Handballer Benedikt Goesmann hat für rund zweieinhalb Monate die Sportart gewechselt: Er machte sich am Sonntag in Paderborn zusammen mit seinem Malteser-Hund Bruno mit dem Fahrrad auf die etwa 4500 Kilometer lange Strecke quer durch Europa. Der 33-Jährige will am 20. Juni in Lissabon ankommen. Goesmann führt die Spendenradtour „Ride for All“ im Andenken an seine aus Ecuador stammende Frau Alicia durch, die im November 2019 an Blutkrebs starb. Der Erlös kommt zu 100 Prozent der DKMS Chile zugute. Heute machte der Rückraumspieler der HSG Altenbeken-Buke Station am TSV Bayer Sportcenter und wurde nach dem Morgentraining von den TSV-Spielern in der Halle begrüßt. Er nahm ein Trikot mit auf seine Reise - und die Gewissheit, dass die Wiesel die Tour intensiv verfolgen und unterstützen.

Die gewählte Route für die Tour von Paderborn bis nach Lissabon streift durch acht Länder, über die Alpen und an Mittelmeer- und Atlantik-Küste vorbei, über den Jakobsweg im Norden Spaniens bis zur Hauptstadt Portugals. Der westlichste Punkt auf Europas Festland liegt dem amerikanischen Kontinent am nächsten, begründet Benedikt Goesmann die Wahl dieses Ziels.

Wie kann man die Aktion unterstützen? Zum Beispiel, sie mit allen Freunden und Bekannten zu teilen und damit zur Spende zu motivieren. Auf der Internetseite https://ride-for-all.de ist das Spendenkonto aufgeführt. Unter dem Verwendungszweck „Ride 4 ALL“ kann der Wunschbetrag an die DKMS gespendet werden. Alternative Möglichkeiten sind auf der Homepage aufgführt. „Ich danke euch schon jetzt für eure Unterstützung, Jeder Euro zählt - jede Unterstützung rettet Leben“, erklärt Goesmann, der auch erklärt, warum die Spenden ausgerechnet nach Chile gehen. „Meine Frau kam aus Südamerika und ihr Wunsch war es, dort viel mehr Menschen den Zugang zu einer Therapie zu ermöglichen – den Menschen und betroffenen Familien Hoffnung auf ein zweites Leben zu schenken. In Deutschland finden 90 Prozent der Patienten, die eine Stammzellenspende benötigen, einen Spender - in Chile sind es gerade einmal 42 Prozent. Auch die Therapiemöglichkeiten sind begrenzt.“

Benedikt Goesmann freut sich auf die Herausforderung, die er zumindest bei der Etappe von Düsseldorf über Dormagen nach Bonn an diesem Mittwoch in Begleitung von Henri Leinfelder erlebte. Der Student, der 2020 Stammzellen spendete und seitdem auch DKMS unterstützt, fand die Spendentour ausgezeichnet und bot sich an, ein Teilstück mitzufahren. Durch viele Aktionen im Vorfeld kam bereits eine fünfstellige Spendensumme zusammen. Die will Goesmann noch deutlich steigern, um „vielen erkrankten Menschen das Wichtigste schenken können - Hoffnung auf Genesung.“ Seine bisherigen Erfahrungen stimmen ihn aus einem besonderen Grund froh: „Es ist einfach schön zu sehen, dass viele Menschen uns herzlich empfangen und sobald sie Bruno sehen, über das ganze Gesicht strahlen. So wie Alicia immer gestrahlt hat, sorgt nun Bruno dafür, dass das Lächeln uns begleitet.“

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