Da half dem VfL Lübeck-Schwartau auch kein Jubiläumstrikot: Der TSV Bayer Dormagen landete beim bisherigen Tabellennachbarn der 2. Handball-Bundesliga einen Start-Ziel-Sieg, gewann souverän mit 32:27 (15:13) und kletterte sogar an Dresden vorbei auf Platz 4. Schon jetzt dürfte Benni Richter nach seinen herausragenden Leistungen in den letzten Wochen das Prädikat „Spieler des Frühlings 2021“ verdient haben: Diesmal steuerte er 13/7 Tore zum achten Auswärtssieg bei und überholte Andre Meuser als nunmehr erfolgreichster Wiesel-Werfer der Saison. Ebenfalls erfreulich sind die beiden Comebacks: Nach dreimonatiger Pause gehörte Martin Juzbasic wieder zum Aufgebot und stand bei zwei Siebenmetern im TSV-Kasten; Alexander Senden war in Abwehr und Angriff präsent und erzielte drei Tore. Am kommenden Dienstag muss der TSV erneut reisen: Das Nachholspiel beim TV Großwallstadt beginnt um 19 Uhr.

Von Beginn an wirkten die Gäste konzentriert und hielten sich an die ausgegebene Marschroute: „Wir hatten Schwartaus starke Rückraumschützen gut im Griff“, betonte TSV-Coach Dusko Bilanovic. Bewusst bekam so das Kreisspiel der Norddeutschen mehr Platz, der Ex-Dormagener Carl Löfström nutzte nach einer Viertelstunde den Freiraum zum 6:6, nachdem Torwart Julian Borchert mit drei Paraden auf sich aufmerksam machte. Kurz danach glich Finn Kretschmer mit einem sehenswerten Kempa letztmals zum 7:7 aus, anschließend gab der TSV die Führung nicht mehr ab. Per Doppelpack ging es hin zur 15:13-Pausenführung: Ante Grbavac traf ebenso zweimal in Folge wie Benni Richter von der Linie und Alex Senden kurz nach seiner Einwechslung.

Kurz nach dem Seitenwechsel steckten die Wiesel zwei umstrittene Schrittfehlerentscheidungen weg und leisteten sich einen falschen Anwurf von der Mittellinie. Doch der Ausbau der Führung geriet nicht in Gefahr, weil vorne geduldig aufgebaut wurde und die erspielten Chancen zumeist verwertet wurden. Spätestens in der 47. Minute war klar, dass auch die Umstellung auf eine offensivere Abwehr die Dormagener nicht beeindrucken konnte. Richter traf zum 24:18 per Strafwurf, den Tim Mast herausgeholt hatte. Der Linksaußen glänzte darüber hinaus mit vier Toren nach vier Würfen. In der Schlussphase kam Lübeck bis auf drei Tore heran, doch es fehlte der letzte Biss, um es noch enger zu machen. „Die Beine waren schwer, wir kamen im gesamten Spiel oft einen Schritt zu spät“, stellte Trainer Piotr Przybecki fest. Dusko Bilanovic lobte besonders seine Abwehr: „Wir haben das Spiel kontrolliert und das Torwartduell gewonnen.“

VfL Lübeck-Schwartau - TSV Bayer Dormagen 27:32 (13:15)
Lübeck: Borchert (6 Paraden), Haß; Potratz, Gonschor, Raguse (2), Lindskog Andersson (3/1), Hansen (2), Löfström (6), Waschul (1), Versteijnen (7/4), Schrader (2), Kretschmer (1), Hagen, Bruhn (3).
Dormagen: Bartmann (7 Paraden), Juzbasic (bei 2 7m); Seesing (1), Senden (3), Richter (13/7), Wilhelm, I. Hüter (3), Reimer (1/1), Skroblien, Görgen, P. Hüter (2), Sterba (2), Grbavac (3), Mast (4).
Schiedsrichter: Kittel / Scharfe.
Zuschauer: -
Zeitstrafen: 10:8 Minuten.
Siebenmeter: 5/6:8/10 (Lindskog Andersson wirft an die Latte - Richter wirft an die Latte und scheitert an Borchert).
Spielfilm: 2:4 (6.), 3:6 (8.), 6:6 (15.), 7:9 (19.), 12:14 (26.), 13:15 - 15:18 (35.), 16:21 (43.), 18:24 (47.), 24:28 (55.), 27:30, 27:32.

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