Gerade hatte Ian Hüter zum 24:24 ausgeglichen. Und es waren nur noch zweieinhalb Minuten zu spielen. Über ein Remis hätte sich der Spitzenreiter wohl kaum beschweren können. Aber Balingen blieb vom ersten Punktverlust in dieser Saison verschont, weil Jona Schoch mit zwei Treffern für die Entscheidung sorgte – und der TSV den Ball nicht mehr an Schlussmann Simon Sejr Jensen vorbeibekam. Trotz der 24:27-Niederlage: Die Wiesel haben sich am Samstagabend in der Balinger SparkassenArena gut verkauft: „Alle haben super gearbeitet in Abwehr und Angriff. Das war eine starke Teamleistung und ein Spiel auf Augenhöhe“, erklärte TSV-Trainer Matthias Flohr. „Am Ende war Balingen abgezockter.“ Das nächste Wochenende steht im Zeichen der Nationalmannschaft, deshalb hat die Bundesliga frei. Kommender Heimgegner am Samstag, 22. Oktober, ist der ThSV Eisenach. Zum Ticket-Online-Shop.

Schon zu Beginn war erkennbar, dass die Abwehrreihen samt Schlussmännern an diesem Abend eine besondere Rolle spielen sollten: Moritz Strosack erzielte den ersten Treffer der Partie etwas glücklich erst in der 4. Minute, der TSV durfte zwei Minuten später das erste Tor durch Ian Hüter bejubeln. Bis dahin hatten sich Martin Juzbasic und Simon Sejr bereits mit jeweils zwei Glanztaten ausgezeichnet. In dem attraktiven Spiel legte Balingen immer wieder vor, „wir konnten uns aber nie richtig absetzen“, stellte Coach Jens Bürkle fest. Auch nach dem 12:9 in der 21. Minute kämpfte der TSV sich wieder heran.

Zuvor hatte Matti Flohr die Auszeit genommen, um mit Andre Meuser, Sören Steinhaus und Jan-Christian Schmidt frische Spieler zu bringen. Meuser traf auch sofort, musste aber auch schnell für zwei Minuten auf die Bank. In dieser Phase übernahm Routinier Felix Danner (37) die Verantwortung: Der älteste Spieler auf dem Spielfeld wartete mit einem Hattrick innerhalb von nicht einmal zwei Minuten auf. Auf TSV-Seite wiederholte sich die Unterzahl: Meuser erzielte den Anschluss zum 12:10 und kassierte die zweite Zeitstrafe. Die Gastgeber gingen jetzt erstmals mit vier Treffern in Führung, vor allem dank ihres überragenden Isländers und rechtzeitig fit gewordenen Daniel Ingason. Doch der TSV reagierte cool: Erneut Andre Meuser, Aron Seesing und Lucas Rehfus brachten die Wiesel bis auf 15:14 heran. Apropos Rehfus: Der 19-Jährige präsentierte sich in Bestform und war mit insgesamt sieben Treffer der erfolgreichste Dormagener Werfer.

Rehfus war es auch, der mit vier der ersten fünf TSV-Treffer nach der Pause zweimal den Ausgleich herstellte. Am Spielverlauf änderte sich nicht viel: Die Gäste ließen sich auch von der Kulisse nicht irritieren – ebenfalls nicht von unglücklichen Situationen. So parierte Juzbasic einen Strafwurf von Oddur Gretarsson, der allerdings den Abpraller fassen konnte und zum 24:22 einnetzte. Jan Reimer verkürzte von der Linie, Aron Seesing hatte die Chance zum 24:24, scheiterte aber am Dänen Sejr. Das Unentschieden kam doch, Ian Hüter traf. Zudem wurde die Ingasons Abwehraktion mit zwei Minuten bestraft. Von der Überzahl konnte der TSV nicht profitieren. Im Gegenteil: Vorne spielte Balingen natürlich mit dem sechsten Feldspieler, Jona Schoch fand auch mit etwas Glück und schritteverdächtig die Lücken in der TSV-Abwehr und entschied mit seinen beiden Treffern zum 26:24 die Partie des 6. Spieltags der 2. HBL.

„Die Abwehr wird immer besser. Wir haben Balingen oft an die Zeitspielgrenze gebracht“, konstatierte Matthias Flohr, der „sehr viele positive Sachen“ von seinen unterschiedlichen Formationen gesehen hat. Flohrs Gegenüber Jens Bürkle stellte nüchtern fest: „Gewonnen ist gewonnen.“

HBW Balingen/Weilstetten – TSV Bayer Dormagen 27:24 (16:15)
Balingen:
Sejr (11 Paraden), Ruminsky; Vistorop (2), Huber, Ingason (8), Linhares de Souza, Gretarsson (4/3), Danner (4), Wagner, Hildenbrand, Schoch (4), Schüler, Pawelka, Volz (2/1), Strosack (3).
Dormagen: Juzbasic (13 Paraden), Simonsen (bei einem 7m); Reuland (3/1), Meuser (3), Senden, Karvatski, Zurga, Rehfus (7), I. Hüter (3), Reimer (3/1), Grgic (2), Sterba (1), J. Schmidt, Seesing (2), Steinhaus.
Schiedsrichter: Kauth / Kolb.
Zuschauer: 1817.
Zeitstrafen: 8:8 Minuten.
Siebenmeter: 4/6:2/2 (Juzbasic hält gegen Gretarsson, Volz scheitert am Pfosten).
Spielfilm: 3:1, 3:3, 9:9, 12:9 (21.), 14:10, 15:14, 16:15 – 17:17, 21:21, 24:24 (58.), 27:24.


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