Die Kombination aus zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten bescherte dem TSV Bayer Dormagen am Freitagabend den dritten Auswärtssieg der Saison. Gleichzeitig wurde dank des 29:28 (17:12) die eindrucksvolle Erfolgsserie ausgebaut: Der TSV feierte den achten Sieg hintereinander gegen die SG BBM Bietigheim. „So macht die Heimfahrt natürlich Spaß“, sagte TSV-Coach Matthias Flohr nach den 60 abwechslungsreichen Minuten. Weiter geht es bereits am Mittwoch, 2. November: Im TSV Bayer Sportcenter ist dann der HSC 2000 Coburg zu Gast – zum Online-Ticketshop.

Nimmt man die Gesamtführungszeit als Maßstab, so ist der Gäste-Sieg verdient. Nur in der Anfangsphase lag Bietigheim viermal vorne. Das 4:3 von Tom Wolf in der 6. Minute war schon der letzte Vorsprung der Gastgeber, die im Verlaufe des Spiels zwar ausgleichen, aber nicht mehr vorlegen konnten. Ian Hüter drehte in der 9. Minute mit seinem Treffer zum 5:4 die Partie. Deutlicher wurde es dann zwischen der 15. und 20. Minute: Mit einem 4:0-Lauf – zwei Doppeltreffer von Andre Meuser und Mislav Grgic – setzte der TSV sich auf 11:7 ab, baute danach den Vorsprung bis auf sechs Tore aus und ging mit dem scheinbar beruhigenden 17:12 in die Pause.

In der besten Halbzeit der Saison setzte vor allem Mislav Grgic mit seinen platzierten Würfen die Akzente: Innerhalb von 12 Minuten überwand er den zwischenzeitlich eingewechselten Ex-Dormagener Frederik Genz sechsmal. „Ich freue mich besonders auf das Duell, denn es geht gegen alte Bekannte und gute Freunde, die ich damals in gemeinsamer Zeit kennen gelernt habe“, hatte Bietigheims Torwart am Tag vor dem Spiel erklärt. Vor allem nach dem Seitenwechsel deutete der 25-Jährige sein Können an. Mit zwei gehaltenen Siebenmetern gegen Joshua Reuland und Jan Reimer sowie mehreren starken Paraden hatte Genz großen Anteil an der Aufholjagd seines Teams.

Matti Flohr war in der Kabine fest davon überzeugt, dass es trotz des handfesten Vorsprungs eng werden würde. „Ihr müsst noch einmal eine Schippe drauflegen, Bietigheim wird voll dagegenhalten“, gab er seinen Jungs mit aufs Spielfeld. Tatsächlich schlichen sich jetzt jetzt ein paar Fehler ein, die Dormagener Abschlüsse waren nicht mehr so präzise wie in der ersten Hälfte. Zudem fing die jetzt aggressiver einsteigende SG-Defensive Bälle ab. So stand es plötzlich nur noch 17:14 für den TSV, dem erst durch Andre Meuser in der 37. Minute der erste Treffer in Hälfte 2 gelang. Die erste Attacke der Schwaben war aber abgewehrt, weil Mislav Grgic und Sören Steinhaus nachlegten und beim 20:14 die Dormagener Welt wieder in Ordnung schien.

In der 43. Minute lagen die Gäste beim 22:17 immer noch komfortabel vorne. Dann aber kam Bietigheim auf, die Zuschauer witterten eine Chance und unterstützten ihr Team immens. Die Halle kochte, als Alexander Velz knapp zwei Minuten vor Schluss das 27:27 erzielte. Geschwächt musste die SG freilich die finale Phase bestreiten: Juan De la Pena zog so energisch am Trikot von Aron Seesing, dass die Schiedsrichterinnen gar nicht anders konnten, als die Aktion mit zwei Minuten zu bestrafen. Den fälligen Strafwurf verwandelte Jan Reimer. Es folgte der erneute Ausgleich durch Bietigheims Shooter Tom Wolf und der TSV hatte noch etwa eine halbe Minute Zeit, um zwei Punkte mitzunehmen.

Die zur Verfügung stehende Zeit wurde ausgespielt, ehe Ian Hüter Bietigheims Deckung durchbrach und mit seinem vierten Treffer den Sieg eintütete. Der TSV stoppte den gegnerischen Angriff sofort - auf Kosten eines Freiwurfs. Doch die Entfernung zum Tor war zu groß, wie Wolf feststellen musste. Christian Simonsen hatte keine Mühe, den Ball abzuwehren, der Auswärtssieg war in trockenen Tüchern. „Ich bin doppelt stolz auf meine Mannschaft“, sagte Flohr: „Wegen der herausragenden spielerischen Leistung in der ersten sowie der kämpferisch und mental starken Einstellung in der zweiten Halbzeit.“ Ein Wermutstropfen: Jakub Sterba zog sich nach einem Foul eine Knieverletzung zu. Die genaue Untersuchung steht an.

SG BBM Bietigheim – TSV Bayer Dormagen 28:29 (12:17)
Bietigheim:
Poltrum (1 Parade), Genz (9 P.); Vlahovic, Claus (1), Öhler (3), Wolf (8), Schäfer (5/4), De la Pena (2), Wiederstein (2), Velz (3), Barthe, Hejny, Asmuth (1), Brenner, Fischer (3).
Dormagen: Juzbasic (4 P.), Simonsen (3 P.); Böhnert, Reuland (1/1), Meuser (4), Senden, Karvatski, Zurga (1), I. Hüter (4), Reimer (1/1), Grgic (9), P. Hüter (3), Sterba, Seesing (5), Steinhaus (1).
Schiedsrichterinnen: Janz / Sug.
Zuschauer: 969.
Zeitstrafen: 4:4 Minuten.
Siebenmeter: 4/4:2/4 (Genz hält gegen Reuland und Reimer).
Spielfilm: 2:1, 7:7, 7:11 (20.), 9:15 (25.), 11:17, 12:17 – 14:17 (36.), 14:20 (39.), 17:22 (43.), 20:22 (46.), 20:23, 22:24, 25:26, 27:27 (58.), 28:28, 28:29.


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