Es war allen klar, dass es schwer werden würde, den Hinspielerfolg zu wiederholen. Denn der SV Henstedt-Ulzburg entwickelt in dieser Saison gerade auswärts seine Qualitäten. Aufatmen konnten die 1325 Anhänger des TSV Bayer Dormagen heute tatsächlich erst 51 Sekunden vor dem Abpfiff. Da machte Dennis Marquardt das umjubelte 20:18, der Schlusstreffer von Tim Völzke kam zu spät. Der TSV bleibt trotz des Erfolges auf dem ersten Abstiegsplatz 17, da Essen sein Heimspiel gegen Eisenach mit 32:31 gewann.

Eine Hiobsbotschaft schon vor dem Spiel: Der frisch verpflichtete Marijan Basic sollte dem TSV im Rückraum helfen, musste aber wegen einer Muskelverhärtung im Oberschenkel passen. "Wir hätten ihn gut gebrauchen können, weil er Zug zum Tor hat. Aber wir wollten kein Risiko eingehen", sagte TSV-Coach Jörg Bohrmann. So feierte nur Nejc Poklar seine Premiere im neu gestylten Dormagener Trikot. Er traf erstmals für die Rheinländer in der 18. Minute zum 8:6 - per Siebenmeter, nachdem zuvor Max Bettin und Peter Strosack sich regelmäßig im Torewerfen abgelöst hatten. Nur "Bettis" Strafwurf kurz zuvor kratzte noch am Pfosten, ging aber neben das Tor. Jonny Eisenkrätzer erhöhte anschließend auf 9:6, doch die Gäste ließen sich nicht abschütteln. Zur Pause hieß es 11:9 für die Gastgeber.

Selbst Bettins sechstes und letztes Tor zum 14:10 brachte keine Sicherheit. Henstedt gab sich nicht auf und kam erst in der 52. Minute zum 18:18, weil Sven Bartmann mit insgesamt 17 Paraden zum Matchwinner avancierte und sein ebenfalls starkes Gegenüber Jan Peveling (15 Paraden) knapp ausstach. In der Folgezeit wurden beste Möglichkeiten auf beiden Seiten vergeben. In der 58. Minute war es erneut Poklar, der Verantwortung übernehmen wollte und seinen zweiten Siebenmeter sicher verwandelte. Die Treffer von Marquardt und Völzke setzten den Schlusspunkt in der spannungsgeladenen Begegnung.

"Hinten standen wir gut, aber der Angriff spielte ohne Mut", war Jörg Bohrmann nur bedingt mit der Leistung seines Teams zufrieden: "Unser Sieg war nicht unverdient, wir haben aber auch Glück gehabt." Er selber hatte ein glückliches Händchen, als er Dennis Marquardt am Ende ganz vorne platzierte und der Kapitän entscheidend traf. Henstedts Trainer Matthias Karbowski machte deutlich, dass "wir heute gerne Punkte mitgenommen hätten, aber letztlich haben wir die freien Bälle nicht reingeworfen."

Die nächste Aufgabe wartet am kommenden Mittwoch, 11. Februar, auf den TSV. Dann reist die Mannschaft zur Westpress-Arena nach Hamm-Werries. Gegner ab 19.45 Uhr ist dann der ASV Hamm-Westfalen.

TSV Bayer Dormagen - SV Henstedt-Ulzburg 20:19 (11:9)
Dormagen: Jäger, Bartmann; Bettin (6), Genz, Plaz (2), Eisenkrätzer (1), Poklar (2/2), Doetsch (1), Kübler (2), Damm, Noll (1), Strosack (4), Hüter, Marquardt (1).
Henstedt-Ulzburg: Peveling, Schmidt; Bitterlich (1), Kibat (5/3), Eggert (2), Karacic (n.e.), Laurenroth (2), Völzke (4), Thöneböhn (1), Todosijevic, Laursen (4), Demovic (n.e.).
Schiedsrichter: Heine / Standke.
Zuschauer: 1325.
Zeitstrafen: 4:8 Minuten.
Siebenmeter: 2/3:3/3 (Bettin an den Pfosten).

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