Noch acht Spiele stehen für den TSV Bayer Dormagen auf dem Programm der Handball-Saison 2020/21, die wegen des Spätstarts der 2. HBL erst Ende Juni endet. Die mit 480 Kilometern sechstweiteste Reise treten die Wiesel heute an: Es geht in die Hansehalle Lübeck zum direkten Tabellennachbarn VfL Lübeck-Schwartau. Die Partie des offiziell 33. Spieltages wird von den Schiedsrichtern Alexander Kittel und Lars Scharfe (Berlin / Neuenhagen) geleitet. Los geht es heute auch live auf Sportdeutschland.tv um 19.30 Uhr, die Übertragung wird bereits um 19 Uhr gestartet. Beide Klubs besitzen 32 Pluspunkte, die Gastgeber haben aber in schon 30 Spielen vier Minuspunkte mehr auf dem Konto als der TSV, der deshalb vor dem VfL Tabellenrang 5 belegt.

Im Bus sitzt ein Spieler, der drei Monate nach seiner schweren Fingerverletzung in der Hansehalle erstmals wieder auf der Bank sitzen wird: Ob Torwart Martin Juzbasic auch schon im Kasten stehen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Spielbericht werden wohl alle drei Schlussmänner eingetragen. Grünes Licht vom Mannschaftsarzt erhielt zudem Alexander Senden, der vermutlich auch aufs Spielfeld zurückkehrt. Fortschritte macht ebenfalls Andre Meuser - sein Einsatz ist allerdings fraglich. Auf Aron Seesing und Christian Wilhelm warten heute und morgen erneut Doppeleinsätze - am Samstag fahren die Beiden mit der A-Jugend zum DM-Halbfinal-Hinspiel gegen die Rhein Neckar Löwen nach Östringen (Anpfiff 16 Uhr). Inzwischen wurde auch das Rückspiel terminiert: Beide Nachwuchsteams stehen sich am Sonntag, 30. Mai, ab 17 Uhr im TSV Bayer Sportcenter gegenüber.

Der VfL spielt eine ordentliche Saison, auch wenn die Mannschaft vor Beginn der Saison mit zum Favoritenkreis gezählt wurde. Mit nur drei Niederlagen gehört das Team von Piotr Przybecki nach wie vor zu den stärksten Heimmannnschaften der 2. Liga. Auswärts läuft es hingegen längst nicht so gut mit lediglich vier Siegen in fremden Hallen. Das Hinspiel in Dormagen verlor Lübeck mit 22:24. Nach den Misserfolgen in den Heimspielen gegen Dresden (18:32) und Bietigheim (22:24) kam das Team von Piotr Przybecki wieder in die Spur, besiegte Ferndorf (29:24) und zuletzt auch Aufstiegskandidat N-Lübbecke mit 33:30. Der torgefährliche Julius Lindskog Andersson zieht die Fäden, sein schwedischer Landsmann Carl Löfström, der im letzten Jahr aus Dormagen näher an seine Heimat rückte, beweist auch beim VfL seine Qualitäten am Kreis. Erfolgreichster Feldtorschütze ist Linkshänder Niels Versteijnen (127/15).

Die personelle Situation beim VfL Lübeck-Schwartau bleibt angespannt. Beim Auswärtsspiel in Aue in der Vorwoche (26:34 verloren) hatte Przybecki nur zehn Feldspieler zu Verfügung, dazu die beiden neuen Torhüter Julian Borchert und Alexander Haß. „Das war eine spezielle Situation, die wir nicht gut gemeistert haben“, meinte der Coach nach dem Spiel. Der Rückraumlinke Mex Raguse hat derweil seinen grippalen Infekt überstanden und wird heute auflaufen können. Die Lübecker spielen am Freitag nicht in den traditionell blau-weißen Heimtrikots, sondern in gelb-schwarzer Spielkleidung. Hintergrund: Vor 20 Jahren wurde das DHB-Pokalfinale in den damals gelb-schwarzen Auswärtstrikots gespielt und gewonnen. Ob diese Shirts auch zum Erfolg im Meisterschaftsspiel beitragen, bleibt abzuwarten.

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