Ein Spiel auf einem guten Niveau, in dem beide Torhüter ihren Anteil an der geringsten Zahl der Tore am Freitagabend hatten. Bitter für den TSV: Trotz mehrerer Ausfälle war mindestens ein Punkt möglich. „Das Ergebnis hätte auch andersherum sein können“, meinte Potsdams Trainer Bob Hanning. „Eine schmerzhafte Niederlage“, befand denn auch Dormagens Coach Matthias Flohr. „Ihr habt euch heute für euren Einsatz leider nicht belohnt“, hatte er seinen Spielern in der Kabine gesagt. Der Aufsteiger fuhr nach dem 24:23 (13:11) mit zwei Punkten nach Hause und konnte sich unter anderem bei Rechtsaußen David Akakpo bedanken, der am Tag vor seinem 25. Geburtstag vier Tore zum Erfolg beisteuerte. Die nächste Aufgabe für den TSV am kommenden Samstag, 8. Oktober, ist „vermutlich die härteste Aufgabe bei einem Knallergegner“, erklärte Flohr. Es geht nach Balingen, wo er vor seinem Wechsel nach Dormagen als Co-Trainer tätig war.

Zu einer neuen Spieleröffnung zumindest in Dormagen hatte Hallensprecher Oliver Fenkl aufgerufen: „Die Zuschauer bleiben so lange stehen, bis die Wiesel das erste Tor gemacht haben.“ Darauf mussten die 927 Fans diesmal lediglich 60 Sekunden warten – da erzielte Aron Seesing das 1:0. Der TSV war gut im Spiel und lag mit zwei Toren vorne, als Ian Hüter in der 6. Minute das frühe Aus traf. Mit der Roten Karte wurde die Abwehraktion gegen Nils Lichtlein bestraft – eine Entscheidung, über die man sicher streiten kann. „Rot muss man nicht geben“, bewertete Ians Bruder Patrick, der die Szene von der Zuschauerseite aus verfolgen musste. Eine im Training erlittene Kapselverletzung Im Fußbereich ließ einen Einsatz des Abwehrchefs nicht zu. Und so musste der TSV ohne beide US-Nationalspieler weitermachen. Eine Situation mit Seltenheitswert.

Den Verlust von Ian Hüter verkrafteten die Wiesel zunächst ordentlich. Nach zwei Treffern von Mislav Grgic und dem ersten gehaltenen Strafwurf von Martin Juzbasic lagen sie mit 6:4 vorne. Anschließende Fehler nutzte der VfL aber eiskalt aus und drehte die Partie zur ersten Führung: Der 19-jährige Mark Beneke, der sehr platziert abschließen kann, sorgte für das 6:7. Jetzt waren es die Gäste, die sich über die Rote Karte gegen Joshua Thiele in der 15. Minute beklagten. In der Abwehrmitte hatte er gegen Aron Seesing ausgeholt und durfte sich vorzeitig vom Spielfeld abmelden. Dass die Bestrafung nach der ersten Disqualifikation auch als Konzessionsentscheidung eingestuft wurde, ist nachvollziehbar.

Jan Reimer gelang nach einem von Lasse Ludwig gehaltenen Siebenmeter doch noch der 7:7-Ausgleich, weil er den Abpraller verwandelte. Doch in dem Spiel auf Augenhöhe war es das letzte Unentschieden an diesem Abend. Potsdam legte immer wieder vor und gab den Vorsprung nicht mehr ab, „obwohl wir Dormagen viele Möglichkeiten gegeben haben, das Spiel zu gewinnen“, weiß Hanning, dass seine Mannschaft „noch viel lernen muss.“ Was ihn besonders ärgerte: „Uns wurde das Tempo fast völlig genommen, was bisher auch noch keine Mannschaft in der Qualität von Dormagen geschafft hat.“

Der TSV war nahe dran an einem oder sogar zwei Punkten. „Wir hätten gewinnen können, wenn wir die Angebote von Potsdam angenommen hätten“, war Matthias Flohr noch lange nach den 60 unterhaltsamen Minuten enttäuscht vom Spielverlauf. „Wir haben gegen absolute Klasseleute super verteidigt und konnten uns auch vorne immer wieder gute Chancen erspielen.“ Doch die wurden zu oft durch unplatzierte Würfe vergeben. So kämpften die Gastgeber sich vom 16:20-Rückstand in der 43. Minute bis auf 21:22 (56.) durch den weit in den Kreis einspringenden Jakub Sterba heran. Der überragende Martin Juzbasic hielt sein Team mit dem dritten gehaltenen Strafwurf weiter im Rennen, doch auch sein Gegenüber Lasse Ludwig zeichnete sich einmal mehr aus mit der erneuten Parade gegen Artur Karvatski. 12 Sekunden vor dem Abpfiff machte Akakpo mit dem 22:24 alles klar. Der anschließend von Grgic verwandelte Strafwurf ließ nur noch den Abstand schrumpfen.

TSV Bayer Dormagen – 1. VfL Potsdam 23:24 (11:13)
Dormagen:
Juzbasic (13 Paraden), Broy (n.e.); Reuland (1), Meuser (3), Senden (1), Karvatski (3), Zurga (3), Rehfus (1), I. Hüter, Reimer (1), Grgic (4/1), Sterba (1), J. Schmidt, Seesing (3), Steinhaus (2).
Potsdam: Ludwig (13 Paraden), Voncina (bei einem 7m), Ferjan (n.e.); Hansson (4), Simic (4), Beneke (7), Kaludjerovic (n.e.), Lichtlein (2), Thiele, Nowak, Grüner (1), Akakpo (4), Orlov, Fuhrmann, Sauter, Langhoff (2).
Schiedsrichter: Kittel / Scharfe.
Zuschauer: 927.
Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Rot gegen I. Hüter, 6., und Thiele, 15.).
Siebenmeter: 1/2:0/4 (Ludwig hält gegen Reimer, der den Abpraller verwandelt – Juzbasic wehrt ab gegen Grüner, Beneke und Lichtlein, der zudem einmal an den Pfosten wirft).
Spielfilm: 3:1, 6:4, 6:7 (13.), 7:7, 7:11 (21.), 11:12, 11:13 – 13:15, 13:17, 16:20 (43.), 19:21, 21:22, 22:23 (59.), 22:24, 23:24.


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