Klar, über beide Punkte hätten sich die Wiesel mehr gefreut. Aber der TSV Bayer Dormagen kann auch mit dem 29:29 gegen den Tabellenfünften der 2. Handball-Bundesliga zufrieden sein. Denn wie fast immer bei einem Remis waren in der dramatischen Schlussminute alle möglichen Spielausgänge drin. Das Fazit von TSV-Coach Peer Pütz: „Wir haben mit einer guten Leistung bei einer sehr guten Mannschaft einen Punkt geholt. Unter dem Strich ist das Unentschieden beim TV Hüttenberg ein Erfolg, auch wenn nach dem Spielverlauf zwei Punkte möglich gewesen wären.“ In der Tabelle bleibt der TSV auf Rang 18 und steht vor dem nächsten Auswärtsspiel: Gastgeber am kommenden Mittwoch, 11. Mai, ab 19.30 Uhr ist der VfL Eintracht Hagen, der eine deutlich bessere Auswärts- als Heimbilanz aufweist. Das Spiel in Hagen ist für den TSV das letzte Nachholspiel. Am Samstag, 14. Mai, folgt der zweite Saisonvergleich mit dem HC Empor Rostock. Tickets für das drittletzte Heimspiel der Spielzeit 2021/22, das um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter angepfiffen wird, gibt es im Online-Shop.

Im Sportzentrum Hüttenberg war der TSV am Samstagabend von Beginn an hellwach und führte nach acht Minuten mit 4:2. Zwar drehten die Mittelhessen mit einem 4:0-Lauf die Partie und verschafften sich in der 21. Minute einen Drei-Tore-Vorsprung (11:8) - vor allem dank des platziert werfenden, elfmaligen Torschützen Ian Weber. Die Dormagener ließen sich aber nicht abschütteln, kamen wieder heran und glichen zum 12:12 und 15:15 aus. Ryuga Fujita erzielte den letzten Treffer der ersten Hälfte zum 16:15. Denn anschließend wehrte Hüttenbergs starker Schlussmann Dominik Plaue den verdeckten Wurf von Alexander Senden ab - und Gegenüber Christian Simonsen entschärfte in der letzten Sekunde clever den Konter von TVH-Linksaußen Philipp Schwarz.

Mit drei Treffern von Hendrik Schreiber wuchs die Hoffnung der Gastgeber, den ersten Heimsieg gegen den TSV seit 2006 feiern zu können. Drei Minuten später sah es aber schon wieder völlig anders aus nach vier Dormagener Toren in Folge. Der TSV hatte das Spiel gedreht, musste noch zweimal ausgleichen - um dann immer wieder vorzulegen. Auch Simonsen beteiligte sich mit einem Wurf ins leere Tor gegen die häufig mit dem siebten Feldspieler agierenden Hüttenberger. Die letzten drei Treffer gingen auf das Konto von Mislav Grgic, der sein Team erst mit 27:24 und schließlich mit 29:27 in Führung brachte.

Dass die Wiesel den Vorsprung nicht über die Zeit brachten, hatte verschiedene Gründe. Einer war die offensivere Deckung der Hüttenberger, Hendrik Schreiber kümmerte sich nun gezielt um Ian Hüter. „Das hat uns etwas aus dem Konzept gebracht“, sagte Peer Pütz, der zudem zwei unglückliche Entscheidungen der Schiedsrichter in dieser Phase notierte. Niklas Theiss stellte schließlich mit zwei Treffern den Endstand in der 59. Minute her. Der letzte TSV-Angriff wurde wegen einer vermeintlichen Beinberühung des Balles abgepfiffen. Und dann musste der eingewechselte Martin Juzbasic noch einmal sein Können zeigen, um den finalen Wurf von Linkshänder Theiss zu parieren.

TV Hüttenberg - TSV Bayer Dormagen 29:29 (16:15)
Hüttenberg:
Plaue (14 Paraden), Böhne (1 P.); Schwarz (1), Kneer (1), Kirschner (1), Theiss (4), Fujita (1), Weber (11/1), Rompf (1), Zörb (1), Mappes (1), Ribeiro, Hahn, Klein, Jockel, Schreiber (7).
Dormagen: Juzbasic (5 P.), Simonsen (1 Tor, 4 P.); Meuser (5), Leitz, Senden (2), Biernacki, I. Hüter (3), Reimer (7/4), Grgic (6), Zurga, P. Hüter (1), Johannmeyer, Grbavac, Seesing (3), Steinhaus, Mast (1).
Schiedsrichter: Biehler / Dietz.
Zuschauer: 750.
Zeitstrafen: 10:12 Minuten.
Siebenmeter: 1/2:4/6 (Simonsen hält gegen Weber - Reimer scheitert an Plaue und Böhne).
Spielfilm: 2:4 (8.), 6:4 (12.), 9:8, 11:8, 12:12 (26.), 15:15 (29.), 16:15 - 19:16 (34.), 19:20 (39.), 21:20, 22:23 (44.), 23:25 (49.), 24:27 (53.), 27:28, 27:29 (58.), 29:29.

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