Noch drei Heimspiele gegen Rostock, Aue und Ferndorf, außerdem zwei Auswärtspartien in Essen und Nordhorn. Wieviel Punkte tatsächlich notwendig sind, um auch in der Saison 2022/23 in der 2. Handball-Bundesliga antreten zu können, wird sich wohl erst am 11. Juni, dem letzten Spieltag, zeigen. Auf jeden Fall ist klar: Einen Ausrutscher kann sich der TSV Bayer Dormagen nicht mehr erlauben. Das ist aber weniger Druck als Herausforderung: Dieses Team kämpft verbissen, will in der Liga bleiben und hofft auf die Unterstützung der Fans. An diesem Samstag, 14. Mai, geht es im TSV Bayer Sportcenter ab 19.30 Uhr gegen den HC Empor Rostock. Die Schiedsrichter Marvin Cesnik und Jonas Konrad (Gummersbach) leiten die Begegnung des 34. Spieltags, die ursprünglich am 13. Mai stattfinden sollte. Weil aber das Spiel gegen Hagen auf letzten Mittwoch verlegt wurde, musste das folgende Spiel um einen Tag verschoben werden. Eintrittskarten gibt es im Online-Shop und am Samstag ab 18.30 Uhr an der Abendkasse.

Aufsteiger Rostock hatte einen hervorragenden Start mit Auftaktsiegen gegen Nordhorn, Coburg und in Rimpar. Zwar gab es dann auch die ein oder andere Niederlage, der Handball-Traditionsklub hielt sich aber lange im vorderen Bereich der Tabelle auf. Ende Februar begann indes eine Misserfolgsserie, die dem Verein erhebliche Sorgen bereitete: Nach neun Niederlagen in Folge ging es rapide abwärts – bis zu einem als „Befreiungsschlag“ gefeierten 38:36-Erfolg über den TV Großwallstadt Ende April. Es folgte letzte Woche das 33:33 gegen den TV Emsdetten, womit Rostock als Tabellendreizehnter den 30. Pluspunkt verbuchte und das Saisonziel Klassenerhalt so gut wie erreicht hat.

Zur Taktik von Trainer Till Wiechers (38) gehört der Einsatz des siebten Feldspieler, den Rostock wohl so häufig bringt wie sonst kein Klub. Das Risiko drückt sich nicht zuletzt in der Zahl der Gegentore aus: Auch unter der Berücksichtigung, dass noch nicht alle Teams 33 Spiele ausgetragen haben, weist Rostock 962 und damit die meisten kassierten Treffern auf. Das sind 81 mehr als die TSV-Schlussmänner aus dem Netz holen mussten - allerdings hat Empor auch 914 Bälle im gegnerischen Kasten versenkt, der TSV nur 820. Mit Christian Wilhelm kommt ein alter Bekannter zurück ins TSV Bayer Sportcenter: Kreisläufer Christian Wilhelm spielte zwei Jahre in der Dormagener A-Jugend und machte auch einige Spiele im Trikot der 1. Mannschaft. Er wechselte im letzten Jahr nach Rostock und erzielte bislang 54 Tore, sieben davon gegen den TSV im Hinspiel, das die Norddeutschen mit 32:27 gewannen.

Eine ganz besondere Beziehung zum HCE hat Andre Meuser, der in der Hansestadt geboren wurde und lange Zeit das Rostocker Trikot trug. Dormagens Linkshänder hat auch eine Gemeinsamkeit mit Rostocks Robin Breitenfeldt, die vermutlich nach dem Spiel endet: Beide haben in dieser Saison exakt 130 Tore erzielt und sind damit die erfolgreichsten Werfer ihrer Teams. Breitenfeldt kann sein Ergebnis allerdings nicht mehr verbessern: Der Rückraumspieler zog sich im Februar einen Außenmeniskus- und Kreuzbandriss im rechten Knie zu und fällt noch länger aus.

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