkte am Wochenende vorbereitet. Das Training ist tatsächlich sehr ähnlich zu Gummersbach, weil wir auch dort einen jungen Trainer hatten, der auch so ambitioniert war, wie Julian. Die Trainingsstruktur ist sehr ähnlich, deswegen freue ich mich, dass das auch weiter so bleibt und das Training gut ist.“

Seit circa drei Wochen läuft die Vorbereitung. Was nimmst du aus der kurzen Zeit bereits mit?

„Wir sind noch am Beginn der Vorbereitung, deshalb kann ich noch nicht so viel dazu sagen. Aber wir hatten bereits zwei Testspiele, die sehr gut gelaufen sind. An einigen Stellen müssen wir allerdings noch arbeiten, damit wir dann gut in die Saison starten können. Ich muss mich auch erstmal an das Niveau der zweiten Liga anpassen. Davor habe ich noch nie in der zweiten Bundesliga gespielt. Ich merke, dass nochmal ein anderes Level und eine andere Härte in der zweiten Liga herrscht. Bezogen auf die Härte muss ich auf jeden Fall körperlich noch mehr zulegen. Auch im Abwehr- und Angriffsspiel muss ich mein Level noch anpassen. Aber ich glaube, dass ich in der Abwehr im Innenblock nochmal viel Stabilität reinbringen kann. Über meine Größe werde ich versuchen im Angriff zu helfen und schnelle Tore zu machen.“

Du hattest in Gummersbach schon ein paar Einsätze in der Bundesligamannschaft. Welche Erfahrung hast du dort gesammelt?

„In der ersten Liga zu spielen, war eine richtig coole Erfahrung. Die Spiele von der Bank oder vom Feld mitzuerleben, aber auch die Trainingseinheiten bei den Profis – diese Erfahrungen bringen einen extrem weiter. Da wird jeder Fehler direkt bestraft. Gleichzeitig lernt man von den stärksten Spielern.“

Nun gehst du auf deine erste Zweitliga-Saison zu. Wie blickst du auf die kommende Saison?

„Ich glaube, wir müssen so schnell es geht erstmal Punkte sammeln, um die zwei Abstiegsplätze hinter uns zu lassen. Wie man so schön sagt: Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen und dann sehen, was für uns in der Liga geht. Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen und wir hoffen, dass wir gut vorbereitet sind.“

Nochmal zurück an den Anfang deiner Karriere: War dir schon immer klar, dass du Handballprofi werden willst?

„Ich habe mit fünf Jahren angefangen Handball zu spielen. Meine beiden Geschwister haben bereits Handball gespielt. Deswegen war schnell klar, dass ich zum Handball komme. Dass ich dann zum Profi-Handball gekommen bin, war eher so eine Entwicklung. Ich hatte immer Lust mit meinen Freunden Handball zu spielen. Das wurde dann immer mehr. Dadurch wurde ich besser und hatte auch Bock immer besser zu werden. Dass ich das jetzt professionell machen kann, freut mich natürlich umso mehr. Von Brauweiler bin ich damals nach Königsdorf gegangen, wo ich einen Großteil meiner Jugend verbracht habe. Zur A-Jugend bin ich dann nach Dormagen gewechselt.“

Nebenbei studierst du noch Maschinenbau in Köln. Wie vereinbarst du Handball und dein Studium?

„Ich versuche auf jeden Fall beides unter einen Hut zu bringen.  Es ist zwar anstrengend nebenbei noch zu studieren, aber ich habe selbst erlebt, wie es ist, wenn man verletzt pausieren muss. Nur Reha ist dann ein bisschen langweilig. Deswegen wollte ich nebenbei noch etwas anderes machen und versuchen mich beruflich neben dem Handball weiterzuentwickeln.“