War das spannend! Nach dem erlösenden Schlusspfiff war die Begeisterung groß: Das Team USA Handball feierte den historischen Erfolg im schwedischen Jönköping. Bei der 7. Teilnahme an einer Weltmeisterschaft gewannen die Amerikaner erstmals, und zwar mit 28:27 gegen Marokko. „Wir sind total glücklich, diesen Sieg als erste Mannschaft geschafft zu haben. Es war ein Spiel mit Höhen und Tiefen und es hätte auch anders ausgehen können. Die Marokkaner haben es uns mit ihrer offensiven Deckung schwer gemacht. Aber wir haben 60 Minuten Vollgas gegeben. Und das hat sich am Ende bezahlt gemacht“, sagt US-Kapitän Ian Hüter. Der Allrounder des TSV Bayer Dormagen steuerte vier Tore zum Sieg bei, sein Bruder - TSV-Kapitän Patrick - traf zweimal.

Zur amerikanischen Mannschaft gehörten zudem unter anderem die ebenfalls mit Dormagen-Erfahrung ausgestatteten Andrew Donlin (4 Tore) und Gary Hines. Dass es schwer wird, in den beiden weiteren Gruppenspielen zu punkten, war allen klar. Schließlich geht es am Sonntag gegen Kroatien und am Dienstag gegen Ägypten. Aber dank des Erfolgs gegen Marokko ist der 3. Tabellenplatz in Gruppe G in Reichweite. Und der würde zum Einzug in die Hauptrunde reichen.

Auf das WM-Comeback musste der amerikanische Handball-Verband immerhin 22 Jahre warten. 2021 wäre die USA in Ägypten dabei gewesen, doch während der WM-Vorbereitung machte Corona einen Strich durch alle Rechnungen. Letztlich zog der Verband die Reißleine und verzichtete auf die Teilnahme – zu Gunsten der damals nachrückenden Schweiz. „Wir haben bei dieser WM nichts zu verlieren und werden in jedem Spiel alles geben“, hatte Ian Hüter im Vorfeld der Titelkämpfe 2023 angekündigt. Er besitzt wie die meisten US-Spieler zwei Pässe.

Hüter war davon ausgegangen, dass die vom früheren Weltklassespieler Robert Hedin gecoachte Mannschaft sich anders verkaufen würde als bei der letzten WM-Teilnahme 2001. In Besancon (Frankreich) wurden damals alle fünf Gruppenspiele deutlich verloren – unter anderem gegen Deutschland und Grönland. Am Ende mussten die Amerikaner sich mit dem letzten Platz 24 zufriedengeben. Mit der Verpflichtung von Hedin 2018 ging Kontinuität einher. Der Schwede setzt auf bewährte Spieler, wirft aber auch immer einen Blick auf junge, ehrgeizige Handballer. Schließlich hat die USA einen Plan und will auch wieder an Olympischen Spielen teilnehmen – spätestens im Jahre 2028 in Los Angeles. Eine Qualifikation ist dann nicht notwendig. Ebenfalls nicht für die Welttitelkämpfe 2025 und 2027 aufgrund einer von der IHF vergebenen Wildcard, die zur Förderung der Sportart in den Vereinigten Staaten beitragen soll.

„Gerade durch Begegnungen mit starken Mannschaften können wir uns weiterentwickeln“, macht Ian Hüter deutlich. Deshalb auch strebt die Auswahl die WM-Hauptrunde in Malmö an. Dann ginge es etwa gegen Dänemark. Ian Hüter: „Das ist doch spannend, gegen Stars wie Mikkel Hansen oder Niklas Landin zu spielen.“ Und eine besondere Motivation für Patrick Hüter: Wenn Belgien ebenfalls die Hauptrunde erreicht, dann würden im direkten Vergleich zwei Freunde aufeinandertreffen. Zum belgischen Aufgebot gehört der Bruder seiner Lebensgefährtin, Nick Braun, der ehemals auch das Trikot des TSV Bayer Dormagen trug.

(Text unter anderem mit Zitaten aus der Handballwoche)

 

 


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